RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.9.2016

Tagesmeldungen vom 4.9.2016

Mutter Teresa ist jetzt offiziell heilig -
Angelus: Gebet für verfolgte Ordensleute -
Heiligsprechung: 13 Staatschefs angereist -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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HEILIGE MUTTER TERESA:

Papst Franziskus hat an diesem Sonntag die vor 19 Jahren gestorbene Ordensgründerin Mutter Teresa heiliggesprochen. Die im heutigen Skopje als Tochter albanischer Eltern geborene Ordensfrau setzte sich jahrzehntelang für Arme und Kranke im indischen Kalkutta ein, wo sie den „Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe“ gründete. Die katholische Kirche begeht künftig den 5. September als Gedenktag von Mutter Teresa. Sie war am 5. September 1997 im Alter von 87 Jahren gestorben. (rv)

Papst: „Wir werden sie weiterhin Mutter Teresa nennen“
Mutter Teresa bleibt Mutter Teresa auch nach der Heiligsprechung an diesem Sonntag. Papst Franziskus sagte in der Predigt zur Feier, dass es wohl ungewöhnlich sei, sie künftig „heilige Teresa“ zu nennen und deshalb schlug er vor, sie weiterhin Mutter Teresa zu nennen. Die Ordensfrau setzte sich jahrzehntelang für Arme und Kranke im indischen Kalkutta ein, wo sie den „Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe“ gründete. Und dies war auch der rote Faden in der Papstpredigt. (rv)
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Hier lesen Sie die Papstpredigt im Wortlaut

Weshalb ist Mutter Teresa heiliggesprochen worden?
So schnell wie Mutter Teresa wurden bisher wenige heiliggesprochen, in jüngster Zeit war es nur Papst Johannes Paul II. Übrigens, sechs Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1997 wurde Mutter von Johannes Paul II. selig gesprochen. Nachdem der Vatikan ihr eine erste Wunderheilung zugeschrieben hatte, wurde Mutter Teresa 2003 seliggesprochen. Ende 2015 wurde ein zweites Wunder mit Mutter Teresa in Verbindung gebracht. Die Heiligsprechung liegt ganz auf einer Linie mit dem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Denn Mutter Teresa steht wie kaum jemand anderes für das Engagement für die Armen, betonte der Postulator der Heiligsprechung, Pater Brian Kolodiejchuk. (dw/rv)
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Angelus: „Beten wir für verfolgte Ordensleute“
Papst Franziskus hat die Missionare der Barmherzigkeit – der von Mutter Teresa gegründete Orden – einen besonderen Gruß gerichtet. Nach der Feier zur Heiligsprechung an diesem Sonntag betete der Papst mit den tausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz das Mittagsgebet. Vor dem Angelusgebet erinnerte Franziskus an die verfolgten Ordensleute – auch vom Orden von Mutter Teresa – die in jüngster Zeit entführt oder getötet wurden. Franziskus nannte namentlich Schwester Isabel. Die spanische Missionarin wurde vor zwei Tagen auf Haiti brutal umgebracht. (rv)
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Franziskus und Mutter Teresa: „Sie haben eine ähnliche Denkweise“
Mutter Teresa hat eine epochale Bedeutung für die Kirche, weil sie die Sehnsucht Gottes nach den Menschen in einer Zeit sichtbar macht, die glaubt, dass sie selber alles kann. So schätzt Leo Maasburg, langjähriger Begleiter von Mutter Teresa auf ihren Reisen und ehemaliger Leiter von Missio Österreich die Heiligsprechung von diesem Sonntag ein. „Sie hat versucht, dem Menschen diesen Durst und diese Sehnsucht Gottes nach den Menschen sichtbar und greifbar zu machen“, sagt Maasburg. Wer freiwillig helfe, wer sich den Armen nähere, dem helfe das ebenso wie er selber den Armen helfe. (kap/rv)
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Heiligsprechung: 13 Staats- und Regierungschefs angereist
Zur Heiligsprechung von Mutter Teresa kamen an diesem Sonntag mehr als 100.000 Menschen auf dem Petersplatz. 13 Staats- und Regierungschefs waren angereist, unter ihnen Indiens Ministerpräsident Narendra Modi. Rund 3.000 Polizisten und Spezialkräfte waren im Einsatz. Weltweit übertrugen 120 Sendeanstalten die Heiligsprechung. (rv/kap)
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Mutter-Teresa-Schwestern servieren Pizza
Nach der Heiligsprechung lud Papst Franziskus 1.500 Obdachlose und Arme aus ganz Italien zum Mittagessen in den Vatikan. 250 Mutter-Teresa-Schwestern servieren den Gästen im Vorraum der Audienzhalle Pizza Napoletana. Unterstützt werden sie von 50 Angehörigen des männlichen Ordenszweigs. (kap)

 

Stimmen vom Petersplatz: Es lebe Mutter Teresa!
Bei der Heiligsprechung von Mutter Teresa waren Gläubige aus der ganzen Welt dabei: Neben albanischen Landsmännern und indischen Katholiken aus Kerala konnten wir auch mit Menschen unterschiedlicher Konfessionen aus Neuseeland, den USA, Österreich sprechen. Eines hatten diese Menschen alle gemeinsam: Begeisterung! (rv)
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Mutter-Teresa-Schwestern pilgern zu Grab in Kalkutta
Im indischen Kalkutta/Kolkata haben die Anhänger von Mutter Teresa die Heiligsprechung der Ordensfrau mit einer eigenen Messe gefeiert. Sie pilgerten am Sonntagmorgen zu ihrem Grab, legten Blumen nieder, stellten Kerzen auf und gedachten des „Engels der Armen“ mit einem Gottesdienst. Nonnen von Mutter Teresas Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe sangen ihr zu Ehren Lieder, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Sonntag. Die Zeremonie der Heiligsprechung auf dem Petersplatz in Rom verfolgten sie später auf großen Fernsehbildschirmen. (afp/kap)
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DIE WOCHENVORSCHAU:

Dankesmesse, Wissenschaftler und Frühmessen
An diesem Montag findet auf dem Petersplatz eine Dankesmesse für die Heiligsprechung von Mutter Teresa statt. Die Messe wird vom vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zelebriert. Ab Mittwoch beginnen im Vatikan das Jubiläum der Professoren und Wissenschaftler in Rom im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Am selben Tag begrüßt der Papst tausende Pilger und Besucher auf dem Petersplatz anlässlich der Generalaudienz. Ab Donnerstag finden wieder die Frühmessen mit Papst Franziskus im vatikanischen Gästehause Santa Marta statt. Am Freitag erscheint das neue Interviewbuch von Peter Seewald mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. Papst Franziskus wird am Samstag die monatlichen Sonderaudienzen für das Heilige Jahr auf dem Petersplatz durchführen. Am kommenden Sonntag findet dann wieder ein Angelusgebet mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz statt. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Bei einer Görlitzer Bistumswallfahrt nach Neuzelle (Brandenburg) haben Bischof Wolfgang Ipolt und Erzbischof Heiner Koch die Barmherzigkeit als Kernbotschaft des christlichen Glaubens hervorgehoben. „Barmherzigkeit ist nicht zu verwechseln mit einer blut- und kraftlosen Weichlichkeit, der jede Entschiedenheit und Klarheit abgeht“, betonte Ipolt am Sonntag in dem Wallfahrtsort vor mehreren tausend Pilgern aus Brandenburg und Sachsen. „Barmherzigkeit ist etwas, bei dem es ums Ganze des Lebens eines Christen geht.“ Die diesjährige Bistumswallfahrt stand unter dem Leitwort „Barmherzig wie der Vater“. Anlass dafür war das laufende weltweite „Jahr der Barmherzigkeit“, das Papst Franziskus ausgerufen hat. (kna)
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel Lob für ihren vor einem Jahr geprägten Satz „Wir schaffen das“ gezollt. „Ich bin sehr dankbar für dieses starke Wort der Kanzlerin, die so mithalf, dass Tausende von bedrohten Flüchtlingen bei uns einen sicheren Aufenthaltsort fanden“, sagte er am Sonntag im Kölner Domradio. Merkel habe den Satz gesagt, „obwohl sie wissen musste, welche Schwierigkeiten mit der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen auf Deutschland zukamen“, so der Kölner Erzbischof. „Große Probleme gab es und wird es auch weiter geben“, räumte Woelki ein. Er verwies auf die „unheilvolle“ Kölner Silvesternacht und den syrischen Flüchtling, der im bayerischen Ansbach eine Bombe zündete. (domradio/kna)

Österreich
Mit einer Großplakat-Aktion in Bregenz endete am Samstag der diesjährige „Pro-Life-Marsch“. Dabei enthüllten Jugendliche ein acht mal 25 Meter großes Plakat über der Autobahn am Gebhartsberg. Es zeigt eine Frau mit einem kleinen Baby und die Aufschrift „Abtreibung in Vorarlberg? Nein Danke. - Unterstützung für Mama und mich!“ Zwei Wochen lang marschierten einige Dutzend Jugendliche 243 Kilometer weit von Innsbruck nach Bregenz, um die Landesregierungen in ihrem Standpunkt zu bestärken, keine Abtreibungen an öffentlichen Krankenhäusern zu erzwingen. „Die Westösterreicher wollen einen Ausbau von Unterstützungsangeboten für Frauen im Schwangerschaftskonflikt, aber keine weiteren Abtreibungsmöglichkeiten!“, betonte Carina Eder, Pressesprecherin von „Jugend für das Leben“ in einer Aussendung am Sonntag. (kap)

Schweiz
„Auch mich stört die Vollverschleierung. Aber passen wir auf, dass wir die enorm wichtige Diskussion um den Islam und um das Verhältnis zwischen den Religionen nicht auf die Burka-Frage reduzieren.“ In diesen Worten äußert sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga in der „NZZ am Sonntag“ vom 4. September zur Burka-Debatte in der Schweiz. Sie bezweifle, ob man mit einem Verbot die Freiheit der wenigen Burka-Trägerinnen in der Schweiz fördere, fügte sie hinzu. Und sie wies darauf hin, dass bereits heute verboten sei, Frauen zum Tragen von Burkas oder Niqabs zu zwingen. Außerdem störe sie auch anderes an Religionen, etwa dass die Frauen in der katholischen Kirche keinen Zugang zum Priesteramt hätten. (kath.ch)

Großbritannien
Der anglikanische Bischof von Grantham, Nicholas Chamberlain, sorgt für Schlagzeilen: Er sei der erste Bischof der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekenne und in einer Beziehung lebe, berichtete die BBC am Samstag. Der Sender bezog sich auf einen Beitrag, den die Zeitung „The Guardian“ am Freitagabend ins Internet gestellt hatte. Darin wird Chamberlain mit den Worten zitiert, er habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass er seit langer Zeit mit einem Partner zusammen sei. Allerdings lebe er übereinstimmend mit den diesbezüglichen kirchlichen Richtlinien in sexueller Enthaltsamkeit. In der anglikanischen Kirche gibt es seit langem Diskussionen über den Umgang mit Homosexualität. Der anglikanischer Primas Justin Welby erklärte in einer Stellungnahme, er wisse um Chamberlains private Lebenssituation. Die Ernennung zum Bischof von Grantham sei aufgrund seiner Fähigkeiten erfolgt; Chamberlains sexuelle Ausrichtung sei „völlig irrelevant für die Ausübung des Amtes“. (kap/kna)

Asien

Indien/Pakistan
Im indischen Teil der umkämpften Kaschmir-Region ist es am Sonntag zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Tausenden von Demonstranten und der Polizei gekommen. Die Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas und Schrotmunition gegen die Protestierenden vor, die mit Steinen warfen und ein Regierungsgebäude in Brand setzten. Rund 100 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt. Die Demonstranten waren dem Aufruf separatistischer Gruppen gefolgt und marschierten in Richtung eines Dorfs im Bezirk Shopian, rund 70 Kilometer südlich der Hauptstadt Srinagar. Die Polizei versuchte, die Menge aufzuhalten. Kaschmir ist zwischen Indien und Pakistan geteilt, beide Länder beanspruchen die gesamte Region für sich. (nzz/ap)

Amerika

Chile
Tausende Menschen haben gegen die Einführung des Rechts auf Abtreibung demonstriert. Verschiedene christliche Kirchen hatten zu der „Feier des Lebens“ im Zentrum der chilenischen Hauptstadt aufgerufen. Nach Angaben der Veranstalter nahmen rund 100.000 Menschen an dem Protestzug am Samstag teil. Am Dienstag stimmt der Gesundheitsausschuss des Senats über eine Gesetzesinitiative der Regierung ab, nach der Schwangerschaftsabbrüche künftig in drei Fällen zulässig sein sollen: Lebensgefahr für die Mutter, keine Überlebenschancen für das Baby und Vergewaltigungen. Kardinal Ricardo Ezzati rief die Parlamentarier auf, die „Rechte der Ungeborenen zu respektieren“. Heute sind Abtreibungen in Chile ausnahmslos verboten. Schwangerschaftsabbrüche werden mit Freiheitsstrafe geahndet. Die aktuelle Gesetzgebung stammt noch aus der Zeit der Pinochet-Diktatur (1973-1990) und gilt als eine der restriktivsten der Welt. (nzz)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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