RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.11.2016

Tagesmeldungen vom 26.11.2016

- Papst kondoliert zum Tod Fidel Castros -
- Franziskus bittet Orden um Maßhalten -
- „Jesu Bilder sprechen mehr als ein Moralvortrag“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst kondoliert zum Tod Fidel Castros-
Papst Franziskus betet für den verstorbenen früheren Staatschef Kubas, Fidel Castro. In einem Telegramm an Raul Castro, Fidels Bruder und Nachfolger, brachte der Papst sein Mitgefühl zum Ausdruck und kondolierte „der Familie, der Regierung und dem Volk dieser geliebten Nation“. Er bete für die ewige Ruhe des Verstorbenen. Franziskus war Fidel Castro noch im September letzten Jahres in Havanna begegnet. Der 90-jährige Revolutionsführer, der drei Päpste getroffen hatte, verschied Freitagabend in der kubanischen Hauptstadt. (rv)
Weitere Infos

Der Kommunistenführer, der drei Päpste traf
Drei Päpste hat Fidel Castro in den letzten zwanzig Jahren in Havanna empfangen: Johannes Paul II. kam 1998 zu einem historischen Besuch auf die Insel, um das US-Embargo gegen Kuba zu kritisieren und Castros Regime zu einer Öffnung gen Westen zu drängen. Benedikt XVI. unterhielt sich 2012 lebhaft mit dem bereits von allen Ämtern zurückgetretenen „Comandante“ – und Franziskus trug 2015 kräftig zum Tauwetter zwischen den USA und Kuba bei. (rv)
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Franziskus bittet Orden um Maßhalten
Papst Franziskus ruft die Ordensinstitute der katholischen Kirche weltweit zu einem Überdenken ihres Wirtschaftens auf. Im Mittelpunkt wirtschaftlicher Entscheidungen dürfe nicht Profit stehen, schreibt der Papst in einer Botschaft an Ordensökonomen und Ökonominnen. „Die Scheinheiligkeit von Ordensleuten, die wie Reiche leben, verletzt das Gewissen der Gläubigen und schädigt die Kirche!“ (rv)
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Franziskus würdigt seinen Vorgänger Benedikt
Papst Franziskus hat seinen emeritierten Amtsvorgänger gewürdigt. Die gesamte Kirche werde Benedikt XVI. immer dankbar sein für sein profundes theologisches Denken und Lehren. „Die Tiefe des Denkens bei Joseph Ratzinger, die fest in der Schrift und in den Kirchenvätern verwurzelt und immer vom Glauben und vom Gebet genährt ist, hilft uns, offen zu bleiben für den Horizont der Ewigkeit“, so Franziskus. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Revidierte Einheitsübersetzung der Bibel: „Jesu Bilder sprechen mehr als ein Moralvortrag“
Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft kommt die revidierte Einheitsübersetzung der Bibel auf den Markt: ein Ergebnis zehnjähriger Arbeit am Urtext. Der emeritierte Bischof Joachim Wanke von Erfurt hat bei den Arbeiten gemerkt, „dass manche Dinge der alten Texte durchaus sprechen, obwohl sie schon so alt sind“. Wanke zu RV: „Die Theorie, man müsse das, was damals gemeint war, modern und teasig im heutigen Deutsch ausdrücken, stimmt so nicht.“ Ein Werkstattgespräch. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der prominente Theoretiker eines Universums ohne Gott trifft den Papst: Der britische Astrophysiker Stephen Hawking kam am Freitag als Gast zur Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in den Vatikan. Franziskus empfängt Hawking und die Akademie-Mitglieder am Montag in Audienz. Der langjährige Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik an der Uni Cambridge leidet seit 1963 an einer schweren Nervenkrankheit und kann nur über einen Sprachcomputer verbal kommunizieren. Hawking vertritt die These, dass sich das Universum spontan selbst aus dem Nichts geschaffen habe, ohne göttlichen Schöpfungsakt. Hawking ist nicht Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, nimmt aber nicht zum ersten Mal als Gast an deren Tagungen in den Vatikanischen Gärten teil. (kna)

Europa

Deutschland
Der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom stellt ein gemeinsames Papier der deutschen Bischöfe im Nachgang zum päpstlichen Schreiben „Amoris Laetitia“ in Aussicht. Es gehe um ein „Wort der Ermutigung“ für Gemeinden und Priester, „die eigene Verantwortung wahrzunehmen“, sagte Boom mit Blick auf den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. „Amoris Laetitia“, das nachsynodale Schreiben von Papst Franziskus zu Ehe und Familie, wird teils kontrovers diskutiert. Die argentinischen Bischöfe hatten eine ähnliche pastorale Anweisung erarbeitet, wie die deutschen sie nun offenbar planen. Franziskus hatte die Handreichung seiner Mitbrüder in Argentinien ausdrücklich für ihre pastorale Sensibilität 
gelobt. In dem Papier steht unter Berufung auf „Amoris Laetitia“, dass betroffene Gläubige im Einzelfall nach einem langen Prozess der Unterscheidung und Begleitung wieder zum Empfang der Eucharistie zugelassen werden können. (kna/rv)
Ungewöhnliche Aktion für ein säkulares deutsches Medium: Das Internetportal Focus online will in der Advents- und Weihnachtszeit in den sozialen Medien zur Besinnlichkeit beitragen. So ist das bisher „größte Facebook-Live-Beten-Event“ in Deutschland geplant, wie das Portal am Freitag in München mitteilte. An den vier Adventssonntagen, am Heiligen Abend und am ersten Weihnachtsfeiertag sollen live katholische und evangelische Gottesdienste übertragen werden. Das Portal wolle via Facebook Tausenden Deutschen die Möglichkeit geben, im Advent zu Ruhe und zu innerer Einkehr zu kommen, sagte Chefredakteur Daniel Steil. (kna)

Österreich
Der Wiener Diözesansender „radio klassik Stephansdom“ hat Natascha Kampusch zehn Jahre nach ihrer Befreiung zum Interview gebeten. Entgegen zahlreichen Medienberichten, nach denen Natascha Kampusch mit ihrer Familie gebrochen habe, spricht die 28-Jährige in dem Gespräch über die „gute Beziehung“ zu ihren Eltern, wie der Sender bekannt gab. Das Interview ist am kommenden Montag zu hören. (kap)

Russland
Die staatliche Tretjakow-Galerie in Moskau zeigt seit Freitag mehr als 40 Gemälde der Vatikanischen Museen. Die Ausstellung „Roma Aeterna. Meisterwerke des Vatikans“ gilt in Russland als kleine Sensation. Niemals zuvor hat der Vatikan nach Museumsangaben so viele wertvolle Werke auf einmal einem ausländischen Museum ausgeliehen. Zu sehen sind Werke unter anderem von Raffael, Perugino und Caravaggio. Der russisch-orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. bezeichnete die Ausstellung als „bedeutendes kulturelles Ereignis". Sie zeige die enger werdende Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Die Schau dauert bis zum 19. Februar. (kap) 

Afrika

Integralisten, die für eine Rückkehr zu den Stammesreligionen eintreten, haben das Holzkreuz auf dem Berg Ngock Lituba zerstört. Wie die in Kamerun erscheinende Tageszeitung „Le Messager“ berichtet, führen Mitglieder des Bassa-Stammes seit mehreren Monaten Angriffe durch, da er keine andere Religion neben der Stammesreligion tolerieren will. Die Zerstörung des Kreuzes auf dem Berg Ngock Lituba ist von symbolischer Bedeutung, weil der Berg als heilige Stätte der Stammesreligion betrachtet wird und viele die Aufstellung eines Kreuzes an diesem Ort abgelehnt hatten. Die neue Bewegung will nach Angeben der einheimischen Presse aber auch Kultstätten wie Kirchen und Moscheen zerstören. (fides)

Naher Osten

Ein Gericht in Lahore hat fünf Angeklagte, die bei einem Lynchmord Anfang November zwei Christen getötet hatten, zum Tod verurteilt. Die beiden Christen Shabaz Masih und Shama Bibi waren ein junges Paar, das wegen angeblicher Blasphemie von Islamisten verfolgt und getötet wurde, berichtet der vatikanische Fidesdienst. Die beiden ermordeten Christen arbeiteten als Fabrikangestellte. Sie wurden zuerst entführt, gefoltert und dann lebend verbrannt, wie die Untersuchung der Justiz ergab. Die katholische Anwältin Michelle Chaudhry, die sich um die Kinder des getöteten Paares kümmert, kommentierte den Richterspruch mit den Worten, dass „endlich Gerechtigkeit“ geschehe. Sie sei gegen die Todesstrafe, doch es sei wichtig, dass ein Urteil die Schuldigen benenne. (fides)

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