RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 16.10.2016

Tagesmeldungen vom 16.10.2016

- Papst spricht sechs Männer und eine Frau heilig -
- Premiere: Deutsche Kirchen pilgern ins Hl. Land -
- Marx: Leitkultur „nicht per Gesetz erlassen“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Heiligsprechungen auf dem Petersplatz: ein Fest der Weltkirche
Papst Franziskus hat an diesem Sonntag bei strahlendem Sonnenschein sieben Christen aus unterschiedlichen Weltgegenden und Epochen, darunter zwei Märtyrer, heilig gesprochen. An der Feier auf dem Petersplatz nahmen 80.000 Menschen teil. Aus dem Ausland waren hochrangig bestückte Delegationen gekommen, darunter Argentiniens Präsident Mauricio Macri. (rv)
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Papst-Predigt an diesem Sonntag im Volltext
„Beten heißt nicht, in eine ideale Welt zu fliehen“: Hier finden Sie die Predigt, die Papst Franziskus an diesem Sonntag auf dem Petersplatz gehalten hat, in offizieller deutscher Übersetzung. (rv)
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Wer sind die neuen Heiligen?
Die sieben neuen Heiligen unter einen Hut zu bekommen, ist schwierig. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Zeiten und Weltgegenden; zwei von ihnen sind Märtyrer, drei sind Ordensgründer, die einzige Frau unter den neuen Heiligen ist eine französische Mystikerin. (rv)
Hier Kurz-Biographien, in Text und Ton

Premiere: Deutsche Kirchen pilgern gemeinsam ins Heilige Land
An diesem Sonntag startet eine hochrangige ökumenische Delegation zu einer einwöchigen Pilgerreise ins Heilige Land (Israel/Palästina). Das Besondere daran: Hier sind Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz und des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit dabei. Das macht diese Reise, die im Zusammenhang mit dem Reformationsgedenken steht, zu einer Premiere. (rv)
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Marx: Leitkultur „nicht per Gesetz erlassen“
Kardinal Reinhard Marx gibt einer christlich geprägten Gesellschaft den Vorzug vor einer staatlich verordneten Leitkultur. „Die Solidarität des Gebets und die Solidarität der Tat sind die Leitprinzipien unserer Kultur, das kann man nicht per Gesetz erlassen, das muss man leben“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Wochenende in München. Die in Bayern allein regierende CSU will Zuwanderer per Verfassungsänderung auf eine „deutsche Leitkultur“ verpflichten. Zur christlichen Prägung gehörten die Ausrichtung an schwachen und in Not geratenen Menschen sowie das Zusammenwirken von Staat und freien Bürgern, fügte Marx hinzu. „Der Staat soll gesellschaftlichen Kräften Raum geben und diese unterstützen, er braucht die freiwillige Hilfe der Bürger.“ (kna)

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HINTERGRUND:

Versammlung der Pallottiner: Laienapostolat im Zentrum
Das Laienengagement in der Kirche im Zentrum: Die Pallottiner haben sich zu ihrer Generalversammlung getroffen, um über eine Aktualisierung ihres besonderen Charismas zu beraten. Die 21. Generalversammlung der Gemeinschaft ging an diesem Samstag in Rom zu Ende. Vier Wochen hatten die 65 Delegierten des obersten Leitungsgremiums über die Herausforderungen für die „Gesellschaft des Katholischen Apostolates“, so der offizielle Name der Gemeinschaft, beraten. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus ruft zum Kampf gegen die Armut auf. Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz an diesem Sonntag erinnerte er an den UNO-Welttag gegen die Armut, der am Montag begangen wird. Es gelte mit „vereinten Kräften“, und zwar „moralischen und wirtschaftlichen“, gegen die Armut zu kämpfen, sagte der Papst. „Armut erniedrigt, beleidigt und tötet so viele Brüder und Schwestern“, fügte er hinzu und ermunterte zu „ernsthaften politischen Projekten für die Familien und für Arbeitsplätze“. Der 17. Oktober wurde 1992 von der UNO-Generalversammlung zum „Internationalen Tag für die Beseitigung von Armut“ erklärt. (rv)
Katholiken und Taoisten wollen gemeinsam „Herausforderungen wie Säkularisierung, der Umweltkrise und der Gleichgültigkeit begegnen“. Darauf einigten sie sich an diesem Wochenende auf einer Konferenz in Taiwan. Die Konferenz wurde gemeinsam vom Päpstlichen Dialograt, der Bischofskonferenz von Taiwan und de Baoan-Tempelstiftung der Hauptstadt Taipeh veranstaltet; sie ging am Sonntag zu Ende. Der Päpstliche Dialograt war in Taipeh durch seinen Sekretär, Bischof Miguel Ángel Ayuso Guixot, und durch den Untersekretär Pater Indunil Kodithuwakku vertreten. Die Schlußerklärung stuft die Konferenz als „historische Begegnung“ ein. (rv)
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Es wird von den Terminen her eine eher leichte Woche
für Papst Franziskus, wenige Termine und kaum offizielle Besucher stehen auf dem Programm. Die üblichen Termine finden selbstverständlich statt: Am Mittwoch wird Papst Franziskus Pilger auf dem Petersplatz zur Generalaudienz empfangen und am Sonntag das Angelusgebet auf dem Petersplatz sprechen. Am Samstag wird dann wieder ein weiteres Großereignis im Rahmen des Heiligen Jahres stattfinden, dieses Mal feiern Chöre und liturgische Dienste in Rom. Am Freitag wird dazu in der Audienzhalle ein Kongress stattfinden, am Samstag wird der Papst eine Audienz für die Teilnehmer halten, sie wird im Rahmen der samstäglichen Sonderaudienzen des Jahres der Barmherzigkeit stattfinden. Was sonst noch im Vatikan geschieht: In Castelgandolfo werden am Sonntag dann die Papst-Appartments für das Publikum
geöffnet. (rv)

Europa

Deutschland
Der Katholische Medienverband (KM) sieht den religiös-spirituellen Büchermarkt im Umbruch. Es gebe einerseits beim Publikum ein großes Interesse an Sinn- und Ratgeberliteratur, sagte Geschäftsführer Konrad Höß am Sonntag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur in Augsburg. Andererseits herrsche „eine große Skepsis gegenüber der verfassten Religion und kirchlichen Themen im engeren Sinne“. Darauf hätten die christlichen Verlage noch kaum überregional überzeugende Antworten gefunden, so Höß, dessen Verband rund 200 konfessionelle Medienunternehmen vertritt. Als „schmerzlich“ bezeichnete der KM.-Geschäftsführer in diesem Zusammenhang die Insolvenz des ehemals von der katholischen Kirche geführten Konzerns „Weltbild“ sowie den Wechsel der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“ vom Katholischen Medienhaus in Bonn unter das Dach der Hamburger Wochenzeitung. Beides seien Symptome für ein allgemeineres Problem. Aus seiner Sicht fehle eine „erkennbare übergreifende Kommunikationsstrategie kirchlicher Medien“, sagte Höß. „Und deswegen sehe ich auch immer weniger Medien mit überregionaler Strahlkraft.“ (kna)

Österreich
Bereits integrierte Asylwerber sollen nicht mehr in andere EU-Länder abgeschoben werden. Das forderte die Katholischen Aktion Österreich zum Abschluss ihrer Jahreskonferenz am Samstag in St. Georgen/Längsee. Sie übte dabei scharfe Kritik an den Dublin III-Abschiebungen. Es sei menschenunwürdig, wenn Personen, die durch Deutschkurse, Schulbesuch, gemeinnützige Arbeit und Interesse am Gemeinschaftsleben ihre Integrationsbereitschaft bewiesen hätten, wieder herausgerissen und erneut traumatisiert werden. „Eine solche Vorgangsweise mag rechtlich gedeckt sein, sie widerspricht aber jeglichen humanitären Grundsätzen. Es ist nicht einzusehen, dass ausgerechnet die Flüchtlinge mit der größten Integrationsbereitschaft bestraft werden“, so die größte kirchliche Laienorganisation. (kap)

Schweiz
Zwei Brüder aus Genf gehen einem Medienbericht zufolge gerichtlich gegen die Schweizer Sterbehilfeorganisation Exit vor, um damit den Suizid ihres Bruders zu verhindern. Das berichtete das reformierte Nachrichtenportal ref.ch am Samstag. Die Brüder des Exit-Mitglieds hätten vor der Genfer Justiz bereits erstritten, dass die geplante Sterbehilfe vorerst aufgeschoben worden sei. Der Fall solle am 24. Oktober vor Gericht verhandelt werden. Nach den Worten von Exit-Vizepräsident Pierre Beck hat der Betroffene mehrere altersbedingte Krankheiten wie Seh- und Gehstörungen aufgeführt, die sich verstärkten und unheilbar seien. Außerdem trauere er um seine Frau. Sein Gesuch an Exit sei von einem Arzt begründet gewesen, so Beck. Der Anwalt der beiden Brüder vertritt dagegen die Auffassung, der Mann habe keine gesundheitlichen Probleme. Exit verletzt nach Ansicht des Anwalts das geltende Recht. Denn es erlaube Sterbehilfe nur innerhalb eines sehr strengen Rahmens, etwa bei unheilbaren Krankheiten oder schweren Leiden. (kath.ch/kap)

Naher Osten

Syrien
Von der Türkei unterstützte Rebellen haben an diesem Sonntag offenbar Dabiq erobert. Die Kleinstadt in der Nähe der türkischen Grenze war bisher in Händen der Terrorgruppe Islamischer Staat. Dabiq spielt für die Ideologie des Islamischen Staats eine besondere Rolle: Hier soll nach ihrer Auffassung, die sich auf ein „Hadith“ des Propheten Mohammed stützt, eine entscheidende Schlacht kurz vor dem Ende der Welt stattfinden. Das Magazin, das die Terrorgruppe im Internet veröffentlicht, ist nach Dabiq benannt. (afp/rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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