RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.10.2016

Tagesmeldungen vom 21.10.2016

- Vatikan und al-Azhar planen Annäherung -
- Papst: Berufungspastoral nah am Menschen -
- Ukraine: Kirchen wollen zum Frieden beitragen -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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FOKUS VATIKAN:

Vatikan und al-Azhar planen Annäherung
Die Wiederannäherung zwischen Heiligem Stuhl und der ägyptischen al-Azhar-Universität wird konkret. Der päpstliche Dialograt veröffentlichte am Freitag eine Art Fahrplan. Daraus geht hervor, dass der im Jahr 2011 ausgesetzte Dialog voraussichtlich Ende April 2017 in Rom wieder aufgenommen wird. Zur Vorbereitung führt der Sekretär des Dialogrates in den nächsten Tagen Gespräche in Kairo. (rv)
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Am 23. Mai hatte Papst Franziskus im Vatikan Großimam at-Tayyeb von der al-Azhar-Universität empfängen. Die Begegnung markierte ein Ende der Eiszeit zwischen dem Vatikan und einer der höchsten Lehrautoritäten des sunnitischen Islam. (rv)
Blick ins Archiv: Der Papst und der Großimam

Papst: Für eine Berufungspastoral nah am Menschen
„Das Wort ,Berufungspastoral‘ lässt an einen der vielen kirchlichen Bereiche denken, an ein Kurienbüro oder vielleicht ein Projekt in Arbeit.“ Das sagte der Papst am Freitag zu Teilnehmern eines Berufungs-Kongresses. „Ich sage ja nicht, das wäre nicht wichtig, aber es geht um mehr: Berufungspastoral ist eine Begegnung mit dem Herrn!“ Und sie passiere üblicherweise „nicht nach eine Konferenz oder durch eine schöne Theorie, sondern durch die Erfahrung des barmherzigen Blickes Jesu auf mich“. (rv)
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Zu den Teilnehmern der Konferenz in Rom gehörte der Freiburger Weihbischof Michael Gerber. „Berufung ist ein Thema, das alle Christen angeht“, sagt er im RV-Interview, „sie ist die Grammatik des christlichen Lebens.“ (rv)
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Papst: Demut, Sanftmut, Großmut sind Schlüssel zur Einheit
Wo Hochmut ist, ist immer Krieg“: Das sagte Papst Franziskus in seiner Frühmesse am Freitag. Und er nannte in seiner Predigt drei Schlüssel zu Einheit und Frieden: Demut, Sanftmut, Großmut. „Wir haben die Fähigkeit verloren, mit Sanftmut zu sprechen, unser Umgangston ist das Anbrüllen oder das Schlechtreden.“ Sanftmut aber sei im Kern „die Fähigkeit, einander zu ertragen“. (rv)
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FOKUS WELTKIRCHE:

Mit Luther im Heiligen Land: „Unvergessliche Erfahrung“
Eine „unvergessliche Erfahrung“, ein „bedeutsamer Schritt zur Versöhnung der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland“: So würdigen die Vorsitzenden der beiden Glaubensgemeinschaften ihre gemeinsame Pilgerreise ins Heilige Land. In Jerusalem veröffentlichten Landesbischof Bedford-Strohm (evangelisch) und Kardinal Marx (katholisch) eine gemeinsame „Christusbotschaft“, die die Bedeutung der Pilgerreise für das bevorstehende Reformationsgedenken unterstreicht. (pm)
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Ukraine: Kirchen wollen zum Frieden beitragen
Die russisch-orthodoxe Kirche und der Vatikan wollen gemeinsam zum Frieden in der Ukraine beitragen. Der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, und der neue Vatikanbotschafter in Russland, Erzbischof Migliore, erklärten in Moskau, die Kirchen sollten „als Friedensvermittler zwischen den Konfliktparteien auftreten“ und sich nicht auf eine Seite schlagen. Hilarion lobte nach Angaben des Patriarchats die „wohlüberlegte Haltung“ von Papst Franziskus zum Ukraine-Konflikt. (kna)
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Nigeria: „Boko Haram hinterlässt Leben in Trümmern“
Sie sind frei, aber wollen nicht nach Hause zurück: Ein erheblicher Teil der nigerianischen Schülerinnen, die seit ihrer Entführung durch die Terrorsekte Boko Haram im Jahr 2014 frei kamen, sind offenbar nicht dazu bereit, zu ihren Familien zurückzukehren. Unicef-Sprecherin Doune Porter erklärt, Scham und Angst mache es den Mädchen fast unmöglich, wieder in den Alltag zurückzufinden. (rv/ap/kna)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Papst hat an diesem Freitag den neuen General des Jesuitenordens Pater Arturo Sosa Abascal im Vatikan empfangen. Was die beiden besprachen, wurde bislang nicht bekannt. Der aus Venezuela stammende Sosa war am vergangenen Freitag zum 31. Generaloberen des katholischen Männerordens gewählt worden. Sosa hat Jorge Mario Bergoglio seit den achtziger Jahren mehrfach getroffen. (rv)
Bei einer Audienz für Mitglieder der Stiftung Johannes Paul II. hat Franziskus an diesem Freitag zu mehr Engagement für die Jugend aufgerufen: „Die Bildung der Jugend ist eine Investition für die Zukunft“, sagte er den rund 250 Mitgliedern der Stiftung, die in diesem Jahr ihren 35. Geburtstag feiert. Seinen Vorgänger, den hl. Johannes Paul, nannte Franziskus einen „Apostel der Göttlichen Barmherzigkeit“. (rv)
„Inklusive Solidarität und Integration Ausgegrenzter” ist der Titel eines zweitägigen Workshops, den die Päpstliche Akademie für Sozialwissenschaften am kommenden 28. Oktober im Vatikan organisiert. Hochkarätige Wissenschaftler aus aller Welt werden sich unter dem Dach der Akademie zusammenfinden, um darüber zu beraten, was die Motive für den mangelhaften Erfolg im Kampf gegen Armut trotz eines weltweiten steigenden Wirtschaftswachstums sind. Wie aus dem Tagungsprogramm hervorgeht, soll ein besonderer Akzent auf das Finden von praktischen Wegen für Politik und Wirtschaft gelegt werden. Hier geht es zum Tagungsprogramm (rv)

Europa

Deutschland
In Köln hat am Donnerstag der erste kirchliche „Hackathon“ begonnen. Unter dem Motto „Hack the Erzbistum“ arbeiten bis Samstag 50 Teilnehmer des digitalen Entwicklerworkshops aus verschiedenen Branchen in kleinen Teams an der zeitgemäßen Umsetzung von Kirchenthemen, wie der Mediendirektor des Erzbistums Köln, Ansgar Mayer, sagte. Das Wort „Hackathon“ ist eine Wortneuschöpfung aus „hacken“ und „Marathon“. Ziel eines „Hackathons“ ist es, innerhalb der Dauer der Veranstaltung gemeinsam nützliche, kreative oder unterhaltsame Softwareprodukte herzustellen. Nach Mayers Angaben stammt jeweils die Hälfte der Teilnehmenden aus der digitalen Entwicklerszene in ganz Deutschland und aus dem kirchlichen Bereich, etwa aus dem Erzbistum Köln, anderen Bistümern sowie kirchlichen Verbänden und Institutionen. Am Ende werden die besten Konzepte prämiert. (kna)

Italien
Noch nie sind so viele minderjährige Flüchtlinge und Migranten nach Italien gekommen wie in diesem Jahr. Unicef berichtet von der stetigen Zunahme der Zahl dieser besonderen Gruppe von Flüchtlingen. 20.000 Kinder sind in den ersten neun Monaten diesen Jahres über das Meer nach Italien gelangt. Im Vorjahr waren es 16.500. Auch prozentual habe diese Gruppe eine größere Rolle gespielt: Dieses Jahr kamen 90% der Kinder alleine, während es im Vorjahr 75% unbegleitete Minderjährige waren. Unicef warnt vor der zunehmend kritischen Situation der Flüchtlingskinder in Italien, denn das italienische Schutzsystem habe seine Grenzen erreicht. (rv/pm)
Als Fortschritt im Kampf gegen Ausbeutung von Arbeitskräften begrüßt die Caritas das neue Gesetz Italiens gegen illegale Beschäftigung in der Landwirtschaft, das der Senat jetzt verabschiedet hat. Der Verband lobt insbesondere die Verschärfung von Strafen für Arbeitgeber, die Landarbeiter illegal beschäftigen und deren Notsituation ausnutzen. Zudem würden die in der Landwirtschaft auftretenden Formen der Ausbeutung erstmals als „schwer“ gewertet. In Italien arbeiten zahlreiche Menschen als Schwarzarbeiter oder unter unfairen Bedingungen in der Landwirtschaft. Die Gemüsepflücker und Erntehelfer, häufig Migranten, können meistens keinerlei Rechte in Anspruch nehmen. (pm)

Amerika

Kolumbien
Die katholische Kirche in Kolumbien hat die beteiligten Parteien im Friedensprozess zu einer zügigen Einigung aufgerufen. „Die Kolumbianer und die Kirche haben klargemacht, dass ein Abkommen so schnell wie möglich erzielt werden muss.“ Dies sagte der Erzbischof von Bogota, Kardinal Ruben Salazar Gomez, am Donnerstag in der kolumbianischen Hauptstadt. Es dürfe keine weiteren Verzögerungen geben. Zugleich lobte der Vorsitzende des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM die Verhandlungsbereitschaft der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos. Es sei allerdings nicht einfach, die unterschiedlichen Standpunkte und Meinungen, die im Land existierten, unter einen Hut zu bringen. Der bevorstehende Beginn der Friedensgespräche mit der zweitgrößten Rebellengruppe des Landes, der marxistischen ELN-Guerilla, sei ebenfalls ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, so Salazar. (kna)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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