RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.10.2016

Tagesmeldungen vom 4.10.2016

- Papst Franziskus bei Erdbeben-Opfern -
- Gemeinsames Abendgebet von Papst und Primas Welby -
- Deutschland: Mulmige Momente in Dresden -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst bei Erdbeben-Opfern
Überraschungsbesuch im Erdbebengebiet: Papst Franziskus hat an diesem Dienstag Amatrice besucht. Der Ort in der Provinz Rieti wurde beim Erdbeben am 24. August großenteils dem Erdboden gleichgemacht; dabei starben allein im Amatrice etwa 230 Menschen. Um kurz nach 9 Uhr fuhr Franziskus in Amatrice vor und ging zuerst zur Behelfsschule. Der Papst sprach eine halbe Stunde mit den Lehrern und Schülern; viele der Kinder schenkten ihm Zeichnungen vom Erdbeben. Draußen dann, von den Einwohnern von Amatrice umgeben, ein paar Worte des Papstes: „Von Anfang an habe ich gespürt, dass ich zu euch kommen musste! Einfach, um euch zu sagen, dass ich euch nahe bin. Und ich bete für euch!“ (rv)
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Gemeinsames Abendgebet von Papst und Primas Welby
Papst Franziskus und der anglikanische Primas, Justin Welby von Canterbury, treffen sich am Mittwoch in Rom. Auf dem Celio-Hügel wollen sie in der Kirche St. Gregor der Große ein gemeinsames Abendgebet halten, um an den Beginn des offiziellen Dialogs zwischen Katholiken und Anglikanern vor genau fünfzig Jahren zu erinnern. An der Vesper, die von Radio Vatikan um 18 Uhr live mit deutschem Kommentar übertragen wird, sollen 36 katholische und anglikanische Bischöfe aus 19 Ländern teilnehmen. Bischof David Moxon, ein Neuseeländer, leitet das Anglikanische Zentrum in Rom. Er berichtet im Interview mit Radio Vatikan, dass es sogar drei Gründe gebe, zu feiern. (rv)
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Papst betet für Medien und Journalisten
Wie können Medien für eine Begegnungskultur benutzt werden? Das fragt sich Papst Franziskus in seinem Gebetsanliegen für Oktober. In diesem stehen Journalisten im Mittelpunkt des Anliegens, weil sie immer animiert sein sollen, die Wahrheit zu respektieren. „Wir brauchen Information, die zum Engagement führt für das Wohl der Menschheit und des Planeten. Füge Dich mir hinzu in dieser Bitte. Dass Journalisten in der Ausübung ihres Berufs immer von der Achtung der Wahrheit und von einem starken ethischen Sinn motiviert seien.“ (rv)
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Deutschland: Mulmige Momente in Dresden
Ein Tag der deutschen Einheit wie im Belagerungszustand: Es waren teilweise bedrückende Momente an diesem Montag in Dresden. Pfeifkonzerte gegen Politiker, bedrohliche Gesichter, mulmige Gefühle – der Leiter der Katholischen Akademie von Dresden, Thomas Arnold, fühlte sich beim zentralen Gottesdienst in der Frauenkirche nicht sehr wohl, wie er dem Kölner Domradio verriet. „Man musste beim Eingang durch Sicherheitsschleusen gehen. Es war ganz anders, als wenn man an die Bilder von 1989 denkt, als an der Ruine der Frauenkirche der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl sprach und begeistert empfangen wurde. Diesmal war alles abgeriegelt.“ (domradio)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Neue Reihe bei uns: Die Orthodoxie nach dem Konzil auf Kreta
Das panorthodoxe Konzil auf Kreta sorgte für Diskussionen und ökumenische Debatten. In unserer neuen Radioakademie-Reihe wollen wir auf Orthodoxie heute eingehen, nach dem Heiligen und Großen Konzil vom vergangenen Juni. Mario Galgano und Stefan von Kempis gehen in dem Vierteiler auf die Kirchengeschichte, die Ökumene und die Reaktionen auf orthodoxer und auf katholischer Seite ein. Sie können die Reihe per Mail bestellen. Wir schicken Ihnen die CD gegen eine Spende nach der Ausstrahlung der letzten Folge gerne zu. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Deutschland
Ein internationales Symposium zum Reformationsgedenkjahr veranstaltet die Päpstliche Universität Gregoriana vom 26. Februar bis 1. März 2017. Die Tagung steht unter dem Titel „Luther und die Sakramente. Eine katholische Relecture in ökumenischer Perspektive“, wie das Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik als deutscher Kooperationspartner am Dienstag in Paderborn mitteilte. Den Eröffnungsvortrag werde der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, halten. Der Einheitsrat ist ebenfalls Mitveranstalter. (kna)

Europa

Deutschland
Das Erzbistum München und Freising fördert die Gesundheitsaufklärung von Flüchtlingen mit gut 200.000 Euro. Das Geld fließt in die Unterstützung für mobile Beratungs- und Informationsstellen für Mädchen und Frauen des Sozialdienstes Katholischer Frauen sowie in das Informations- und Präventionsprojekt zur sexuellen Gesundheit der Caritas-Aids-Beratung München. Neben der Vermittlung von Informationen über Hygiene, Erkrankungen und das deutsche Gesundheitssystem will der Sozialdienst Katholischer Frauen die Flüchtlinge auch über weibliche Sexualität aufklären und bei der Bewältigung von Traumatisierungen oder Problemen wie Gewalt in der Beziehung unterstützen. (pm)

Österreich
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (EZA) kann nach den Worten von Bischof Werner Freistetter einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Migrationskrise leisten. Wo das Leben in Menschenwürde sowie soziale und politische Sicherheit gewährleistet ist, „müssen sich weniger Menschen auf den Weg machen, und Migration wird zu einer Möglichkeit unter vielen und nicht zu einer Notwendigkeit“, legte der Vorsitzende der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO) dar. Es bedürfe vor allem systemischer Änderungen, um den von Papst Franziskus geforderten tiefgreifenden Wandel zu erreichen, betonte Freistetter. (kap)

Frankreich
Steht eine neue Reform bevor? Ein entlassener katholischer Religionslehrer ist vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof mit seiner Klage gegen den Entzug seiner katholischen Lehrbefugnisse gescheitert. Nachdem er sich scheiden ließ und ein zweites Mal standesamtlich geheiratet hatte, entzog ihm die Erzdiözese Rijeka unter Verweis auf die kirchliche Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe die Lehrbefugnis. Die Schulen entließen in weiterer Folge den Lehrer. Auch seine Klage gegen Gerichte bis hin zum Verfassungsgericht in Kroatien blieben erfolglos. (kna)

Griechenland
Droht ein Kirchenkampf? Die die Regierung des Linkssozialisten Alexis Tsipras intensiviert nun entsprechend dem Parteiprogramm den Kulturkampf gegen die Orthodoxe Kirche von Griechenland. Unterrichts- und Kulturminister Nikos Philis will die Orthodoxen aus dem öffentlichen Schulwesen vertreiben, den konfessionellen Religionsunterricht von orthodoxen Geistlichen und Laientheologen durch neutrale Religionskunde ersetzen sowie das Schulgebet abschaffen und überhaupt allen „Talar- und Kuttenträgern“ den Zutritt zu Staatsschulen verbieten. Als nächster Schritt sei dann das Wegsparen vieler vom griechischen Staat besoldeter Pfarrer geplant. (kna)

Naher Osten

Syrien
Ein Hilferuf für das syrische Volk. Eine sofortige Waffenruhe und die Einrichtung einer Sicherheitszone in Aleppo hat der Franziskanerorden gefordert. Dies würde es „der gesamten, von den schrecklichen Auswirkungen des Konflikts ermatteten Bevölkerung erlauben, lebenswichtige humanitäre Hilfe ohne Benachteiligung zu erhalten“, hieß es in einem am Dienstag in Jerusalem veröffentlichten Appell. Unterzeichnet ist er vom Generalminister des Ordens, Michael Anthony Perry, sowie dem Leiter der Heilig-Land-Franziskaner, Kustos Francesco Patton. Ein Hilferuf für das syrische Volk. Denn das Leid ist insbesondere in Aleppo unbeschreiblich. (kap)

Asien

Philippinien
Die Sprache des Präsidenten sorgt wieder einmal für Aufsehen. Der Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz ist „traurig und beschämt“ über eine „Erosion der philippinischen Werte“ unter der Staatsführung von Präsident Rodrigo Duterte. Denn die Werte der philippinischen Gesellschaft würden derzeit „durch die Lizenz zum Gebrauch von Schimpfwörtern, orchestrierte Lügen und eine nie zuvor gehörte Vulgarität“ ersetzt werden, beklagte der Erzbischof von Lingayen-Dagupan. Der im Juni ins Amt gekommene Präsident Duterte ist immer wieder durch seinen starken Hang zur Vulgärsprache aufgefallen. (kna)

Amerika

Kolumbien
Es ist Zeit für eine „Kultur der Begegnung“. Nach dem knappen Sieg der „Nein“-Stimmen beim Referendum über das Friedensabkommen vom vergangenen 2. Oktober, fordern die kolumbianischen Bischöfe die Politiker und Bürger des Landes zur Überwindung von Polarisierungen und Spaltungen auf. In einer Verlautbarung vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga von Tunja, unterzeichneten Verlautbarung die gestern vom Weihbischof von Medellin und Generalsekretär der Bischofskonferenz, Elkin Fernando Alvarez Botero vorgestellt wurde, fordern sie eine „Kultur der Begegnung“. (fides)

Vereinte Nationen

Alarmierende Zahlen: Weltweit sollen 385 Millionen Kinder in extremer Armut leben. Zu diesem Ergebnis kommt die gemeinsame Studie des UN-Kinderhilfswerks UNICEF und der Weltbank. Der Großteil dieser Kinder lebt in Afrika, südlich der Sahara, sowie im südlichen Asien, vor allem in Indien, heißt es am Montag in New York. Im Jahr 2013 sollen fast zwanzig Prozent der Kinder in Entwicklungsländern in einem Haushalt gelebt haben, der pro Tag nur maximal einen Euro siebzig für die Versorgung zur Verfügung hatte. Besonders schlimm sei der Aspekt, dass Kinder besonders unter der Armut leiden, weil sich die Entbehrungen auf die körperliche und geistige Entwicklung auswirken. (reuters)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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