RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 18.11.2016

Tagesmeldungen vom 18.11.2016

- Papstinterview: Konzil „zur Hälfte“ umgesetzt -
- 17 neue Kardinäle aus 15 Ländern -
- Abschlussschreiben des Papstes zum Jubeljahr -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

NEUES PAPST-INTERVIEW:

Papstinterview: Konzil „zur Hälfte“ umgesetzt
„Das Jubiläum und der Ökumenismus sind Früchte des Konzils, aber es wird noch viel Zeit brauchen, um das Zweite Vatikanische Konzil voll zu erfassen“ – dies sagt Franziskus in einem Interview mit der italienischen Zeitung „L’Avvenire“, das an diesem Freitag erschien. Die Journalistin Stefania Falasca hat es kurz nach der Papstreise nach Schweden für das Blatt der italienischen Bischofskonferenz geführt. Es dürfe „keinen Ausverkauf des Dogmas“ geben, bekräftigt darin der Papst, Auftrag der Kirche sei, „den Armen“ und damit „Christus zu dienen“. Radio Vatikan fasst das Interview hier zusammen. (rv)
Hier erfahren Sie mehr

____________________________________

KONSISTORIUM:

Papst Franziskus hebt an diesem Samstag 17 Kirchenmänner aus 15 Ländern in den Kardinalsstand. Es ist das dritte Konsistorium seiner Amtszeit. Von den neuen Kardinälen sind 13 unter 80 Jahre alt und damit papstwahlberechtigt, die anderen haben die Altersobergrenze bereits überschritten. Hier die Kurzporträts der neuen Kardinäle. (rv/kap)

Ernest Simoni: Der Märtyrer-Kardinal aus Albanien
Er ist einer der wohlverdienten Kleriker, den der Papst am Samstag in den Kardinalsstand heben wird, und er kommt sozusagen „vom Rande Europas“ in den Vatikan: der albanische Priester Ernest Simoni Troshani. Der heute 87-jährige Albaner erlebte im Kommunismus Jahrzehnte der Unterdrückung, saß im Gefängnis und leistete Zwangsarbeit ab. Sein Zeugnis bewegte den Papst, der Albanien im September 2014 besuchte. Simoni trug damals in der Paulus-Kathedrale von Tirana vor. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Die Live-Übertragungen von Radio Vatikan
Das Konsistorium übertragen wir am Samstag live und mit deutschem Kommentar ab 10.55 Uhr, die Papstmesse mit den neuen Kardinälen zu Abschluss des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit übertragen wir am Sonntag ab 9.55 Uhr. Gehen Sie dafür auf unseren Vatikan-Player. (rv)

____________________________________

HEILIGES JAHR DER BARMHERZIGKEIT:

Das außerordentliche Heilige Jahr neigt sich seinem Ende zu, der Papst feiert am Christkönigssonntag die Abschlussmesse in der römischen Basilika Sankt Peter und wird die Heilige Pforte wieder verschließen. Wir übertragen die Feier am Sonntag ab 9.55 Uhr live und mit deutschem Kommentar. (rv)
Hier unser Vatikan-Player

Abschlussschreiben des Papstes zum Jubeljahr erwartet
Mehr als 20 Millionen Pilger haben laut Angaben des Vatikans in Rom bislang teilgenommen (Quelle: im.va). Der Organisator des Jubiläumsjahres, Erzbischof Rino Fisichella, betont, statt die Pilgerzahlen mit allen Mitteln in die Höhe zu trieben, habe man „auf Qualität gesetzt“. Offiziell will der Vatikan am kommenden Montag eine Rückschau auf das Heilige Jahr veröffentlichen. Dabei soll zugleich ein Schreiben des Papstes mit dem Titel „Misericordia et misera“ („Barmherzig und armselig“) veröffentlicht werden. (rv)

Organisator ist zufrieden
Viele aufsehenerregende Initiativen des Papstes hat die Welt seitdem gesehen, Begegnung und Bekehrung, doch auch kritische Stimmen wurden laut, die den Erfolg des Motto-Jahres bezweifeln. Die Kirche zieht bislang eine überwiegend positive Bilanz, allen voran der italienische Kurienerzbischof Rino Fisichella, Verantwortlicher bei der Umsetzung des Mottojahres in Rom. Radio Vatikan bat ihn zum Interview: „Das Erbe des Jahres ist die große Freude, die Barmherzigkeit wieder ins Zentrum des kirchlichen Lebens zu stellen“, so Fisichella. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Positive Bilanz
Kirchenvertreter ziehen eine positive Bilanz des Heiligen Jahres. „Die Symbolik der offenen Heiligen Pforte hier in Rom und in vielen Kirchen in aller Welt hat hoffentlich das Bewusstsein gestärkt, dass wir wie durch eine weit geöffnete Tür zu Gott kommen können“, sagte der Präfekt der römischen Glaubenskongregation Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller am Freitag dem Internetportal katholisch.de. Als ein „notwendiges Signal in unserer Zeit“ bezeichnete der St. Pöltner Bischof Klaus Küng das am Sonntag zu Ende gehende „Jubiläum der Barmherzigkeit“ in einer Medienmitteilung. Die Gegenwart sei geprägt von Gottesferne, einer „Sich-selbst-Überlassenheit“, sowie von Unversöhnlichkeit, Terror und Angst. (kna/kap
Hier erfahren Sie mehr

Höhepunkte des Jubeljahres auf CD
Radio Vatikan hat die Höhepunkte des Jubeljahres in der Sendereihe „Radioakademie“ für Sie zusammengefasst, die diesen Monat jeden Dienstag Abend läuft. Sie können die CD mit allen Sendungen gegen eine Spende erwerben, schreiben Sie dafür an cd@radiovatikan.de (rv)

____________________________________

WEITERE THEMEN DES TAGES:

Franziskus wettert gegen Götzendienst am Geld
Die Gläubigen verzeihen es einem Priester nicht, wenn er allzu sehr auf das Geld schielt. Schlimmer noch, „ein Herz, das am Geld hängt, ist ein Herz das Götzen dient“. Dieses gern von ihm verwendete Wort wiederholte der Papst an diesem Freitagmorgen bei seiner Predigt in der Casa Santa Marta. Diesmal dabei: die Sekretäre der päpstlichen Nuntien aus aller Welt, die auf Einladung des Staatssekretariats am ausklingenden Heiligen Jahr der Barmherzigkeit in Rom teilnahmen. (rv)
Hier erfahren Sie mehr
Hier ein Video zur Prozession nach der Frühmesse

ZdK-Präsident wünscht klares Bekenntnis zu „Amoris Laetitia“
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hat sich gegen den Brief einiger Kardinäle an Papst Franziskus zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen ausgesprochen. Das sagte er bei der Herbstvollversammlung des höchsten Gremiums der katholischen Laien in Deutschland an diesem Freitag in Bonn. Im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert Sternberg, weshalb es nicht in Ordnung sei, wie die vier Kardinäle vorgegangenen seien. (rv/pm)
Hier mehr in Text und Ton

Staatsakt in Österreich: Missbrauch mit Wahrheit begegnen
Im Umgang mit Missbrauch kann es nach den Worten von Kardinal Christoph Schönborn nur den Weg der Wahrheit geben. Viel zu lange sei verharmlost, vertuscht, verleugnet und weggeschaut worden, betonte der Wiener Erzbischof beim Staatsakt für Missbrauchsopfer am Donnerstagabend im Parlament. „Ich bitte um Vergebung“, so Schönborn bei seiner Rede wörtlich in Richtung der Missbrauchs-Betroffenen, von denen 250 bei der Veranstaltung zugegen waren, neben den Spitzen von Staat und Kirche. Der Staatsakt sei ein Signal dafür, dass das schreckliche Geschehen der Vergangenheit angehöre, so die Überzeugung des Kardinals, der sich vor den Opfern und ihrem erfahrenen Leid verbeugte. (kap)
Hier mehr in Text und Ton

„Lutherstadt“-Rom ist offen für Ökumene
Eigentlich ist auch Rom eine Lutherstadt: Martin Luther war nicht nur in der Ewigen Stadt zu Besuch, was er hier erlebte, prägte auch sein Denken und seine Handlungen. Luther kam 1510 nach Rom, wo er vier Wochen verweilte. Anlass zur Romreise war der Streit unter den Augustinern über die Zukunft der strengen Regel, die dem päpstlichen Hof unter Julius II. nähergebracht werden sollte. Rom hat sich aber von einem „Ort des Disputs“ zu einer „Stadt der Ökumene“ gewandelt. Für den evangelischen Kirchenhistoriker Lothar Vogel, der seit 2006 an der Waldenser Fakultät in Rom lehrt, hat Rom durchaus eine ökumenische Bedeutung, wie er im Gespräch mit Radio Vatikan sagt. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Eine „hohe Kultur des Dialogs“ hat der Trierer Bischof Stephan Ackermann mit Blick auf populistische Tendenzen in westlichen Gesellschaften angemahnt. Beim Sankt-Martins-Jahresempfang des Mainzer Katholischen Büros sprach der Bischof am Donnerstagabend von der Bereitschaft, dem Anderen in seinem Anderssein zu begegnen, auch wenn dessen Gedanken und Gefühle einem fremd seien und blieben. Das Erfolgsrezept des künftigen US-Präsidenten Donald Trump wie das von Populisten hierzulande und in Europa liege darin, so der Bischof, Menschen ein Sprachrohr zu geben, die Angst vor sozialem Abstieg hätten, die sich ausgegrenzt und abgehängt fühlten. Das erschrecke, doch müssten sich Gesellschaft und politisch Verantwortliche fragen lassen, warum diese Menschen kein seriöseres Sprachrohr fänden. (kna)
Wer im Internet Hass-Postings und Verbalattacken verbreite, zerstöre „den demokratischen Konsens und die Debattenkultur in unserem Land.“ Deshalb werden er und sein Bistum „strafrechtlich relevante Kommentare künftig auch den zuständigen Stellen zuleiten“. Das schreibt der Essener Bischof Franz-Joseph Overbeck auf Anfrage der „Zeit“-Beilage „Christ&Welt“ von diesem Donnerstag. „Christ&Welt“ wollte von den deutschen Bischöfen wissen, ob sie ähnlich wie der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick Anfeindungen im Zusammenhang mit ihrem Eintreten für Menschenrechte und die würdige Behandlung von Flüchtlingen erfahren hätten. Das Ergebnis: Mehr als ein Bischof sah sich bereits derartigen Attacken ausgesetzt, auch wenn dies teils nicht öffentlich gemacht wurde. (christ&welt)

Österreich
Er wird die nächsten drei Jahre weiter Caritas-Präsident sein: Michael Landau wurde am Freitag bei der Caritas-Direktorenkonferenz in St. Pölten als Präsident der Caritas Österreich wiedergewählt. „Wir dürfen weiterhin die Not der Österreicherinnen und Österreicher nicht vergessen, die es auch bei uns gibt“, so Landau nach seiner Wahl in der Caritas-Pressemitteilung. Die konkrete Hilfe von Mensch zu Mensch, die Bekämpfung von Armut und das Eröffnen von Perspektiven sei der Kernauftrag der Caritas. (kap)

Italien
Papst Franziskus will bei seinem Besuch in Mailand im März mit sozialen Randgruppen zusammentreffen. Die erste Begegnung gilt zwei Familien in einer heruntergekommenen Hochhaussiedlung im Osten der Stadt, wie aus dem am Donnerstag vom Erzbistum Mailand veröffentlichten Programm hervorgeht. Anschließend begrüßt Franziskus Vertreter der Roma sowie Zuwanderer und Angehörige der muslimischen Gemeinschaft. Das Mittagessen nimmt er mit 100 Strafgefangenen in der Justizvollzugsanstalt San Vittorio ein, nachdem er zuvor einige Häftlinge in ihren Zellen besucht hat. Eine Begegnung mit der Bevölkerung ist am Vormittag auf dem Domplatz vorgesehen. Die eintägige Visite am 25. März ist der erste Besuch von Franziskus in Mailand. Das Erzbistum mit fünf Millionen Katholiken gilt als bedeutendster italienischer Bischofssitz nach Rom. (kna)

Ukraine
Die Papst-Kollekte vom vergangenen April hat bereits die ersten Hilfsprojekte finanziell unterstützt. Das bestätigt der griechisch-katholische Großerzbischof von Kiew, Swjatoslaw Schewtschuk, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Acistampa“ von diesem Freitag. Mit der Spendensammlung, die europaweit am Barmherzigkeitssonntag eingesammelt wurde, sollen Projekte und Initiativen unterstützt werden, die den Kriegsopfern und Hinterbliebenen zugutekommen. Schewtschuk war in diesen Tagen zusammen mit Vertretern des ukrainischen Religionsrates in den Gebieten der Ostukraine, die unter Beschuss stehen. Seit 2014 findet eine durch Russland mit Waffen und Soldaten unterstütze Aggression in den Regionen um die Städte Donezk und Luhansk statt. (acistampa)

Naher Osten

Irak
Wir wollen ein Kurdistan, in dem verschiedene ethnische und religiöse Gruppen zusammenleben und wo der Mullah zum Gebet ruft, während auch die Glocken der Jesiden läuten“ – mit diesen Worten begründet der Präsident der Autonomen Provinz Kurdistan das Verbleiben der kurdischen Peschmerga-Milizen in den vom Islamischen Staat befreiten Gebieten. Dies sei mit den Vereinigten Staaten und der irakischen Regierung so vereinbart worden, zitiert der Nachrichten-Dienst Fides Masud Barzani, der sich in Bashiqa in der Provinz Ninive vor Journalisten äußerte. (fides)

Asien

Indonesien
Die beiden größten muslimischen Organisationen Indonesiens haben ihre Mitglieder aufgerufen, nicht an einer für kommende Woche geplanten Demonstration gegen den christlichen Gouverneur von Jakarta teilzunehmen. Gouverneur Ahok Basuki Tjahaja Purnama war in dieser Wochen wegen Beleidigung des Koran angeklagt worden. Es gebe derzeit keinen Grund für weitere Demonstrationen, zitierten indonesische Medien am Freitag aus einer Erklärung der Organisation Muhammadiyah. Die größte muslimische Organisation Nahdlatul Ulama (NU) und Muhammadiyah haben zusammen mehr als 60 Millionen Mitglieder. Dem christlichen und chinesisch stämmigen Gouverneur wird vorgeworfen, während einer Diskussionsveranstaltung den Koran beleidigt zu haben. (kap)

____________________________________

Alle unsere Newsletter, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va