RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.10.2016

Tagesmeldungen vom 26.10.2016

Franziskus: Mauern fördern Menschenhandel -
Ökumene: „Nicht alle Fragen sind gelöst“ -
Zerreißprobe in Venezuela: Dialog auf der Kippe -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Papst bei Generalaudienz: Mauern fördern Menschenhandel
Mauern gegen Menschen schaden der Solidarität und fördern Angst: In seiner Reihe über die Werke der Barmherzigkeit hat der Papst an diesem Mittwoch erneut zu Solidarität gegenüber Flüchtlingen und Migranten aufgerufen. Die ganze Menschheitsgeschichte, sagte Franziskus, sei eine Geschichte der Migrationen: „Es gibt kein Volk, das nicht dieses Phänomen kennengelernt hat“. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst will in Schweden spanisch sprechen
Die 17. Auslandsreise seines Pontifikats führt Papst Franziskus am Montag und Dienstag nach Schweden. Dort wird er zusammen mit dem Lutherischen Weltbund an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren erinnern und mit Katholiken Allerheiligen feiern. Im Vatikan wurden an diesem Mittwoch einige Einzelheiten der Reisepläne bekannt. Insgesamt dreimal wird Franziskus in Schweden das Wort ergreifen; dabei will er auf Spanisch sprechen. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Ökumene: „Nicht alle Fragen sind gelöst“
Vor 499 Jahren veröffentlichte Martin Luther seine Thesen, und über Jahrhunderte hinweg spaltete die sogenannte Rechtfertigungslehre die Kirchen. Bis 1999: Die damals in Augsburg unterzeichnete Gemeinsame Erklärung sorgt tatsächlich dafür, dass die Rechtfertigungslehre „kein Stachel mehr im ökumenischen Fleisch“ ist, sagte uns der katholische Ökumenik-Professor Wolfgang Thönissen. Und doch... (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Zerreißprobe in Venezuela: Dialog auf der Kippe
Die Spannungen zwischen Regierung und Opposition in Venezuela nehmen zu, Ausschreitungen oder ein Putsch sind nicht ausgeschlossen. Das sagt der Venezuela-Fachmann des kirchlichen Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat Rainer Wilhelm. Am Mittwoch rief die Opposition abermals zur Demonstration gegen den Präsidenten Nicolas Maduro auf. Dieser suchte inmitten der Krise den Rat von Papst Franziskus, der den Regierungschef am Dienstag privat im Vatikan empfing. (rv/diverse)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

UNSER FILMTIPP:

Haymatloz - Exil in der Türkei
Dokumentarfilm über die Familien von deutschen Wissenschaftlern, die in den 1930er-Jahren auf der Flucht vor den Nazis in die Türkei emigrierten, ermutigt von Kemal Atatürk, der gezielt Wissenschaftler aus dem Ausland anwarb, um mit ihrer Hilfe einen modernen Wissenschaftsbetrieb nach europäischem Vorbild einzurichten. Der Film zeichnet die Lebenswege der Emigranten und ihrer Nachfahren nach und rollt dabei nicht nur ein vergessenes Kapitel deutsch-türkischer Geschichte auf, sondern geht auf das Thema Flucht und Vertreibung und das Leben zwischen verschiedenen Kulturen ein. Zugleich hinterfragt er kritisch die gegenwärtigen politischen Entwicklungen in der Türkei. (O.m.d.U.) - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
Hier lesen Sie die ausführliche Rezension

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Musik für einen guten Zweck in der vatikanischen Audienzhalle: Der Star-Komponist Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod“) und andere Künstler treten am 12. November vor mittellosen Menschen auf. Das „Konzert mit und für die Armen“ gehört zum Umfeld des „Jubiläums der Obdachlosen“, zu dem der Vatikan 6.000 Menschen aus ganz Europa erwartet. Die übrigen Plätze in der päpstlichen Audienzhalle werden frei vergeben, und die Spenden, die dabei hereinkommen, finanzieren den Bau einer neuen Kathedrale in Moroto, Uganda, sowie einer Agrarschule in Burkina Faso. Kostenlose Eintrittskarten gibt es unter www.concertoperlacarità.it. (pm)

Vatikan/Vietnam
Die konkrete Umsetzung von Maßnahmen, über die beim vergangenen Meeting Übereinkunft erzielt wurde, stand beim jüngsten Treffen der vatikanisch-vietnamesischen Arbeitsgruppe auf dem Plan. Das gab der vatikanische Pressesaal im Anschluss an das Treffen bekannt, das vom 24. bis zum 26. Oktober im Vatikan stattgefunden hat. Bereits zum sechsten Mal trat die Arbeitsgruppe zusammen, um die Zusammenarbeit zwischen der katholischen Kirche und Vietnam auf neue Füße zu stellen. Beide Seiten hoben die positive Entwicklung in den gegenseitigen Beziehungen hervor. Das nächste Treffen findet in Hanoi statt, ein Termin wird noch festgelegt. (rv)

Europa

Belgien
Kirchliche europäische Organisationen haben mit Blick auf die Migrationskrise vor unrealistischen Ängsten in EU-Staaten gewarnt. „Obwohl nur vier Prozent der EU-Bevölkerung Migranten aus Nicht-EU-Ländern sind, kommt eine sogenannte moralische Panik auf, die manchmal durch Medien und soziale Netzwerke verstärkt wird“, hieß es nach einem Treffen der EU-Bischofskommission COMECE, der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Kirchlichen Kommission für Migranten in Europa (CCME) mit Vertretern der EU-Kommission. Es gebe Ängste, dass mit der Ankunft von Flüchtlingen in der EU auch europäische Werte bedroht sein könnten, hieß es offenbar mit Blick auf osteuropäische Länder. Die Kirchen drückten ihren Wunsch aus, bei der Integration von Migranten enger mit der EU-Kommission zu kooperieren. (kna)

Afrika

Gambia
Nach Burundi und Südafrika kündigt nun auch Gambia die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof ICC in Den Haag auf. Der Vorwurf an die Richter: Verfahren würden insbesondere gegen Menschen mit dunkler Hautfarbe eröffnet, während „Kriegsverbrechen“ westlicher Politiker ungeahndet blieben. Mit ähnlichen Argumenten hatten bereits Burundi und Südafrika ihr Ausscheiden aus dem Zuständigkeitsbereich des überstaatlichen Gerichtshofs motiviert. Auch weitere afrikanische Länder schließen einen Rückzug vom ICC nicht aus. Gambias Präsident Yahya Jammeh ist nach einem Putsch seit 1994 an der Macht. Internationale Organisationen werfen seiner Regierung wiederholte Menschenrechtsverletzungen vor. (ap/afp/fides)

Naher Osten

Heiliges Land
Neues vom Tempelberg. Gestern Abend hatten sich noch fast 80.000 Menschen gegen eine geplante Resolution der UN-Weltkulturorganisation Unesco zur Jerusalemer Altstadt gewandt. Denn den jüdischen Namen „Tempelberg“ erwähnt die Resolution ebenso wenig wie die Bedeutung des Ortes für Juden oder Christen. Kritiker warfen der Unesco Geschichtsfälschung und die Leugnung eines jüdischen Bezugs zu Jerusalem vor. Israels Vertreter bei der Unesco übergab eine entsprechende Petition mit rund 77.000 Unterschriften an Unesco-Generaldirektorin Irino Bokova. (kna/blick.ch)

Irak
Mit Blick auf den Vormarsch irakischer Streitkräfte und der Peschmerga-Milizen auf Mossul fordern Hilfswerke von allen Konfliktparteien „die Achtung der Genfer Konvention, damit die Unversehrtheit der Zivilbevölkerung garantiert wird und die Menschen die Stadt verlassen können“. Zugleich müssten Hilfsorganisationen Zugang zur Stadt erhalten, um den Menschen dort zu helfen, zitiert der Fides-Dienst das Hilfswerk „Intersos“, das Flüchtlinge in Ninive und Salah Ed-Din betreut. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen sind rund 1,5 Millionen Menschen direkt von den Gefechten betroffen, bis zu einer Million Menschen aus Stadt und Umgebung seien auf der Flucht. (fides)

Vereinte Nationen

UNO
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) zeigt sich alarmiert über die steigende Zahl von Menschen, die bei der Überquerung des Mittelmeers sterben. Insgesamt seien im laufenden Jahr bereits 3.740 Opfer zu beklagen, teilte UNHCR am Dienstag in Genf mit. Für das gesamte vergangene Jahr waren es 3.771. Obwohl in diesem Jahr insgesamt weniger Menschen das Mittelmeer überquerten, kommen somit mehr um. Schmuggler nutzten Boote von schlechterer Qualität, viele hätten nicht genug Treibstoff an Bord, um die Küste Italiens überhaupt zu erreichen. (kna)

____________________________________

Alle unsere Newsletter, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va