RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 18.10.2016

Tagesmeldungen vom 18.10.2016

- Irak: Schlacht um Mossul, gemischte Gefühle -
- Papst: Jesus folgen, nicht dem Geld -
- Kuba: Kardinal Ortega kein Papstwähler mehr -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Irak: Mossul-Offensive löst bei Christen gemischte Gefühle aus
Mit gemischten Gefühlen blicken die irakischen Christen auf die Offensive zur Rückeroberung der Millionenstadt Mosul aus den Händen der Terrormiliz IS. „Wir wünschen uns eine befreite Stadt und eine befreite Ninive-Ebene“, sagt Weihbischof Shlemon Warduni von Bagdad. Die Vertriebenen wollten in ihre Häuser zurückkehren. Gleichzeitig träumt er aber auch von einer „Befreiung ohne Waffen“, die wieder „Sicherheit und Ruhe“ schaffe, und warnt vor Racheakten. (rv)
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Papstmesse: „Ein guter Hirte folgt Jesus und nicht dem Geld“
„Follow the money“, soll eine anonyme Quelle den Journalisten geraten haben, die zu Beginn der 70er Jahre im US-Watergate-Skandal recherchierten. Das genaue Gegenteil riet Papst Franziskus an diesem Dienstag bei seiner Morgenmesse: „Ein guter Hirte folgt Jesus und nicht dem Geld.“ (rv)
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Neuer Jesuiten-General: Wir wollen Teil einer Kirche im Aufbruch sein
„Glauben heißt: Das Unmögliche versuchen, das Unmögliche hoffen.“ Das sagte der neue Generalobere der Jesuiten, Pater Arturo Sosa, am Dienstag bei der ersten Pressekonferenz nach seiner Wahl. Zu den Prioritäten der Jesuiten gehörten der interreligiöse Dialog sowie der Einsatz für Flüchtlinge und Arme. Der Orden solle Teil einer „Kirche im Aufbruch“ sein, wie Papst Franziskus sie sich immer wieder wünsche, führte Sosa aus. (rv)
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KAMPF GEGEN MENSCHENHANDEL:

„Geldwirtschaft ist in der Pflicht“
Um den Menschenhandel weltweit einzudämmen, müsste man auch die Finanzinstitute stärker in die Pflicht nehmen, die die Gewinne aus dem perfiden Geschäft verwalten. Dies fordert im Gespräch mit Radio Vatikan die Leiterin der Grundlagenabteilung von Caritas Internationalis, Martina Liebsch. Menschenhandel und Formen moderner Sklaverei seien „lukrativ“: Der finanzielle Gewinn aus diesen illegalen Geschäften betrage jährlich ungefähr 32 Milliarden US-Dollar. (rv)
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Franziskus und der Kampf gegen den Menschenhandel
Der Kampf gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel ist eines der Hauptthemen im Pontifikat von Papst Franziskus. Seit seinem Amtsantritt ließ er zahlreiche Vatikaninitiativen auf den Weg bringen, um das Phänomen weltweit systematisch zu bekämpfen. Dabei organisiert er vor allem länderübergreifende Koalitionen und Netzwerke zwischen Religionen und gesellschaftlichen Akteuren. (rv)
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„Die Kirche hat der modernen Sklaverei in all ihren Formen den Kampf angesagt.“ Mit diesen Worten bekräftigt der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Heße, die Herausforderungen für die Kirche im Kampf gegen Menschenhandel. Positiv wertet der Erzbischof, dass die Politik in Deutschland dem Thema in letzter Zeit größere Aufmerksamkeit gewidmet habe: „Die EU-Menschenhandelsrichtlinie aus dem Jahr 2011 wird nun endlich auch in Deutschland umgesetzt.“ (pm)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Bis Montag sind genau 18.176.359 Pilger nach Rom gereist, um während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit mindestens eine der Heiligen Pforten zu durchschreiten. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur „Askanews“, die sich auf Statistiken der Organisatoren des Heiligen Jahres stützt. Am 20. November geht das außerordentliche Jubiläumsjahr zu Ende. (askanews)
Nachdem die Fastfood-Kette McDonald´s für Diskussionen im Vatikan sorgte, ist nun bekannt geworden, dass eine weitere Kette in der Nähe des Petersplatzes öffnen wird. Die bekannte US-Kette Hard Rock Cafe hat an der Via della Conciliazione den Raum einer bisherigen Bücherei der Salesianer übernommen. Demnächst sollen in dem Gebäude, das dem Vatikan gehört, Merchandising-Produkte von Hard Rock Cafe verkauft werden. (repubblica)
Es ist das erste Mal, dass dieser Preis an einen orthodoxen Theologen geht: Der Grieche Ioannis Kourempeles wird mit dem Ratzinger Preis 2016 ausgezeichnet. Ebenso wird der Mailänder Theologie-Historiker Inos Biffi mit der Auszeichnung geehrt, und zwar für sein Standardwerk „Opera omnia“ mit Studien zur mittelalterlichen Theologie und Philosophie. Kourempeles ist Professor für „Dogmatische und Symbolische Theologie“ an der Theologischen Fakultät der Aristoteles Universität von Thessaloniki. Er studierte Theologie zeitweise auch in Deutschland an den Fakultäten von Erlangen und Heidelberg. Der Joseph-Ratzinger-Preis 2016 wird am 26. November im Vatikan übergeben und ist mit 50.000 Euro dotiert. (or)

Vatikan/UNO
Atomwaffen vermitteln ein „falsches Gefühl der Sicherheit“. Das sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO in New York, Erzbischof Bernadito Auza. Es sei falsch, gegen Staaten mit Boykott und Embargo vorzugehen, die angeblich Atomwaffen produzieren, wenn man selbst Atombomben besitze. Vielmehr müssten sich alle Staaten gleichermaßen für den Abbau und die Beseitigung von Atomwaffen einsetzen. (rv)

Europa

Deutschland
Die evangelische und die katholische Kirche in Thüringen werden künftig geringere Kirchensteuereinnahmen haben. Davon geht der für die Finanzen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Zuständige aus. Stefan Große rechnet mit 35 Prozent weniger Kirchensteuerzahlern bis 2025. Auch der Generalvikar im Bistum Erfurt, Raimund Beck, rechnet mit einem „deutlichen Rückgang“ der Einnahmen aus der Kirchensteuer. Sorge bereiten die 50- bis 60-Jährigen, die bisher die wichtigsten Steuerzahler waren und die künftig immer weniger werden könnten. (focus-online)

Ozeanien

Australien
Amnesty International wirft Australien die Folter von Asylsuchenden vor. Die Menschenrechtsorganisation veröffentlichte am Montag einen Bericht mit dem Titel „Insel der Verzweiflung“. Darin wird die Insel Narau, auf die Australien viele Asylsuchende bringt, als ein „Freiluftgefängnis“ bezeichnet. Dieses sei darauf angelegt, „so viel Leid wie möglich zu verursachen, um einige der gefährdetsten Menschen von dem Versuch abzuhalten, sich in Australien in Sicherheit zu bringen.“ Bisher sei niemand zur Rechenschaft gezogen worden. (nzz)

Amerika

Vereinigte Staaten
Eine Woche, nachdem die USA den Namen ihres künftigen Präsidenten (oder ihrer künftigen Präsidentin?) kennen werden, wird auch die Bischofskonferenz einen neuen Vorsitzenden haben: Bei der Bischofsversammlung vom 14. bis 16. November in Baltimore wird der Nachfolger von Erzbischof Joseph E. Kurtz gewählt. Dieser leitete drei Jahre lang die Bischofskonferenz. Wie die vatikanische Nachrichtenagentur Fides berichtet, wird der neue Vorsitzende nach der Herbstvollversammlung den neuen Seelsorgeplan umsetzen müssen, den die Bischöfe vor einem Jahr erarbeitet hatten. Es gehe um fünf Prioritäten für die pastorale Tätigkeit, die von 2017 bis 2020 umgesetzt werden sollen und die Bereiche Evangelisierung, Ehe und Familie, Lebensschutz, Berufung sowie Religionsfreiheit betreffen. (rv/fides)

Kuba
Die Katholiken in Havanna feiern ihren Kardinal: Der emeritierte Erzbischof der Stadt, Kardinal Jaime Lucas Ortega, wird an diesem Dienstag 80 Jahre alt und scheidet somit aus der Liste der beim Konklave mitwählenden Kardinäle aus. Seit Ende April war er auch nicht mehr Erzbischof von Havanna. Sein Nachfolger ist Erzbischof Juan de la Caridad Garcia Rodriguez. In den vergangenen Jahren gehörte Ortega zu den wichtigsten Vermittlern auf Kuba. In die Geschichtsbücher schaffte es Ortega vor allem mit einem Botendienst: Papst Franziskus hatte sich für einen seiner wichtigsten Vertrauten in Lateinamerika entschieden, der vor fast zwei Jahren nach Washington reisen sollte, um wieder Frieden zwischen den USA und Kuba zu vermitteln. (rv/kna)

Vereinte Nationen

UNO
Die Unesco hat eine umstrittene Resolution zu Ost-Jerusalem verabschiedet. Der Exekutivrat habe den Text am Dienstag unverändert angenommen, sagte ein Sprecher am Sitz der UNO-Kulturorganisation in Paris. Israel hat seine Zusammenarbeit mit der Unesco wegen dieser und einer anderen geplanten Resolution bereits ausgesetzt. Außerdem hatte die israelische Regierung den Vatikan um Unterstützung gegen die Resolution gebeten. Konkret geht es darum, „das palästinensische Kulturerbe und den unverkennbaren Charakter von Ost-Jerusalem zu bewahren“, heißt es in der UNO-Resolution. Dieser Text wurde unter Federführung von sieben arabischen Staaten verfasst, darunter Ägypten, Algerien, Libanon und Katar. In dem Text wird vor allem die Altstadt von Jerusalem hervorgehoben, in der sich mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom zwei der heiligsten Stätten des Islam befinden. Israels Bildungsminister Naftali Bennett hatte der Unesco am Freitag vorgeworfen, die „tausendjährigen jüdischen Verbindungen zu Jerusalem“ zu ignorieren. (reuters/ap/rv)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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