RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.10.2016

Tagesmeldungen vom 30.10.2016

Papst betet für Erdbebenopfer in Mittelitalien -
Kardinal Marx: „Luther gehört der ganzen Welt“ -
Angelus: Vorurteile überwinden und das Gute sehen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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ERDBEBEN IN ITALIEN:

Ein neues schweres Erdbeben hat Mittelitalien erschüttert. Das Zentrum lag bei Norcia, rund 160 Kilometer nördlich von Rom entfernt. Gebäude wurden schwer beschädigt, darunter zwei historische Kirchen. (rv)

 

Papst betet für Erdbebenopfer in Mittelitalien
Papst Franziskus betet für jene, die in Mittelitalien wegen dem schweren Erdbeben von diesem Sonntag verletzt oder alles verloren haben. Nach dem Angelusgebet auf dem Petersplatz brachte Franziskus der betroffenen Bevölkerung seine Nähe zum Ausdruck. Er bete auch für die Hilfskräften, die im Einsatz stünden. „Möge der auferstandene Herr ihnen Kraft schenken und die Gottesmutter behüte sie“, so der Papst wörtlich. Das schwere Erdbeben um 7.41 Uhr war bis nach Rom und Neapel zu verspüren. (rv)
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Zwei Basiliken in Rom geschlossen
In Rom erlitten die Basiliken Sankt Lorenz vor den Mauern und vor allem Sankt Paul vor den Mauern einige Schäden, wie die vatikanische Sicherheitsbehörden mitteilten. Bei der päpstlichen Basilika Sankt Paul vor den Mauern stellten die Sicherheitsleute einige Risse fest. Teile des Gesims seien abgebrochen. Weiter habe sich die tragende Stütze eines großen Kerzenleuchters in der Basilika gelöst, so dass der Leuchter Gefahr laufe, umzufallen. Der Petersdom blieb unversehrt. (rv)
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PAPSTREISE NACH SCHWEDEN:

Am Montag reist Franziskus zu einem ökumenischen Reformationsgedenken nach Schweden. Der Papst wird Montag und Dienstag in Malmö und Lund sein. Gemeinsam mit Spitzenvertretern des Lutherischen Weltbundes nimmt der Papst am Reformationstag in Lund an einer ökumenischen Gedenkveranstaltung teil. Hier das Programm. Zudem ist die Unterzeichnung einer Gemeinsamen Erklärung geplant. Radio Vatikan überträgt die Treffen und Gottesdienste live und mit deutschem Kommentar. (rv)

Franziskus betet für seine Schwedenreise
Papst Franziskus ist am Samstagabend zur römischen Basilika Santa Maria Maggiore gefahren, um für seine Reise nach Schweden zu beten. Franziskus kam um 19 Uhr an. Wie es im Pontifikat von Franziskus üblich ist, besucht er vor seinen Abflug jeweils die Marienkirche im Herzen der Ewigen Stadt. Auch beim Angelusgebet am Sonntag bat er die Gläubigen für ihn und für die Reise nach Schweden zu beten. (rv)

Der Papst und die Reformation
Es ist das erste Mal, dass ein Papst gemeinsam mit ranghohen Vertretern des Protestantismus an die Reformation erinnert. Was der Papst und die lutherische Kirche in Lund vorhaben, das ist nach Franziskus ein Weg in Richtung mehr Einheit: „Ich glaube, wir müssen gemeinsam beten“, so der Papst beim Rückflug aus Armenien auf die Frage zur Reformation. „ Zweitens: arbeiten für die Armen, für die Verfolgten, für so viele Leidenden, für die Flüchtlinge. Und die Theologen sollen gemeinsam studieren und suchen… Aber das ist ein langer Weg, ein sehr langer…“ (rv)
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Kardinal Koch: „Ökumene-Treffen ist zu würdigen“
Der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Kardinal Kurt Koch, aber auch die Führung des Lutherischen Weltbunds (LWB) – nämlich LWB-Präsident Bischof Munib Younan und LWB-Generalsekretär Martin Junge – hoffen, dass die Papstreise nach Schweden neue Impulse geben kann. Diese Hoffnung schließe ein, dass es neue Übereinkommen und sogar neue Vereinbarungen zur gegenseitigen Teilhabe am Eucharistischen Tisch geben könnte, sagte Kardinal Koch bei der Vorstellung der Reise im Vatikan. (rv)
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Kardinal Marx: „Luther gehört der ganzen Welt“
Kardinal Reinhard Marx erhofft sich von der Schweden-Reise des Papstes Impulse für weitere Fortschritte in der Ökumene zwischen Katholiken und Protestanten. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Sonntag bei einem ökumenischen Gottesdienst zum Reformationsfest in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Roms. Protestanten und Katholiken rief der Kardinal zum Auftakt des ökumenischen Reformationsgedenkens dazu auf, das Jahr 2017 als „Chance“ zu begreifen. (rv)
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Ökumenische Erklärung in Malmö: Eine neue Ebene
Gemeinsames, ökumenisches Handeln vor allem für die Armen, der Papst betont immer wieder diese Dimension der Ökumene. Weswegen auch die Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung in Malmö bei der ökumenischen Begegnung so wichtig ist. Nicht die Kirchen unterschreiben da etwas, sondern die Caritas und der Lutheran World Service, das evangelische Gegenstück. Michel Roy ist der Präsident von Caritas Internationalis in Rom, für ihn kann man das gar nicht hoch genug bewerten. (rv)
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Ökumenische Begegnung: „... um der Welt zu helfen“
Die gemeinsame Einladung zum Reformationsgedenken in Lund ist bereits ein großer Erfolg und ein Schritt vorwärts. Kaisamari Hintikka ist Vize-Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes und zuständig für die ökumenischen Beziehungen und ihre Einschätzung spiegelt die Begeisterung der katholischen Partner wieder. „Es ist ein Event, der auf fünfzig Jahren sorgfältigen und treuen Dialog von Lutheranern und Katholiken aufbaut“, berichtet sie gegenüber Radio Vatikan. (rv)
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Aus unserem Blog…
Der Papst kommt. Und besetzt vorweg schon mal die Titelseite mit dem Interview. Für das sich die Zeitung aber auch schon fast wieder entschuldigt ... . Aus Schweden meldet sich Pater Bernd Hagenkord. (rv)
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Radioakademie über Orthodoxie
Mehr zu Ökumene erwünscht? Im Monat Oktober haben wir in unserer Reihe „Radioakademie“ jeweils am Dienstagabend über die orthodoxen Kirchen in der heutigen Zeit, ausgehend vom panorthodoxen Konzil auf Kreta, berichtet. Sie können die CD zu dieser Reihe bequem und für eine freiwillige Spende bei uns bestellen. (rv)
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ZUM TAGESEVANGELIUM:

Papst beim Angelus: Vorurteile überwinden und das Gute sehen
Es gibt keinen Menschen, der nichts Gutes in sich hat. Die Jungfrau Maria könne uns helfen, das „verborgene Gute“ bei den Mitmenschen zu entdecken. Das sagte der Papst beim Mittagsgebet an diesem Sonntag auf dem Petersplatz. Vor dem Angelusgebet ging der Papst in seiner Ansprache auf das Tagesevangelium ein (Lk 19,1-10). Es geht um Jesus, der nach Jericho kommt und dort beim Zöllner Zachäus einkehrt. Bei dem „Guten in Menschen“ gehe es um das „Bild Gottes“, das in den „Herzen eines jeden Menschen“ zu finden sei. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Das vatikanische Kommunikationssekretariat hofft, dass das neue Nachrichtenportal bis Ostern online geschaltet wird. Es handele sich um eine „sehr komplexe“ Arbeit, so der Präfekt des Sekretariats für die Kommunikation, Dario Viganò, bei einer Veranstaltung des vatikanischen Verlags LEV in Norditalien. Erwartet werden noch „mehrere Arbeitsprozesse“, bis die neue Internetseite bereit sei, so Viganò. Geplant sei, dass der Vatikan künftig nur noch zwei Internetportale führe. Auf der einen Seite das institutionelle Portal vatican.va und andererseits die neue journalistisch geprägte Internetseite. Über die Neuausrichtung des Vatikanverlags LEV sagte Viganò, dass der Verlag vor allem „hochstehende Werke“ anbieten werde und vor allem auf die elektronischen Buchausgaben – also Ebook – setzen werde. (ansa)

Europa

Deutschland
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki kann mit sogenannten „Kriegshelden“ nichts anfangen, auch wenn jeder Krieg seine Helden habe. Die bekämen zwar „nach ruhmreichen Kampf- und Tötungstaten“ einen eigenen Film, ein Denkmal oder einen Orden, sagte er am Sonntag dem Kölner Domradio. Für ihn seien aber die wahren Helden der Stunde, jene die sich gegen Krieg und Gewalt einsetzen. Und der Kardinal benennt sogleich ein Beispiel: den syrischen Zivilschützer Omar Khaled von der Organisation „White Helmets“ (Weißhelme). Er war 2014 durch die Rettung eines Säuglings aus Aleppos Trümmern bekanntgeworden; im August wurde der 30-Jährige „von einer Fassbombe Assads getötet“, erinnerte der Erzbischof von Köln. (domradio)
Nach der Änderung des Ehenichtigkeitsverfahren sind die Prozesse in Deutschland „deutlich mehr“ geworden. Das sagte der Würzburger Kirchenjurist Stefan Rambacher gegenüber dem Nachrichtenportal katholisch.de. Vor rund einem Jahr „lockerte“ Papst Franziskus das Ehenichtigkeitsverfahren Rambacher sei damit zufrieden. Er ist Sprecher der Offiziale (Kirchenrichter) der 27 deutschen Bistümer. „Die Aussagen der Parteien haben jetzt eine höhere Beweiskraft“, so Rambacher. Am meisten dürften die Antragsteller begrüßen, dass ein positives Urteil nicht mehr, wie vorher, von Amts wegen durch eine zweite Instanz geprüft werden muss, fügt der Sprecher der Offiziale an. (katholisch.de)
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck ist entsetzt über den Fall des verstorbenen Bankkunden, der am 3. Oktober von Passanten ignoriert auf dem Boden lag. Am Tag der Deutschen Einheit brach der Mann in Essen zusammen, mehrere Bankkunden kümmerten sich nicht um ihn. Der Mann verstarb wenig später im Krankenhaus. Die Überwachungskamera hielt fest, wie der 82jährige auf dem Boden lag, die nachkommenden Bankkunden vorbeigingen oder über ihn hinweg stiegen. Nur einer tippt den Notruf. Bischof Overbeck ruft deshalb zur Barmherzigkeit auf. (pm)
Die Deutschen haben laut einer Umfrage der „Bild am Sonntag“ ein gespaltenes Verhältnis zum Christentum. Demnach sind 59 Prozent und damit über die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass Deutschland „gering bis gar nicht“ von christlichen Werten geprägt sei. Dagegen sehen 36 Prozent einen eher starken bis sehr starken Einfluss. Die katholische Kirche für zeitgemäß halten 31 Prozent der Befragten, mit Blick auf die evangelische Kirche sind es 58 Prozent. An der Kirchensteuer wollen der Umfrage zufolge 52 Prozent der Bundesbürger festhalten. Jüngsten Zahlen zufolge sind die Katholiken mit 23,76 Millionen Mitgliedern oder 29 Prozent der Bevölkerung die größte Glaubensgemeinschaft in Deutschland. Die Evangelische Kirche in Deutschland beziffert die Zahl der Protestanten auf 22,27 Millionen, was einem Anteil von 27,2 Prozent entspricht. (kap)

Afrika

Zentralafrikanische Republik
Bei den jüngsten Zusammenstößen sind nach UN-Angaben mindestens 25 Menschen zum Opfer gefallen. Wie die UN-Friedentruppe in dem Land mitteilte, wurden sechs Angehörige der Sicherheitskräfte und vier Zivilisten bei einem Angriff aus dem Hinterhalt getötet, als sie am Freitag auf einer Straße nach Bambari unterwegs waren. Auch Fahrzeuge der Blauhelmsoldaten seien in der Nähe des Flughafens der Stadt attackiert worden. In der Zentralafrikanischen Republik kommt es seit 2013 immer wieder zu Unruhen, nachdem muslimische Rebellen den christlichen Präsidenten Francois Bozize gestürzt und die Macht übernommen hatten. (afp)

Naher Osten

Jemen
Hoffnungen für den Frieden erhielten am Samstag im Jemen einen weiteren Dämpfer. Denn die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat zwei Luftangriffe auf ein Gefängnis im Jemen geflogen. Dabei sollen mindestens 30 Rebellen und Häftlinge getötet worden sein. Ein neuer UN-Vermittlungsvorschlag wurde von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi zurückgewiesen. Ebenso hat die Waffenruhe in der vergangenen Woche die Friedensverhandlungen nicht vorangebracht. Im Jemen kommt es seit September 2004 regelmäßig zu Kämpfen zwischen den Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen den vom Iran unterstützten schiitischen Huthi Rebllen und andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten. (reuters)

Ozeanien

Australien
Das Land möchte Flüchtlinge auf Lebenszeit mit Einreiseverbot belegen. Das sieht zumindest eine Gesetzesreform vor, die in der kommenden Woche eingebracht werden soll. Bootsflüchtlinge dürfen sich zwar schon jetzt nicht mehr in Australien niederlassen, auch wenn sie als Flüchtlinge anerkannt sind. Die Neuregelung greift aber nun noch etwas weiter und verbietet sogar eine spätere Einreise als Tourist oder mit einem Geschäftsvisum. Schockiert zeigt sich der Sprecher des Rechtsanwälte-Verbandes Greg Barns: „Das Gesetz ist grausam und könnte als verfassungswidrig erklärt werden.“ Vom permanenten Einreiseverbot sind vor allem Asylsuchende betroffen, die seit Mitte 2013 in die Auffanglager in Papua-Neuguinea und Nauru gekommen sind. (nzz)

Amerika

Dominikanische Republik
Kardinal Nicolas de Jesus Lopez Rodriguez, von 1982 bis Juli 2016 Erzbischof von Santo Domingo in der Dominikanischen Republik, wird am Montag 80 Jahre alt. Mit Erreichen dieser Altersgrenze verliert er sein Recht zur Papstwahl. Damit wären derzeit noch 109 der 211 Kardinäle in einem Konklave stimmberechtigt. Allerdings hat Papst Franziskus zuletzt bereits 13 neue Wähler ernannt; sie erhalten Mitte November das Kardinalsbirett. Die Zahl der Papstwähler ist auf 120 begrenzt. Lopez Rodriguez war zugleich Militärbischof und Vorsitzender der Bischofskonferenz seines Landes. Der Kardinal nimmt häufig Stellung zu den drängenden Problemen des Landes. Er fordert ein scharfes Vorgehen gegen die Drogenmafia und kritisiert die Justiz, die zu oft Drogenbarone laufen lasse. (kna)

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