RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.10.2016

Tagesmeldungen vom 3.10.2016

Gender, Reisen, Kardinäle: Franziskus redet -
Kolumbien: Ja zum Frieden, Nein zum Abkommen -
Frankreich: Selig-Verfahren für Märtyrer Hamel -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Pia Dyckmans
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Fliegende Pressekonferenz des Papstes: Gender, Reisen, Kardinäle
„Fragt mich alles, was ihr wollt“: Mit diesen Worten ist Papst Franziskus am Sonntagabend in die „Fliegende Pressekonferenz“ gegangen. Auf dem Rückflug von Aserbaidschan nach Rom stellte er sich dann Fragen zu Homosexualität, weiteren Reiseplänen oder dem nächsten Konsistorium zur Erhebung von Kardinälen. (rv)
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Kolumbien: Ja zum Frieden, aber Nein zum Friedensvertrag
Ein knappes Nein, aber ein Nein: Kolumbiens Bürger haben beim Referendum das Friedensabkommen zwischen Regierung und den FARC-Rebellen abgelehnt. Der Vertrag kam nach 50 Jahren Bürgerkrieg und nach vier Jahren Verhandlungen zustande. Kolumbien hat sich damit aber nicht gegen den Frieden entschieden, sagte im Radio Vatikan-Interview die Kolumbien-Expertin von Adveniat, Monika Lauer Perez. (rv)
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Frankreich: Schnellverfahren für Märtyrer Jacques Hamel
Ein Verfahren zur Seligsprechung für Jaques Hamel ist eröffnet. Das verkündete der zuständige Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, bei der Wiedereröffnung der Kirche, in der sich im Juli der Mord an dem betagten Priester zutrug: Zwei Terroristen des sogenannten „Islamischen Staates“ hatten dem Geistlichen dort die Kehle durchgeschnitten. Wie Lebrun sagte, habe Papst Franziskus eine Dispens von der Fünf-Jahres-Frist erteilt, die normalerweise nach dem Tod eines Kandidaten vergehen muss, um ein Seligsprechungsverfahren aufzunehmen. (rv)
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Ungarn: Bischof bedauert hohe Zustimmung zu Abschottungspolitik
Der ungarische Bischof und Erzabt Asztrik Varszegi bedauert die hohe Zustimmung zur Abschottungspolitik der Regierung, die im Referendum am Sonntag zum Ausdruck kam. „Ein Christ kann es sich nicht leisten, dem Bedürftigen keine Hilfe zu geben", so Erzabt Varszegis Kommentar im Nachrichtenportal „szemlelek.blog.hu". In der geringen Wahlbeteiligung sah der Erzabt von Pannonhalma eine Trotzreaktion auf die Propaganda der gegenwärtigen Regierenden, die versucht habe, von jedem Ungarn eine ablehnende Haltung gegen Flüchtlinge zu erzwingen. (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Mit einem Gottesdienst in der Dresdner Frauenkirche haben am Montag die zentralen Feiern zum „Tag der Deutschen Einheit“ begonnen. Vor Spitzenvertretern aus Politik und Gesellschaft riefen die sächsischen Bischöfe Heinrich Timmerevers (katholische Kirche) und Carsten Rentzing (evangelische Kirche) dazu auf, sich auch 26 Jahre nach der Wiedervereinigung weiter für Frieden und Gerechtigkeit zu engagieren sowie allen Menschen in Not beizustehen. An der ökumenischen Feier, an der auch der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos mitwirkte, nahmen neben Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel auch Bundestagspräsident Norbert Lammert sowie zahlreiche Länderchefs und Minister teil. (kna)

Österreich
„Ist das die neue Richtung einer Partei, die sich einmal auf christliche Grundwerte berufen hat?“ Mit diesen Worten übt der Vorsitzende der Katholischen Aktion (KA) der Diözese Innsbruck, Klaus Heidegger, Kritik am Verständnis, das der österreichische Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) schon im Vorfeld des ungarischen Referendums über einen Asylstopp gegenüber der Abschottungspolitik von Premier Viktor Orban bekundet hat. In einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ hatte Kurz vor einer Verurteilung des ungarischen Regierungschefs gewarnt und zugleich „die falsche Politik“ der deutschen Kanzlerin Angela Merkel gerügt. Kurz entferne seine Partei damit inhaltlich auch von der katholischen Kirche, erklärte Heidegger. (kap)

Dänemark
Dänemarks Königin Margrethe II. geht so oft wie möglich in die Kirche, wenn sie sich in Dänemark aufhält. „Ein richtig guter Gottesdienst ist ein Gottesdienst, bei dem das Evangelium, die übrigen Texte, die Predigt und die Liedauswahl unzertrennlich zusammenhängen“, sagte die Monarchin im Interview mit dem „Kristeligt Dagblad“. Im Interview betonte Margrethe, selbst großen Wert auf das Abendmahl zu legen. Im Übrigen hat sie in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Messgewänder für die lutherischen Bischofskirchen angefertigt. (kap)

Afrika

Ägypten
Die islamische Universität Al Azhar in Kairo veranstaltet Anfang nächsten Jahres eine Konferenz über Frieden und interreligiösen Dialog, zu der auch Vertreter christlicher Kirchen des Orients eingeladen sind. Das meldet der vatikanische Fidesdienst unter Berufung auf den Monarchen Bahrains und den Großimam Al Ahzars, Scheich Ahmed al Tayye. Die Konferenz wird den Angaben zufolge mit ausgerichtet vom „Islamischen Rat der Alten“, einem unabhängigen internationalen Organismus mit Sitz in Abu Dhabi, der 2014 mit dem Ziel gegründet wurde, den Frieden unter den verschiedenen islamischen Gemeinschaften zu fördern. Al Azhar ist die größte Lehrautorität im sunnitischen Islam. (fides)

Asien

Philippinen
In der katholischen Kirche wächst das Entsetzen über den neuen Präsidenten Rodrigo Duterte. Der katholische Ordensmann und Menschenrechtler Shay Cullen wies jetzt im Gespräch mit der KNA eine Äußerung Dutertes zu Drogenabhängigen zurück. „Wir sagen ihm immer wieder, dass man Patienten heilen muss und nicht abschlachten darf. Drogenabhängige sind Kranke, die unsere Hilfe brauchen. Aber diese Botschaft will da oben derzeit niemand hören.“ Duterte hatte letzten Freitag wörtlich erklärt: „Hitler hat drei Millionen Juden massakriert. Nun, es gibt (hier) drei Millionen Drogenabhängige. Ich würde sie gerne abschlachten.“  (kna)

Amerika

Kuba/Haiti
Warten auf Hurrikan Matthew: In Kuba und Haiti bereiten sich die Menschen seit Tagen auf einen der schlimmsten Hurrikane seit zehn Jahren vor. Auf beiden Karibikinseln wurden Vorräte angelegt und Häuser sowie öffentliche Gebäude verstärkt. Die Behörden haben die Bevölkerung aus Landesteilen evakuiert, die als besonders gefährdet gelten. Die Erfahrungen mit Tropenstürmen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass neben dem Sturm die schweren Regenfälle mit anschließenden Überschwemmungen und Schlammlawinen besonders gefährlich sind und große Schäden verursachen. (pm)

Venezuela
Bischof Mario del Valle Moronta von San Cristobal ist zutiefst besorgt über die Spannungen, die nach einer Geiselnahme seit drei Wochen im Gefängnis von Tachira herrschen. Häftlinge haben dort zwei Wachposten, neun Angehörige von Gefangenen und mehrere Mithäftlinge als Geiseln genommen, um eine Verlegung in die Vollzugsanstalt Aragua zu erzwingen. In Tachira, das auf 5.000 Häftlinge ausgelegt ist, leben 33.000 Menschen. Bischof Moronta rief die Geiselnehmer dazu auf, sich das Ausmaß ihrer Aktion bewusst zu machen. Die Behörden hingegen sollten für die Unversehrtheit aller Beteiligten sorgen. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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