RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.10.2016

Tagesmeldungen vom 1.10.2016

Papst: Spaltung der Kirche verletzen Leib Christi -
Papst bei Katholiken in Tiflis: Absage an Gendertheorie -
Papstmesse: Georgiens Frauen Vorbild für Kirche des Trostes -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPST FRANZISKUS IN GEORGIEN:

Am zweiten Tag seiner Georgienreise feierte Franziskus morgens im Stadion von Tiflis eine Eucharistiefeier. Entgegen der Ankündigungen kam keine Delegation der georgisch-orthodoxen Kirche dazu. Danach besuchte der Papst eine der zwei katholischen Kirchen der georgischen Hauptstadt, wo er vor Priestern, Ordensleuten und Seminaristen der Gendertheorie eine Absage erteilte. Im Anschluss besuchte der Papst ein Caritas-Zentrum der Kamillaner, um dann abschließend erneut mit dem orthodoxen Patriarchen in seiner Kathedrale in Mtsketa zusammenzutreffen. Dort wird der orthodoxen Tradition zufolge die Tunika Christi aufbewahrt. (rv)

Papst: Spaltung der Kirche sind Verletzungen am Leib Christi
Spaltungen in der Kirche sind Verletzungen am Leib Christi selber. Das sagte Papst Franziskus an diesem Samstagnachmittag in Anwesenheit vom georgisch orthodoxen Patriarchen Elia II.. Franziskus besucht trotz aller Widrigkeiten das spirituelle Zentrum der orthodoxen Kirche des Landes, die Kathedrale von Patriarch Elia in Mtsketa, der historischen Hauptstadt Georgiens. Hier wird der orthodoxen Tradition zufolge die Tunika Christi aufbewahrt – eine Konkurrenz zum „Heiligen Rock“ von Trier also. Das entsprechende Fest wird alljährlich am 1. Oktober begangen, also genau am Tag des Papstbesuchs. (rv)
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Die Ansprache des Papstes im Wortlaut. (rv)

Papst betont ökumenischen Wert der Caritas in Georgien
Auch in einem Caritas-Zentrum der Kamillianer-Patres war der Papst am Samstag, an der Peripherie der georgischen Hauptstadt Tiflis. Auf 1.000 Quadratmetern bieten dort 70 Mitarbeiter Gesundheits-Dienstleistungen für jeweils etwa 400 Menschen. Franziskus betonte auch den ökumenischen Wert der Caritas in Georgien. Denn obwohl der Dialog zwischen der römisch-katholischen Kirche und der georgisch-orthodoxen eher schwierig ist, kommt in das Caritas-Zentrum unabhängig von Religion jeder, der Hilfe braucht. (rv)
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Die Ansprache des Papstes im Wortlaut. (rv)

Papst besucht katholische Kirche in Tiflis – Absage an Gendertheorie
So wichtig auch der ökumenische Akzent bei dieser Reise ist, gerade angesichts aller Widrigkeiten: Franziskus’ Visite gilt natürlich auch den Katholiken. Auch wenn das nicht viele sind, gerade mal zwei Prozent der georgischen Bevölkerung, in Zahlen: 112.000 Menschen. In einer der zwei katholischen Kirchen der Hauptstadt Tiflis hat sich der Papst am Samstagnachmittag mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen getroffen – und dabei frei gesprochen, ohne vorbereiteten Redetext. (rv)
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Papstmesse: Georgiens Frauen Vorbild einer Kirche des Trostes
Franziskus hat in Georgien zu einer Kirche der Nächstenliebe aufgerufen und die Katholiken des Landes zu Offenheit und Dialog aufgefordert. An der Messe im Micheil-Meschi-Stadion nahm entgegen den Ankündigungen doch keine offizielle Delegation der georgisch-orthodoxen Kirche teil, auch Patriarch Ilia II. blieb dem Gottesdienst fern. Es war das bislang größte Treffen des Papstes mit Katholiken in Georgien. (rv)
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Die Papstpredigt im Wortlaut. (rv)
Hier der Gruß des Papstes am Ende der Eucharistiefeier in Tiflis. (rv)

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HINTERGRUND PAPSTREISE:

Spadaro: Keine orthodoxe Delegation, aber viele Gläubige
Antonio Spadaro, Leiter der Jesuitenzeitschrift Civiltá Cattolica, und zurzeit mit auf Papstreise im Kaukasus, hat das Fernbleiben einer orthodoxen Delegation bei der Papstmesse am Samstagmorgen in Tiflis entkräftet. „Als Johannes Paul II. kam, wurde eine Teilnahme an der Messe in den Medien als ‚Todsünde‘ bezeichnet. Dieses Mal gab es nichts davon zu hören,“ kommentierte er auf Twitter. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa führte Spadaro aus, dass die orthodoxe Kirche des Landes beabsichtigt hatte, eine Delegation zur Messe zu schicken. „Es muss wohl interne Schwierigkeiten gegeben haben, sodass, um weitere Probleme zu vermeiden, keine offizielle Delegation zustande kam.“ (ansa)
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Papst durchschreitet in Tiflis Heilige Pforte
Vor und nach der Messe in Tiflis hat der Papst an diesem Samstagmorgen eine Heilige Pforte durchschritten, die anlässlich des Ereignisses auf dem Podest im Stadion der Stadt aufgestellt wurde. Die aus der Gemeinde Rustawi stammende Pforte war vom Apostolischen Administrator Giuseppe Pasotto urspünglich in der südöstlich von Tiflis liegenden Stadt errichtet worden - und zwar in Ermangelung einer städtischen Erlaubnis für einen Kirchenbau. So wird die für die Messe ausgeliehene Pforte von Beobachtern auch als Symbol der kirchlichen Spannungen in dem überwiegend orthodoxen Land gewertet. (ansa)

Programm der Papstreise nach Georgien und Aserbaidschan
Am Freitag ist Papst Franziskus nach Georgien und Aserbaidschan gereist. Hier das vom Vatikan veröffentlichte offizielle Programm im Stichpunkten und Zeitangaben. Es handelt sich um die 16. Apostolische Auslandsreise von Papst Franziskus und dauert vom 30. September bis 2. Oktober 2016. Alle Angaben in Ortszeit und (in Klammern in Mitteleuropäischer Zeitangabe). (kna/rv)
Hier das ganze Programm

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UNSERE LIVE-ÜBERTRAGUNGEN:

Radio Vatikan überträgt wie gewohnt live die Höhepunkte der Papstreise. Über unseren Vatikan-Player können Sie die Messen und Events mit deutschem Kommentar verfolgen. Unsere nächsten Übertragungen:

Sonntag den 2. Oktober: Die Eucharistiefeier in der Mariä-Empfängnis-Kirche im Salesianer-Zentrum von Baku ab 8:20 Uhr. Am Nachmittag das Treffen von Papst Franziskus mit den Autoritären von Aserbeidschan ab 14:50 Uhr im „Heydar Aliyev“-Zentrum und ab 15:50 Uhr die Interreligiöse Begegnung mit dem Scheich und den Repräsentanten der anderen religiösen Gemeinschaften des Landes. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Schöne Feierlichkeiten, wünscht der Papst. Der Oktober ist für das Judentum ein ganz besonderer Monat, denn neben dem Neujahrsfest, Rosch Haschana, das am 2. Oktober beginnt, wird auch Jom Kippur und Sukkot gefeiert. Papst Franziskus richtet daher seine Worte an die jüdische Gemeinschaft: Meine Gedanken sind bei der jüdischen Gemeinschaft in der ganzen Welt, in der Hoffnung, dass die bevorstehenden Feiertage für alle Vorboten eines reichen Segens sind. Der Allmächtige gewährt uns Frieden und unermüdlichen Willen, sie zu fördern. In der ewigen Gnade, macht er uns jeden Tag Geschenke der Hoffnung und des Friedens und stärkt das Band unserer Freundschaft. (rv)
Fliegender Wechsel. Der Vatikan hat einen Führungswechsel bei dem angeschlagenen Ordenskrankenhaus Istituto Dermopatico dell’Immacolata in Rom vorgenommen. Denn das fachlich renommierte, aber finanziell angeschlagene Spital geriet in den vergangenen Jahren wiederholt in die Schlagzeilen. Nun wurde der von Papst Benedikt XVI. im Februar 2013 als Sanierer berufene Kardinal Giuseppe Versaldi (73) Anfang Oktober von Mariapia Garavaglia (69) abgelöst, die das Amt der Vorstandsvorsitzenden übernimmt. Das teilte das Presseamt des Heiligen Stuhls am Samstag mit. Die christdemokratische Politikerin Garavaglia amtierte 1993 bis 1994 als Gesundheitsministerin und war von 1995 bis 2002 als Präsidentin des Italienischen Roten Kreuzes tätig. (kna)

Europa

Deutschland
Das Bistum Hildesheim und Missio Aachen eröffnen an diesem Wochenende im Bistum Hildesheim den bundesweiten Monat der Weltmission. Die Philippinen sind in Deutschland das Beispielland. Am Freitag stellten Hildesheims Bischof Norbert Trelle, Prälat Klaus Krämer, Präsident von Missio Aachen, und der philippinische Kardinal Orlando Quevedo die Kampagne vor. Gemeinsam äußerten sie Kritik an den außergerichtlichen Tötungen von Drogenverdächtigen in Folge der Drogenpolitik des neuen philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte und wiesen auf die verheerenden Folgen von Armut, Naturkatastrophen und Korruption für philippinische Familien hin. Am Sonntag der Weltmission, 23. Oktober, wird der Monat in Speyer abgeschlossen. (pm)

Frankreich
Die im Juli von einem Terroranschlag betroffene Kirche im nordfranzösischen Saint-Etienne-du-Rouvray wird am Sonntagnachmittag wieder eröffnet. Nun soll im Rahmen der Eröffnung das Kirchentor den Rang einer „Pforte der Barmherzigkeit“ erhalten, wie der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, dem italienischen bischöflichen Pressedienst SIR am Samstag mitteilte. Im Juli hatten zwei Männer den Priester Jacques Hamel in der Kirche brutal ermordet. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ reklamierte die Tat für sich. (kna)

Italien
In Rom sind mehrere Kirchen Ziel von Attacken geworden. Nach zwei Zwischenfällen am Freitagabend in den nur wenige Schritte voneinander entfernten Kirchen San Martino ai Monti und Santa Prassede trat am Samstag ein Randalierer auch in San Vitale und in San Giovanni dei Fiorentini auf, wie die Polizei mitteilte. Nach Personenbeschreibungen durch die Priester hätten Polizeibeamte einen Mann in der römischen Altstadt festgenommen. Es handle sich um einen bereits bekannten 39-jährigen Ghanaer. Der Verdächtige sei inzwischen vernommen worden. Ob er für die Aktionen tatsächlich verantwortlich ist und aus welchem Motiv er gegebenenfalls handelte, ist der Polizei zufolge noch unklar. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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