RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.9.2016

Tagesmeldungen vom 2.9.2016

- Papst lobt Flüchtlingspolitik Deutschlands -
- Mutter Teresa: Großes Interesse an Heiligsprechung -
- Ukraine: Hunderttausende brauchen Hilfe -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Kretschmann bei Papst Franziskus: Lob für Flüchtlingspolitik
Papst Franziskus ist von der Flüchtlingspolitik Deutschlands angetan. Das berichtet Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach seiner Audienz beim Papst. Für knapp eine halbe Stunde sprachen die beiden unter vier Augen miteinander, ein Schwerpunkt habe auf der Umweltfrage und der Enzyklika Laudato Si’ gelegen, so Kretschmann im Anschluss bei einem Pressegespräch. Außerdem sei es um Flüchtlingspolitik gegangen. „Der Papst legt großen Wert darauf, die ökologische Frage mit der sozialen zu verknüpfen“, so der Grünenpolitiker. (rv)
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Vatikan bereit für Heiligsprechung von Mutter Teresa
Es sind nicht viele Heilige persönlich zu Lebzeiten im vatikanischen Pressesaal vorbeigekommen, aber die bekannteste war Mutter Teresa. Mit diesem scherzhaftem Hinweis eröffnete Vatikansprecher Greg Burke die Pressekonferenz zur Heiligsprechung der albanischstämmigen Ordensfrau an diesem Freitag. Und er verwies auf das weltweit große Interesse an dieser Heiligsprechung, die am Sonntag auf dem Petersplatz stattfinden wird. Der Vatikan erwartet mehr als die angekündigten 100.000 Teilnehmer an der Feier, über 600 Journalisten und Korrespondenten haben sich für das Großereignis akkreditiert, die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, sagte Burke. (rv/zenit)
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Ukraine: Caritas bittet um Hilfe für Hunderttausende Vertriebene
Nicht weniger als drei Millionen Menschen in der Ukraine wurden durch den Konflikt im Osten des Landes vertrieben. Als Flüchtlinge Schutz in Mitteleuropa zu suchen, ist nur für die wenigsten von ihnen ein Thema, hat der deutsche Caritas-Präsident Peter Neher beobachtet. Er kehrt soeben zurück von einer fünftägigen Reise durch die Ukraine, die ihn unter anderem in ein Flüchtlingslager und auch in die Pufferzone im Osten führte. Trotz der tristen allgemeinen Lage zählten die ukrainischen Binnenflüchtlinge auf eine Zukunft in ihrem Land, sagte Neher im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
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LIVE BEI UNS:

Katechese mit Papst Franziskus
An diesem Samstag, 3. September 2016, von
09.50 bis 11.15 Uhr können Sie bei uns live und mit deutschem Kommentar das Jubiläum der Haupt- und Ehrenamtlichen im Dienst der Barmherzigkeit und der Katechese von Papst Franziskus über Mutter Teresa mitverfolgen. (rv)
Sie können die Übertragung auf unserem Vatikan-Player mitverfolgen!

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AUS DEM RADIO-VATIKAN-BLOG:

Was ist eigentlich eine Heiligsprechung?
Heiligsprechung ist keine himmlische Beförderung. Aber was ist es dann? Anlässlich der Heiligsprechung von Mutter Teresa Gedanken von Pater Bernd Hagenkord. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Nigeria
Mit Menschenhandel in und aus Afrika beschäftigt sich eine internationale Konferenz in Nigeria Anfang nächster Woche. Zwei Vatikan-Behörden treten als Veranstalter des Treffens in Abuja auf, Caritas Internationalis und dem Päpstlichen Migrantenrat. Tausende Erwachsene und Kinder in Afrika, die vor Krieg, Verfolgung und Armut fliehen, würden Opfer von Menschenhandel, heißt es in einer Mitteilung der Veranstalter der Tagung. Im Mittelpunkt stehen vier Themenblöcke: Handel von Kindern, sexueller Missbrauch und Arbeitsversklavung, Menschenhandel auf dem Meer und Menschenhandel in Katastrophensituationen. Der Präsident von Caritas Internationalis, Kardinal Antonio Tagle, sowie hohe katholische Kirchenvertreter Nigerias werden in Abuja mit Vertretern der Regierung und der Afrikanischen Union sprechen, heißt es in der Mitteilung. (rv)

Europa

Deutschland
Regierungssprecher Steffen Seibert hat Medienberichten widersprochen, nach denen sich die Bundesregierung unter Angela Merkel von der Armenien-Resolution distanzieren will. Davon könne keine Rede sein, sagte Seibert am Freitag in Berlin. Zugleich betonte er, die Resolution sei nicht rechtsverbindlich. Darauf habe der Bundestag selbst wiederholt hingewiesen. Der „Spiegel“ hatte zuvor berichtet, Merkel und Außenminister Steinmeier hätten sich auf eine Distanzierung von der Armenien-Resolution geeinigt, um eine politische Entspannungsgeste gegenüber der Türkei zu setzen. Diese weist das Wort „Völkermord“ mit Bezug auf das Massaker an den christlichen Armeniern 1915 bis heute scharf zurück. (kna)
Das Phänomen gewaltbereiter salafistischer „Hass-Kinder“ wird in Deutschland künftig zunehmen. Davor warnt der Leiter des Staatsschutzes der Frankfurter Polizei, Wolfgang Trusheim. Er rechne mit einer neuen Generation gewaltbereiter Salafisten, die von ihren Eltern bereits in jungen Jahren zum Hass auf Andersgläubige erzogen würden, sagte Trusheim dem Sender „HR-Info“. In der Schule fielen diese Kinder dadurch auf, dass sie islamistische Terrorkämpfer malten oder als Berufswunsch „Dschihadist“ angäben. Weil salafistische Paare gemäß ihrer Ideologie viele Kinder wünschten, werde das Problem künftig zunehmen. Jugendämter und Familiengerichte sollten von der Möglichkeit Gebrauch machen, solche Kinder aus ihren Familien herauszunehmen, forderte der Staatsschützer. (kna)

Italien
Kurienkardinal Peter Turkson hat nach dem Erdbeben in Mittelitalien zur Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien beim Wiederaufbau gemahnt. Bei solchen Maßnahmen gehe es um viel Geld; aber nicht Profit dürfe im Vordergrund stehen, sondern die Bedürfnisse der Menschen, sagte der für entwicklungspolitische Fragen zuständige Kurienkardinal laut dem italienischen Pressedienst SIR am Donnerstag. Der Kardinal nannte Japan als positives Beispiel für erdbebensicheres Bauen. „Hier in Italien wissen wir das auch seit Jahren, aber die Häuser wurden nicht auf sichere und standhafte Art und Weise gebaut“, kritisierte Turkson. Nach dem verheerenden Erdbeben vom 24. August in Mittelitalien hatte es wiederholt Kritik an fehlerhaften oder gar nicht ausgeführten Baumaßnahmen zur Sicherung der Gebäude in erdbebengefährdeten Gegenden gegeben. (kna)

Polen
Das in Polen beliebte Einkaufen am Sonntag soll eingeschränkt werden. Die nationalkonservative Regierung zeigte sich am Freitag offen für die Forderung einer Volksinitiative, die Sonntagsöffnung von Supermärkten und Einkaufszentren weitgehend zu verbieten. Eine Ladenöffnung am Sonntag sei nicht notwendig, sagte der Chef des ständigen Ausschusses des Ministerrates, Henryk Kowalczyk, in einem Radio-Interview. Die Gewerkschaft Solidarnosc sammelte mit Unterstützung der katholischen Kirche seit Anfang Juni nach eigenen Angaben mehr als 500.000 Unterschriften für ihre Volksinitiative. Nötig wären nur 100.000 Unterschriften, damit sich das Unterhaus des Parlaments mit dem Gesetzentwurf befassen muss. Kowalczyk betonte, auch in „reichen Ländern“ blieben die Geschäfte am Sonntag geschlossen. Es sei falsch zu sagen, dass Polen sich das nicht leisten könne. (kna)

Afrika

Ägypten
Vor noch mehr toten Flüchtlingen im Mittelmeer hat Caritas-Präsident Michael Landau gewarnt. Mehr als 3.000 Menschen seien allein dieses Jahr schon beim Versuch, das Mittelmeer mit Booten zu überqueren, ums Leben gekommen, sagte Landau in Ägypten vor Journalisten. Landau besuchte in den vergangenen Tagen das Land am Nil, um sich vor Ort ein Bild über die Situation der Flüchtlinge zu machen. Rund 117.000 syrische Flüchtlinge leben in Ägypten, wobei die Dunkelziffer weit höher liegen dürfte - Experten schätzen insgesamt weit über 200.000 Betroffene. Nachdem ihnen der Fluchtweg über die Türkei und die kurze Überfahrt über das Meer nach Griechenland nun kaum noch möglich ist, versuchten immer mehr Heimatvertriebene über die nordafrikanische Küste die gefährliche Überfahrt nach Europa. (kap)

Asien

Pakistan
Bei einem Selbstmordanschlag auf eine christliche Wohnsiedlung in Peshawar sind am Freitagmorgen mindestens fünf Menschen getötet worden. Unter den Toten seien außer einem Bewohner der Kolonie die vier mutmaßlichen Attentäter, berichten pakistanische Medien. Zu dem Anschlag bekannte sich den Angaben zufolge die pakistanische Talibangruppe Jamaat-ul-Ahrar. Der Anschlag stand im Kontext weiterer Angriffe von Terroristen in der Region. Mindestens 18 Menschen wurden bei der Anschlagserie getötet und mindestens 52 verletzt, wie pakistanische Medien berichten. Erst im März waren bei einem Anschlag in der Stadt Lahore mehr als 70 Menschen getötet worden. (kap)

Amerika

Bolivien
In Bolivien ist laut örtlichen Medienberichten eine 81-jährige katholische Ordensfrau überfallen und sexuell missbraucht worden. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Generalsekretärs der Bolivianischen Bischofskonferenz, Aurelio Pesoa, in der Ortschaft Carmen Pampa rund zwei Autostunden von La Paz entfernt. „Das Verbrechen war brutal und niederträchtig“, sagte Pesoa, der auch Weihbischof von La Paz ist. Vier Männer hätten die Frau in einem Auto angehalten, ausgeraubt, sexuell missbraucht und am Straßenrand zurückgelassen. Bei drei inzwischen verhafteten Tatverdächtigen soll es sich um Studenten einer Universität aus Coroico handeln. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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