RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.11.2016

Tagesmeldungen vom 21.11.2016

Papstschreiben zum Abschluss des Heiligen Jahres -
Papst: „Welt braucht Revolution der Zärtlichkeit“ -
950 Millionen Pilger weltweit für Heiliges Jahr -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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RÜCKSCHAU AUF DAS HEILIGE JAHR:

Papstschreiben zum Abschluss des Heiligen Jahres
„Misericordia et misera“: Die Barmherzigkeit und die Erbärmliche. Mit diesen Worten hat der heilige Augustinus die Begegnung Jesu mit der Ehebrecherin (vgl. Joh 8,1-11) beschrieben, und sie sind der Ausgangspunkt eines Papstschreibens zum Abschluss des Heiligen Jahres. Es wurde an diesem Montagmittag vom Vatikan veröffentlicht. Die Barmherzigkeit Jesu gegenüber der Ehebrecherin steht aus Franziskus’ Sicht emblematisch für das, „was wir im Heiligen Jahr gefeiert haben“. „Und dieses Erbarmen verlangt, weiter in unseren Gemeinschaften gefeiert und gelebt zu werden.“ (rv)
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Papstschreiben Misericordia et misera
Hier geht es zum vollen Wortlaut in offizieller deutscher Übersetzung

Papstinterview: „Welt braucht Revolution der Zärtlichkeit“
In einem ausführlichen Interview blickt Papst Franziskus auf das Heilige Jahr zurück, das unter dem Thema Barmherzigkeit stand. Eine Bilanz wolle er nicht ziehen, so der Papst. „Ich kann nur von dem, was ich aus der ganzen Welt durch Berichte erfahren habe, etwas sagen. Die Tatsache, dass das Heilige Jahr nicht nur in Rom, sondern in allen Bistümern der Welt gefeiert wurde, hat dieses Heilige Jahr universaler gemacht. Und das hat uns gut getan, ja, das hat uns gut getan.“ Erste Teile des Interviews mit dem katholischen Fernsehsender TV2000 und dem Radiosender der italienischen Bischöfe InBlu waren schon am Sonntagmittag auf Sendung gegangen. (rv)
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950 Millionen Pilger nahmen weltweit am Heiligen Jahr teil
950 Millionen: So viele Menschen haben nach Schätzung des vatikanischen Kurienkardinales Rino Fisichella weltweit am Heiligen Jahr teilgenommen. Da nicht nur im Petersdom, sondern in jeder Diözese der Welt mindestens eine Heilige Pforte geöffnet worden war, hatten so viele Menschen wie nie zuvor die Möglichkeit, auch ohne lange Reisen eine Heilige Pforte zu durchschreiten und somit einen Ablass ihrer Sündenstrafen zu erhalten. Nicht nur in Kirchen, sondern auch in wohltätigen Einrichtungen und sogar in Haftanstalten waren Heilige Pforten eingerichtet worden. In Ländern mit katholischer Bevölkerungsmehrheit, so der Präsident des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung am Montag in Rom, hätten rund 80 Prozent der Bevölkerung eine Pforte durchschritten. Datenerhebungen aus den einzelnen Bistümern legen nahe, dass weltweit etwa 56 bis 62 Prozent der katholischen Gläubigen am Heiligen Jahr teilgenommen habe. Etwa 1,2 Milliarden Katholiken gibt es auf dem Globus.

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Kanada: Bischöfe engagieren sich für Lebensschutz
Das Präsidium der kanadischen Bischofskonferenz ist derzeit in Rom, um mit der vatikanischen Kurie die Herausforderungen in dem nordamerikanischen Land zu besprechen. Es gibt etliche Themen, doch eines sticht besonders hervor: Die Bischöfe Kanadas sind besorgt über die jüngsten Entwicklungen in Sachen Lebensschutz. Die Regierung in Ottawa hat vor Kurzem die Euthanasie – oder genauer gesagt „Suizidbeihilfe“ – legalisiert; auch was die Abtreibungsgesetze angeht, entsprechen die Regelungen keinesfalls dem, was die katholische Kirche lehrt. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Douglas Crosby, O.M.I., von Hamilton, erläutert im RV-Interview, was denn die Brennpunkte sind, die in Rom besprochen wurden. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Eine der ältesten gedruckten Lutherbibeln ist in Schwerin zu sehen: Dort startet am kommenden Freitag die Ausstellung „Leben mit der Bibel in vier Jahrhunderten“ in der Historischen Bibliothek Sankt Anna in Schwerin. Erzbischof Stefan Heße eröffnet die vom Erzbistum Hamburg anlässlich des 500-jährigen Reformationsgedenkens initiierte Schau, wie die Erzdiözese am Montag bekanntgab. Zu sehen sind kostbare historische Bibeldrucke, darunter eine seltene sogenannte Bugenhagen-Bibel aus dem Jahre 1533. Der pommersche Reformator und Freund Martin Luthers Johannes Bugenhagen (1485-1558) übertrug dessen Bibelübersetzung ins Niederdeutsche. Diese Fassung der Luther-Bibel wurde schon ein halbes Jahr vor der Wittenberger Ausgabe in Lübeck gedruckt. (kna)
Deutschland droht sein Klimaziel für 2020 deutlich zu verfehlen. Das geht aus einer Studie hervor, die im Auftrag von Umweltverbänden erstellt wurde. Um die beschlossene Reduktion von 40 Prozent an Treibhausgasen noch erreichen zu können, müssten im Mittel 45 Millionen Tonnen zusätzlich zu bereits eingeleiteten Maßnahmen eingespart werden, erklärten BUND, Greenpeace, Klima-Allianz Deutschland, Oxfam und WWF am Montag in Berlin. Damit die Bundesregierung nicht am ersten klimapolitischen Meilenstein scheitere, müsse sie nun schnell zusätzliche Maßnahmen umsetzen, fordern die Verbände. Das 40-Prozent-Ziel war 2007 vom damaligen Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) auf der Klimakonferenz in Bali verkündet worden. (kna)
Die Caritas will Flüchtlingen dabei helfen, Arbeit zu finden. Dazu hat der Verband die bundesweite Aktionswoche „Werde Türöffner“ gestartet. Über soziale Netzwerke sucht die Caritas seit diesem Sonntag Menschen, die ihre persönlichen Netzwerke mit Geflüchteten teilen, Tipps geben, Kontakte anbahnen oder selbst eine konkrete Arbeit anbieten. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsförderung habe die Wirksamkeit von Patenschaften in diesem Bereich bestätigt. Demnach wurden 53 Prozent der Flüchtlinge, die seit 2013 einen Arbeitsplatz in Deutschland gefunden haben, über informelle Netzwerke fündig und nicht durch Jobcenter oder Arbeitsagentur vermittelt. (kna)

Österreich
In Ordenskrankenhäusern soll spürbar bleiben, dass es sich um spezifisch christliche Einrichtungen handelt. Das unterstrich der Generalsekretär der Ordensoberenkonferenz des Landes, Pater Franz Helm, an diesem Montag gegenüber der Agentur „Kathpress“. Ordensspitäler machen einen wesentlichen Teil des österreichischen Gesundheitssystems aus. Zwar gebe es kaum noch Ordensleute, die tatsächlich ihren Dienst am Krankenbett ausüben. „Wie können wir unsere Mitarbeiter in den Einrichtungen aber so schulen, dass in den Häusern das Grundcharisma und die Spiritualität der jeweiligen Orden deutlich spürbar bleibt?“ brachte Helm die zentrale Frage auf den Punkt. Wie P. Helm weiter sagte, laufe derzeit auch eine Erhebung über den Status Quo der Seelsorge an Ordensspitälern. Die Untersuchung soll demnächst abgeschlossen und noch im Dezember präsentiert werden. (kap)

Afrika

Ruanda
Die katholische Kirche in Ruanda bittet für ihre Rolle beim Völkermord von 1994 um Vergebung. Die Kirche als Institution sei damals zwar nicht Partei gewesen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der neun ruandischen Bischöfe zum Abschluss des von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres. Allerdings hätten Kirchenmitglieder, auch Geistliche, den Völkermord entweder mitgeplant, unterstützt oder mit ausgeführt. Die Kirche bedauere die Taten all jener Gläubigen, die damals am Genozid beteiligt waren, so die Erklärung der Bischofskonferenz, die laut den Berichten landesweit in Gottesdiensten verlesen wurde. Während des Völkermords 1994 im ostafrikanischen Ruanda wurden binnen drei Monaten bis zu 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu von radikalen Hutu-Milizen ermordet. (kna)

Asien

Myanmar
Neue Satellitenbilder vom Norden von Myanmars Teilstaat Rakhine „bestätigen, dass die Zerstörungen in Rohingya-Dörfern umfangreicher sind, als die Regierung zugibt“. So beurteilt Brad Adams von Human Rights Watch die zunehmende militärische Gewalt gegen die muslimische Volksgruppe der Rohingya. Die Bilder zeigten 820 weitere zerstörte Gebäude in fünf Dörfern. Damit belaufe sich die durch Satellitenaufnahmen dokumentierte Gesamtzahl der bei Offensiven der Armee von Myanmar gegen eine angebliche islamistische Miliz zerstörten Gebäude auf 1.250, erklärte die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“. Laut Informationen der Vereinten Nationen sind bereits mehr als 30.000 Menschen vor den Kämpfen geflohen. (kna)

Singapur
In Singapur steigt die Nachfrage nach echten Weihnachtsbäumen. 2015 seien 38.800 Weihnachtsbäume aus Dänemark, Schweden und den USA importiert worden, berichtet die Tageszeitung „Straits Times“ unter Berufung auf die Landwirtschaftsbehörde. Das seien 1.200 mehr als im Vorjahr. 2008 habe es noch lediglich 7.700 Baumimporte gegeben. Für diese Saison rechneten die Einzelhändler mit einer weiter steigenden Nachfrage. (kna)

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