RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.11.2016

Tagesmeldungen vom 14.11.2016

- Papst würdigt Deutsche Fußball-WM-Helden -
- Vier Kardinäle: Klärung zu Wiederverheirateten -
Vatikan und al-Azhar: Kooperation gestartet -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst trifft deutsche Fußballer: „Respekt und Teamgeist“
Der Papst hat der Deutschen Fußballnationalmannschaft für ihren sozialen Einsatz gedankt. Bei einer Privataudienz an diesem Montagmorgen würdigte der Papst das Engagement der deutschen Kicker für Kinder und Jugendliche. „Der Sportwettkampf verlangt nicht nur viel Disziplin und persönlichen Einsatz, sondern auch Respekt gegenüber den Mitmenschen und Teamgeist“, so der Papst in seiner kurzen Ansprache an den Bundestrainer Joachim Löw und den Mitgliedern der gesamten Mannschaft. „Es war sehr schön“, erklärte der Bundestrainer Löw nach der Audienz beim Papst. (rv/pm)
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Kardinäle bitten Papst um Klärung zu Wiederverheirateten
Vier Kardinäle haben offenbar an Papst Franziskus appelliert, mehr Klarheit über den kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen zu schaffen. Nach dem päpstlichen Schreiben „Amoris laetitia“ gebe es „eine ernste Verunsicherung vieler Gläubiger und eine große Verwirrung“, heißt es in einem Brief, den mehrere Online-Medien am Montag im Wortlaut veröffentlichten. (kna)
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Österreich: Wissenschaft, ein Gespräch mit Gott
Auf einmal war es wieder wie zu Zeiten von Benedikt XVI. Vielleicht, weil es um das Thema Glaube und Vernunft ging, eines der zentralen Themen des mittlerweile emeritierten Papstes. Die Wissenschaft sei „immer ein Gespräch mit dem Schöpfer“, formulierte an diesem Wochenende der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, ein Ratzinger-Schüler. Auch wenn der Forscher nicht daran denke oder nicht bewusst religiös sei, finde bei seiner Tätigkeit immer ein Dialog statt zwischen der geheimnisvollen und erforschbaren Welt, „die hinter sich einen Schöpfer hat, der den Menschen anspricht“, und dem menschlichen Forschergeist, der zu verstehen versuche. Das sagte der Wiener Erzbischof bei der Verleihung der Kardinal-Innitzer-Preise in Wien. (kap)
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Indonesien: Mädchen stirbt nach Anschlag auf Kirche
Der Brandbombenanschlag auf eine Kirche im indonesischen Teil von Borneo hat ein Todesopfer gefordert: Ein zweijähriges Mädchen, das bei dem Anschlag während des Sonntagsgottesdienstes verletzt worden war, ist gestorben. Sie hatte vor der protestantischen Kirche in Samarinda in der Provinz Ost-Kalimantan mit anderen Kindern gespielt. Mehrere Kinder und Erwachsene wurden bei dem Attentat verletzt, zum Teil schwer. Sie gehören alle zur Ethnie der Batak. Die Polizei hat den mutmaßlichen Täter, einen Mann aus West-Java, festgenommen; er ist nach Medienangaben ein radikaler Muslim und soll Verbindungen zu der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ haben. (rv)
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Pfeifen im Walde: Vatikan hofft auf Frieden in Syrien
Der Vatikan drängt auf einen neuen Anlauf zu einem Waffenstillstand für Syrien. Gleichzeitig soll der sogenannte „Islamische Staat“ bekämpft und beseitigt werden, damit die geflohenen Christen in ihre Heimat zurückkehren können. Das sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin auf einer Syrien-Konferenz in Rom an diesem Wochenende.“Wir hoffen auch, dass die neue Weltlage, die sich durch die Wahl des neuen Präsidenten in den USA ergeben hat, das begünstigen wird“, so Kardinal Parolin. (rv)
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BLICKPUNKT DONALD TRUMP:

Perspektiven nach Trump: „Recht auf Asyl ist heilig“
Er wolle eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen und die USA vor Infiltrationen krimineller Migranten schützen – mit solchen populistischen Parolen hat Donald Trump im US-Wahlkampf erschreckend viele Wähler auf seine Seite gezogen und Einwanderer vor den Kopf gestoßen. Für jemanden, der seine Heimat verließ, um in den USA ein besseres Leben zu suchen und/oder in den USA politisches Asyl fand, muss das wie Hohn in den Ohren klingen. Radio Vatikan sprach mit dem gebürtigen Kubaner José Grave de Peralta, der 1963 vor dem kommunistischen Regime floh, um in den USA ein neues Leben zu beginnen. (rv)
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El Salvador: Kirche fordert von Trump Kurswechsel
Die Kirche fordert den designierten US-Präsidenten Donald Trump zu einem verbalen Kurswechsel gegenüber Latino-Migranten auf. Er hoffe, dass Trumps feindlicher Ton auf den Wahlkampf beschränkt bleibe und sich nicht weiter durchsetze, sagte San Salvadors Erzbischof Jose Luis Escobar Alas bei einer Pressekonferenz. Der Geistliche betonte mit Blick auf die Ankündigungen Trumps: „Wenn er alles das tut, was er vorgeschlagen hat, werden wir alle verlieren, die ganze Welt und auch die Vereinigten Staaten.“ (kna)
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Irak: Christen und Muslime sehen US-Wahl positiv
Bei den Christen des Nahen Ostens hat die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA ein positiveres Echo gefunden als in anderen Weltteilen. Stellvertretend für viele Christen sagte der chaldäisch-katholische Patriarch Mar Louis Raphael Sako der italienischen katholischen Nachrichtenagentur „AsiaNews“, mit der Wahl Trumps hätten die amerikanischen Wähler gezeigt, dass sie der „nicht gerechtfertigten Kriege, der Opfer, der Gewalt und der Zerstörung“ müde seien. Was den Nahen Osten angeht, sei eine verbreitete Unzufriedenheit gegenüber einer „unklaren, nicht ausgeglichenen Politik“ festzustellen. (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Päpstliche Dialograt und das Zentrum für Dialog der sunnitischen Al-Azhar-Universität mit Sitz in Kairo bringen ihre erste gemeinsame Initiative auf den Weg, nachdem die Gespräche zwischen den beiden Institutionen wieder aufgenommen wurden. Im Rahmen eines Studienseminars will man sich gemeinsam mit den Problemen im Zusammenhang mit der Präsenz der Religionsgemeinschaften im Kontext der Zivilgesellschaft befassen. Am Samstag trafen sich in Kairo der jordanische Priester Khaled Akashè, der beim Dialograt für die Beziehungen zum Islam verantwortlich ist, und Professor Muhieddin Afifi vom Generalsekretariat der Akademie für Islamforschung der Al-Azhar Universität. Dabei sprachen sie über die Inhalte der für kommenden Februar geplanten Veranstaltung. (fides)
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Franziskus hat am Montag mit den Leitern der einzelnen vatikanischen Dikasterien beraten. Das genaue Thema der Gespräche teilte der Vatikanische Pressesaal allerdings nicht mit. Sogenannte Kabinettssitzungen mit dem Papst sind im Vatikan selten; zuletzt gab es im Mai eine Runde dieses Formats zum Thema Medienreform. Wesentlich häufiger trifft sich Franziskus mit dem von ihm ins Leben gerufenen Kardinalsrat, zu dem neun Kardinäle aus allen Teilen der Welt gehören. (rv)
Mit einer Messe in der römischen Ignatiuskirche ist am Wochenende die 36. Generalkongregation des Jesuitenordens zu Ende gegangen. Der neue Generalobere Arturo Sosa rief in seiner Predigt dazu auf, „die Welt durch die Augen der Armen“ zu sehen. „Die Ungleichheiten unter den Völkern und innerhalb der Nationen sind Zeichen einer Welt, die das Menschliche verachtet“, so der aus Venezuela stammende Generalobere, ein langjähriger Dozent für Politikwissenschaften. Zugleich werde die Politik als Kunst des Verhandelns im Dienst am Gemeinwohl „immer schwächer“. (rv)

Europa

Deutschland
Kardinal Reinhard Marx fordert die Christen auf, sich gegen „eine Kultur der Unbarmherzigkeit, des Hasses“ einzusetzen. Bei einer Jugendwallfahrt auf dem Freisinger Domberg warnte der Erzbischof von München und Freising vor einer „unbarmherzigen Sprache, die zu einer unbarmherzigen Zivilisation und Gesellschaft führen kann und führen wird“. Kardinal Marx sagte, die ganze Gesellschaft sei in Gefahr, in eine Richtung „der Kälte, der Lüge, der Aggression, des Besserwissens“ zu gehen. Er sei besorgt über die Art und Weise, wie im Internet gesprochen werde, und darüber, „dass in Wahlkämpfen und Kampagnen gelogen wird, folgenlos“. (pm)
Im Jahr 2018 wird es eine Briefmarke
zu Ehren der vier Lübecker Märtyrer geben. Das geht aus dem Sonderpostwertzeichenprogramm für 2018 hervor, das jetzt vom Bundesfinanzministerium veröffentlicht wurde. Anlass für die Ausgabe der Sondermarke ist der 75. Jahrestag der Hinrichtung der vier Lübecker Geistlichen. Die drei katholischen Kapläne Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller und der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink wurden am 10. November 1943 im Hamburger Gefängnis am Holstenglacis mit dem Fallbeil hingerichtet. Gemeinsam hatten sie sich gegen die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes gewandt. (pm)
Auch heute noch werden Klöster als wichtig angesehen: Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Herder-Zeitschrift „einfach leben“ zwischen August und Oktober 2016 durchgeführt hat. 92 Prozent der insgesamt 4.500 Teilnehmer sprachen von einer wichtigen Funktion der Klöster für die Gesellschaft. Was fasziniere, sei besonders die Abgeschiedenheit und Ruhe (78 Prozent), weiter auch die nachhaltige Lebensweise (58 Prozent), die Gemeinschaft der Ordensleute (47 Prozent) sowie deren fester Tagesablauf (44 Prozent). Hoch im Kurs steht den Angaben zufolge auch die traditionelle Klosterheilkunde, die rund 70 Prozent der Befragten als ernsthafte Alternative zur Schulmedizin ansahen. (kap)

Österreich
Bei der Herbsttagung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich haben die Bischöfe insbesondere das Thema der Flüchtlinge in den Fokus genommen. Mit großer Besorgnis beobachten sie die momentane Lage der Flüchtlinge in den Krisenregionen. Die katastrophale Versorgungslage in Aleppo beispielsweise drohe eine neue Flüchtlingswelle loszutreten. Die orthodoxen Bischöfe mahnen im Zusammenhang mit den Flüchtlingen, die menschliche Seite der Krise nicht zu ignorieren. Der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz, Metropolit Arsenios, sagte hierzu wörtlich: „Hinter den Zahlen stehen immer Menschen“. (pm)

Amerika

Mexiko
Unbekannte haben einen katholischen Priester des Bistums San Andres Tuxtla entführt, misshandelt und anschließend wieder freigelassen. Das teilte der zuständige Bischof mit. Die Tat ereignete sich am Freitag, wurde aber erst jetzt bekannt. Auch müsse man abwarten, was die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft ergäben. Die Ortspresse gibt an, der Priester sei vor seiner Entführung bedroht worden. Das hänge mit der Kritik zusammen, die er im Zusammenhang mit Korruption und Kriminalität in der Stadt Catemaco geäußert habe. Die mexikanischen Staaten Veracruz, Guerrero und Michoacán gehören zu den Staaten, in denen die Gewalt am weitesten verbreitet ist und auch Priester bedroht werden. (fides)

Kolumbien
Das ging schnell: Regierung und FARC-Rebellen haben ihr Friedensabkommen überarbeitet. Sie hoffen, dass der bei einer Volksabstimmung durchgefallene Text in der überarbeiteten Fassung auf Konsens stoßen wird. Die „Organisation Amerikanischer Staaten“ lobte die Einigung, die nach neun Tagen Verhandlungen über mehr als fünfzig Änderungsvorschläge in der kubanischen Hauptstadt Havanna erzielt wurde. Der frühere Präsident Andres Pastrana lehnt allerdings auch die neue Fassung des Abkommens ab. Seine Kritik zielt darauf, dass der Text FARC-Rebellen erlauben würde, zu Politikern zu werden. (efe)

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