RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.11.2016

Tagesmeldungen vom 19.11.2016

Papst ernennt Kardinäle: Vorsicht vor Polarisierung -
Kirchenrecht: „Das Wohl der Betroffenen beachten“ -
- Amazonien: „Starkes Programm“ für die Schöpfung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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KONSISTORIUM:

Papst an neue Kardinäle: Vorsicht vor Virus der Polarisierung
Die katholische Kirche hat 17 neue Kardinäle: in einem feierlichen Gottesdienst überreichte der Papst an diesem Samstag, einen Tag vor der Schließung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, das rote Birett und mahnte sie, sich nicht vor Polarisierungen und Feindseligkeiten leiten zu lassen. Nach der Feier fuhren Franziskus und die 17 neuen Kardinäle in den Vatikanischen Gärten zum ehemaligen Kloster Mater Ecclesiae, um den emeritierte Papst Benedikt XVI. zu grüßen. In seiner Predigt sprach der Papst über die Feindesliebe. „Wir richten Mauern auf, bauen Barrieren und stufen die Menschen ein. Gott hat Söhne und Töchter, und zwar nicht, um sie sich vom Leibe zu halten“, erläuterte der Papst. (rv)
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Die gesamte Predigt von Papst Franziskus können Sie hier lesen. (rv)

Die Schuhe anlassen: Ein Kommentar zur Kardinalserhebung
Von Anne Preckel: Wie es der Ritus verlangt, schwören die neuen Purpurträger dem Papst ihre Treue, im Notfall bis aufs Blut – deshalb die rote Farbe des Kardinalsbiretts, das der Pontifex seinen Kardinälen verleiht. Was auf den ersten Blick symbolträchtig und etwas überkommen erscheint, dem wird unter Papst Franziskus neues Leben eingehaucht: Vielen der Kirchenmännern, die der Papst an diesem trüben Novembertag in den Kardinalsstand hob, ist Blut ein Begriff, und zwar nicht nur als starkes Symbol. (rv)
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Den Abschluss des Konsistoriums bildet die Feier der Heiligen Messe gemeinsam mit den neuen Kardinälen. Die Messfeier ist gleichzeitig auch das liturgische Ende des außerordentlichen Heilige Jahres, die Heilige Pforte wird wieder geschlossen. Wir übertragen die Feier am Sonntag ab 9.55 Uhr live und mit deutschem Kommentar. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Papst vor Eherichtern: „Wohl der Betroffenen beachten“
Das Kirchenrecht ist nicht einfach eine sterile Vorgabe, vielmehr gehe es bei Rechtsverfahren um das Wohl der Betroffen. Das unterstrich der Papst am Freitagabend im römischen Kirchengericht für Ehefragen, besser bekannt als Rota Romana. Franziskus traf Bischöfe, die in den vergangenen Tagen an einem Kurs teilgenommen hatten, bei der es um das neue Eheprozessrecht ging. Der Maßstab bei kirchlichen Eherechtsverfahren solle immer das geistliche Wohl der Betroffen sein, so Franziskus. Deshalb müssten Kirchengerichte ein „spürbarer Ausdruck eines diakonischen Dienstes des Rechts“ sein. (rv)
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Amazonas-Bischöfe verabschieden Brief „mit konkreten Schritten“
Eine Bischofsversammlung mit konkreten Vorschlägen: Eine Woche lang haben die Bischöfe Amazoniens in Belem getagt. Am Schluss haben sie einen „für alle verpflichtenden“ Brief verfasst, in der sie sich ausgehend von der Enzyklika Laudato Si für die Bewahrung der Schöpfung, Engagement für die Bedürftigen und Dialog mit der Politik und Wirtschaft einsetzen. Ein starkes Programm, wie im Gespräch mit Radio Vatikan der Bischof von Óbidos, Bernardo Bahlmann, sagt. „Es geht um die Belange der gesamten Schöpfung, aber auch für all jene Bereiche, die problematisch sind in Amazonien.“ (rv)
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Ägypten: Wiedereinführung des Frauendiakonats
Die griechisch-orthodoxe Kirche von Alexandrien will das Frauendiakonat wieder einführen. Das beschloss das Patriarchat im Rahmen der jüngsten Synodenversammlung unter Leitung des Patriarchen Theodoros II. Die Versammlung fand vom Dienstag bis Donnerstag statt, wie der vatikanische Fides-Dienst an diesem Samstag berichtet. Für die Wiedereinführung des Frauendiakonats wurde dazu eine bischöfliche Kommission ernannt, „die diese Frage vertiefen soll“. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

So lange wir leben, müssen wir uns entscheiden
Ein Auschwitz-Überlebender, der über das Gute und das Böse im Menschen nachdenkt - und mit fast unfassbarer menschlicher Güte überzeugt. Jehuda Bacon heißt der Mann, dem der katholische Psychiater und Bestsellerautor Manfred Lütz mit seinem neuen Buch ein Denkmal besonderer Art gesetzt hat. Es ist ein langes Interview über Gott und die Welt, das Lütz mit dem 1929 in Ostrava geborenen Künstler in Israel aufgezeichnet hat. „Er ist vielleicht der eindrucksvollste Mensch, den ich in meinem Leben erlebt habe“, sagt Lütz über Bacon. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Nun ist es offiziell: Elf Jahre nach dem zweiten Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in München findet 2021 das nächste Christentreffen in Frankfurt am Main statt. Katholiken und Protestanten wollen vom 12. bis zum 16. Mai 2021 gemeinsam feiern. Das beschlossen am Freitag in Bonn Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) einstimmig. Zuvor hatte sich bereits der Deutsche Evangelischen Kirchentag (DEKT) positiv geäußert. Beide Gremien sind Veranstalter des ÖKT. (dr/kna)

Großbritannien
Die Ansicht, der Terror der Miliz „Islamischer Staat“ (IS) habe nichts mit dem Islam zu tun, hilft nach Worten des anglikanischen Primas Justin Welby niemandem weiter. Religionsführer jeden Glaubens müssten gegen die Taten von Extremisten aufstehen, die sich auf ihren Glauben berufen, verlangte der Erzbischof von Canterbury laut der Zeitung „Daily Telegraph“ in der Samstagsausgabe. Die bloße Zurückweisung, die Taten des IS hätten nichts mit dem wahren Islam zu tun, schade nur der Bekämpfung dieser extremistischen Ideologie. (kna)

Russland
Aus Anlass des 70. Geburtstags des Moskauer Patriarchen Kyrill I. sind am Freitag höchste Repräsentanten der Weltorthodoxie in die russische Hauptstadt gekommen. Der stellvertretende Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Archimandrit Filaret Bulekow, sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „RIA-Nowosti“, der Patriarch werde die Oberhäupter der anderen orthodoxen Kirchen nach ihren Einschätzungen und Erfahrungen im Hinblick auf das Panorthodoxe Konzil auf Kreta vom Juni 2016 fragen. Der Pressesprecher des Patriarchen, Pfarrer Alexander Wolkow, bezeichnete die Feiern zum 70. Geburtstag von Kyrill I. als „gute Gelegenheit für den Dialog“ innerhalb der Orthodoxie. (kap)

Amerika

Kolumbien
Präsident Juan Manuel Santos will den geänderten Friedensvertrag mit den FARC-Rebellen nicht noch einmal durch eine Volksabstimmung bestätigen lassen. Im zweiten Anlauf solle der Kongress entscheiden, sagte Santos am Freitag in Washington bei einem Treffen der Organisation Amerikanischer Staaten. Die erste Fassung war in einem Referendum im Oktober abgelehnt worden. Santos, der für seine Friedensbemühungen nach gut einem halben Jahrhundert Guerillakrieg in seinem Land den Friedensnobelpreis bekommt, sagte, der fragile Waffenstillstand könne nur mit der schnellstmöglichen Umsetzung des Friedensabkommens gewahrt werden. (ap)

Vereinigte Staaten
Die US-Bischöfe wollen ihre bisherige bischöfliche Unterkommission für Afrika in eine permanente Kommission umwandeln. Auf diese Weise wollen sie das Engagement der US-Katholiken für Afrika verstärken, wie der vatikanische Fidesdienst an diesem Samstag berichtet. Die Unterkommission wurde 2004 in Form einer Ad-hoc-Kommission für hilfsbedürftige katholische Kirchen auf dem afrikanischen Kontinent gegründet. 2007 wurde im Rahmen einer Umstrukturierung der Bischofskonferenz die provisorische Unterkommission gegründet. In dieser Form wurde die Kommission im Jahr 2010 bis 2016 bestätigt. (fides)

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