RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.11.2016

Tagesmeldungen vom 4.11.2016

- Papst betet für Aufnahmeländer von Flüchtlingen -
- Migration: Sterben im Mittelmeer nimmt kein Ende -
- Frankreich: Papsttext wird in Moscheen verteilt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst betet für Aufnahmeländer von Flüchtlingen
Papst Franziskus fordert zum Gebet für Länder wie Deutschland auf, die eine große Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen aufgenommen haben. Der Vatikan veröffentlichte an diesem Freitagmorgen eine entsprechende Videobotschaft des Papstes; sie bezieht sich auf seine Gebetsmeinung für den November: „Kann ein Land ganz alleine den Schwierigkeiten, die die Zwangsemigration mit sich bringt, begegnen? Wir müssen wegkommen von der Gleichgültigkeit und der Angst, hin zur Annahme des Anderen! Denn dieser andere könntest du sein. Oder ich...“, so Papst Franziskus. (rv)
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Warum das Sterben im Mittelmeer kein Ende nimmt
Neue Tragödie auf dem Mittelmeer: Vor der libyschen Küste sind am Mittwoch und Donnerstag zwei Boote gesunken, dabei kamen etwa 240 Migranten ums Leben. Immer mehr Tote fordert die Route übers Meer in Richtung Italien. „Das liegt daran, dass es einen spürbaren Umschwung gegeben hat: Die Europäische Union schließt einen Fluchtweg nach dem anderen zu“, sagt uns Leonard Doyle, Sprecher der Internationalen Migrantenorganisation „IOM“. „Das führt zu einer sehr gefährlichen Lage: Die Leute rasen sozusagen, um von Libyen aus noch übers Meer zu kommen, bevor das Tor für immer zufällt.“ (rv)
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Papst gedenkt verstorbener Kardinäle: „Dienen und Liebe“
Sie haben das Ziel schon erreicht: Die in diesem Jahr verstorbenen Kardinäle und Bischöfe sind bei Gott, der die „Gewissheit der Liebe“ ist. Das sagte der Papst an diesem Freitagvormittag bei der Gedenkmesse für die verstorbenen Geistlichen. Dieses Ziel bestünde im Dienen für den Herrn und in der Liebe im Herrn. Die verstorbenen Kardinäle und Bischöfe hätten durch ihr Dienen und in der Liebe Gottes den Plan des Herrn umgesetzt. „Im Licht des österlichen Geheimnisses ist ihr Tod in Wahrheit der Eingang in die Fülle des Lebens“, so Franziskus. (rv)
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BLICKPUNKT INTERRELIGIÖSER DIALOG:

Frankreich: Papsttext wird in Moscheen verteilt
Ein Papsttext, der in Moscheen verteilt wird: In Frankreich wird das wohl bald Wirklichkeit. Der französische Islamrat CFCM – das Kürzel steht für „Conseil francais du culte muselman“ – will den Text der Ansprache von Franziskus von diesem Donnerstag unter französischen Muslimen verbreiten. In der Ansprache hat der Papst Gewalt im Namen von Religion eine klare Absage erteilt. (rv)
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Internationales Dialogzentrum KAICIID: Barmherzigkeits-Symposium in Rom
Die Universalität von Barmherzigkeit stand nicht nur im Mittelpunkt der Papstansprache vor etwa 200 Religionsvertretern aus aller Welt an diesem Mittwoch. Sie war auch das Thema eines weiteren interreligiösen und interkulturellen Treffens, das in diesen Tagen in Rom stattfand: Das Internationale Dialogzentrum KAICIID hat rund 40 Vertreter aller Weltreligionen zu einem Symposium an die Päpstliche Uni Gregoriana geladen; das Treffen mit Papst Franziskus stellte den Startpunkt und Inspirationsquelle der Diskussionen dar. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat eine kritische Auswertung des Heiligen Jahres angekündigt. Dabei sei auch im Blick auf Besucherzahlen zu prüfen, ob das Ziel und die Erwartungen erreicht worden seien, sagte der für die Organisation des Pilgerjahres zuständige Kurienerzbischof Rino Fisichella am Donnerstag in Rom. Medienberichte, die das Heilige Jahr als Flop bezeichnen, nannte Fisichella reine Fantastereien. Er verwies auf Statistiken, nach denen die sogenannte Heilige Pforte im Petersdom bis Sonntag 19,8 Millionen mal durchschritten wurde. Das Heilige Jahr endet am 20. November. (kna)

Europa

Deutschland
Im deutschen Protestantismus soll es auf der Bundesebene künftig nur noch ein Kirchenamt geben. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sowie die beiden konfessionellen Bünde - die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) und die Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) - planen eine Fusion ihrer in Hannover ansässigen Verwaltungen. Einen Entwurf für dieses sogenannte Verbindungsmodell stellte die stellvertretende leitende Bischöfin der VELKD, Ilse Junkermann, am Freitag vor der Generalsynode in Magdeburg vor. (kna)

Österreich
Einen stärkeren politischen und wissenschaftlichen Fokus auf bioethische Themen und Fragen wünscht sich der Moraltheologe Günter Virt. Österreich sei „ein kleines Land mit relativ wenigen Expertinnen und Experten“. In den Expertengremien bis hin zum Bundeskanzleramt würden meist nur Dinge wiederholt, „die längst im Ausland schon gesagt wurden“. Dass die politischen Einflüsse in Österreich größer und intransparenter als z.B. in Deutschland sind, sei auch bekannt. Es gebe zu wenige Ethikerinnen und Ethiker in den Ethikkommissionen, die Ausgewogenheit z.B. der Zusammensetzung nach Fächern und Regionen lasse zu wünschen übrig. Virt äußert sich in der aktuellen Ausgabe der Publikation „Info-Dienst-Bio-Ethik“, die von der Aktion Leben herausgegeben wird. (kap)
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Albanien
Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) würdigt die 38 albanischen Märtyrer, die am Samstag im nordalbanischen Skhoder seliggesprochen werden: Sie seien Vorbilder für Europa. Erzbischof Vincenc Prennushi und die Priester, Ordensleute und Laien, die von der kommunistischen Herrschaft zwischen 1945 und 1976 ermordet wurden, seien „Beispiele der Treue zu Christus und seiner Kirche“. Die 38 neuen Seligen hätten zeitlebens einem Regime getrotzt, „das den Glauben aus dem Leben seiner Bürger verbannen wollte“, hieß es weiter in der Mitteilung der CCEE, deren Vorsitzender, Kardinal Angelo Bagnasco, am Samstag an der von Kardinal Angelo Amato geleiteten Seligsprechungsfeier teilnehmen wird. (kap)

Frankreich
Mit Bestürzung reagieren die französischen Piusbrüder auf den gemeinsamen Gottesdienst des Papstes mit dem Lutherischen Weltbund im schwedischen Lund. Das ökumenische Ereignis habe „wie eine neue Religion mit unklarem, beunruhigender Zielrichtung“ gewirkt, heißt es im Artikel eines Priesters der Piusbrüder auf der Homepage „La Porte Latine“. Der französische Teil der schismatisch orientierten, traditionalistischen Bruderschaft urteilt, dass katholische und lutherische Kirche derzeit nicht viel gemeinsam hätten – „außer einer tiefgehenden Krise“. (rv)
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Afrika

Demokratische Republik Kongo
Die Behörden verbieten alle für den Samstag geplanten Demonstrationen. Das Oppositionsbündnis „Le Rassemblement“ hatte nach den Kundgebungen vom 19. September und einer Protestinitiative am 19. Oktober erneut zu einer Demonstration in Kinshasa am Samstag und einem Sit-in vor dem Parlament am 19. November aufgerufen. Damit erinnert das Bündnis an das Ende der Amtszeit von Präsident Joseph Kabila am 19. Dezember dieses Jahres. Die Partei des Präsidenten und ein Teil der Oppositionsparteien hatten sich auf einen Termin für die Präsidentschaftswahl bis April 2018 und die Verlängerung des Mandats von Kabila bis zur Wahl des neuen Präsidenten geeinigt. (fides)

Nigeria
Kinderehen in Nigeria sollen nach dem Willen des christlichen Dachverbands CAN verboten werden. Vertreter des Verbandes forderten Präsident Muhammadu Buhari auf, mit traditionellen Herrschern darüber zu sprechen, berichtet die Zeitung „Daily Trust“ am Freitag. Bei einem Treffen im Amtssitz des Präsidenten hatten 19 CAN-Vertreter aus dem Norden des Landes ihre Bedenken bezüglich der Kinderehen geäußert. Werde dieses Problem nicht angegangen, könne es zu großen Spannungen kommen. In zwölf Bundesstaaten im Norden Nigerias gilt das islamische Scharia-Recht, auf das sich viele Muslime bei der Heirat berufen und das eine Heirat von Minderjährigen nicht verbietet. Laut UNO-Kinderhilfswerk Unicef sind in Nigeria 43 Prozent der Mädchen bei der Heirat jünger als 18. (kna)

Amerika

Bolivien
Der Papst hat den Rücktritt eines deutschen Missionars, der seit 1995 in Bolivien Bischof ist, angenommen. Damit geht der ursprünglich aus Baden-Württemberg stammende Karl (oder Carlos) Stetter in den Ruhestand. Franziskus akzeptierte sein Rücktrittsgesuch, das Stetter dem Kirchenrecht entsprechend zu seinem 75. Geburtstag eingereicht hat. Neuer Bischof von Stetters bisherigem Bistum San Ignacio de Velasco wird ein Amerikaner – auch das gab der Vatikan an diesem Freitag bekannt. Robert Herman Flock war bisher Weihbischof im Erzbistum Cochabamba; er lebt seit 1988 in Bolivien. (rv)

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