RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.11.2016

Tagesmeldungen vom 6.11.2016

- Papst lobt Ratifizierung von Klima-Abkommen -
- Franziskus feiert Messe mit Häftlingen -
- Papst: „Das Geld regiert heute mit Angst“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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FOKUS VATIKAN:

Papst lobt Ratifizierung von Klima-Abkommen
„Ein wichtiger Schritt“: Der Papst freut sich darüber, dass das Pariser Klima-Abkommen vor zwei Tagen auch offiziell in Kraft getreten ist. Das zeige doch, „dass die Menschheit fähig ist, zur Bewahrung der Schöpfung und zum Aufbau von Frieden und Gerechtigkeit zusammenzuarbeiten“, sagte er am Sonntag bei seinem Angelusgebet in Rom. (rv)
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„Gott hofft“: Ungewöhnliche Papstmesse mit Häftlingen im Petersdom
Eine ungewöhnliche Heilig-Jahr-Feier: Papst Franziskus hat an diesem Sonntag eine Messe mit ungefähr tausend Häftlingen gefeiert. Sie kamen vor allem aus Italien, aber auch einige aus den USA, Mexiko, Spanien und den Niederlanden. Etwa viertausend weitere Menschen waren bei der Messe mit dabei, vor allem Angehörige, Vollzugsbeamte und Engagierte. Es sang ein Gefangenenchor aus Bologna, das sogenannte Ensemble „Papageno“. (rv)
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„Nicht in die Vergangenheit einschließen“: Papstpredigt bei Messe mit Häftlingen
In seiner Predigt bei der Messe mit Häftlingen warnte der Papst vor „Scheinheiligkeit“ beim Umgang mit Strafgefangenen. Er ermunterte sie, sich nicht „in die Vergangenheit einzuschließen“, sondern Hoffnung zu fassen. Aus welchem Grund auch immer sie verurteilt worden seien – alles könne von Gott vergeben werden. (rv)
Wir dokumentieren seine Predigt hier in vollem Wortlaut

Papsttreffen mit Sozialbewegungen: „Das Geld regiert heute mit Angst“
„Wer regiert? Das Geld.“ Das sagte Franziskus am Samstagabend bei einem Welttreffen sozialer Bewegungen im Vatikan. „Wie regiert es? Mit der Geißel der Angst, der Ungleichheit, der ökonomischen, sozialen, kulturellen und militärischen Gewalt...“ Hier liege die Wurzel für alle Terrorismen. (rv)
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Treffen der Sozialbewegungen: Unser Interview
Beim Welttreffen der sozialen Bewegungen ging es vor allem um Flucht und Migration. Michael Ramminger vom „Institut für Theologie und Politik“ in Münster und Julia Lis von der deutschen „Refugees Welcome“-Bewegung waren bei der Konferenz im Vatikan dabei. (rv)
Hier unser Interview in Text und Ton

Päpstliche Akademie fürs Leben stellt sich neu auf
Es ist eine Art Relaunch: Die Päpstliche Akademie für das Leben, 1994 von Johannes Paul II. gegründet, hat ein neues Statut – oder fast. Franziskus hat die bisherige Satzung überarbeitet und erweitert. So dass nicht mehr nur „die Förderung und der Schutz des menschlichen Lebens“ Ziel der Einrichtung sind, sondern auch Geschlechter- und Generationenforschung sowie individuelle Schutzrechte, eine „Humanökologie“ und das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt. (rv)
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FOKUS WELTKIRCHE:

Albanien: Märtyrer selig gesprochen – unter ihnen zwei Deutsche
38 katholische Märtyrer, die zwischen 1945 und 1974 durch das kommunistische Regime getötet wurden, sind am Samstag in der Stadt Shkodra im Nordwesten Albaniens selig gesprochen worden. Die Zeremonie fand vor der Stephanskathedrale statt, die während der kommunistischen Zeit als Turnhalle gedient hatte. Unter den neuen Seligen sind auch zwei deutsche Missionspriester, Alfons Tracki und Josef Marxen. (kap)
Hier unser ausführlicher Bericht

Woelki: „Mittelmeer? Totes Meer!“
Die Zahl ertrunkener Flüchtlinge im Mittelmeer ist schon jetzt höher als im ganzen letzten Jahr. Eine Tragödie, vor der der Kölner Kardinal Reiner Maria Woelki nicht die Augen verschließen mag. Er fordert Europa nachdrücklich zum Handeln auf. „Wir wissen von über 3.800 Ertrunkenen – eine ganze Kleinstadt voller Menschen. Sollten wir das Mittelmeer nicht konsequenterweise künftig Totes Meer nennen? ... Es wird dunkel in unserem christlichen Abendland.“ (domradio)
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Italien: „Geschichte bittet uns nicht um Erlaubnis“
Kardinal Angelo Scola von Mailand fordert in der Flüchtlingskrise „eine Art Marschallplan zumindest auf europäischem Level“. „Wir erklären zu wenig, so lassen wir Platz für Instrumentalisierungen. Die UNO-Zahlen zeigen klar, dass Millionen Menschen derzeit in Bewegung sind. Die Geschichte fragt uns nicht um Erlaubnis, ob sie solche Prozesse auslösen darf. Sie verlangt von uns, dass wir ihnen eine Richtung geben!“ (la stampa)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Viele Jugendliche sind heute trotz hunderter Facebook-Freunde einsamer und verzweifelter als früher. Darauf machte der oberste vatikanische Jugendseelsorger, Pater Joao Chagas, am Wochenende bei einer Tagung in Wien aufmerksam. „Je mehr ‚Freunde’, desto größer meistens die Einsamkeit. Denn was man in den sozialen Netzen preisgibt, ist ein geschöntes Bild. Man zeigt eine Maske, um nicht ausgelacht zu werden.“ Chagas plädiert deshalb dafür, dass gläubige Menschen und die Kirche insgesamt Jugendliche mehr anhören und sich von ihnen über ihr Leben erzählen lassen. (kap)
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Europa

Deutschland
Der katholische „Ökumenebischof“ Gerhard Feige sieht die Kirchen in Deutschland am Beginn des Reformationsgedenkjahrs „auf einem hoffnungsvollen Weg“. Eine „ökumenische Lerngeschichte“ sei in den vergangenen Jahren der Vorbereitung in Gang gekommen, erklärte Feige am Sonntag in Magdeburg in einem Grußwort vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). „Dass wir nun 2017 miteinander ein Christusfest feiern wollen und uns gemeinsam auf den besinnen, der uns die Einheit schenkt und in dem wir schon eins sind, ist eine Frucht dieser konstruktiven Entwicklung“, betonte der Bischof des Bistums Magdeburg. (kna)

Russland
Das katholische „Erzbistum der Gottesmutter in Moskau“ hat Klage gegen die Stadtverwaltung der russischen Hauptstadt eingereicht. Grund ist die Weigerung der Behörden, dem Erzbistum das Gebäude der Peter-und-Paul-Kirche zurückzugeben. Die Stadtverwaltung hat sich mehrmals geweigert, den religiösen Charakter des architektonischen Komplexes anzuerkennen. Nach Angaben katholischer Medien hat auch der Vorsitzende des Kulturausschusses in der Duma, Stanislav Govorukhin, die Moskauer Stadtverwaltung zur Rückgabe der Kirche aufgefordert. Der Bau war an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert aus den Spendengeldern einer katholischen Pfarrei in Moskau finanziert worden. Das Moskauer Schiedsgericht will sich am 14. November zum Streit äußern. (rv)

Großbritannien
Der englische Kardinal Vincent Nichols empfiehlt den Briten, vom lebendigem Glauben muslimischer Einwanderer zu lernen. Die Immigranten hätten in den Monaten seit dem EU-Referendum eine wachsende „Atmosphäre der Angst“ zu spüren bekommen, sagte der Erzbischof von Westminister und höchste katholische Würdenträger des Landes im Interview des Senders BBC. Selbst Vertreter der Öffentlichkeit hätten in teils maßloser Weise Hass geschürt. Dabei könnte aus seiner Sicht „unsere zunehmend säkularisierte Gesellschaft“ vieles von sowohl christlichen als auch muslimischen Einwanderern lernen. (kna)

Asien

China
Der Hongkonger Kardinal Joseph Zen Ze-kiun hat den Vatikan eindringlich vor einem Abkommen mit der Regierung in Peking gewarnt. Eine Anerkennung „falscher Bischöfe“ würde einer „Kapitulation“ gleichkommen und die Kirche zerstören, zitierte die britische Zeitung „Catholic Herald“ am Samstag online aus einem Interview des emeritierten Bischofs von Hongkong. Der Handel, der im Raum stehe, sei „absolut unannehmbar“. Über die von der chinesischen Regierung ernannten Bischöfe könnte der Staat Einfluss auf die Kirche nehmen, warnte Zen. Er wiederholte damit seine bereits mehrfach geäußerte Kritik an der von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin geleiteten und von der Ostpolitik der Jahre 1960-1978 inspirierten Vatikandiplomatie, die gegebenenfalls zu Zugeständnissen gegenüber Peking bereit ist. (kna)

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