RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.11.2016

Tagesmeldungen vom 7.11.2016

- Papst fordert mehr Einsatz gegen Menschenhandel -
- Vatikan warnt China vor illegalen Bischofsweihen -
- Nicaragua: Kirche kritisiert Präsidentenwahl -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst würdigt Einsatz von Ordensleuten gegen Menschenhandel
Den enormen Beitrag vor allem weiblicher Ordensgemeinschaften im Kampf gegen den Menschenhandel hat Papst Franziskus an diesem Montag gewürdigt. Menschenhandel sei „eine moderne Form der Sklaverei“ und ein „wahres Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Im Kampf gegen das Phänomen sei Vernetzung wichtig, und da bleibe „noch viel mehr zu tun“. (rv)
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RENATE-Netzwerk: An der Front gegen Menschenhandel
Etwa 90 Dollar: Das ist nach einer Schätzung der UNO-Arbeitsorganisation der Durchschnittspreis für einen modernen Sklaven. Unvorstellbare 150 Milliarden Dollar beträgt hingegen der Profit, den Menschenhändler jährlich machen. Doch für ein Funktionieren des Menschenhandels braucht es vor allem eines: Menschen wie du und ich, die die Augen vor dem Problem verschließen. Eindrücke vom Treffen eines Ordensnetzwerkes gegen Menschenhandel in Rom. (rv)
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COP 22: „Klimaschutz braucht jetzt konkrete Maßnahmen“
In Marrakesch (Marokko) haben neue Gespräche zum Klimaschutz begonnen: COP 22. Sie drehen das Rad von Paris weiter. Im Pariser Abkommen, das vor ein paar Tagen offiziell in Kraft trat, wurde festgelegt, dass die globale Erwärmung bei 1,5 Grad begrenzt werden soll. In Marrakesch sollen nun die konkreten Maßnahmen beschlossen werden, um dieses Ziel einzuhalten, erläutert die Klimaexpertin von BUND, Ann-Kathrin Schneider, im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat sich an diesem Montag über die Lage in der Ukraine informiert. Dazu empfing er seinen Nuntius in Kiew, Erzbischof Claudio Gugerotti, in Audienz. (rv)
Papst Franziskus ist im Vatikan mit Gefängnisinsassen zusammengetroffen. Wie das vatikanische Presseamt an diesem Montag bekanntgab, empfing er am Sonntag in seiner Residenz Casa Santa Marta Insassen der Besserungsanstalt „Due Palazzi“ aus dem italienischen Padua. Vormittags hatte er im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit mit und für Gefängnisinsassen eine Messe im Petersdom gefeiert. (rv)

Vatikan/China
Der Heilige Stuhl hat keine Kenntnis von angeblichen Bischofsweihen in China ohne Einwilligung des Vatikans. Das geht aus einer Mitteilung des Pressesprechers Greg Burke von diesem Montag hervor. Der Heilige Stuhl reagiert mit dieser Mitteilung auf hartnäckige Nachrichten, dass in der Volksrepublik in den vergangenen Wochen mehrere illegale Bischöfe geweiht worden seien. „Der Heilige Stuhl“, so die Erklärung wörtlich, „hat keine Weihe autorisiert, noch ist er offiziell von solchen in Kenntnis gesetzt worden.“ Eventuelle illegale Weihen stellten eine „schwerwiegende Verletzung“ der kanonischen Regeln dar, wird in der Erklärung betont. Für eine Bewertung der mutmaßlichen Fälle brauche man zunächst verlässliche Informationen, stellte der Vatikansprecher klar. Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China sind delikat. Aktuell bestehen keine offiziellen bilateralen diplomatischen Beziehungen. (rv)

Vatikan/Vereinigte Staaten
Der designierte Kardinal und ehemalige Kurienmitarbeiter John Tobin wird neuer Erzbischof von Newark. Das hat der Vatikan an diesem Montag bekannt gegeben. Der derzeitige Erzbischof von Indianapolis folgt mit der Ernennung auf Erzbischof John Myers, der aus Altersgründen sein Rücktrittsgesuch eingereicht hat. Im September 2013 hatte Papst Franziskus einen Koadjutor für die Verwaltung des Bistums Newark bestellt. Der Redemptorist Tobin wird am kommenden 19. November das Kardinalsbirett erhalten. (rv)

Europa

Deutschland
Der aus AfD-Kreisen mit Morddrohungen konfrontierte Erzbischof Ludwig Schick hat in einer bundesweit einmaligen Erklärung Rückendeckung durch die Stadt Bamberg erhalten. Durch die Hasstiraden der Partei und ihrer Sympathisanten werde nicht nur der Erzbischof selbst, „sondern auch die freiheitlich-demokratische Grundordnung angegriffen“, heißt es in einer am Montag in Bamberg verbreiteten Stellungnahme von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und weiteren Vertreter der Stadtverwaltung. Sie fordern strafrechtliche Konsequenzen für die Urheber der Attacken. Der Bamberger Erzbischof war in den vergangenen Tagen auf der Facebook-Seite der rechtspopulistischen AfD mit Hassbotschaften bis hin zu Mordaufrufen überzogen worden. Hintergrund sind Schicks Äußerungen über einen möglichen islamischen Bundespräsidenten. (kna)
Der Jesuit Johannes Siebner wird neuer Provinzial der Deutschen Provinz des Ordens. Siebner tritt damit die Nachfolge von Pater Stefan Kiechle an, der seit September 2010 Provinzial ist. Wie das Deutsche Provinzialat in einer Pressemitteilung betont, übernimmt Siebner die Leitung des Ordens in einer Phase, die von tiefgreifenden Veränderungen geprägt sei. Dazu gehörten insbesondere die Vorbereitung der geplanten Zusammenlegung der Provinzen von Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn und Litauen. Wann im Laufe des Jahres 2017 der Amtswechsel stattfinden wird, wurde noch nicht festgelegt. (pm)
Weitere Einzelheiten

Österreich
Kardinal Christoph Schönborn hat österreichische Spitzenpolitiker schriftlich gebeten, sich für den Erhalt der bestehenden Mindestsicherung einzusetzen. Die bedarfsorientierte Mindestsicherung sei „das letzte soziale Netz, das einen Absturz der Menschen in Not und Elend verhindert. Bitte tragen Sie dazu bei, dass dieses Netz nicht ausgedünnt wird“, heißt es in dem bereits am 12. Oktober verfassten Schreiben. Derzeit wird unter anderem darüber debattiert, die Mindestsicherung bei 1.500 Euro zu deckeln, ungeachtet beispielsweise der Anzahl von Kindern in einer Familie. Veröffentlicht wurde der Brief am Montag auf „Religion.orf.at“. (kap)
Ein gemeinsames Zeichen gelebter Ökumene setzt die Bischofskonferenz bei ihrer Herbstvollversammlung ab Montag in Eisenstadt: Erstmals finden aus Anlass des Reformationsgedenkens ein gemeinsamer Gottesdienst und ein Studientag der Bischöfe mit Spitzen der lutherischen, reformierten und methodistischen Kirche statt. (kap)

Ozeanien

Australien
Als „bösartig“ verurteilt die katholische Bischofskonferenz Australiens das geplante lebenslange Einreiseverbot für Bootsflüchtlinge. „Die kleine Gruppe Menschen, die in Booten gekommen sind, noch mehr auszugrenzen und zu bestrafen, selbst wenn sie als Flüchtlinge anerkannt sind, ist grausam und unaustralisch“, betonen die Bischöfe in einer Pressemitteilung. Der Vorsitzende der Bischofskommission für Flüchtlinge, Vincent Long Van Nguyen, forderte die Politiker auf, sich dieser „jüngsten, bösartigen Maßnahme gegen Asylbewerber zu widersetzen und den Ruf Australiens als anständiges, menschliches und großzügiges Land wiederherzustellen“. (kap)
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Amerika

Nicaragua
Kritik an der Präsidentenwahl in Nicaragua kommt auch von der katholischen Kirche. Die Nicaraguaner verdienten politische Führer, „die auf andere Weise gewählt“ würden – „auf eine Weise, die keinen Nicaraguaner ausschließt“. So kommentierte der Weihbischof von Managua, Silvio Baez, den vorhersehbaren Wahlsieg des Amtsinhabers Daniel Ortega. Er selbst habe keine Stimme abgegeben, sagte der Weihbischof vor Journalisten. Dies habe er aus Verantwortung und Liebe dem nicaraguanischen Volk gegenüber getan. Die Opposition hatte im Vorfeld der Wahl zu Boykott aufgerufen, da Gegenkandidaten Ortegas daran gehindert worden waren, sich zur Wahl zu stellen. Außerdem wurden keine unabhängigen Wahlbeobachter zugelassen. Der Präsident, der nun ein viertes Mandat antreten will, hat seine Ehefrau als Vizepräsidentin aufgestellt. Kinder der beiden besetzen jetzt schon wichtige Positionen in Wirtschaft und Verwaltung. Die Wahlbeteiligung lag Schätzungen zufolge bei knapp über 20 Prozent. (rv)

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