RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.11.2016

Tagesmeldungen vom 24.11.2016

- Moral: Papst warnt vor Schwarzweiß-Denken -
- Frühmesse: „Der Geldgott wird stürzen!“ -
- Kolumbien: Kirche unterstützt neues Friedensabkommen -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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TOP-THEMEN AUS DEM VATIKAN:

Moral: Papst warnt vor Schwarzweiß-Denken
Papst Franziskus wirbt für eine stärkere Berücksichtigung von Einzelfällen bei moralischen Urteilen im kirchlichen Raum. „Wir riskieren, uns an ein Schwarz-Weiß-Denken zu gewöhnen“, sagte er bei einer Begegnung mit Jesuiten; eine solche „Strenge“ mache ihm „Angst“. Der Papst nannte den deutschen Moraltheologen Bernhard Häring Pionier einer neuen Richtung der Moraltheologie. Häring war kurz vor seinem Tod 1998 Gegenstand von Lehrbeanstandungs-Verfahren durch die Glaubenskongregation. (rv)
Hier die wichtigsten Zitate des Papsttextes

In dem Gespräch mit Jesuiten, das schon Ende Oktober geführt, doch erst am Donnerstag bekannt wurde, äußert sich der Papst auch zu vielen anderen Themen, etwa zur Globalisierung oder zum Niedergang der Politik. (rv)
Hier unser ausführlicher Bericht

Frühmesse: „Der Geldgott wird stürzen!“
Einmal mehr hat der Papst eindringlich vor Korruption gewarnt. Bei seiner Frühmesse vom Donnerstag nannte er sie einen „Fluch“: Sie sei „die Sprache der Weltlichkeit“, wenn es keinen Gott mehr gebe, sondern nur „den Geldgott, den Wohlstandsgott, den Ausbeutungsgott“. Doch eines Tages werde diese Weltlichkeit vergehen: „Diese Zivilisation wird stürzen, das Reich der Eitelkeit und des Stolzes wird stürzen, wie der Satan gestürzt ist!“ (rv)
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Papst: Wer für Drogen ist, ist für die Mafia
Um das Drogenproblem zu lösen, müsste man vor allen Dingen der organisierten Kriminalität das Handwerk legen. Das sagte der Papst bei einer Anti-Drogen-Konferenz im Vatikan. Wo es keine Präventionspolitik gebe, könne das Drogenproblem Wurzeln schlagen und sei später kaum noch zu beseitigen. Es dürfe also keine „Pakte“ zwischen einem Staat und der Mafia geben in Sachen Drogenpolitik. (rv)
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Erzbischof Paglia verteidigt Papst-Anweisung zu Abtreibung
Als eine Art Lebensschutzmaßnahme sieht der Präsident der Päpstlichen Lebens-Akademie, Erzbischof Vincenzo Paglia, die neue Anweisung des Papstes, dass jeder Priester in der Beichte von der Sünde der Abtreibung lossprechen darf. Mit mehr „Laxheit“ im Umgang mit Abtreibung habe das nichts zu tun: „Im Gegenteil! Denn Vergebung zu gewähren bedeutet einen Dialog, ein Bewusstsein, eine Entscheidung, das, was man tat, nicht nochmals zu tun.“ (rv)
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Rembrandtausstellung im Vatikan eröffnet
Königlicher Besuch für ein besonderes, ökumenisches Event: Die schwedische Königin Silvia ließ es sich nicht nehmen, an diesem Mittwoch eine Sonderausstellung in den vatikanischen Museen zu eröffnen, die Rembrandt gewidmet ist. Die Ausstellung zeigt Drucke und Gemälde des Künstlers aus Sammlungen in Schweden und Amsterdam. „Rembrandt kommt zum ersten Mal in den Vatikan“, erklärt ein Experte im RV-Interview. (rv)
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Papstprogramm für Dezember und Januar veröffentlicht
Am 12. Dezember wird Papst Franziskus eine Messe zum Fest Unserer Lieben Frau von Guadalupe im Petersdom feiern. Das ergibt sich aus seinem liturgischen Programm für Dezember und Januar, das an diesem Donnerstag veröffentlicht wurde. (rv)
Hier die Details des Papstprogramms

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WELTKIRCHE:

Kolumbien: Kirche unterstützt neues Friedensabkommen
Wenige Stunden vor der geplanten Unterzeichnung haben sich die kolumbianischen Bischöfe hinter das neue Friedensabkommen gestellt. Die letzten Wochen seien ein Moment des Zuhörens und des Dialogs mit dem kolumbianischen Volk gewesen, so eine Erklärung der Bischöfe. Nun seien die politischen Funktionsträger, die Gerichte und alle Kolumbianer gefragt, das die neue Fassung des Abkommens zwischen Regierung und FARC-Rebellen auch umzusetzen. (kna)
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Zentralafrikanische Republik: UNO könnte effektiver sein
Es ist immer noch ein Krisenherd, und doch ist die Zentralafrikanische Republik seit dem Papstbesuch vor gut einem Jahr einige Schritte vorangekommen. Inzwischen sei fast allen im Land klar geworden, dass man „ohne Dialog nicht weitermachen“ könne, sagt ein Missionar im RV-Interview. Unzufrieden ist er allerdings mit der – aus seiner Sicht – Passivität der UNO-Blauhelme. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Vietnam
Papst Franziskus hat den Präsidenten Vietnams, Tran Dai Quang, im Vatikan empfangen. Laut offiziellen Angaben verlief die private Begegnung „herzlich“. Zwischen Vatikan und Vietnam bestehen keine offiziellen diplomatischen Beziehungen, seit den 90er Jahren ist jedoch eine Wiederannäherung zu beobachten. (rv/kna)
Hier unser ausführlicher Bericht

Vatikan
Um die Auswirkungen des Klimawandels auf Flüchtlingsbewegungen geht es bei einer Vatikankonferenz am 1. und 2. Dezember an der Päpstlichen Lateran-Universität. Auch die Ergebnisse der letzten Klimakonferenz COP22 von Marrakesch sollen behandelt werden. Teil nehmen Vertreter internationaler (nicht nur katholischer) Verbände. (rv)
Der Weihnachtsbaum für den Petersplatz ist im Vatikan eingetroffen. Die 25 Meter hohe Tanne kommt in diesem Jahr aus den Lagorai-Wäldern der norditalienischen Provinz Trentino. Beleuchtet wird der Baum mit 18.000 Energiespar-Lichtern. Das Holz wird nach der Weihnachtszeit für wohltätige Zwecke weiterverwendet. Die Einweihung des Weihnachtsbaums und der maltesischen Krippe auf dem Petersplatz findet am 9. Dezember ab 16.30 Uhr statt. Zu diesem Anlass reisen Delegationen aus Norditalien und Malta an, die vom Papst auch in Audienz empfangen werden. (adnkronos)

Europa

Deutschland
Eine prominent besetzte Tagung zum Thema „Reform im Katholizismus“ veranstalten die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) und die Evangelische Akademie Tutzing vom 28. November bis 1. Dezember. An der Tagung mit dem Untertitel „Traditionstreue und Veränderung in der römisch-katholischen Theologie und Kirche“ sind Theologen beider Konfessionen beteiligt, darunter der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx, sowie der emeritierte Mainzer Bischof, Kardinal Lehmann. Die Tagung soll der Frage nachgehen, wie in der römisch-katholischen Kirche Kontinuität und Innovation austariert sind und wie sie Traditionstreue und Flexibilität miteinander zu verbinden versucht. (kna)

Großbritannien
Ein „explosionsartiger Anstieg der Beichten“ war laut dem Erzbischof von Westminster, Vincent Nichols, ein positiver Effekt des Heiligen Jahres in der katholischen Kirche von England und Wales. Die Mitglieder der Bischofskonferenz hätten dies bei ihrer letzten Sitzung zu Abschluss des Heiligen Jahres bestätigt, sagte der Erzbischof gegenüber Radio Vatikan – allerdings ohne konkrete Zahlen zu nennen. (rv)
Die anglikanische Kirche von England wirft der britischen Sozial- und Finanzpolitik Versagen bei der Bekämpfung von Niedrigsteinkommen vor. Angesichts von Preissteigerungen müssten immer mehr Menschen mit geringen Einkommen ums Überleben kämpfen; sie bräuchten gezieltere Unterstützung statt höherer Steuerfreibeträge, die vor allem den Wohlhabenderen zugutekämen. Nötig wäre u.a. ein Fokus auf mehr Sozialwohnungen für jene, für die ein Immobilienkauf nicht infrage komme. (kna)

Amerika

Ecuador
Sieben prominente Lateinamerikaner, unter ihnen Papst Franziskus und mehrere Staatschefs, unterstützen die Kampagne „Soy del Sur“, übersetzt „Ich bin aus dem Süden“. Sie soll die lateinamerikanische Identität stärken und ein Zugehörigkeitsgefühl der rund 417 Millionen Bürger Südamerikas entwickeln. Initiiert wurde die am Mittwoch in Quito (Ecuador) vorgestellte Aktion vom südamerikanischen Staatenbund UNASUR. Weitere bekannte Gesichter sind Boliviens indigener Präsident Morales, Brasiliens Ex-Präsident Lula, Chiles Staatschefin Bachelet und Uruguays Ex-Präsident Mujica. (kna)

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