RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.10.2016

Tagesmeldungen vom 13.10.2016

- Papst: „Mit Lutheranern gemeinsam unterwegs“ -
- Franziskus: Nehmt minderjährige Flüchtlinge auf! -
- Zwei Päpste würdigen Patriarch Bartholomaios -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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MIT LUTHER ZUM PAPST:

Papst empfängt junge ökumenische Luther-Pilger
„Wir danken Gott dafür, dass wir – Lutheraner und Katholiken – heute gemeinsam auf dem Weg vom Konflikt zur Gemeinschaft unterwegs sind“: Papst Franziskus würdigte an diesem Donnerstag erneut die Ökumene mit den Lutheranern, wobei das „auf dem Weg sein“ in diesem Fall ganz wörtlich gemeint war. Etwa 1.000 Jugendliche aus den Luther-Gebieten Deutschlands waren in der Audienzhalle versammelt, es war der Zielpunkt ihrer Reise ‚Mit Luther zum Papst’. Mitgebracht hatten sie 95 Thesen zur Ökumene, die sie während der Reise erarbeitet hatten. (rv)
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Und hier die Papstansprache an die Reisegruppe

Ökumenische Rom-Wallfahrt: Gemeinschaft und Diskussion
Neben der Audienz gab es ein buntes Programm: von ökumenischen Gottesdiensten über die Sieben-Pfortenweg-Romwallfahrt bis hin zu Workshops. Aber mit den fast tausend Jugendlichen wird nicht nur gemeinsam gefeiert und gebetet, sondern auch diskutiert. (rv)
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BOTSCHAFT UND PREDIGT DES PAPSTES:

Papst: Nehmt minderjährige Flüchtlinge auf!
Den Kindern und Jugendlichen unter den Flüchtlingen widmet Papst Franziskus seine Botschaft zum nächsten Welttag des Migranten. Darin ruft der Papst alle Menschen dazu auf, sich um minderjährige Migranten zu kümmern, weil sie „dreifach schutzlos” sind: minderjährig, fremd und wehrlos. Er forderte auch einen Perspektivwechsel in den aufnehmenden Ländern: Es gelte, trotz aller Schwierigkeiten mit der Migration in diesem Phänomen „den Plan Gottes zu erkennen“. Der nächste Weltflüchtlingstag wird am kommenden 15. Januar 2017 begangen. Radio Vatikan fasst im Folgenden die Kernsätze der päpstlichen Botschaft zusammen. (rv)
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Und hier die Botschaft im Wortlaut

Papstmesse: Wir sind mit Vergebung gesegnet
Gott hat jeden einzelnen Menschen gewollt, „nicht die Masse der Leute, nein: dich, dich, dich.“ Das ist die Grundlage unserer Beziehung mit Gott, wie Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta sagte. Gott hat uns „mit allem Segen seines Geistes gesegnet“, heißt es bei Paulus in der Tageslesung. Wenn ein Christ sich nicht vom Vater erwählt fühle, dann spüre man das, so der Papst. Ganz anders bei jenen, die sich ihrer Gemeinschaft zugehörig fühlten, die seien „wie Fußballfans“, die sich ihren Lieblingsclub aussuchen und dann selber dazugehören. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus und Benedikt XVI. würdigen Bartholomaios
Papst Franziskus und der emeritierte Papst Benedikt XVI. haben Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel als Mann des Glaubens und Brückenbauer gewürdigt. Beide verfassten jeweils einen Beitrag für eine Festschrift zum 25-jährigen Amtsjubiläum des Ökumenischen Patriarchen. Die Texte wurden von der vatikanischen Tageszeitung „L´Osservatore Romano“ veröffentlicht. Er habe einen Mann getroffen, der „als Glaubender seinen Weg“ gehe, erinnert sich Franziskus in seiner Würdigung an die erste Begegnung mit dem Patriarchen zu Pontifikatsbeginn, als sich die beiden „mit ehrlicher Zuneigung“ und „wechselseitigem Verständnis“ umarmten. (rv/kna)
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Deutschland: Missbrauch bei Domspatzen, 422 mögliche Opfer
„Sie dürfen mir glauben, es schmerzt mich und es tut mir in der Seele weh – jeder einzelne Fall, hinter dem ja ein Mensch steht, eine Kinderseele in diesen Fällen, schwer gequält, oft für das Leben gezeichnet. Ich kann es nicht ungeschehen machen, kann die Betroffenen nur um Vergebung bitten.“ – Mit diesen Worten hat Bischof Rudolf Voderholzer an diesem Mittwoch in Regensburg den Missbrauchsskandal im Knabenchor der Regensburger Domspatzen kommentiert. Bei dem weltberühmten Knabenchor kam es zwischen 1953 und 1992 in Hunderten Fällen zu körperlicher und sexueller Gewalt. (rv/kna/süddeutsche zeitung/stuttgarter nachrichten)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat am Donnerstag NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zur Privataudienz im Vatikan empfangen. Zu den Inhalten des Gesprächs machte der Pressesaal keine Angaben. NATO-Generalsekretäre sind sehr seltene Gäste im Vatikan; das nordatlantische Verteidigungsbündnis erlebt mit den verschiedenen militärischen Bedrohungen an den Rändern Europas eine kritische Zeit. Der frühere norwegische Ministerpräsident Stoltenberg hält sich zwei Tage in Rom auf, um an den 50-Jahr-Feiern des hier angesiedelten „NATO Defense College“ teilzunehmen. Die Audienz beim Papst war sein erster Termin dieser beiden Tage in Rom; auf dem von der NATO veröffentlichten Programm Stoltenbergs in Rom war die Begegnung im Vatikan nicht verzeichnet. (rv)
Vergangene Woche war es soweit: Papst Franziskus hat am Mittwoch letzter Woche erstmals in der Öffentlichkeit einen Bischof vom chinesischen Festland getroffen. Darauf macht die von Hongkong aus operierende Nachrichtenagentur „Ucanews“ aufmerksam. Bischof Joseph Xu Honggen von Suzhou aus Chinas östlicher Jiangsu-Provinz traf zusammen mit einer Gruppe aus seinem Bistum den Papst bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz; Franziskus ließ sich mit den Gästen aus Festland-China fotografieren. „Ucanews“ spricht von gemischten Reaktionen bei Katholiken in China. Während die einen sich viel von einer Annäherung zwischen dem Vatikan und Peking versprechen, nähren die anderen Befürchtungen. (ucanews/rv)
Papst Franziskus spricht am kommenden Sonntag auf dem Petersplatz sechs Männer und eine Frau heilig, darunter einen mexikanischen Kindermärtyrer. Es ist José Sanchez del Rio, der im Alter von 14 Jahren während einer blutigen Christenverfolgung, dem sogenannten „Cristeros“-Konflikt, gefoltert und erschossen wurde. Sanchez del Rio war am bewaffneten Aufstand der Katholiken gegen das Regime beteiligt, auch wenn er selbst nie an den bewaffneten Auseinandersetzungen teilnahm. Papst Franziskus hatte im Februar in Mexiko ein siebenjähriges Mädchen getroffen, das auf Fürsprache des jungen Märtyrers auf wundersame Weise von einer Krankheit genesen ist. Wir übertragen die Feier ab 10.10 Uhr live und mit deutschem Kommentar und zwar via Vatikan-Player! (kap)

Vatikan/Deutschland
Wechsel in einer deutschen Enklave im Vatikan: Der Rektor des Camposanto Teutonico, Hans-Peter Fischer, beendet seine Amtszeit zum kommenden 1. Februar. Darüber informierte der 55-jährige Priester an diesem Donnerstag in einem kurzen Schreiben. Fischer war Ende 2010 auf Vorschlag der Deutschen Bischofskonferenz für eine Amtszeit von sechs Jahren nach Rom gekommen. Er übernahm als Nachfolger des Kirchenhistorikers Erwin Gatz das Rektorat der am Camposanto ansässigen Erzbruderschaft sowie des benachbarten Priesterkollegs. Ein Nachfolger sei noch nicht bestimmt, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag auf Anfrage der KNA mit. (rv/kna)

Europa

Österreich
„Amoris Laetitia”, das nachsynodale Schreiben von Papst Franziskus zu Ehe und Familie, setzt nach den Worten von Bischof Benno Elbs „nicht auf neue Regeln. Es geht um unsere Haltung.” Es gehe darum, „den Lebensweg, den Menschen wählen, zu respektieren und darin jeweils das Gute zu suchen”. In jeder menschlichen Situation, „auch wenn sie noch so weit außerhalb von Vorgaben liegt”, seien Chancen auffindbar, so der Vertreter Österreichs bei der Weltbischofssynode vom Herbst 2015. Diese „Haltung Jesu den Menschen gegenüber” einzuüben, ist laut Elbs eine ständige Herausforderung für Seelsorger. Der Feldkircher Bischof und ausgebildete Psychotherapeut äußerte sich in einem Interview mit der Kooperationsredaktion österreichischer Kirchenzeitungen anlässlich seines neuen Buches „Wo die Seele atmen lernt. Ein neuer Blick auf Ehe und Familie mit Papst Franziskus”. (kap)

Italien
Die argentinische Fußball-Legende Diego Maradona ist auf Wunsch von Papst Franziskus in Rom noch einmal auf dem Spielfeld aufgelaufen. Bei einem Benefizspiel zugunsten der Erdbebenopfer in Mittelitalien präsentierte der 55-jährige Landsmann des Papstes am Mittwochabend im Olympiastadion von Rom vor rund 10.000 Zuschauern seine Ballkünste. In dem Spiel besiegte das Team um den Brasilianer Ronaldinho die Mannschaft von Maradona mit 4:3. Der Papst hatte das Fußballmatch angeregt. Der Papst hatte Maradona und die übrigen Spieler zuvor im Vatikan empfangen. „Diego, ich habe dich erwartet”, soll Franziskus seinem Landsmann laut Medienberichten zur Begrüßung gesagt haben. Maradona bekannte bei seiner Ankunft in Italien vor drei Tagen, Franziskus habe ihn zur katholischen Kirche zurückgeführt. (kna)

Naher Osten

Bahrain
Der König von Bahrain schenkt der koptisch-orthodoxen Gemeinde ein Grundstück für den Bau einer Kirche. Das neue christliche Gotteshaus wird in der Hauptstadt Manama entstehen und Mittelpunkt von liturgischen Feiern und pastoralen Aktivitäten für rund 1.500 koptische Familien in Bahrain und Saudi-Arabien sein. Die Schenkung war nach einer Begegnung zwischen dem König von Bahrain, Hamad bin Isa Al Chalifa, und dem koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II., beim Besuch des Monarchen in Ägypten Ende April angekündigt worden. Im Gespräch mit dem Patriarchen hatte der König an die „religiöse Toleranz” seines Königreichs erinnert, das von internationalen Organismen hingegen wegen der Diskriminierung der schiitischen Minderheit kritisiert wird. Bereits 2013 hat auch die katholische Kirche in Bahrain ein 9.000 Quadratmeter großes Grundstück in Awali geschenkt bekommen, wo im Frühjahr 2014 mit dem Bau der katholischen Kathedrale des Königreichs begonnen wurde. (fides)

Asien

Pakistan
Die Berufungsverhandlung im Fall der zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi ist Medienberichten zufolge vertagt worden. Einer der drei Richter sei zu Beginn der Verhandlung vor dem Obersten Gericht Pakistans wegen Befangenheit abgelehnt worden, berichten pakistanische Medien am Donnerstag. Grund für den Befangenheitsantrag war demnach der Umstand, dass Richter Iqbal Hamid-ur-Rehman auch an dem Verfahren gegen den Mörder des Regierungschefs der Provinz Punjab, Salman Taseer, beteiligt war. Die Berufung ist die letzte Chance für Asia Bibi, dem Tod am Galgen zu entgehen. Ein neuer Termin für die Berufungsverhandlung wurde den Angaben zufolge noch nicht festgesetzt. Der Fall Asia Bibi zog bereits in der Vergangenheit internationales Interesse auf sich und gilt als Lackmustest für Pakistans Justiz und Politik. (kna)

Ozeanien

Australien
Einmal mehr drängen die australischen Bischöfe ihre Regierung, Flüchtlinge, die Australien zu erreichen versuchen, nicht mehr in Lagern außerhalb des Landes zu internieren. „In Australien müssen wir uns dafür schämen, dass Menschen, die um unseren Schutz gebeten haben, abgewiesen wurden und sich nun in Lagern auf Inseln vor Papua Neuguinea befinden. Es ist an der Zeit, dass wir sie hierher bringen“, so der Vorsitzende der Australischen Bischofskonferenz, Erzbischof Denis Hart. Er stößt damit in dasselbe Horn wie viele NGOs. „Kurz bevor das Heilige Jahr der Barmherzigkeit zu Ende geht, sollten wir Werke der Barmherzigkeit tun und ihre Früchte ernten“, so der Erzbischof. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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