RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 12.10.2016

Tagesmeldungen vom 12.10.2016

- Papst fordert Waffenstillstand für Syrien -
- Haiti-Nothelfer: „Jetzt erst recht!“ -
- Lob für EU-Entscheid gegen Leihmutterschaft -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstappell zu Syrien: So viel Leid ist vermeidbar!
„Ich flehe mit all meiner Kraft die Verantwortlichen an, dass ein sofortiger Waffenstillstand veranlasst wird, der mindestens so lange dauern soll, wie es braucht, um die Zivilbevölkerung und vor allem die Kinder zu evakuieren, die in diesen grausamen Bombardierungen gefangen sind!“ Mit diesen Worten hat sich Franziskus an diesem Mittwoch erneut an die Verantwortlichen des Syrien-Konfliktes gewandt. Am Internationalen Tag zur Verhinderung von Naturkatastrophen rief der Papst zweitens dazu auf, menschengemachte Umweltveränderungen zu verhindern. (rv)
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Bilder des „unmenschlichen Konfliktes“ in Syrien sind dieser Tage in Rom zu sehen. Eine Ausstellung zeigt Fotografien eines ehemaligen Gerichtsfotografen der syrischen Militärpolizei, aufgenommen in den Jahren 2011-13 in Gefängnissen von Damaskus. Die Schau, die bereits bei der UNO in New York und in anderen Hauptstädten Europas gastierte, umfasst Fotos von mehr als 10.000 Opfern des Krieges – darunter Männer, Frauen und Kinder, die zu Tode gefoltert wurden. (rv)
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Papst bei der Generalaudienz: Weltrevolution durch kleine Gesten
In seiner Katechese öffnete der Papst bei der Generalaudienz von diesem Mittwoch ein neues Unterkapitel seiner Reihe zu den Werken der Barmherzigkeit. Jesu Auftrag, barmherzig zu sein, wie der Vater barmherzig ist, appelliere an das Bewusstsein aller Christen, so Franziskus. „Es reicht tatsächlich nicht aus, die Barmherzigkeit Gottes im eigenen Leben zu erfahren, sie muss auch zu einem Zeichen und zur Hilfe für die Anderen werden.“ (rv)
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Papst über Ökumene: Beten, Helfen und Bezeugen
Ökumene beschränkt sich nicht auf das Lösen theologischer Probleme, so wichtig diese auch sein mögen. Sie braucht auch das gemeinsame Beten und Helfen. Auch dies betonte der Papst an diesem Mittwoch. Vor der Generalaudienz empfing er die derzeit in Rom weilende Konferenz der Sekretäre der „Christian World Communions“, an die er sich in freier Rede wandte. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Vatikan vor UNO: „Armut hat vor allem weibliches Gesicht“
Die Internationale Gemeinschaft braucht effektive Maßnahmen, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Das betonte der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO, Erzbischof Bernatido Auza, in einer Stellungnahme. Es sei alarmierend, dass einer Studie nach 35 Prozent aller Frauen weltweit physische Gewalt zu erleiden haben, überwiegend sexuell und im eigenen häuslichen Umfeld. Papst Franziskus habe immer wieder betont, wie wichtig die gleichberechtigte Würde von Mann und Frau sei und dass jeder Abbau von Diskriminierung ein Grund zur Freude sei, so Auza. Es bleibe weiterhin viel zu tun. (rv)
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EU: Erleichterung über Entscheidung gegen Leihmutterschaft
Die Parlamentarische Versammlung des Europarats (PACE) hat eine heftig umstrittene Empfehlung zur Leihmutterschaft in einer knappen Abstimmung abgelehnt. 83 Abgeordnete sprachen sich gegen den Bericht und 77 dafür aus, teilte PACE in Straßburg mit. Damit sei ein „höchst befremdlicher Vorgehen“ zu Ende gegangen, freute sich die Referentin für Biopolitik des Instituts für Ehe und Familie der Bischofskonferenz, Stefanie Merckens. Auch der Präsident der Föderation der Katholischen Familienverbände in Europa (FAFCE), Antoine Renard, zeigte sich erleichtert über das Votum. (kap)
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Haiti-Nothilfe: Sturm darf „kein Todesstoß“ für Insel sein
Die Folgen des Hurrikan Matthew auf Haiti ähneln einer Apokalypse: Millionen Menschen haben alles verloren, Hunderte starben, ganze Dörfer, Ernten und Vorräte wurden zerstört. Nach Angaben von Interimspräsident Jocelerme Privert droht dem Karibikstaat nicht weniger als eine Hungersnot, außerdem besteht akute Seuchengefahr. Es braucht deshalb massive internationale Hilfe - diesen Appell des Generalsekretärs der Vereinten Nationen haben Hilfsorganisationen aufgegriffen und ihre Hilfsbudgets für die Insel aufgestockt. (rv/pm)
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NÄCHSTE LIVE-ÜBERTRAGUNG:

Live bei uns: Mit Luther zum Papst
An diesem Donnerstag wird eine Gruppe deutscher Lutheraner, darunter viele Jugendliche aus den neuen Bundesländern, den Papst im Vatikan treffen. Wir übertragen diese Begegnung live und mit deutschem Kommentar, und zwar ab 11.45 Uhr. Sie können die Übertragung auf unserem Vatikan-Player mitverfolgen. Während der Reise „Mit Luther zum Papst“ haben die Teilnehmer nach Luthers Vorbild „95 Thesen zur Ökumene“ erarbeitet. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der Kinder- und Jugendpfarrämter der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der evangelischen Landeskirche Anhalts sowie der Arbeitsstelle für Jugendpastoral im Bistum Magdeburg. (rv/pm)

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UNSER FILMTIPP:

American Honey
Eine junge Frau aus prekären Verhältnissen schließt sich einer fahrenden Truppe von Zeitschriften-Werbern an, um im Minibus mit ihnen durch den Mittleren Westen der USA zu driften und dabei ihrer ganz persönlichen Version des „Amerikanischen Traums“ nachzuhängen. Unaufdringlich und doch zugleich zupackend eindeutig gelingt dem Road Movie als eine Art Neuschreibung von „ Easy Rider“ für die revolutionsmüden Youngster des 21. Jahrhunderts ein Sittenbild Amerikas. Dabei spiegeln sich Verheißungen und Widersprüche virtuos in der geballten Energie seiner jugendlichen Hauptdarsteller. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Schweiz
Die Georgien-Reise des Papstes zu Beginn dieses Monats war nach Ansicht des Schweizer Kurienkardinals Kurt Koch ungeachtet vereinzelter Proteste und des georgisch-orthodoxen Gottesdienst-Boykotts ein ökumenischer Fortschritt. „Ich bin überzeugt davon, dass der Besuch die bestehenden freundschaftlichen Beziehungen vertieft hat“, sagte er in einem Interview der vatikanischen Tageszeitung „L´Osservatore Romano“. Die Demonstranten und das Nichterscheinen einer georgisch-orthodoxen Delegation zur Messe mit Franziskus in Tiflis minderten nicht die große Bedeutung der Reise, so der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Die georgisch-orthodoxe Kirche gilt als einer der schwierigsten ökumenischen Dialogpartner des Vatikans. (kap)

Europa

Deutschland
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel will die evangelische Theologin Margot Käßmann als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten gewinnen. Käßmann wird neben der SPD auch von den Grünen und Linken für das höchste Amt im Staat favorisiert, da sie als Stimme für die sozial Schwachen in Deutschland wahrgenommen wird. Bis dato soll sich Käßmann gegenüber Gabriel aber bisher offengelassen haben, ob sie als Kandidatin zur Verfügung stehe. Derzeit ist sie „Lutherbotschafterin“ der EKD für das Reformationsjahres 2017. Gabriel hat gegenüber dem Linke-Vorsitzenden Bernd Riexinger aber bereits vorgefühlt, ob die Linke Käßmann mittragen würde. Allerdings favorisiert der SPD-Vorsitzende weiterhin einen Konsens mit CDU und CSU bei der Suche nach einem Nachfolger von Bundespräsident Joachim Gauck. (kna)
Nun ist es offiziell: Die Direktorin des Caritasverbandes Frankfurt, Gaby Hagmans, ist die neue Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbandes (DCV). Die Delegiertenversammlung des katholischen Wohlfahrtsverbandes wählte sie am Mittwoch in Köln. Wiedergewählt wurden den Angaben zufolge die beiden anderen Vizepräsidenten: Irme Stetter-Karp, Vorsitzende des Frauenfachverbandes „In Via“, und Heinz-Josef Kessmann, Direktor des Diözesancaritasverbandes Münster. Kessmann behält den Vorsitz in der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas, wie es hieß. Stetter-Karp ist zusätzlich Gender-Beauftragte. Die Vizepräsidenten sind für sechs Jahre gewählt. (kna)

Deutschland/Italien
Für Rom-Reisende steht ab sofort eine neue App des Deutschsprachigen Pilgerzentrums zur Verfügung. „Als Wegbegleiter für die Pilger Roms bietet die App des Pilgerzentrums vielfältige Informationen über die Stadt Rom und den Vatikan. Außerdem ist sie eine Hilfe für alle, die noch im Heiligen Jahr nach Rom fahren“, so Zentrumsleiter Werner Demmel am Mittwoch in einer Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn. Nutzer könnten sich etwa über Details zu den Hauptbasiliken und weiteren römischen Kirchen informieren. Mithilfe von GPS und Google Maps werden den Angaben zufolge vier verschiedene Pilgerwege durch Rom gezeigt. Die App kann in den App-Stores der gängigen Smartphones unter dem Stichwort „Pilgerzentrum Rom“ gesucht und heruntergeladen werden. Sie ist für IOS- und Android-Systeme verfügbar. (kap)

Deutschland/Israel
Diesen Sonntag ist es soweit: Erstmals unternehmen Mitglieder der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine gemeinsame Pilgerreise ins Heilige Land. Unmittelbar vor Beginn des Gedenkjahrs zu 500 Jahre Reformation soll die Fahrt den „gemeinsamen Auftakt zu dem zwischen beiden Kirchen verabredeten Christusfest“ bilden, wie beide Seiten betonen. Die Reise führt an die christlichen Ursprungsorte Israels und soll so die Verbundenheit im Glauben zum Ausdruck bringen. Bis zum 22. Oktober sind je neun Mitglieder der beiden kirchlichen Leitungsorgane gemeinsam unterwegs, darunter auch der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. (kna)

Deutschland/Afrika
Afrika braucht für sein Gesundheitssystem konkrete und effiziente Lösungen. Das sagte Kurienkardinal Peter Turkson beim Deutsch-Afrika-Symposium in Berlin an diesem Mittwoch. Ausgehend von der katholischen Soziallehre und der Enzyklika Laudato Si' erläuterte Turkson, dass die Unterstützung den Afrikanern gegenüber nicht nur „ein Muss“ für Christen sei, sondern für alle Menschen guten Willens in den reicheren Staaten. Man dürfe nicht vergessen, dass es südlich des Sahara weiterhin eine hohe Kindersterblichkeit gebe. (rv)

Asien

Philippinen
Und wieder hat er es getan. In seiner gewohnt unflätigen Sprache hat der neue philippinische Präsident Rodrigo Duterte die Kritiker seines „Drogenkrieges“ unter den katholischen Bischöfen und Priestern beschimpft. „Diese Priester sind Hurensöhne“, zitierte ihn am Mittwoch der asiatische katholische Pressedienst Ucanews. Mit dieser Bezeichnung hatte Duterte bereits in der Vergangenheit die Bischöfe seines Landes sowie Papst Franziskus und US-Präsident Barack Obama beleidigt. Doch dies ist nicht Dutertes erster verbaler Angriff auch die Institution Kirche. So bezeichnete er sie während seines Wahlkampfs als „die scheinheiligste Einrichtung“ und drohte mit der Veröffentlichungen von Namen von Bischöfen, die angeblich in Korruptions- und Sexskandale verwickelt sein sollen. Laut Ucanews warf Duterte Bischöfen und Priestern auch vor, „Mätressen“ zu haben. Damit holt Duterte erneut zu einem groben Schlag gegen die katholische Kirche aus, zu der sich mehr als 80 Prozent der Einwohner der Philippinen bekennen. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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