RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.11.2016

Tagesmeldungen vom 15.11.2016

- Papst: Kirchenreform „beginnt im Beichtstuhl“ -
- Franziskus appelliert an Klima-Gipfel -
- Bericht zur Religionsfreiheit 2016 -

____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Papst: „Reform der Kirche beginnt im Beichtstuhl“
„Lasst euch von der göttlichen Barmherzigkeit umformen!“ Das hat der Papst niederländischen Rom-Pilgern an diesem Dienstag im Petersdom mit auf den Weg gegeben. Bei der Begegnung warb Franziskus für eine Neuentdeckung des Beichtsakraments: „Hier beginnt die Verwandlung eines jeden von uns, und auch die Reform des Lebens der Kirche!“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst appelliert an Klima-Gipfel von Marrakesch
Der Papst ruft die Weltgemeinschaft auf, das im Klima-Abkommen von Paris Vereinbarte entschlossen in die Tat umzusetzen. In einer Botschaft an die Klima-Konferenz im marokkanischen Marrakesch spricht er von einem „heiklen Moment“ und einer wichtigen Verpflichtung für alle Staaten. Angesichts des Klimawandels seien „individuelle und/oder nationale Antworten nicht ausreichend“. Stattdessen müsse eine „verantwortungsvolle, kollektive Antwort“ gegeben werden. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papstpredigt: Jene Ruhe, die trügt
Gott rührt an unsere trügerische Ruhe, wir müssen sein Klopfen nur hören: In seiner Morgenpredigt hat Papst Franziskus erneut vor einem „lauwarmen Christsein“ gewarnt und dazu aufgerufen, sich dem „Sturm“ zu öffnen, den Gottes Rufen mit sich bringt. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Deutschland: Jesuiten kritisieren Flüchtlingspolitik
Großes Engagement von Ehrenamtlichen, zu wenig Unterstützung durch die Politik: Diese Zwischenbilanz zieht der Jesuitenflüchtlingsdienst JRS zur aktuellen Flüchtlingslage in Deutschland. Vor allem beim Familiennachzug hakt es demnach. Dass Populisten behaupten, die Stimmung bezüglich der Flüchtlinge beginne in Deutschland allmählich zu kippen, kann der Direktor des JRS in Berlin, Pater Frido Pflüger, nicht nachvollziehen. (domradio)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

BLICKPUNKT RELIGIONSFREIHEIT:

Kirche in Not: Bericht zur Religionsfreiheit 2016
Ein neuer ‚Bericht zur Religionsfreiheit weltweit 2016‘ warnt vor den globalen Auswirkungen „eines neuen Phänomens religiös-motivierter Gewalt“. Der Bericht des Hilfswerks „Kirche in Not“ spricht von einem neuen Ultra-Extremismus, der den Weltfrieden, die Stabilität und die gesellschaftliche Harmonie im Westen bedrohe. Zu den zentralen Eigenschaften des „islamistischen Hyper-Extremismus“ gehörten systematische Versuche, alle andersdenkenden Gruppen zu verjagen – einschließlich der Moderaten. Die Autoren des Berichts schließen sich den Forderungen an, die Verfolgungen durch den IS als Genozid einzustufen. (pm)
Hier erfahren Sie mehr

Zentralafrikanische Republik: Heilige Pforte in Bangui soll offenbleiben
Am letzten Sonntag sind alle Heiligen Pforten weltweit, mit Ausnahme der des Petersdoms, feierlich geschlossen worden. Wirklich alle? Nicht ganz. Eine Heilige Pforte in Afrika bleibt offen. Es ist die von Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik – positive Geste in einem Land voller Armut und Spannungen. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Indonesien: Ende der religiösen Toleranz?
Es ist das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt. Aber es galt lange auch als eines der religiös tolerantesten Länder weltweit. Diesen Ruf hat Indonesien mittlerweile verspielt. Letzter Akt des Niedergangs: der Brandbombenanschlag auf eine Kirche im indonesischen Teil von Borneo, am letzten Sonntag. Er forderte ein Todesopfer – ein zweijähriges Mädchen, das vor der protestantischen Kirche in Samarinda in der Provinz Ost-Kalimantan mit anderen Kindern gespielt hatte, als der Sprengsatz hochging. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan prangert die Ausbeutung von Migranten in der Fischereiindustrie an. „Leider wissen nicht alle von der tragischen Realität von Hunderttausenden von Migranten, die Opfer von Menschenhandel sind und an Bord von Fischereischiffen zu Zwangsarbeit bestimmt werden“, heißt es in einer Botschaft des Päpstlichen Migrantenrates zum Welttag der Fischerei. „Kriminelle Organisationen“ machten sich das Elend vieler Menschen in armen Ländern zunutze, die „verzweifelt nach Arbeit suchen“. Der Vatikan appelliert deshalb an die Staaten, dem internationalen Abkommen über Mindeststandards für Arbeitskräfte in der Fischereiindustrie beizutreten. (rv)

Europa

Deutschland
Mit dem Katholischen Medienpreis 2016 sind die „Schwäbische Zeitung“ und der Journalist Christian Wölfel ausgezeichnet worden. Zudem ehrte die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Berlin sechs weitere Beiträge aus Zeitung, Hörfunk und Fernsehen als „journalistisch WERTvoll“. Die ersten Preisträger erhalten jeweils 5.000 Euro. Das Redaktionsteam der „Schwäbischen Zeitung“ wurde für die Artikelserie „Menschenwürdig leben bis zuletzt“ geehrt. Sie erschien im November und Dezember 2015 und befasste sich mit Themen wie Sterbebegleitung, Hospizarbeit und Palliativversorgung. (dbk)
Hier mehr über die weiteren Ausgezeichneten
CDU-Generalsekretär Peter Tauber
hält die religionspolitischen Reformforderungen der Grünen für falsch. Es sei ein Irrweg zu glauben, dass das „gewachsene und geltende Religionsverfassungsrecht irgendeine Überarbeitung bräuchte“, sagte er am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur in Berlin. Einerseits solle laut Beschluss religiöse Vielfalt wertgeschätzt und gefördert werden, andererseits fänden sich darin „immer wieder antikirchliche Beißreflexe“. Tauber bekräftigte, dass der Staat religiös neutral sei, den Wert des Religiösen aber schätze und ihm Platz im öffentlichen Raum einräume. (kna)

Italien
Die Bischöfe wollen der katholischen Basisgemeinschaft Sant’ Egidio dabei helfen, Flüchtlinge legal nach Europa zu bringen. Für 500 Flüchtlinge aus dem Sudan, Somalia und aus Eritrea will die Bischofskonferenz eine sichere Einreise nach Italien finanzieren. Das soll über einen sogenannten humanitären Korridor aus geschehen, wie Sant’ Egidio ihn in den letzten Monaten zusammen mit ökumenischen Partnern schon mehrfach eingerichtet hat. Dabei sorgen Absprachen mit dem römischen Außen- und dem Innenministerium für ein sicheres Verbringen ausgewählter Flüchtlinge nach Rom. Der neue humanitäre Korridor soll aus Lagern in Äthiopien nach Italien führen; die Aktion ist für das Frühjahr 2017 geplant. (sir)

Ozeanien

Australien
Die katholische Diözese von Armidale in Australien will mit einem Mahnmal an die Opfer sexuellen Missbrauchs erinnern. Das Mahnmal vor der Kathedrale Saints Mary & Joseph werde aus einer Statue der Gottesmutter Maria, einer Gebetsbank und bunten Schleifen der sogenannten „Loud Fence“-Bewegung bestehen, berichtet das australische Nachrichtenportal Cathnews an diesem Dienstag. „Loud Fence“, übersetzt „Lauter Zaun“, ist eine Kampagne von Missbrauchsopfern und ihren Angehörigen; zur Erinnerung an das Leid der Betroffenen werden bunte Schleifen an die Zäune vor Kirchen gebunden. (kna)

Amerika

Mexiko
Der Gesetzes-Ausschuss des mexikanischen Parlaments hat die sogenannte „Ehe für alle“ verworfen: Ein Gesetzesvorschlag, der die Eheschließung von zwei Partnern desselben Geschlechts legalisieren sollte, fand im Ausschuss nicht die nötige Mehrheit. Damit wird der Gesetzesvorschlag den Abgeordneten im nationalen Parlament gar nicht erst zur Abstimmung vorgelegt. Die Entscheidung bedeutet das Aus für das vom mexikanischen Präsidenten Enrique Pena Nieto vorangetriebene Vorhaben. Im Mai hatte Pena Nieto vorgeschlagen, die sogenannte „Ehe für alle“, die schon in elf mexikanischen Bundesstaaten legal ist, auch auf nationaler Ebene festzuschreiben. Damit sollte das Land nach seiner Vorstellung „ein Bezugspunkt für alle werden, die sich gegen Homophobie einsetzen“. (cath.ch)

Vereinigte Staaten

Die gescheiterte Kandidatin für das US-Präsidentenam Hillary Clinton ist nach dem Eindruck des Päpstlichen Nuntius in den USA „in eine Ideologie eingeschlossen“. Mit diesen Worten zitiert der „National Catholic Reporter” (NCR) den aus Frankreich stammenden Erzbischof Christophe Pierre. Bei einem Auftritt an der Katholischen Universität von Georgetown habe der Vatikandiplomat erklärt, er habe die Fernsehansprache Clintons nach dem Wahlsieg Donald Trumps gesehen. Sie habe ihn „erstaunt“. „Das ist eine Ideologie, die Frau hat nichts verstanden, das ist furchtbar, darum ist sie gescheitert“ – mit diesen Worten zitiert der NRC den Nuntius. Papst Franziskus kämpfe „gegen die Ideologie“, so Pierre weiter. Der Erzbischof habe weiter geäußert, die US-Kirche hätte „viel mehr für Flüchtlinge in den USA tun können“. (ncr)

Kuba
Die Behörden haben eine Amnestie für 787 Häftlinge angekündigt, unter ihnen Frauen, Heranwachsende und Kranke. Damit wollen sie auf einen Appell von Papst Franziskus reagieren. Der Papst hatte bei Heilig-Jahr-Feiern für Häftlinge am Sonntag, 6. November, Justiz und Politik weltweit um „Akte der Milde“ gegenüber Gefängnisinsassen gebeten. Die Zeitung der kommunistischen Partei, Granma, spricht von „humanitären Gründen“ für die Amnestie. Dabei seien „die Art der begangenen Vergehen, das Benehmen der Häftlinge und die Länge der bereits verbüßten Haft“ berücksichtigt worden. Nicht in den Genuss der Amnestie kommen nach den Angaben der Zeitung Menschen, die wegen Mord, Vergewaltigung, Gewalt gegen Kinder oder Drogenhandel verurteilt worden sind. Im September 2015 hatte die kubanische Regierung bereits 3.500 Häftlinge vorzeitig auf freien Fuß gesetzt – kurz vor einem Besuch von Papst Franziskus in Havanna. (agi)

____________________________________

Alle unsere Newsletter, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va