RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 29.10.2016

Tagesmeldungen vom 29.10.2016

- Irak: Patriarch besucht befreite Dörfer -
- „Kirche würde Muslim als Präsidenten akzeptieren“ -
- Rom: Germanicum nimmt Flüchtlinge auf -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Irak: Patriarch besucht befreite Dörfer
Der chaldäische Patriarch Louis Sako hat christliche Dörfer der Ninive-Ebene besucht, die erst vor kurzem durch die alliierten Truppen auf ihrem Vormarsch auf die IS-Hochburg Mossul befreit worden sind. „Die Zerstörung ist sehr groß, ich denke, etwa dreißig Prozent sind zerstört“, so der Erzbischof im RV-Interview. „Auch die Kirchen sind verbrannt oder entweiht worden: Da sind Sprüche gegen Christen und so weiter. Aber die Kirchen stehen noch, und das ist wichtig.“ (rv)
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Caritas beklagt Tragödie der Menschen in Haiti
Ein bedrückendes Bild von der Lage in Haiti nach dem Wirbelsturm Matthew zeichnet Michel Roy, Generalsekretär von Caritas Internationalis. 62.600 Menschen hausten in provisorischen Unterkünften, während derzeit 25.000 Menschen riskierten, an Cholera zu erkranken. Der jüngste Wirbelsturm habe rund tausend Todesopfer gefordert, und immer noch seien Zehntausende von der Versorgung mit Trinkwasser und sanitären Anlagen abgeschnitten. (rv)
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Erzbischof Schick: „Kirche würde Muslim als Präsidenten akzeptieren“
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hält einen muslimischen Bundespräsidenten wie den Schriftsteller Navid Kermani für vertretbar. Wenn eines Tages ein Muslim von einer demokratischen Mehrheit zum Staatsoberhaupt gewählt würde, müsse das auch die Kirche akzeptieren. „Alles andere wäre undemokratisch.“ Dennoch bezweifle er, dass eine derartige Entscheidung den Rückhalt der Gesellschaft fände, so Schick. (kna) 
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Rom: Collegium Germanicum nimmt Flüchtlinge auf
Das römische Collegium Germanicum et Hungaricum will eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen. Das sagte der Leiter der Einrichtung, in der vor allem deutschsprachige Seminaristen leben, die in Rom studieren, im Gespräch mit Radio Vatikan. „Wir starten das Projekt in Zusammenarbeit mit der katholischen Basisgemeinde Sant' Egidio in diesem Monat“, so der Jesuit Stefan Dartmann. (rv)
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Erzbischof von Salzburg: „Als Fußpilger verstehe ich Flüchtlinge“
Er kann Flüchtlinge irgendwie verstehen – weil er sich selbst gerade auf dem Jakobsweg die Füße wundgelaufen hat: Erzbischof Franz Lackner von Salzburg. Auch ihm ist die Aufnahme von Flüchtlingen in seinem Bistum ein großes Anliegen. Bei einem Besuch in Rom lobt der Erzbischof Papst Franziskus, der zu solcher Aufnahme aufgefordert hat: „Sein Wort hat Gewicht, auch bei den Politikern.“ (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Kulturerbe Psalmen – Gebete der Menschheit. In der Reihe: Welt und Umwelt der Bibel, 4/2016, Katholisches Bibelwerk. Ein ausgesprochen spannender Einblick in die Welt der Psalmen. Wir lernen vieles über diese jahrtausendealten Gebete, die Juden und Christen gemeinsam haben: Zum Beispiel, dass es auch im Buch Exodus oder im Neuen Testament psalmenähnliche Lieder gibt, ja sogar außerhalb der Bibel. Oder dass über ein Drittel (!) der alttestamentlichen Zitate des Neuen Testaments aus den Psalmen stammen. Sie müssen für das Lebensgefühl Jesu und seiner Jünger sehr wichtig gewesen sein... (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Bischöfe sollten sich bei Neuzulassungen von Bewegungen und geistlichen Gemeinschaften vor „übereilten“ Entscheidungen hüten. Das sagte der Papst am Freitag bei einem Treffen mit Bischöfen. Es sei wichtig, richtig zu entscheiden, weil es sich in diesem Bereich um eine „heikle Entscheidung“ handele. Deshalb sollten Bischöfe unbedingt auch Fachleute zu Rate ziehen. Bei der Entscheidung solle die Authentizität des Charismas der Gemeinschaft geprüft werden, so der. Zu prüfen sei auch, ob die Charismen sich mit der kirchlichen Gemeinschaft vertrügen, ob eine prophetische Dimension sowie eine Einbindung in die Ortskirche vorhanden sei. (rv/kna) 

Europa

Deutschland
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki fordert einen rationalen Umgang mit Ängsten. Die medial vermittelten Krisenbotschaften und ein permanenter Alarm ließen den Wunsch nach einfachen Lösungen wachsen, schreibt der frisch ernannte Berater der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung am Freitag in einer Kolumne für die Online-Ausgabe des „stern“. Kennzeichen für diesen Wunsch nach einfachen Lösungen seien beispielsweise Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. Sie gaukelten eine Welt vor, in der die Angst vor dem Unbekannten ein für alle Mal besiegt zu sein scheine. Der Kardinal wandte sich mit seinem Beitrag gegen „diese populistische Spielart der Politik“. Sie verhindere notwendige Debatten und Maßnahmen. „Angst“, so der Kardinal, „ist immer ein schlechter Ratgeber“. (kna) 

Naher Osten

Bei Restaurierungen in der Jerusalemer Grabeskirche haben Forscher erstmals seit 200 Jahren die Abdeckungen der als Grab Christi verehrten Stätte entfernt und möglicherweise das Steinbett der ursprünglichen Grablege freigelegt. Die Untersuchungen fanden hinter verschlossenen Türen und im Beisein der regionalen Oberhäupter der beteiligten Kirchen statt, wie die Franziskaner-Kustodie berichtet. (kna)
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Amerika

Venezuela
Regierung und Opposition wollen an diesem Sonntag tatsächlich Gespräche aufnehmen. Allerdings sollen sie nicht, wie ursprünglich angekündigt, auf der Insel Margarita starten, sondern in der Hauptstadt Caracas. Das berichtet die Nachrichtenagentur efe. Nach einem neutralen Ort in Caracas wird offenbar noch gesucht. Der Vatikan und die Union Südamerikanischer Staaten versuchen den Dialog anzuschieben. Wegen der äußerst aufgeheizten Stimmung im Land und der schweren sozialen und politischen Krise rechnen sie allerdings nicht mit großen Erfolgen. Zur Spannung in Venezuela trägt ein Generalstreik an diesem Samstag bei. Das Regime hat gedroht, Soldaten in die streikenden Betriebe zu schicken. (efe/or)

Kolumbien
Die Bischöfe setzen auf die Kompromissbereitschaft von Präsident Juan Manuel Santos bei der Neufassung der Friedensverträge zwischen Regierung und FARC-Rebellen. „Wir bitten den Präsidenten und die zuständigen Behörden um die Berücksichtigung der Beiträge verschiedener Gesellschaftsgruppen zum Abkommen“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Luis Augusto Castro Quiroga. Der Erzbischof traf sich vor ein paar Tagen mit dem ehemaligen kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe, einem der Haupt-Kritiker des Friedensabkommens, und anderen Politikern zu Gesprächen über den Friedensprozess. - Bei einem Referendum über das Friedensabkommen am 2. Oktober hatten die Kolumbianer mit knapper Mehrheit mit „Nein” gestimmt. Daraufhin traf sich Präsident Santos zu Gesprächen mit der Opposition und nahm über 400 Änderungsvorschläge für die am vergangenen 26. September unterzeichneten Friedensvereinbarungen entgegen. Santos setzt darauf, dass diese Änderungen im Dialog mit den FARC-Rebellen noch bis Ende November in die Verträge eingearbeitet werden können. (fides/efe)

Vereinte Nationen

Die Vollversammlung der UNO hat Russland eine Wiederwahl in den UNO-Menschenrechtsrat verwehrt. Damit endet Russlands dreijährige Periode im Rat Ende dieses Jahres. Vierzehn der neuen Sitze im Rat wurden für das kommende Jahr neu bestimmt. So erhalten etwa in der Osteuropa-Gruppe Ungarn mit 144 Stimmen und Kroatien mit 114 Stimmen zwei Sitze. Russland hatte versucht, eine zweite dreijährige Periode zu erwirken. Vor der Wahl hatten allerdings mehr als achtzig Menschenrechts- sowie Hilfsorganisationen, darunter Human Rights Watch, gegen eine Wiederwahl Russlands protestiert. Grund dafür ist Russlands Beteiligung am Syrienkrieg. (reuters)

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