RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.11.2016

Tagesmeldungen vom 10.11.2016

Papstinterview: Liturgiereform und Predigt -
US-Bischöfe: „Lebensschutz auch für Migranten“ -
- Heiligenkreuz will ostdeutsches Kloster neu besiedeln -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPST FRANZISKUS HEUTE:

Papstinterview: Liturgiereform, Predigen und Augenkontakt
„Wenn ich lese, kann ich die Augen der Menschen nicht sehen“ - der Papst erklärt, warum er gerne frei predigt, Kindermessen mag und was er über die Frage der Liturgiereform denkt. Das Interview ist Teil eines neuen Buches mit Predigten von Jorge Mario Bergoglio. Interviewer Pater Spadaro fragte den Papst auch nach dem Bedürfnis einiger Katholiken, zur alten Form der Liturgie zurück zu kehren. Sein Vorgänger Benedikt XVI. habe da eine „richtige und großzügige Geste“ für Gläubige gesetzt, die sich entfernt hatten, entgegnete Franziskus. Die Liturgie nach den alten Büchern sei aber eine Ausnahme. (rv)
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Papst an Ökumenerat: „Einheit ist grundlegend für Glauben“
Die Einheit der Christen ist für den Glauben grundlegend - das sagte der Papst am Donnerstag den Mitgliedern des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Der vatikanische Ökumenerat trifft sich in diesen Tagen zu seiner jährlichen Vollversammlung. „Ich hatte im Laufe dieses Jahres mehrere wichtige ökumenische Treffen und zwar sowohl hier in Rom als auch im Ausland“, sagte der Papst seinen Ökumene-Mitarbeitern, „und jedes dieser Treffen hat mich bestärkt, da ich erlebt habe, wie sehr der Wunsch nach Gemeinschaft lebendig und intensiv ist.“ Die Einheit zwischen den Christen sei eine seiner Hauptsorgen, fügte Franziskus an. (rv)
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Papstmesse: Absage an Spezialeffekte bei der Religion
Nein zu einer Religion, die stets neue Spezialeffekte benötigt und letztlich nichts Bleibendes hinterlässt - das bekräftigte der Papst an diesem Donnerstag bei der Morgenmesse in seiner Residenz Casa Santa Marta. Das Reich Gottes wachse vielmehr im Kleinen und Unauffälligen. Dafür sei es aber nötig, die Hoffnung im täglichen Leben nicht aufzugeben. (rv)
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BEITRÄGE AUS DER WELTKIRCHE:

US-Bischöfe wünschen von Trump Lebensschutz für Ungeborene und Migranten
Die US-Bischöfe reagieren auf die Wahl von Donald Trump mit einer doppelten Botschaft: „Wir freuen uns darauf, mit dem künftigen Präsidenten Trump daran zu arbeiten, menschliches Leben in seiner verwundbarsten Form bis zu seinem natürlichen Ende zu schützen", heißt es in der offiziellen Stellungnahme des Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Edward Kurtz. Zugleich soll Trump sich „für eine Politik stark machen, die allen Menschen, aller Glaubensrichtungen in allen Teilen der Gesellschaft Möglichkeiten eröffnet“. Trump gehört formal der Presbyterianischen Kirche an, entpuppte sich im Wahlkampf aber als wenig bibelfest und nicht praktizierend. Manchem Christen dürfte ein Dorn im Auge sein, dass er zweimal geschieden ist und in dritter Ehe mit einem ehemaligen Fotomodell zusammenlebt. (kap)
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Unser Interview: Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz zu Donald Trump
Papst Franziskus hat bei seinem Besuch in den USA vor einem Jahr deutlich gemacht, wie wichtig der Einsatz für das Leben in einer Gesellschaft und einer Demokratie sei: das betont der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Erzbischof von Louisville, Joseph Kurtz, im Interview mit Radio Vatikan. Auf dem Begriff Lebensschutz aufbauend, wolle man aber auch die Prinzipien der katholischen Soziallehre in die Debatte einbringen, so Kurtz. (rv)
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Irak: Auf der Flucht aus Mossul
Der Kreis um Mossul schließt sich offenbar immer enger: Die irakische Millionenstadt, die 2014 handstreichartig von den Terroristen des „Islamischen Staats“ erobert worden war, könnte bald wieder frei sein. „Focsiv“ bereitet sich darauf vor: Der italienische Verband christlicher Organisationen, die internationale Hilfsdienste von Freiwilligen anbieten, will mithelfen, eine humanitäre Katastrophe nach dem Fall von Mossul zu verhindern. Von der Kurdenstadt Erbil aus koordiniert Jabbar Mustafa Fatah die Hilfen, wir sprachen mit ihm. (rv)
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DIE BESONDERE GESCHICHTE:

Valerie und der Priester: Zwischen Stalking und Stasi
Zwei Menschen, die sich unter normalen Umständen nie begegnet wären, verbringen ein ganzes Jahr lang zusammen. Dabei versuchen sie, das Gespräch über ihre gegensätzlichen Positionen nie abbrechen zu lassen: Dieses reizvolle Konzept steht hinter dem Projekt „Valerie und der Priester“, das eine Journalistin und einen katholischen Priester zusammen geführt hat. Seit Mai 2016 begleitet die erklärt kirchenferne Feministin Valerie Schönian den Münsteraner Priester Franziskus von Böselager; über ihr Ringen um gegenseitiges Verständnis, doch auch über Unverständnis und Missverständnis führt Schönian einen Blog, der auch mit Videomaterial bestückt wird. Wir haben mit ihr über das Projekt gesprochen. (rv)
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UNSERE NÄCHSTEN LIVE-ÜBERTRAGUNGEN:

Franziskus empfängt am Freitagmittag Obdachlose in der Audienzhalle – die Begegnung ist zugleich Auftakt einer dreitägigen internationalen Obdachlosenwallfahrt nach Rom, deren Abschluss eine Papstmesse im Petersdom am Sonntag bildet. Radio Vatikan überträgt beide Ereignisse mit deutschsprachigem Kommentar: am Freitag ab 11.30 und am Sonntag ab 9.55 Uhr. Um die Live-Übertragung in Bild und Ton mitzuverfolgen, können Sie den Vatikan-Player nutzen. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Ukraine
Papst Franziskus hat den Großerzbischof von Kiew, Swjatoslaw Schewtschuk, im Vatikan zu einer Privataudienz empfangen. Weitere Angaben zum Besuch des Oberhaupts der mit Rom unierten Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche am Donnerstag machte der Vatikan nicht. Im August hatte der Papst zum Unabhängigkeitstag der Ukraine zu einer Lösung des Konflikts im Osten des Landes aufgerufen. Seit zweieinhalb Jahren kämpfen in der Ostukraine prorussische Separatisten gegen Regierungstruppen, rund 10.000 Menschen wurden bei den Gefechten getötet. Die russisch-orthodoxe Kirche und der Vatikan hatten sich im Oktober als Vermittler in dem Konflikt angeboten. (kna)

Europa

Deutschland
Laternenumzüge und Martinsfeuer rund um den 11. November sind bei den Deutschen beliebt. Jeder Vierte nimmt nach Möglichkeit immer daran teil, wie eine am Donnerstag in Baierbrunn bei München veröffentlichte Umfrage ergab. Unter den Müttern und Vätern jüngerer Kinder sind es sogar mehr als die Hälfte. Jeder sechste Befragte konzentriert sich zudem auf kulinarische Genüsse und feiert etwa mit einer Martinsgans. Für die Erhebung befragte die GfK Marktforschung Nürnberg im Auftrag der Zeitschrift Apotheken-Umschau knapp 1.940 Personen ab 14 Jahren. Martin von Tours gehört zu den bekanntesten Heiligen im christlichen Festkalender. (kna)

Deutschland/Österreich
Das österreichische Stift Heiligenkreuz will das ostdeutsche Kloster Neuzelle neu besiedeln. In einer Kapitelsitzung am Donnerstag entschieden die Zisterziensermönche, einer diesbezüglichen Einladung des Görlitzer Bischofs Wolfgang Ipolt zu folgen. Die in Brandenburg liegende Zisterziensergründung Neuzelle war 1817 - vor 199 Jahren - säkularisiert worden. 2018 soll das Priorat Neuzelle kirchenrechtlich errichtet werden und das Klosterleben sowie die Seelsorge mit acht Mönchen beginnen. Bischof Ipolt sprach von einem „Zeichen des Aufbruchs“ für die Diözese und Region Görlitz. (kap)

Italien
Weil das Geld aus Geschäften mit der Mafia stammen soll, hat ein katholischer Bischof im süditalienischen Locri 10.000 Euro an die Spender zurückerstattet. „Mit schmutzigem Geld baut man keine Kirchen“, zitierte die Tageszeitung La Repubblica am Donnerstag den Bischof der kalabrischen Stadt, Francesco Oliva. Die Summe war für die Renovierung eines Kirchendachs in der Stadt Bovalino bestimmt. Spender waren zwei Firmen mit Kontakten zur kalabrischen Mafia, der Ndrangheta. (kna)

Asien

Thailand
Der Kanadier Michael Brehl ist als Generaloberer des Redemptoristen-Ordens wiedergewählt worden. Beim 25. Generalkapitel des Ordens im thailändischen Pattaya wurde er am Mittwoch von den Provinzoberen für eine weitere siebenjährige Amtsperiode bestellt. Zuvor hatte Brehl bei der noch zwei Wochen dauernden Versammlung eine Neustrukturierung des Ordens und mehr Augenmerk auf die Missionstätigkeit gefordert. Selbsterhaltung oder selbstbezogene Diskussionen dürften nicht das Ziel sein, so Brehl. Die Redemptoristen (Kongregation des Heiligsten Erlösers) sind mit knapp 5.000 Priestern und Brüdern einer der größten Männerorden der katholischen Kirche. (kap)

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20.20 Uhr „Magazin“

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