RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.11.2016

Tagesmeldungen vom 25.11.2016

- Papstbotschaft: Auf andere zugehen -
- Welttag gegen Gewalt an Frauen -
- Erstes Treffen der Kommission zum Frauendiakonat -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstbotschaft: Auf andere zugehen
„Wir riskieren mehr, wenn wir uns abschotten, als wenn wir uns für den anderen öffnen.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstagabend in einer Videobotschaft. „Nicht wenn wir anderen begegnen, sondern wenn wir uns verschließen und anderen verweigern, laufen wir Gefahr, uns zu verletzen.“ Der Papst brach eine Lanze für das mit-den-Menschen-Sein. „Es ist die Isolierung, die uns nicht gut tut, nicht das Teilen mit anderen“, so Franziskus in der Botschaft an ein „Festival der kirchlichen Soziallehre“. Es begann an diesem Donnerstag in Verona und hat das Thema „Mitten unter den Menschen“. Ein Thema, mit dem man beim Papst offene Türen einrennt. (rv)
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Welttag gegen Gewalt an Frauen: Flüchtlinge schützen
Wenn Frauen und Mädchen auf der Flucht in Deutschland eintreffen, brauchen sie weiter Schutz. Darauf pochen die Bischöfe Deutschlands in einer Stellungnahme zum Welttag gegen Gewalt an Frauen. Auch Papst Franziskus meldet sich per Tweet zu Wort: „Wie viele Frauen werden von der Last des Lebens und der Gewalt erstickt! Der Herr will, dass sie frei sind, ihre Würde unangetastet bleibt“, so die Botschaft des Papstes auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Dass Frauen und Mädchen besonders verwundbar sind und vor allem in nichteuropäischen Ländern vielfältigen Formen der Gewalt ausgesetzt sind, wird durch die ansteigende Flüchtlingswelle auch in Europa immer deutlicher. (rv)
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„Ratzinger-Preisträger“: Von Regensburger Rede angetan
Er ist einer der beiden diesjährigen „Ratzinger-Preisträger“: der griechisch-orthodoxe Theologe Ioannis Kourempeles wird an diesem Samstag für seine Studien über den Theologen Josef Ratzinger geehrt. Kourempeles doziert in Thessaloniki „Dogmatische und Symbolische Theologie“ an der Theologischen Fakultät der Aristoteles Universität. Besonders angetan ist er von der Regensburger Rede von Papst em. Benedikt XVI.. Sie sei ein Hymnus auf den Gott-Logos und ein Lied auf die Fähigkeiten des menschlichen Logos, sagt Kourempeles im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
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Papstmesse: Verdammnis heißt Gottesferne
Wir sind in den letzten Tagen des Kirchenjahres, und auch in den Lesungen dieser Tage geht es apokalyptisch zu, sie stammen aus der „Offenbarung des Johannes“, dem letzten Buch der Bibel. Etwas apokalyptisch wird’s deshalb auch in den Predigten von Papst Franziskus bei seiner Frühmesse in diesen Tagen. Thema am Freitag: Jüngstes Gericht, Teufel, ewige Verdammnis. Das sind etwas andere Töne als während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, das vor fünf Tagen zu Ende ging... (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Erstmals tritt die Kommission für das Studium des Frauendiakonats an diesem Freitag im Vatikan zusammen. Mit der von Papst Franziskus am 2. August diesen Jahres angeregten Kommission soll die Rolle der Frau in der frühen Phase der katholischen Kirche eingehend beleuchtet werden. Unter dem Vorsitz des Sekretärs der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer S.J., werden die Mitglieder der Kommission für die kommenden zwei Tage jeweils vormittags und nachmittags am Sitz der Glaubenskongregation tagen. Aus dem deutschsprachigen Raum sind Professorin Marianne Schlosser von der Universität Wien und Professor Karl-Heinz Menke von der Universität Bonn vertreten.(rv)
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Die Lose für die aktuell laufende IV. Edition der vatikanischen Wohltätigkeitslotterie sind auch online erwerbbar. Das gab das Governatorat des Vatikanstaates an diesem Freitag bekannt. Unter der Adresse www.vaticanstate.va sei es demnach möglich, Lose zum Preis von jeweils 10 Euro zu erwerben und somit an der Verlosung von zahlreichen Preisen teilzunehmen, die teilweise vom Heiligen Vater persönlich zur Verfügung gestellt worden sind. Der Erlös der Lotterie wird vollumfänglich den Opfern der Erdbeben, die Mittelitalien in den vergangenen Monaten getroffen haben, sowie Obdachlosen zugutekommen. Am 2. Februar werden die Gewinnerlose gezogen werden. (rv)

Vatikan/Australien
Ein Plädoyer für den Erhalt der Kultur der Ureinwohner Australiens kommt von Papst Franziskus. Mit seiner Nachricht erinnert Papst Franziskus an den 30. Jahrestag des historischen Besuchs von Papst Johannes Paul II. in Alice Springs am 29. November 1986. Seinerzeit hatte der heilige Johannes Paul II die Aborigines an der Torres-Straße getroffen. Die Nachricht des amtierenden Papstes wurde durch den Apostolischen Nuntius im Land, Erzbischof Adolfo Tito Yllana, an den Präsidenten des katholischen Rates der Aborigines und Inselbewohner der Torres-Meerenge, John Lochowiak, gesendet. (rv)

Vatikan/Deutschland
Der frühere Kurienkardinal Paul Josef Cordes hat katholische Kirche und Caritas in scharfen Worten aufgerufen, sich gegen Verweltlichung, Gottvergessenheit und Säkularisierung zu stemmen. Es dürfe kein „Gleichschalten mit dem säkularen Humanismus“ geben, sagte der 82-Jährige am Donnerstagabend in der Universität Freiburg. Er war Festredner bei einer Tagung zum 80. Geburtstag des Freiburger Theologen Heinrich Pompey. Cordes, der bis 2010 den päpstlichen Rat Cor Unum leitete, mahnte, die Frage nach Gott müsse Kern aller karitativen Arbeit der Kirche sein. Deshalb brauche es ein „neues Gottbewusstsein“. (kna)

Europa

Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) zeigt sich „begeistert“ über das Apostolische Schreiben „Misericordia et misera“ von Papst Franziskus zum Ende des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Das geht aus einer Pressemitteilung des Rates von diesem Freitag hervor. In den kommenden Monaten werde der Rat den lokalen Bischofskonferenzen dabei unter die Arme greifen, die zahlreichen konkreten Handlungsweisungen des Papstes auf pastoraler und karitativer Ebene bestmöglich umzusetzen, so der Präsident des Rates, Kardinal Angelo Bagnasco. (pm)

Deutschland
Michael Reitemeyer bleibt Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB). Der Leiter der Akademie Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen wurde auf der jüngsten Mitgliederversammlung im sächsischen Ostritz im Amt bestätigt, wie die AKSB am Freitag in Bonn mitteilte. Auch der der 2. Vorsitzende Benedikt Widmaier, Direktor der Akademie Haus am Maiberg in Heppenheim/Bergstraße, wurde wiedergewählt. Die AKSB repräsentiert als Dachorganisation nach eigenen Angaben 60 katholische Akademien, Bildungseinrichtungen, Vereine und Verbände in Deutschland. Sie versteht sich als Fachorganisation politischer Erwachsenen- und Jugendbildung. (kna)
Der Bundesrat hat grünes Licht für die „Flexi-Rente“ gegeben. Am Freitag sprach er sich in Berlin zugleich für eine Stärkung des Ehrenamtes aus. In einer Entschließung zum Flexi-Rentengesetz forderte die Länderkammer, Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Tätigkeiten grundsätzlich nicht als Einkommen anzurechnen. Ansonsten käme es zu einer Kürzung von vorzeitigen Alters- und Erwerbsminderungsrenten. Dies sei unzumutbar. Mit der Flexirente können Arbeitnehmer vom kommenden Jahr an flexibler in die Rente einsteigen. Kürzer treten oder länger arbeiten - beides wird attraktiver. Das Gesetz schafft eine neue Teilrente und ermöglicht, sie mit Teilzeitarbeit zu kombinieren. (kna)
Im Namen der Deutschen Bischöfe mahnte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, „in die Gewaltprävention zu investieren und frauenspezifische Benachteiligung abzubauen“. Er äußerte sich anlässlich des Tages gegen Gewalt an Frauen, der an diesem Freitag begangen wird. Zu den Maßnahmen gehöre, „die Sicherheit in Flüchtlingszentren zu verbessern, den Zugang zu Frauenhäusern und Schutzräumen zu erleichtern, vertrauenswürdige Hilfe bereitzustellen und zwangsverheiratete Frauen mit ihren Rechten vertraut zu machen“, so Bode, der auch Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz sowie der Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft ist. (kna)

Österreich
In Bezug auf die schismatische Piusbruderschaft gelang Papst Franziskus mit seinem Apostolischen Schreiben „Misericordia et misera“ ein Husarenstück. Zu dieser Einschätzung kommt der Salzburger Theologe Gregor Maria Hoff in seinem ausführlichen Kommentar in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Furche" (24.November). Der Theologe bezieht sich auf die Weisung des Papstes, dass die Priester der Pius-Bruderschaft weiterhin auf unbestimmte Zeit erlaubt sei, Gläubigen das Bußsakrament zu spenden. Der Papst beweise mit dem Schritt, dass er „nicht der theologisch Ahnungslose, als den ihn seine Kritiker hinstellen," sei. (kap)

Frankreich
Die Entscheidung eines französischen Gerichts, ein Video mit fröhlichen Kindern, die das Down-Syndrom haben, nicht im französischen Fernsehen zeigen zu dürfen, hat international für Kritik gesorgt. „Es ist absurd. Ich habe noch nie von einer derart ungeheuerlichen Gerichtsentscheidung gehört“, kommentierte die Präsidentin der „Global Down Syndrome Foundation“, Michelle Sie Whitten. Die Entscheidung sei „schockierend“ und „beleidigend“ und eine Beschränkung der Meinungsfreiheit. Das Video mit dem Titel „Dear future Mom“ war bereits 2014 anlässlich des Welttages für Down-Syndrom erschienen und hatte Millionen von Zuschauern online erreicht. (cna)
Ein unbekannter Mann ist, mit einem Messer und eventuell auch mit einer Pump-gun bewaffnet, in ein Seniorenheim für pensionierte Afrikamissionare in Südfrankreich eingedrungen und hat eine Aufpasserin ermordet. Der vermummte Täter konnte entkommen, die Polizei brachte die etwa sechzig Bewohner des Seniorenheims (Durchschnittsalter ca. 75 Jahre) in Sicherheit. Das Seniorenheim war nicht besonders gesichert; außer den Senioren wohnen noch etwa zehn weitere Personen auf dem Areal. Ob der Überfall vom Donnerstagabend in der Nähe von Montpellier einen terroristischen Hintergrund hat, ist unklar, die Präfektur vermutet einen kriminellen Hintergrund. (rv)

Asien

Myanmar
Myanmars Staatsrätin Aung San Suu Kyi hat die Einsetzung einer Taskforce zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen gegen die muslimischen Rohingya im Rakhine-Teilstaat angekündigt. Einzelheiten würden bekanntgegeben, sobald die Mitglieder der Gruppe feststehen, sagte ein Sprecher der Staatsrätin der „Myanmar Times“ (Freitag). Nach Angriffen auf einen Grenzposten nahe Bangladesch am 9. Oktober hatte Myanmars Armee eine Offensive gegen die mutmaßlichen Täter gestartet. Diese stehen nach Auffassung von Militär und Regierung in Verbindung mit der unterdrückten muslimischen Volksgruppe der Rohingya. (kna)

Pakistan
Die pakistanischen Bischöfe begrüßen eine geplante Volkszählung im Land. Damit unter anderem die Daten über die religiösen Minderheiten aktualisiert werden können, sei diese dringend notwendig, so die pakistanischen Bischöfe bei ihrer Vollversammlung in Lahore. Christen und andere religiöse Minderheiten wünschten genauere Angaben über die Zusammensetzung der Bevölkerung, damit man Gläubigen entsprechende Dienste auf pastoraler und karitativer Ebene anbieten könne. Nachdem Nachrichten über eine mögliche bevorstehende Volkszählung bekannt geworden sind, haben die Bischöfe ihre Priester, Katechisten und Religionslehrer damit beauftragt, die Gläubigen darüber aufzuklären. (fides)

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