RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.10.2016

Tagesmeldungen vom 2.10.2016

- Franziskus beendet seine zweite Kaukasus-Reise -
- Premiere: Papstrede in Moschee vor Muslims und Juden -
- Papst an Aserbaidschan: Baut Kultur des Friedens!
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 17.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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DER PAPST IM KAUKASUS:

Den dritten und letzten Tag seiner zweiten Kaukasusreise binnen weniger Monate brachte Papst Franziskus in Aserbaidschan zu. Nur eine einzige Kirche gibt es im ganzen Land. Sie steht in der Hauptstadt Baku, dort feierte der Papst die Sonntagsmesse. Nach dem Mittagessen besuchte er das Denkmal für die Gefallenen der Unabhängigkeitskriege und hielt eine Rede vor dem Präsidenten, den Politikern und den Diplomaten in dem autoritär regierten Land. Dabei warb Franziskus für eine Politik mit Augenmaß und Respekt für Andersdenkende. Auf eine private Unterredung mit dem Scheich der kaukasischen Muslime folgte ein großes interreligiöses Treffen mit dem Scheich sowie den Repräsentanten der anderen Religionen des Landes in Bakus bedeutendster Moschee; noch nie hat ein Papst in einem muslimischen Gebetshaus eine Rede gehalten, erst recht nicht vor Muslimen, Juden und russisch-orthodoxen Christen zusammen. Das Nebeneinander der Religionen in Aserbaidschan gilt als sehr gut. (rv)

Franziskus in Aserbaidschan: Religionen müssen Weg zum Frieden ebnen
Recht gelebte Religionen können den Weg zum Frieden ebnen, wo Politik und Diplomatie scheitern. Das sagte Papst Franziskus zum Abschluss seiner Kaukasusreise vor Muslimen, Juden und orthodoxen Christen in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Bei der herausragenden Begegnung in der „Heydar Aliyev“-Moschee würdigte Franziskus den Stand des Dialogs und die herzliche Zusammenarbeit der Religionen im Großen und im Kleinen in dem Kaukasus-Land.
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Hier die ganze Papstrede in amtlicher Übersetzung

Papst an Aserbaidschans Politik: Baut eine Kultur des Friedens
Aserbaidschan als Vorbild für die friedliche Lösung innerer und äußerer Konflikte: Wirklichkeit könnte das werden, wenn das Kaukasus-Land sich anstrengt, Streitfragen durch Dialog und Verhandlung zu überwinden. Das sagte Papst Franziskus in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku vor dem Präsidenten Ilham Aliyev und Vertretern des öffentlichen Lebens und der Diplomatie. Er warb für eine Politik mit Augenmaß und Respekt für Andersdenkende und drängte das Land dazu, den „Anbruch einer neuen Phase zu ermöglichen, um Frieden in der Region die Wege zu ebnen. (rv)
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Papst Franziskus in Baku: Der Dienst ist die Essenz christlichen Lebens
In seiner Predigt an diesem Sonntag hat Franziskus an die Bedeutung des hingebungsvollen Dienstes für das christliche Leben erinnert. In geradezu familiärer Atmosphäre – die Kirche des Salesianer-Zentrums in Baku fasst gerade einmal 300 Personen – feierte der Papst an diesem Sonntag die Messe in der Hauptstadt Aserbaidschans, der letzten Etappe seiner dreitägigen Kaukasusreise. Franziskus versicherte die kleine katholische Gemeinschaft der Fürsorge der Weltkirche für sie und forderte sie auf, nicht den Mut zu verlieren und weiter zusammen zu halten. (rv)
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Heilige Messe in Baku: Der Predigttext

Papst: „Zeitverschwendung wie der Heilige Geist“
Nach dem Angelus, das Papst Franziskus im Anschluss an die Messe gebetet hat, hat Papst Franziskus sich in freier Rede an die Anwesenden gewandt und seine Entscheidung verteidigt, eine verschwindend kleine katholische Minderheit zu besuchen. Das sei keineswegs „Zeitverschwendung“, sagte der Papst scherzend. (rv)
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Aserbaidschan: Nicht das nächstgelegene Ziel für einen Papst
Ein denkwürdiger europäischer Song-Contest vor vier Jahren, viel Öl, nicht ganz so viel Demokratie, eine ruhige religiöse Gemengelage und insgesamt 560 römisch-katholische Christen im ganzen Land: Aserbaidschan im Kaukasus ist nicht das nächstliegende Ziel für einen Papst. Franziskus ist der zweite, der dorthin reist, vor ihm stattete Johannes Paul II. der postsowjetischen Republik 2002 einen Besuch ab. Aserbaidschan greift dem Vatikan im Übrigen finanziell bei der Restaurierung römischer Katakomben und wertvoller Handschriften unter die Arme. Ein Streiflicht. (rv)
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Aserbaidschan wirft Armenien Bruch des Waffenstillstands vor
Trotz des Papstbesuches scheint es im Grenzgebiet zu Armenien erneut zu kriegerischen Auseinandersetzungen gekommen zu sein. Zeitgleich mit der Ankunft von Papst Franziskus hat Aserbaidschan seinem Nachbarland eine Verletzung des Waffenstillstands vorgeworfen. Innerhalb der letzten 24 Stunden hätten armenische Truppen entlang der Kontaktlinie zwölf Mal aserbaidschanische Stellungen beschossen, gab das Verteidigungsministerium in Baku am Sonntag an. (kap)
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RÜCKBLICK: PAPT IM KAUKASUS

Zusammenfassung der Papstreise nach Georgien und Aserbaidschan
Von Freitag bis Sonntag hat Papst Franziskus Georgien und Aserbaidschan im Kaukasus besucht. Es war seine 16. Apostolische Auslandsreise. Radio Vatikan präsentiert die einzelnen Stationen der Reise, die Gottesdienste, ökumenische und interreligiöse Begegnungen sowie Treffen mit politischen Vertretern und Diplomaten umfasste. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Italien
Die Generalkongregation des Jesuitenordens hat an diesem Sonntagnachmittag in Rom mit einer Messe begonnen, die kein Jesuit zelebrierte, sondern der oberste Dominikaner. Ordensmeister Pater Bruno Cadoré sprach in seiner Predigt vom „Mut des Unwahrscheinlichen“ und davon, mit der Hilfe des Heiligen Geistes zur Begegnung und zum Hören auf den anderen zu finden. Vergebung machte er als inneren Motor einer brüderlichen Gemeinschaft aus, in der zwar „Skandale“ unvermeidlich seien, es aber auch ein Leben zu entdecken gelte, das seine Erfüllung finde, wenn es sich anderen schenke. Der Jesuitenorden ist der größte Männerorden der katholischen Kirche. Mutmaßlich in den nächsten beiden Wochen entscheiden Jesuiten aus 62 Ländern über einen neuen Generaloberen. (rv)

Türkei
Neun Jahre nach dem grausamen Mord an drei Christen, denen 2007 in der anatolischen Stadt Malatya die Kehle durchgeschnitten wurde, ist das erste Urteil gesprochen. Fünf türkische Staatsbürger sollen für die Tat lebenslang in Haft. Das entschied das Gericht im Rahmen der 115. Verhandlung eines jahrelang andauernden Prozesses, der von internen Machtkämpfen politischer, militärischer und juridischer Interessensgruppen in der Türkei beeinträchtigt wurde. In den vergangenen beiden Jahren wurden insgesamt zwanzig Verdächtige freigelassen, die an dem Mord beteiligt gewesen sein sollen. (fides)

Asien

Pakistan
Die pakistanischen Kirchenführer unterstützen Aufrufe der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ für eine Reformierung der Polizeikräfte im Land. Die in New York ansässige Organisation hatte am 26. September einen 102-seitigen Bericht herausgegeben, der detailliert Menschrechtsübertretungen einschließlich Verhaftungen, Folter und außergerichtliche Morden in der pakistanischen Provinz Belutschistan dokumentiert. Der Bericht basiert auf Interviews mit mehr als 30 Polizeibeamten und 50 Interviews mit Opfern von Polizeiwillkür, ihren Familien sowie Zeugen. (ucanews)

Laos
Nach fünf Jahren sind im kommunistisch regierten Laos erstmals wieder drei Priester geweiht worden. Die Geistlichen stammen aus dem Apostolischen Vikariat Luang Prabang und sind im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes am vergangenen 16. September geweiht worden. Mit den drei Jungpriestern steigt die Zahl der katholischen Weltpriester zusammen mit den Apostolischen Vikaren auf insgesamt 20 an, während 11 Ordenspriester im Land tätig sind. Von den insgesamt rund 6 Millionen größtenteils buddhistischen Einwohnern sind rund ein Prozent Christen, davon 45.000 Katholiken. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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