RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.10.2016

Tagesmeldungen vom 20.10.2016

Papst Franziskus: Gebet ist Kleinwerden vor Gott -
Kampf um Mosul: Caritas warnt vor Doppelmoral -
Niederlande: Suizidbeihilfe auch für Nichtkranke -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Pia Dyckmans
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT PAPST:

Papstpredigt: Beten ist Kleinwerden vor Gott
Wie können wir Christus erkennen? Schlüssel ist der Katechismus, doch die Tür ist das Gebet, das Kleinwerden in Gott. Das war die Essenz der Papstpredigt an diesem Donnerstag im Vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Ausgehend vom Völkerapostel Paulus, der die Gnade des Heiligen Geistes für die Epheser erbittet, zog Franziskus in seiner Meditation den Prozess des Betens als Annäherung an Gott nach. (rv)
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Papst an Augustiner-Rekollekten: Barmherzigkeit verändert uns
Die Barmherzigkeit kann Menschen verändern und das Leben der Mitmenschen stärken. Das war der rote Faden bei der Audienz des Papstes an diesem Donnerstagmorgen für das Generalkapitel der Augustiner-Rekollekten. Der heilige Augustinus habe mit seinem Leben „Menschen verbunden“, so der Papst in seiner Ansprache. „Gott ist unsere Sicherheit und unser Glück“, so übertrug der Papst frei das Charisma der Augustiner. Und fuhr fort: „Unsere gesamte Hoffnung stützt sich auf die Barmherzigkeit Gottes.“ Deshalb sei ein Christ in erster Linie „ein Mensch der Hoffnung“. (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Kampf um Mosul: Caritas warnt vor Doppelmoral
Die Caritas warnt vor erheblichen zivilen Opfern beim Kampf um Mosul. Seit Anfang der Woche versucht die irakische Armee die Stadt Mosul vom sogenannten „Islamischen Staat“ zurückzuerobern. Nun befürchten Hilfsorganisationen, dass die Zivilbevölkerung zwischen die Fronten geraten wird, so wie Michel Roy, Generalsekretär von Caritas Internationalis. „Wir wissen, dass 1.250.000 Zivilisten in Mossul sind und der Krieg, der jetzt in der Stadt beginnt, wahrscheinlich länger dauern wird.“ Bis zu 700.000 Menschen könnten laut UNHCR mittelfristig als Binnenflüchtlinge auf Hilfe angewiesen sein, manche Quellen befürchten noch mehr. (rv)
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Heiliges Land: Ökumenische Wallfahrt macht Hoffnung
Oft sagt man über Ökumene: An der Basis ist alles geklärt, eigentlich müssen sich nur noch die Kirchen einigen. Ganz so einfach ist das aber nicht, erklärt Bischof Gerhard Feige aus Magdeburg, der Ökumene-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Gemeinsam mit acht weiteren katholischen und neun evangelischen Bischöfen bzw. Bischöfinnen pilgert er derzeit durch das Heilige Land. (katholisch.de/kna)
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Niederlande: Auch Nichtkranke sollen Sterbehilfe nutzen können
Dieser Vorschlag des niederländischen Kabinetts kann einem im Halse stecken bleiben: Alte Menschen sollen ihr Leben auch dann vorzeitig beenden können, wenn sie nicht schwer krank sind. Aktive Sterbehilfe für nicht sterbenskranke Menschen also. Begründet wird dieser Vorschlag unter dem Stichwort „erfülltes Leben“. Kardinal Willem Jacobus Eijk, in der katholischen Bischofskonferenz zuständig für Medizinethik, findet dafür klare Worte. „Diese Argumentation, die die Grundlage des neuen Gesetzesvorhabens darstellt, ist prinzipiell falsch“, schreibt er in einem Gastbeitrag für die Zeitung ‚Trouw‘.(domradio/kna)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Mehr Handlungsspielraum für Frauen als Friedensstifter und Förderer einer Kultur der Begegnung wünscht sich Franziskus. Dies geht aus einem Grußtelegramm des Papstes an eine Konferenz mit Frauen aus dem Nahen Osten und dem Mittelmeerraum hervor, die im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit stattfindet. Der Papst setze auf mehr Präsenz von Frauen und stärkeres weibliches Wirken bei „Gelegenheiten der Begegnung, des Wissens und des Dialoges“, heißt es in dem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Telegramm. Die Konferenz wird über die Weltunion der Katholischen Frauenorganisationen vom Vatikan zusammen mit dem internationalen Forum der Katholischen Aktion im Rahmen des laufenden Heiligen Jahres ausgerichtet. (rv)
Im Rahmen des Heiligen Jahres vereinen an diesem Wochenende im Vatikan Kirchenchöre aus aller Welt ihre Stimmen: Anlass ist das Jubiläum der Kirchenmusik vom 21.-23. Oktober, zu dem ab Freitag über 10.000 Kirchenmusiker in der Ewigen Stadt erwartet werden. Höhepunkt für die Teilnehmer sind eine Papstaudienz am Samstag und ein großes Konzert am Nachmittag in der Audienzhalle zu Ehren des heiligen Johannes Paul II., dessen Gedenktag am 22. Oktober begangen wird. Organisiert wird das Jubiläum der Kirchenchöre und der Kirchenmusiker vom Chor der Erzdiözese Rom. Eingeladen sind alle, die gottesdienstliche Feiern musikalisch mitgestalten. (rv)
Franziskus hat sich für Dialog und Versöhnung in Burkina Faso stark gemacht. An diesem Donnerstag empfing er im Vatikan den neuen Präsidenten des westafrikanischen Staates, Roch Marc Christian Kaboré. Bei der Audienz seien weiter die Verständigung der verschiedenen religiösen Gruppen des Landes und Zukunftsperspektiven für die Jugend Thema gewesen, informierte eine Vatikannote nach dem Treffen. Man hoffe auf eine Konsolidierung der bestehenden bilateralen Beziehungen entsprechend internationalem Recht, hieß es weiter. Nach einem gescheiterten Putschversuch war Burkina Faso im vergangenen Jahr nur knapp Unruhen entgangen. (rv)
Mit Blick auf die Bankenkrise hat der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden vor einer Zweckentfremdung von Mikrokrediten gewarnt. Kardinal Peter Appiah Turkson äußerte sich am Mittwoch im Rahmen einer EU-Konferenz zum Thema Kleinstkredite in Rom. In seiner Ansprache holte der aus Ghana stammende Kardinal gegen Kredithaie im Finanzsektor aus. Viele traditionelle Banken seien derzeit in Schwierigkeiten, die  Vergabe von Mikrokrediten dürfe aber nicht als „gierige Gelegenheit“ zum Geschäftemachen verstanden werden: „Das wäre dramatisch“, so Turkson wörtlich. Schließlich seien diese Formen der Mikrofinanzierung ein wichtiges Instrument der Armutsbekämpfung und Entwicklungspolitik. (rv)
Es ist wieder Zeit für die Papst-Lotterie im Vatikan. Bereits zum vierten Mal führt das Almosenamt des Papstes die Verlosung von einigen Preise durch. Im Zuge des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit und des nahenden Weihnachtsfestes möchte der Papst die Gunst der Stunde nützen um an die Gesten der Solidarität und des Teilens zu erinnern. Dieses Mal sollen mit den Spenden die Obdachlosen und Opfer des Erdbebens in Mittelitalien im August unterstützt werden. Bei den früheren Lotterien, wie dem Weihnachtsfest 2014 sowie dem  Hochfest Peter und Paul 2015 waren regelmäßig Geschenke des Papstes unter den Hauptgewinnen, so auch dieses Mal. Der Preis für die Lose liegt weiterhin bei zehn Euro und kann in den vatikanischen Einrichtungen wie der Apotheke oder via Internet in den kommenden Wochen erstanden werden. (rv)

Europa

Deutschland/Österreich/Schweiz
Der Bischof von Fribourg, Lausanne und Genf, Charles Morerod, ist neuer Generalpräsident von Catholica Unio Internationalis. Dieses Hilfswerk ist das älteste in dieser Art im deutschen Sprachraum, das sich für die orientalischen Christen einsetzt. Diese Woche fand in Rom ihre Generalversammlung statt, an der Morerod zum neuen Leiter bestimmt wurde. Der Ostkirchen-Präfekt Kardinal Leonardo Sandri dankte dem Vorgänger Morerods, dem emeritierten Erzbischof Alois Kothgasser (Salzburg). (pm)

Deutschland
Eine offizielle Anerkennung der traditionalistischen Piusbruderschaft durch Papst Franziskus wäre aus Sicht des Freiburger Fundamentaltheologen Magnus Striet ein „riesiger Fehler“. Erst vergangene Woche hatte der Vatikan den Obere der Piusbruderschaft, Bernhard Fellay, empfangen. Der Vatikan äußerte sich bislang offiziell nicht dazu. Nicht verwunderlich, zwischen der katholischen Kirche und den Traditionalisten bestehen seit Jahrzehnten Spannungen. Denn die 1969 vom französischen Erzbischof Marcel Lefebvre gegründete Priesterbruderschaft lehnt wichtige Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils ab. Unter Papst Benedikt XVI. kam es zu Annäherungsversuchen. Papst Franziskus kündigte allerdings an, den Dialog fortsetzen zu wollen. (kna)
Gleich zwei Bibeln feiern in diesen Tagen ihr Debüt: Auf der internationalen Frankfurter Buchmesse wird am kommenden Samstag der erste Band der Reihe „Bibel in Leichter Sprache“ vorgestellt. Damit sollen Menschen einen Zugang zu Texten bekommen können, die aus unterschiedlichen Gründen nur ein geringes Sprachvermögen besitzen, etwa Menschen mit Behinderung. Die Heilige Schrift in Leichter Sprache ist eine Pionierarbeit des Bibelwerks in Zusammenarbeit mit dem Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg und den Thuiner Franziskanerinnen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) legte derweil am Mittwoch bei der Messe in Frankfurt ihre zum Gedenkjahr „500 Jahren Reformation“ neu übersetzte Lutherbibel vor. (kap)

Österreich
Eigentlich sind sie ein Ding der Unmöglichkeit: Mönche auf dem Thron Petri. Wie soll schließlich die Leitung der Weltkirche mit einem Leben in monastischer Askese, Stille und Abgeschiedenheit vereinbar sein? Dies sei eine „semantische Spannung, vielleicht sogar ein Widerspruch“, urteilt entsprechend der an der Universität Paris XIII. lehrende Historiker Andreas Sohn. Eine Spannung indes, die zugleich das Interesse der Wissenschaft weckt, wie eine internationale Fachtagung zeigt, die unter dem Titel „Benediktiner als Päpste“ am Mittwoch in Salzburg eröffnet wurde - und zu der auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. Grußworte schickte. „Mönchspäpste“ seien durch die Kirchengeschichte hindurch nichts Ungewöhnliches gewesen, so der Veranstalter Sohn in seiner Eröffnungsansprache. Die Tagung „Benediktiner als Päpste“ dauert noch bis 21. Oktober. (kap)

Belgien
Amnesty International hat vor zu schnellen Asylverfahren in Griechenland gewarnt. „Wir müssen sicher sein, dass niemand, dessen Leben oder Rechte bedroht sind, zurück in die Türkei geschickt wird“, sagte die Europa-Direktorin von Amnesty International, Iverna McGowan, am Mittwoch vor dem Europäischen Gipfel in Brüssel. Staats- und Regierungschefs wollen dabei unter anderem über Migration beraten. Amnesty International erinnerte daran „Qualität vor Quantität“ zu ermöglichen. Einfach mehr Boote in die Türkei zu schicken, zeuge von fehlendem Mitgefühl. Die Organisation forderte eine genaue Prüfung jedes Asylantrags. Anstatt die Energie in die Rücksendung von Flüchtlingen in die Türkei zu stecken, sollten sich die Regierungschefs bemühen, mehr Flüchtlinge in andere europäische Länder umzuverteilen, so McGowan. (kna)

Ukraine
Der orthodoxe Erzbischof der Krim, Kliment, wurde am Mittwoch von den lokalen Behörden verhaftet. Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuß. Grund für seine Verhaftung wurden nicht mitgeteilt. Erzbischof Kliment gehört der orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats an. Er wurde kurz nach seiner Ankunft auf die ukrainische Halbinsel verhaftet, nachdem er von einer Reise nach Straßburg zurückgekehrt war. Der orthodoxe Geistliche hatte anlässlich der Herbstvollversammlung des Europarates über die Lage der Orthodoxen auf der Krim gesprochen. Die Halbinsel wird seit zwei Jahren von Russland unrechtmäßig okkupiert. Immer wieder wurden Religionsführer in den vergangenen Monaten willkürlich verhaftet oder ausgewiesen. (pm/risu)

Ozeanien

Australien
Besonderes Ereignis zu Ehren Pater Pios. Zu Ehren des 2002 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochene Kapuzinermönchs werden seine Reliquien vom 22. bis 26. Oktober in der Marien-Kathedrale in Perth ausgestellt. Das verkündet der Pfarrer der hiesigen Glaubensstätte, Prälat Michael Keating. Im Zuge der Ausstellung können sich die Gläubigen nicht nur den Reliquienschrein begutachen, sondern sich auch an den Gottesdiensten und liturgischen Feiern insbesondere für kranke Menschen erfreuen. Auf dem Programm steht zusätzlich auch eine Gebetswache. (fides)

Vereinte Nationen

Der Krieg in Syrien erschwert auch die Arbeit des Hilfswerkes der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Von den mehr als 500.000 bis 2010 in Syrien lebenden Palästinensern, die bis dahin weitgehend Zugang zur Arbeit hatten und somit für sich selbst sorgen konnten, sei heute der allergrößte Teil von Hilfsleistungen abhängig, sagte UNRWA-Generalkommissar Pierre Krähenbühl am Mittwoch im Bundestagsausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. 120.000 von ihnen seien in den Libanon, nach Jordanien, Ägypten, in die Türkei oder nach Europa geflohen. UNRWA sei mit seinen Hilfsleistungen wie Schulbildung, medizinische Versorgung und Nothilfen für 5,2 Millionen Menschen in Jordanien, Syrien, Libanon, im Gazastreifen und im Westjordanland ein wesentlicher Beitrag zu regionaler Stabilität und „Sicherheitsfaktor“. (kna)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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