RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 17.11.2016

Tagesmeldungen vom 17.11.2016

- Papst an Caritas: Kampf gegen soziale Ausgrenzung -
- Syrien: „Kardinalsrot bedeutet Blut“ -
- Flüchtlinge in Deutschland: Geteilte Werte -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst an Caritas-Dachverband: Kampf gegen soziale Ausgrenzung
Die Rolle der Caritas im Kampf gegen soziale Ausgrenzung stand im Zentrum der Ansprache, die Papst Franziskus an diesem Donnerstag für die Mitglieder des Caritas-Dachverbandes Caritas Internationalis vorbereitet hatte. Gemeinsam mit ihrem Präsidenten, dem philippinischen Kardinal Luis Antonio Tagle, wurden sie hinter verschlossenen Türen in Audienz empfangen. Franziskus unterstrich, dass die Vertreter der Caritas-Familie „nicht nur soziale Akteure“, sondern „kirchliche Organismen“ seien, „die die Mission der Kirche teilen“. (rv)
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Papst an Unternehmer: Geschäftemachen als „Übung in Barmherzigkeit“
Die unternehmerische Tätigkeit kann eine Übung in Barmherzigkeit sein. Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag zu Teilnehmern einer internationalen Konferenz der Katholischen Unternehmerverbände UNIAPAC. Geld „auf gute Weise“ zu verwenden und beim Geschäftemachen „ehrlich“ und „geschwisterlich“ zu sein – diese „Risiken“ lohne es einzugehen, führte der Papst in seiner Ansprache aus. (rv)
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Papst an Katholikos: „Wir ersehnen die volle Einheit“
Zum Stopp der „schrecklichen Gewalt“ insbesondere im Irak und in Syrien hat der Papst an diesem Donnerstag erneut aufgerufen. Er äußerte sich bei einem Treffen mit dem syrischen Katholikos Mar Gewargis III. im Vatikan. Dabei betonte Franziskus weiter, er bete für die „volle Einheit“ zwischen der katholischen und der assyrischen Kirche. (rv)
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Klimagipfel: Katholische Kirche kann viel bewegen
Nach dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen kam bei vielen die Frage auf, ob sich auch im Bereich der Klimaschutzabkommen künftig etwas ändern wird. Trump hatte im Wahlkampf für die Aufhebung der bisherigen internationalen Abkommen geworben. In Marrakesch geht an diesem Wochenende der internationale Klimagipfel Cop22 zu Ende. Auch dort war Trumps Sieg ein Thema, sagte Kathrin Schröder vom katholischen Hilfswerk Misereor im Interview mit Radio Vatikan. (rv)
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AUSBLICK KONSISTORIUM:

Syrien: „Kardinalsrot bedeutet Blut
Am Samstag kreiert Franziskus neue Kardinäle. Zum Kardinal erhoben zu werden hat vor allem mit Würde und Entscheidungsmacht zu tun, mag man denken – dieser Eindruck verstärkt sich nicht zuletzt durch die pompöse Zeremonie im Petersdom. Der diesjährige Kandidat aus Syrien setzt einen etwas anderen Akzent: „Das Kardinalspurpur bedeutet für einen Kardinal Blut, es bedeutet dazu bereit zu sein, sein Blut für die Treue zu Christus und seine Kirche zu geben“, interpretiert der Nuntius von Damaskus im Interview mit Radio Vatikan die Kardinalsfarbe, die eigentlich ursprünglich auf den Rang eines Fürsten verweist. Erzbischof Mario Zenari ist gebürtiger Italiener und einer der 17 kirchlichen Würdenträger, denen der Papst am Samstag das rote Birett aufsetzen wird. (rv)
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Hier: Angriff auf Krankenhaus in Aleppo

Die neuen Kardinäle im Kurzporträt
Die neuen Kardinäle kommen aus 15 Ländern, darunter Albanien, Bangladesch, Lesotho, Malaysia, Mauritius, Neuguinea und Zentralafrika. (kap)

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Die Live-Übertragungen von Radio Vatikan
Das Konsistorium übertragen wir am Samstag live und mit deutschem Kommentar ab 10.55 Uhr, die Papstmesse mit den neuen Kardinälen zu Abschluss des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit übertragen wir am Sonntag ab 9.55 Uhr. Gehen Sie dafür auf unseren Vatikan-Player. (rv)

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NACHGEFRAGT:

Flüchtlinge in Deutschland: Geteilte Werte
Flüchtlinge in Deutschland teilen im Großen und Ganzen die Wertvorstellungen der Deutschen. Wie aus den diese Woche in Berlin vorgestellten Ergebnissen einer großangelegten Befragung hervorgeht, sind 96 Prozent der Schutzsuchenden der Meinung, „man sollte ein demokratisches System haben“. Das finden auch 95 Prozent der Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Dass Frauen die gleichen Rechte wie Männer haben sollen, finden in beiden Gruppen demnach 92 Prozent, berichtet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) an diesem Donnerstag. (kna)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Aus Anlass des „Europäischen Tages zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“ am 18. November 2016 hat die Bundeskonferenz der diözesanen Präventionsbeauftragten eine Arbeitshilfe mit Hintergrundinformationen und erste Anregungen für pastorale Arbeitsfelder veröffentlicht. Das geht aus einer Pressemitteilung von diesem Donnerstag hervor. Die Broschüre „Kinder haben Rechte!“ ist als PDF-Datei auf der Homepage der Deutschen Bischofskonferenz verfügbar. Die Arbeitshilfe der Bundeskonferenz der diözesanen Präventionsbeauftragten ist ein Angebot an Mitarbeitende in der Pastoral. Sie ist bewusst als „Work in progress“ angelegt, heißt es in der Arbeitshilfe. Im Mittelpunkt steht der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Sinne einer Anwaltschaft für deren Rechte. Dazu treten Ansätze zu einer opfergerechten pastoralen Praxis als Grundlage für ein achtsames Miteinander von Betroffenen und Nicht-Betroffenen. (pm)
Der Hoffnung auf einen militärischen Sieg über die Terrororganisation IS hat der Essener Bischof Franz-Joseph Overbeck eine Absage erteilt. Denn auch eine militärische Niederlage des IS werde das „radikal-islamistische Gedankengut“ der Terroristen nicht beseitigen, sagte der katholische Militärbischof in Potsdam. Vielmehr seien die Religionen „dringend“ dazu aufgerufen, sich noch stärker auf ihr friedenstiftendes Potenzial zu besinnen. Dann sei „ein kooperatives interreligiöses Vorgehen gegen Gewalt in Krisensituationen eine reale Möglichkeit“. Der Bischof äußerte sich bei einer Tagung über Gewalt in Judentum, Christentum und Islam, die am Donnerstag zu Ende ging. (kna)

Österreich
Klar für die „entschiedene Aufdeckung“ jeglichen Missbrauchs in kirchlichen Einrichtungen hat sich der in der Bischofskonferenz für Missbrauchs-Prävention und Opferschutz zuständige St. Pöltner Bischof Klaus Küng ausgesprochen. Die Zeit der Vertuschung von Missbrauch sei jedenfalls vorbei, so der Bischof auf Anfrage. Er äußerte sich in einem ORF-Interview, das am Mittwochnachmittag in der Ö1-Sendereihe „Praxis - Religion und Gesellschaft“ ausgestrahlt wurde. In der katholischen Kirche habe hier in den vergangenen Jahren ein „Gesinnungswandel“ stattgefunden und es werde nun viel für die Prävention getan, „auch im Sinne des Nachgehens“, so Küng.
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Schweiz
Die jüdische Gemeinde in der Eidgenossenschaft hat zu einem „besseren Schutz“ für Juden in der Schweiz aufgerufen. Sie fordern ein größeres Engagement gegen antisemitische Angriffe auf. Die Zahl von Attacken gegen Juden seien in der Schweiz in jüngster Zeit gestiegen, wie auch eine offizielle Untersuchung der staatlichen Behörden bezeugt. Die jüdischen Organisationen bekundeten den Wunsch, „enger mit den Behörden“ arbeiten zu wollen. Dennoch sei es die Aufgabe der Eidgenossenschaft für Sicherheit gerade von Minderheiten zu sorgen, zitiert die Westschweizer Nachrichtenagentur „Cath.ch“ Vertreter der jüdischen Gemeinde. (cath.ch)

Irland
Die Vereinigung katholischer Priester Irlands (ACP) hat mehr Unterstützung von den irischen Bischöfen gefordert. Lokalen Medienberichten zufolge kritisierten die Priester bei ihrer Jahrestagung in Athlone, dass die Bischöfe nicht „direkter und mit mehr Seelsorgearbeit in ihren Diözesen präsent“ seien. In den Gemeinden „sehe man vom Bischof nur sehr wenig“. Kritik übte die ACP auch an Teilen der Missbrauchsrichtlinien. So sei die Praxis, dass anonyme Missbrauchsvorwürfe automatisch und ohne Rücksprache mit dem Beschuldigten an die Polizei weitergeleitet würden, eine unhaltbare Belastung. Die Stimmung unter den Geistlichen sei auf einem „historischen Tiefpunkt“, wird Brendan Hoban zitiert, Vorstandsmitglied und Priester der Diözese Killala. Priestermangel, längere Arbeitszeiten, sinkende Besucherzahlen in den Kirchen, eine mangelnde Unterstützung alternder Priester und der wachsende Druck, über das Rentenalter von 75 Jahren hinaus zu arbeiten, hätten Priester zu „Sakrament-Ausgabemaschinen“ degradiert. (kna)

Amerika

Uruguay
Der Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch Kleriker stand ganz oben auf der Agenda der Vollversammlung der uruguayischen Bischofskonferenz, die in diesen Tagen zusammenkam. Das geht aus einer Stellungnahme der Bischöfe hervor, die im Anschluss an das Treffen an diesem Donnerstag verbreitet wurde. Die Erklärung folgt auf das Dokument „Vergebung und Einsatz“, mit dem die Bischöfe des südamerikanischen Landes im vergangenen April auf die Opfer von Missbrauch zugegangen waren. Sie bekräftigen damit aufs Neue ihren Willen, die Opfer auf respektvolle Weise anzuhören und sie bei der Aufarbeitung der Geschehnisse auch mit Hilfe von Experten zu begleiten. Eingegangene Anzeigen seien mit der höchsten Dringlichkeitsstufe an die zuständigen Bischöfe oder Ordensoberen weiter geleitet worden, auch eine Kommission sei eingesetzt worden, die der Prävention von solchen Fällen dienen solle. (rv)

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