RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.9.2016

Tagesmeldungen vom 3.9.2016

Papst an Ehrenamtliche: „Ihr berührt Christus“ -
Mutter Teresa: „Ein Gefühl der Unbeschwertheit“ -
Türkei: Kleine Gemeinde - erstaunliche Wirkung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst an Ehrenamtliche: „Ihr berührt Christus“
Zehntausende feierten zusammen mit Papst Franziskus an diesem Samstagvormittag das Heilige Jahr der Ehrenamtlichen im Dienst der Barmherzigkeit. Einen Tag vor der Heiligsprechung von Mutter Teresa ging der Papst auf die Bedeutung des Ehrenamtes und der Nächstenliebe ein. Erst einmal ging es per Papamobil zur Begrüßung über den Petersplatz, danach erläuterte der Papst in seiner Katechese, was Sinn und Zweck des Dienstes der Barmherzigkeit sei. Versammelt waren vor allem Delegationen von Ehrenamtlichen, es waren auch viele Pilger dabei, die extra zur Heiligsprechung von Mutter Teresa an diesem Sonntag gekommen waren. In seiner Ansprache Rede ging der Papst über das Wesen der Liebe Gottes und die tätige Barmherzigkeit ein. (rv)
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Nichte von Mutter Teresa: „Gefühl der Unbeschwertheit“
Familie – das war für Mutter Teresa das Allerwichtigste. Zur ihren Familienangehörigen war sie sehr liebevoll, konnte gut zuhören und legte Wert darauf, gemeinsam zu beten. Wer könnte das besser wissen als ihre eigene Nichte. Agi Bojaxhiu, mittlerweile 70 Jahre alt, lebt heute mit ihrer Familie in Sizilien und wird am Sonntag auch bei der Heiligsprechung ihrer Tante dabei sein. „Sie war absolut liebevoll. Ein Mensch, der einem ein Gefühl des Friedens vermittelte", erzählt die Nichte. „Ich konnte mit ihr reden wie mit keinem anderen Menschen. Sie gab mir dieses Gefühl der Unbeschwertheit mit diesen Augen, die direkt in dich hineinschauten. Wenn du in die Augen der Mutter schautest, konntest du spüren, dass sie in dich hineinsehen, dein Herz sehen konnte.“ (rv)
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Türkei: Kleine christliche Gemeinde - erstaunliche Wirkung
Die Kirche in der Türkei leistet Erstaunliches – trotz ihrer kleinen Zahl und geringer Mittel. Diese Überzeugung hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick bei einer Reise in das Land gewonnen, die an diesem Freitag zu Ende ging. Sechs Tage war der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz im Land, gegenüber Radio Vatikan berichtet er von seinen Besuchen bei Bischöfen, Ordensgemeinschaften und katholischer Flüchtlingshilfe. „Der stärkste Eindruck war, dass diese kleine Kirche Großes leistet“, so Schick. „Und das hat natürlich auch positive Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Die christlichen Werte, die vermittelt werden, die gehen ja auch über die Christen hinaus und wirken sich in der Gesellschaft aus.“ (rv)
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Äthiopien nach der Dürre: Hoffnung - und neue Krise
In Äthiopien, wo es über ein Jahr lang eine schwere Dürre gegeben hat, regnet es wieder. Mitte des Jahres kam der Segen von Oben, nachdem rund 15 Monate kein Tropfen mehr fiel, Ernten ausfielen, Menschen verhungerten, und an die 500.000 Nutztiere verendeten. Eine Delegation der Caritas der Diözese Bozen-Brixen ist gerade von einer Äthiopenreise zurückgekehrt. „Wenn der Regen weiter kommt und die nächsten Monate ein feuchtes Klima besteht, dann gibt es eine ganz große Chance, dass Äthiopien heuer eine sehr gute Ernte haben wird“, sag Caritasleiter Franz Kripp. Aber dann braut sich schon ein neuer Konflikt im Land zusammen: Bei Protesten in Addis Abbeba und anderen Orten hat es mindestens 100 Tote gegeben. (rv)
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RADIO VATIKAN LIVE:

Die Heiligsprechung von Mutter Teresa durch Papst Franziskus auf dem Petersplatz wird von Radio Vatikan live und mit deutschem Kommentar übertragen, Sie können uns über den Vatikan-Player verfolgen, um 10.30 Uhr geht es los. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Ein Stück Brasilien im Vatikan: Papst Franziskus hat an diesem Samstag eine Statue der Muttergottes von Aparecida eingeweiht, die dort aufgestellt wurde. Vor dem Segen relativierte er in einer kurzen Ansprache sein bei der Brasilienreise 2013 gegebenes Versprechen, 2017 wieder nach Aparecida zu kommen. Vor dem Weltjugendtag in Rio war der Papst in Aparecida gewesen und hatte zugesagt, zum Jubiläum 2017 noch einmal das wichtigste Marienheiligtum des Landes zu besuchen. „Ich weiß nicht, ob das möglich sein wird“, so Papst Franziskus. Er bete um den Schutz der Muttergottes für Brasilien „in diesen traurigen Zeiten“. (rv)

Europa

Rund eine halbe Million Flüchtlingskinder sind seit Januar 2015 in Europa in die Hände von Schleppern geraten. Das geht aus jüngsten Bericht des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, UNICEF, hervor. Die Kinder verschuldeten sich dadurch häufig und gerieten in Abhängigkeiten von kriminellen Organisationen. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge müssten nach der Ankunft in Frankreich oder Italien sexuelle Dienste verrichten, arbeiten oder sich dem organisierten Verbrechen anschließen. 580.000 Asylanfragen habe es in Europa seit Januar 2015 von Kindern gegeben. 90 Prozent der Richtung EU eingeschlagenen Fluchtwege seien von Menschenhändlern und kriminellen Organisationen unterstützt worden. Insgesamt wurden darunter 100.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gezählt. (rv)

Deutschland
„Wir haben eine unersetzbare Aufgabe, eine Sendung in dieser und für diese Gesellschaft“: Mit diesen Worten hat Kardinal Reinhard Marx die Christen in Deutschland zu Zuversicht und gesellschaftlichem Engagement aufgerufen. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, „dass wir als Kirche missionarisch sein müssen“. Er räumte ein, dass die Zahl der Katholiken und Protestanten sinke. Nicht jedoch sinke die Bedeutung der beiden großen Kirchen, sagte der Kardinal. Marx äußerte sich anlässlich des 25-jährigen Weihjubiläums des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode. Der Kardinal hält am Sonntag die Predigt bei der Feier des Jubiläums im Osnabrücker Dom. (kna)

Schweiz
Ein 75-jähriger Priester wurde an diesem Freitag in Genf zu zwanzig Monaten bedingter Haft verurteilt, weil er einen 17-Jährigen sexuell missbrauchte. Der Priester war geständig. Laut Anklage hat der Kleriker seine Vertrauensposition missbraucht, indem er seinen gefühlsmäßigen, intellektuellen und spirituellen Einfluss auf einen jungen Mann ausnützte - eine Einschätzung, der das Gericht folgte. Der Priester muss zudem dem Opfer 10.000 Franken Schmerzensgeld zahlen, berichtete das Schweizer Katholisches Medienzentrum „kath.ch“ am Samstag. (kap)

Türkei
Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel hat sich für eine Wiederbesetzung des Metropolitensitzes von Izmir, Smyrna, nach einer 96-jährigen Vakanz entschieden. Bei der Session des Heiligen Synods am 28. und 29. August im Istanbuler Phanar wurde der Sekretär des Heiligen Synods der Kirche von Konstantinopel, Archimandrit Bartholomaios Samaras, zum neuen Metropoliten von Izmir gewählt, wie die Stiftung „Pro Oriente“ und das Portal „Orthodoxie.com“ am Freitag berichteten. Damit gibt es zum ersten Mal seit dem Exodus der griechischen, armenischen und romanischen Bevölkerung aus der Hafenstadt im Jahr 1922 wieder einen orthodoxen Metropoliten von Smyrna. Der letzte Metropolit der ionischen Hafenstadt starb nach der Eroberung durch kemalistische Truppen

Asien

Philippinen
Die islamistische Organisation Abu Sayyaf hat sich zu dem jüngsten Bombenanschlag auf den Philippinen bekannt. Wie der britische Sender BBC am Samstag meldete, vermuteten die Behörden zunächst allerdings die Drogenmafia hinter dem Attentat. Am Freitagabend war eine Bombe auf dem Nachtmarkt von Davao, der Heimatstadt des seit Juni amtierenden Präsidenten Rodrigo Duterte explodiert. Dabei kamen mindestens 14 Menschen ums Leben, 60 wurden verletzt. In der vergangenen Woche hatte der katholische Bischof und Prälat von Isabela im Süden der Philippinen die Truppenverstärkung mit den Worten: „Abu Sayyaf ist eine Terrorgruppe und nicht offen für einen Dialog; sie muss zerstört werden“ begrüßt. (kna)

Amerika

Kolumbien
Die kolumbianische Regierung und die Guerilla-Organisation FARC wollen ihren Friedensvertrag am 26. September offiziell unterzeichnen. Wie der Sender BBC am Samstag meldete, soll dieser Schritt in der kolumbianischen Stadt Cartagena vollzogen werden. Der britische Sender berief sich auf eine entsprechende Ankündigung von Präsident Juan Manuel Santos. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, wonach der Vertrag im UN-Hauptquartier in New York unterzeichnet werde. Im August hatten Regierung und FARC nach mehrjährigen Verhandlungen erfolgreich ihre Friedensgespräche auf Kuba abgeschlossen. (kna) 

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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