RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.11.2016

Tagesmeldungen vom 30.11.2016

- Frankreich: Kirche kämpft für Lebensschutz -
- Papst spricht mit Martin Scorsese über Märtyrer -
- Generalaudienz: Barmherzigkeit fortführen -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Frankreich: Kirche kämpft für Lebensschutz
Gewisse Lebensschutz-Webseiten könnten in Frankreich bald illegal sein: Das französische Parlament berät an diesem Donnerstag über einen Gesetzesvorschlag der sozialistischen Regierung. Danach soll es strafbar werden, Frauen via Internet von einer Abtreibung abhalten zu wollen. Fürs nicht-digitale, wirkliche Leben gibt es diesen Straftatbestand der Behinderung von Abtreibungen schon seit den 1990er-Jahren, er zielte auf Demonstranten vor Kliniken oder Arztpraxen. Die Regierung will ihn nun aufs World Wide Web ausweiten. (rv/le monde/or/avvenire)
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Papst Franziskus empfängt Regisseur Martin Scorsese
Franziskus empfing am Mittwoch den Hollywood-Filmregisseur Martin Scorsese im Vatikan. Der Regisseur hatte am Dienstag in Rom rund 400 Jesuiten seinen neuen Film „Silence“ präsentiert. Darin geht es um das Missionswerk von Jesuiten in Japan zur Zeit der Christenverfolgung im 17. Jahrhundert. Jorge Mario Bergoglio war als junger Mann ursprünglich in den Jesuitenorden eingetreten, um Missionar in Japan zu werden. (rv)
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Bei der Vorführung von Scorseses Film in Rom war Pater Marco Hubrig SJ mit dabei. Er schilderte gegenüber Radio Vatikan seine Eindrücke. (rv)
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Europa, Religion, Migration: „Kein Konsens bei Bevölkerung“
Christentum, Judentum oder Islam: Die Religionen in Europa müssen sich für die gesellschaftliche Eingliederung von Migranten einsetzen, wissen aber, dass viele ihrer Anhänger diese aufnehmende Haltung kaum teilen. Das ist nach den Worten von Wiens neuem Oberrabbiner Arie Folger eine der Erkenntnisse, die am Dienstag bei einem EU-Treffen in Brüssel mit Religionsführern zur Sprache kamen. (rv)
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DIE GENERALAUDIENZ:

Franziskus und das Lob des kleinen Gebets
Die Katechesenreihe endet, die Barmherzigkeit muss weitergehen: mit diesem Wort empfing Papst Franziskus am Mittwoch Tausende Pilger und Besucher zur Generalaudienz im Vatikan. Die Toten begraben und für die Lebenden und Toten beten – über diese beiden Werke der Barmherzigkeit sprach Franziskus in seiner Katechese. (rv)
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Papstgebet für Opfer eines Flugzeugabsturzes in Kolumbien
Bei der Generalaudienz lud der Papst zum Gebet für die Opfer des Flugzeugabsturzes in Kolumbien ein, durch den u.a. brasilianische Erstligisten ums Leben kamen. (rv)

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DAS PORTRÄT:

Schweizer Garde: Drei Brüder dienen dem Papst
Seit jeher gilt die Schweizergarde als der „Familienhort“ schlechthin hinter den vatikanischen Mauern: Die wenigen Familien mit Kindern auf Vatikanterritorium, der einzige Kinderspielplatz, aber auch Brüder unter den Gardisten machen aus der „kleinsten Armee der Welt“ durchaus einen Ort mit Familiensinn. Derzeit herrscht eine kuriose Seltenheit: gleich drei Brüder – keine Drillinge! – sind bei der päpstlichen Garde verpflichtet. (rv)
Hier stellen wir sie vor

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UNSER FILMTIPP:

Die Hände meiner Mutter
Während einer Familienfeier wird ein verheirateter Mann von verdrängten Kindheitserinnerungen überwältigt. Auslöser ist eine unbedeutende Verletzung seines kleinen Sohns, die ihm schlagartig in Erinnerung ruft, dass er von seiner eigenen Mutter als Junge missbraucht wurde. Der Film leuchtet die schmerzhaften Folgen dieses Traumas nicht ohne (Galgen-)Humor und mit einigen ungewöhnlichen inszenatorischen Kunstgriffen aus. – Ab 16. (FilmDienst)
Hier die ganze Rezension

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Mit einer Grußbotschaft an den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios übermittelte der Papst an diesem Mittwoch seine Glückwünsche zum Andreasfest, dem Patronatsfest der Kirche von Konstantinopel. In der Botschaft, die vom vatikanischen Ökumene-Verantwortlichen Kardinal Kurt Koch persönlich überbracht wurde, geht der Papst auf das panorthodoxe Konzil auf Kreta von Juni 2016 ein. Für Katholiken sei die „Große und Heilige Synode“ auf Kreta ein „wahrer Ansporn“, um der Einheit zwischen Orthodoxie und der katholischen Kirche näher zu kommen, so Franziskus. (rv)

Ein Kurienchef weist Kritiker des päpstlichen SchreibensAmoris Laetitia“ in die Schranken: die vier Kardinäle, die jüngst per Brief vom Papst Klarstellungen zur seelsorgerlichen Praxis erbaten, hätten einen „schwerwiegenden Skandal“ erregt, sagte der Dekan des kirchlichen Gerichts der „Römischen Rota“, Erzbischof Pio Vito Pinto. Ein solcher Vorgang könne sogar den Verlust der Kardinalswürde nach sich ziehen. „Welche Kirche verteidigen diese Kardinäle eigentlich? Der Papst jedenfalls ist der Lehre der Kirche treu“, sagte der Gerichtsdekan im Gespräch mit dem spanischen Portal „Religión Confidencial“. (rv)
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Die Heilige Pforte im Petersdom ist wieder fest verschlossen: Dienstagabend um 18 Uhr haben Arbeiter der vatikanischen Dombauhütte sie zugemauert, wie der Pressesaal mitteilte. Papst Franziskus hatte die Pforte am Fest Christkönig vor zehn Tagen in einem feierlichen Akt geschlossen und damit das Außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit beendet. Das nächste reguläre Heilige Jahr ist 2025. (rv)

Europa

Deutschland
Skeptisch über den bisherigen Dialog zwischen den Religionen haben sich die Spitzenvertreter der beiden großen Kirchen in Deutschland geäußert. „Wir sind weltweit ist in den vergangenen Jahrzehnten nicht wirklich vorangekommen“, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Dienstagabend in Tutzing. Ob die Religionen im 21. Jahrhundert „Teil der Lösung oder Teil des Problems“ seien, müsse sich erst noch zeigen, sagte Marx unter Hinweis auf Konflikte mit religiöser Komponente. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, sprach von einer verschärften Auseinandersetzung und von Misstrauen bis hin zum Hass, „wo eigentlich Verständigung gefragt wäre“. Marx und Bedford-Strohm äußerten sich bei einer Tagung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zum Thema „Reform im Katholizismus“. (kna)

Österreich
In Zeiten, in denen der Ton in öffentlichen Auseinandersetzungen immer polemischer und aggressiver wird, braucht es dringend wieder mehr Augenmaß und Dialog. Das hat der Linzer Bischof Manfred Scheuer angemahnt. Zwar gebe es gegenwärtig starke solidarische Kräfte, die Verantwortung übernehmen, andererseits aber eben auch „Kräfte, die in die andere Richtung wirken“, so der Bischof im Interview mit der Kirchenzeitung der Diözese Linz. Österreich wählt am Sonntag ein neues Staatsoberhaupt. (kap)

Russland
Der Streit innerhalb der Orthodoxie zum panorthodoxen Konzil auf Kreta verschärft sich: Das dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel nahe stehende Internetportal „www.amen.gr“ kritisierte die Stellungnahme des Moskauer Patriarchen Kyrill zum Kreta-Konzil. Das Oberhaupt der russischen Orthodoxie äußerte sich bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die Feiern zu seinem 70. Geburtstag. An der „Großen und Heiligen Synode“ auf Kreta von Juni 2016 hatte die russisch-orthodoxe Kirche allerdings nicht teilgenommen, dessen gesamtkirchliche Relevanz stritt Kyrill deshalb ab. (kap)
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Afrika

Südafrika
Südafrikas oberster Bischof Stephen Brislin hat bei den Opfern von sexuellem Missbrauch um Entschuldigung gebeten. In einem öffentlichen Brief gestand der Vorsitzende der Südafrikanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Kapstadt am Mittwoch Fehler bei der Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen im kirchlichen Raum ein. Ihm zufolge haben die Bischöfe versäumt, „auf die Rufe jener zu hören, die in unseren eigenen Kirchenreihen missbraucht wurden“. Dadurch seien Priester zu Mittätern geworden und müssten laut Brislin um Vergebung bitten. (kna)

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