RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.10.2016

Tagesmeldungen vom 6.10.2016

- Bischofssynode 2018: Jugend, Glaube, Berufungen -
- UNO-Generalsekretär würdigt Franziskus -
- Papst: Sportwelt muss inklusiver werden -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Bischofssynode 2018: Jugend, Glaube, Berufungen
Jugend, Glaube und Berufungen: Das sind – auf Wunsch des Papstes – die Themen der nächsten ordentlichen Versammlung der Bischofssynode, wie der Vatikan an diesem Donnerstag bekanntgab. Die Bischofssynode soll im Oktober 2018 im Vatikan stattfinden; es handelt sich um die 15. ordentliche Versammlung. Das Thema Jugend stehe in Kontinuität zu den Ergebnissen der Familiensynode und der Apostolischen Exhortation Amoris Laetitia, gab der Papst an. Es sei das Ziel der Kirche, die Jugend auf dem Weg der Reife zu begleiten und durch „Unterscheidung“ mitzuhelfen, dass junge Leute ihre spezifische Berufung im Leben erkennen und sich „Gott und den Menschen gegenüber öffnen“. (rv)
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Ban Ki-moon: Nachhaltige Entwicklung mit Hilfe des Papstes
Die Religionen haben viel gemeinsam mit den Zielen der Charta der Vereinten Nationen: Frieden, Respekt und Menschenrechte. Das hat der scheidende UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon im Interview mit Radio Vatikan betont. Ausdrücklich würdigte er den vielfältigen Einsatz des Papstes für Nachhaltigkeit und ganzheitliche Entwicklung. Ban erwähnte hier neben der Enzyklika Laudato Si’ u.a. den Appell des Papstes an die Teilnehmer der Pariser Klima-Konferenz. (rv)
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Papst: Sportwelt muss inklusiver werden
Beredt hat Papst Franziskus für „sauberen Sport“ geworben: Zum Auftakt der ersten internationalen Konferenz über Glaube und Sport im Vatikan ermunterte er am Mittwochabend die Welt des Sports, glaubwürdiger, transparent und inklusiver zu werden. In seiner Eröffnungsansprache im Beisein von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, forderte er, auch armen Kindern eine ausreichende Infrastruktur für sportliche Aktivitäten zur Verfügung zu stellen. (rv/kna)
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Papstmesse: „Festhalten an Gesetzen führt zur Ideologie“
Die wahre Lehre besteht nicht aus Gesetzen, die es streng zu befolgen gilt, sondern gründet auf der Offenbarung Gottes. Das betonte der Papst an diesem Donnerstag in seiner – in dieser Woche einzigen öffentlichen – Frühmesse in der Casa Santa Marta. (rv)
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BLICKPUNKT ÖKUMENE:

Anglikaner im Vatikan: Gemeinsam missionarisch sein
Gebet, Zeugnis und Mission: Diese drei Begriffe kommen Franziskus in den Sinn, wenn er an den bisherigen gemeinsamen ökumenischen Weg der Katholiken und Anglikaner denkt. An diesem Donnerstagvormittag empfing der Papst im Vatikan den anglikanischen Primas Justin Welby und eine anglikanische Delegation. Getroffen hatte er diese bereits am Mittwochabend, als er zusammen mit Welby in Rom eine Vesper feierte. Schauplatz war die Kirche St. Gregor auf dem Celio-Hügel, von der im 6. Jahrhundert die Missionierung der Britischen Inseln ausgegangen war. Zu den Klängen des Kathedralchors von Canterbury und des Chores der Sixtinischen Kapelle beschworen Papst und Primas das Gemeinsame der Konfessionen und sie warben für einen neuen missionarischen Geist. (rv)
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Russland/Türkei: Kritik an Bartholomaios I.
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel sieht sich kurz vor seinem Amtsjubiläum erneut Vorwürfen von Seiten des konkurrierenden Moskauer Patriarchats ausgesetzt. Im russischen Sender „Radonezh Radio“ sagte ein hoher Vertreter des moskautreuen Flügels der ukrainischen Orthodoxie, die USA hätten Bartholomaios vor 19 Jahren stark unter Druck gesetzt und verhindert, dass dieser eine Erklärung gegen die von Moskau abgespaltene prowestliche orthodoxe Kirche, das neue „Kiewer Patriarchat“, unterzeichnete. Die russische Presseagentur „Interfax“ fasste dieser Tage das „Radonezh“-Interview zusammen. (kap)
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Radioakademie: Orthodoxie heute
Jeweils dienstags hören Sie bei uns im Programm die Sendereihe „Schwieriger Weg in die Moderne: Orthodoxie heute“ von Mario Galgano und Stefan von Kempis. Sie können die Reihe hier bestellen. Wir schicken sie Ihnen nach der Ausstrahlung der letzten Folge gerne zu. (rv)

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HINTERGRÜNDE:

EU-Flüchtlingsbischof verteidigt Ungarn
Europas „Flüchtlingsbischof“ verteidigt Ungarns Bevölkerung vor dem Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit. Das gescheiterte Referendum vom Sonntag zeige, dass die Ungarn die Abschottungspolitik ihrer Regierung gegen Flüchtlinge mehrheitlich nicht teilen, so der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics im Gespräch mit Radio Vatikan. Mit Blick auf Österreich äußerte er zugleich Verständnis für jene Bürger, die sich wegen der massiven Zuwanderung Sorgen machen. Zsifkovics ist Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte der COMECE, der Kommission der Bischofskonferenzen der EU; sein Bistum liegt in Ostösterreich an der Grenze zu Ungarn. (rv)
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Philippinen: Kirche setzt auf Dialog
Manilas Kardinal Luis Antonio Tagle will trotz aller Kritik an der rigorosen Drogenpolitik die Gespräche mit der Regierung der Philippinen fortsetzen. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur wirbt der in Asien populäre Kirchenmann für eine differenziertere Sicht auf die umstrittene Politik von Präsident Rodrigo Duterte: „Wir brechen die Gespräche nicht ab, sondern bleiben weiter im Kontakt.“ Nur auf diese Weise könne die Kirche im Hintergrund an besseren Lösungen mitarbeiten. (kna)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Besorgt hat sich der Heilige Stuhl erneut über die hohe Zahl an Flüchtlingen auf der Welt gezeigt. Der Vatikanvertreter beim UNO-Sitz in Genf, Erzbischof Ivan Jurkovic, sagte bei einem Treffen des Flüchtlingshochkommissariats UNHCR, dass insgesamt 65,3 Millionen Menschen aktuell gezwungen seien, ihr Zuhause zu verlassen. Viele davon seien Minderjährige. Jurkovic erinnerte auch an die schätzungsweise zehn Millionen Menschen weltweit, die staatenlos seien und keinen Zugang zu den grundlegendsten Rechten hätten. Der Heilige Stuhl werde auch weiterhin jegliche Initiativen und Projekte unterstützen, die dazu dienen, Flüchtlingen beizustehen. Derzeit findet in Genf das 67. Treffen des UNHCR statt. (rv)

Europa

Polen
Das Parlament in Warschau hat mit großer Mehrheit eine Verschärfung des Abtreibungsgesetzes abgelehnt. 352 Abgeordnete stimmten am Donnerstagmorgen in zweiter Lesung gegen das von einer Bürgerinitiative beantragte fast totale Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen, 58 dafür. 18 enthielten sich. Damit ist der Gesetzentwurf der Volksinitiative „Stoppt die Abtreibung“ endgültig vom Tisch. Die nationalkonservative Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hatte den Entwurf zur Beratung an den Rechtsausschuss des Sejm überwiesen. Bei der abschließenden Abstimmung am Donnerstag stellte sich nun jedoch auch eine Mehrheit der PiS-Abgeordneten gegen den Gesetzentwurf, der bei einem Schwangerschaftsabbruch für die betroffene Frau und den ausführenden Arzt eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren vorsah. Nur bei Gefahr für das Leben der Schwangeren sollten Abtreibungen nicht bestraft werden. Mit ihrem Kurswechsel reagierte die regierende PiS auf eine massive Protestwelle gegen ein Abtreibungsverbot. (afp/kna)

Afrika

Simbabwe
Papst Franziskus sollte nach Meinung eines regimekritischen Pastors Simbabwes Staatspräsident Robert Mugabe exkommunizieren. Der 92 Jahre alte Despot mache der katholischen Kirche Schande, indem er zur Messe gehe und den frommen Christen gebe, während er gleichzeitig schwere Menschenrechtsverstöße zu verantworten habe, zitiert das Online-Magazin „New Zimbabwe.com“ den Geistlichen Patrick Mugadza. Er werde schon bald ein entsprechendes Gesuch an den Papst aufsetzen. Der protestantische Pastor protestierte laut dem Bericht am Dienstag gegen Polizeigewalt in der Hauptstadt Harare. Mugadza hatte 2015 Schlagzeilen gemacht, als er beim Parteitag von Mugabes Regierungspartei Zanu-PF eine Ein-Mann-Demonstration für einen Rücktritt des Präsidenten veranstaltete. (kna)

Ägypten
Unbekannte haben am Montag vier koptische Christen, darunter einen neunjährigen Jungen, in Manfalut in der Provinz Assiut rund 350 km südlich von Kairo entführt. Sie fordern ein Lösegeld in Höhe von 500.000 ägyptischen Pfund (über 50.000 Euro). Wie das Netzwerk „Watani“ berichtet, riet die Polizei den Angehörigen der Opfer zur Zahlung des Lösegelds, weil in der Vergangenheit im Falle einer Nichtzahlung Entführte ermordet worden sind. Angehörige der koptischen Glaubensgemeinschaft werden in Ägypten immer wieder Opfer von Entführungen. Besonders viele Fälle gibt es in Oberägypten in den Provinzen Minya und Assiut, wo in mehreren Dörfern am Ufer des Nils Christen in der Vergangenheit auch ein „Schutzgeld“ bezahlen mussten. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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