RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.9.2016

Tagesmeldungen vom 6.9.2016

- Papst unterstützt Aufbau eines Kinderspitals in Afrika -
- Abuja: Konferenz zum Kampf gegen Menschenhandel -
-
Vatikan: Weibliche Beratergruppe hat sich vergrößert -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Papst empfängt Präsidentin ,seines´ Kinderspitals
Papst Franziskus will den Aufbau eines modernen Kinderkrankenhauses in der Zentralafrikanischen Republik unterstützen. Er habe seine persönliche und finanzielle Hilfe für die Klinik in der Hauptstadt Bangui zugesagt, berichtete die Verwaltungsleiterin des vatikanischen Kinderkrankenhauses „Bambino Gesu“, Mariella Enoc, am Dienstag nach einer Privataudienz beim Papst. Das Kinderkrankenhaus von Bangui in Zentralafrika erhält unter anderem auch Unterstützung von der vatikanischen Gendarmerie. (rv)
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Nigeria: Konferenz zum Kampf gegen Menschenhandel
In der nigerianischen Hauptstadt Abuja findet zurzeit eine internationale Konferenz zum Thema Menschenhandel statt. Noch bis Mittwoch treffen sich auf Einladung von Caritas Internationalis und des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und die Menschen unterwegs zahlreiche christliche Organisationen, um über Auswege aus dem Menschenhandel in und von Afrika ausgehend zu beraten. Radio Vatikan sprach mit dem Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy. Ein großer Teil des Menschenhandels geschehe in Afrika selbst und von Afrika ausgehend, so Roy. (rv)
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Papstprogramm: Heiliges Jahr, zwei Reisen und sieben Heilige
Zwei Reisen, einige Heiligsprechungen und dann der Abschluss des Heiligen Jahres: Für den Herbst stehen einige Ereignisse im liturgischen Terminplan des Papstes. Der Vatikan veröffentlichte an diesem Dienstag die anstehenden Feiern mit Franziskus. Bis Ende November stehen noch einige Feiern des Heiligen Jahres an, so am 25. September mit Katecheten, eine marianische Feier am 9. Oktober, eine andere am 6. November mit Gefängnis-Insassen, die zu diesem Ereignis in den Vatikan kommen dürfen, und schließlich am 13. November mit Obdachlosen. Diese Ereignisse werden jeweils mit einer heiligen Messe gefeiert. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die weibliche Beratergruppe des Päpstlichen Kulturrates hat sich vergrößert und umfasst aktuell 36 Frauen. Das geht aus dem an diesem Dienstag verschickten Newsletter des Kulturrates hervor. Vor der Sommerpause sei die Beraterinnengruppe im Juni zu zwei Sitzungen im Vatikan zusammengetreten. Das Gremium entwickle sich „als Präsenz und Stimme der zahlreichen Felder im Leben von Frauen sowie als positive und kritische Unterstützung für die Initiativen“ der Kurienbehörde, heißt es in der kurzen Mitteilung. Vertreten seien Angehörige verschiedener Religionen und auch Nichtglaubende. Kardinal Gianfranco Ravasi, der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, hatte die weibliche Beratungsgruppe im Juni 2015 ins Leben gerufen. (rv)

Europa

Deutschland
Anfang des Monats gab es einen Farbbeutelanschlag auf eine Erfurter Filiale der katholischen Pax-Bank. Dabei ist ein Schaden von 35. 000 Euro entstanden. Ein vermutlich politisch motivierter Hintergrund soll nach Medienberichten von MDR und „Thüringer Allgemeine“ auf Berufung von Polizeiangaben, dazu Anlass gegeben haben. Demnach haben Unbekannte bereits in der Nacht zum letzten Donnerstag ein Fenster zerstört und Farbbeutel in den Innenraum der Filiale geworfen. Die Beutel mit einer schwarzen teerartigen Flüssigkeit, seien dann in den Bankräumen explodiert. Nun liegt ein Schreiben, das auf der Internetplattform „linksunten.indymedia.org“ veröffentlicht wurde, vor, in dem sich eine linksautonome Gruppierung zu dem Anschlag bekennt. (kna)

Österreich
Kalkutta ist überall. Nicht nur in Indien. Auch überall sonst sind jene „dunklen Höhlen der Armen“, in die es Mutter Teresa immer gezogen hat, um die Not der Menschen zu lindern. Das hat Pater Leo Maasburg, langjähriger Begleiter Mutter Teresas, am Montagabend in seiner Predigt beim Dankgottesdienst für die Heiligsprechung Mutter Teresas im Wiener Stephansdom betont. Dem Gottesdienst im bis auf den letzten Platz besetzten Dom stand Kardinal Christoph Schönborn vor. Es gehe mit den Worten von Mutter Teresa schlicht darum, „kleine Dinge mit großer Liebe zu tun“. Mutter Teresa habe vorweggenommen, was Papst Franziskus nun nochmals verdeutlicht habe: „Unser Heil hängt von der Einstellung zu den Armen ab“, so Maasburg. Er war als junger Priester ein Übersetzer und Mitreisender von Mutter Teresa, die er während zahlreicher Besuche auf allen Kontinenten begleitete. (kap)

Ungarn
Ungarn will ein eigenes Staatssekretariat zur Unterstützung weltweit verfolgter Christen einrichten. Das berichtet die regierungsnahe Tageszeitung „Magyar Idö“ am Dienstag. Die Regierung werde umgerechnet drei Millionen Euro für das neue Staatssekretariat zur Verfügung stellen, erklärte Wirtschaftsminister Mihály Varga von der Regierungspartei Fidesz bereits am Montag gegenüber der Ungarischen Nachrichtenagentur „MIT“. Mit der Summe sollen weltweit verfolgte christliche Gemeinschaften unterstützt werden. Eine genauere Aufgabenbeschreibungen liegt noch nicht vor. Ungarns katholische Bischofskonferenz wird sich mutmaßlich nach ihrer Herbstsitzung am Donnerstag zu der Maßnahme der Regierung unter Viktor Orban zur Unterstützung von Christen äußern. (kap)

Spanien
Zum Welttag des Analphabetismus am kommenden 8. September weist das spanische Hilfswerk „Manos Unidas” darauf hin, dass Millionen Frauen in aller Welt betroffen sind. Viele dieser Frauen litten unter Ausschluss und Einsamkeit, weil sie weder schreiben noch lesen können. Oft hätten sie keinen Zugang zu grundlegenden Rechten, rechtlicher Hilfe oder wissenschaftlichen und technologischen Prozessen. Damit werde Analphabetismus auch zum Synonym für Armut und Ablehnung. Zur Bekämpfung des Phänomens fordert „Manos Unidas“ Gleichberechtigung beim Zugang zu Bildung. Das Hilfswerk unterstützte im Jahr 2015 insgesamt 219 Bildungsprogramme. (fides)

Afrika

Gabun
Die Bischöfe von Gabun bitten um die Bereitstellung eines internationalen Vermittlers bei der Lösung der politischen Krise im Land. Nach der äußerst knappen Wiederwahl des Präsidenten Ali Bongo Ondimba hatte der Herausforderer Jean Ping eine Neuauszählung der Stimmen gefordert. In einer Botschaft an das Land betonte der Erzbischof von Libreville, Basile Mve Engon: „Unser Land muss auf die Vermittlertätigkeit der internationalen Organisationen und Institutionen setzen, damit Einheit, Gerechtigkeit und Frieden erhalten bleiben“. Insbesondere wendet sich der Erzbischof mit seiner Bitte an die Vereinten Nationen, die Afrikanische Union und die Europäische Union, die sich für den Wahlprozess engagiert hätten. Deshalb sollten sie nun „auch ihre Rolle bei der Begleitung Gabuns aus der Krise übernehmen“. Nach der Wahl kam es zu Unruhen, bei denen mehrere Menschen starben und viele verletzt wurden. (fides)

Naher Osten

Syrien
Der syrisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Ignatius Aphrem II. empfiehlt eine genauere Überprüfung aller asylsuchenden Muslime in westlichen Staaten. Viele muslimische Flüchtlinge, die nach Europa kämen, seien zweifellos „friedliebende Gemäßigte“, sagte der Patriarch im Gespräch mit dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Trotzdem müssten sich die westlichen Regierungen mehr anstrengen, um Dschihadisten aufzuspüren. Mit welchen Mitteln das technisch möglich ist, wisse er nicht, räumte der syrische Patriarch ein. Die Maßnahme sei aber „notwendig und sollte durchgeführt werden, ohne die Rechte der friedliebenden und gesetzestreuen Flüchtlinge zu verletzen“, so Aphrem II. wörtlich. Ende August hatten Aphrem II., Youhanna X. und der melkitische griechisch-katholische Patriarch Gregoire III. Laham in einem gemeinsamen Appell die Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Syrien gefordert. (kna)

Jordanien
Der koptische Papst-Patriarch Tawadros II. lobt das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen in Jordanien sowie den Einsatz des Landes für christliche Heilige Stätten. „Ich bin Ägypter und habe Geschichte gelesen, aber ich hätte mir nie vorgestellt, dass es so großartig sein wird“, sagte Tawadros bei seinem ersten Jordanienbesuch der Tageszeitung „Jordan Times“. Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche nimmt an der am Dienstag beginnenden Sitzung des „Kirchenrat des Nahen Ostens“ teil. Papst Tawadros lobte im Vorfeld besonders die jordanischen Bemühungen, religiöse und historische Stätten zu erhalten und zu deren Besuch zu ermuntern. Er selbst werde nach seiner Rückkehr nach Ägypten seine „Landsleute ermutigen, diese Orte zu besuchen und Geschichte zu lernen“. (kna)

Asien

Indien
Die katholische Kirche in Indien hat einen großen 24-stündigen Arbeiterstreik am 2. September unterstützt. Für einen bessere Lohnauszahlung und gegen die von der herrschenden Regierung betriebene Arbeitspolitik legten nach Angaben von ucanews nicht weniger als 180 Millionen Menschen in ganz Indien die Arbeit nieder; vergangenes Jahr demonstrierten 140 Millionen. Die katholische Kirche trete für Mindestlohn und Sozialhilfe ein, beides sei nicht überall in Indien die Norm, erklärte Jaison Vadassery, der für den Bereich Arbeit zuständige Sprecher der Katholischen Indischen Bischofskonferenz, die Unterstützung der Kirche für die Massenkundgebung. Die Regierung unter dem Hindu-Nationalisten Narendra Modi scheine nicht im Interesse der Arbeiter zu handeln, zitiert die Agentur den Sprecher der Bischofskonferenz. Die Kundgebung war von Arbeitergruppen der kommunistischen Partei und von der oppositionellen Kongresspartei organisiert worden. (ucanews)

Philippinen
Ein Priester ruft den Staatspräsidenten zur Mäßigung seiner Sprache auf. Rodrigo Duterte solle sich besser zurückhalten, besonders in Boulevardmedien, riet der in der Krisenregion Mindanao tätige Oblatenmissionar Eliseo Mercado am Tag der Absage eines Treffens zwischen Duterte und US-Präsident Obama. Der philippinische Präsident hatte Obama als „Hurensohn" bezeichnet, woraufhin dieser eine geplante Begegnung am Rande des ASEAN-Gipfels in Laos strich, ohne einen Grund dafür zu nennen. Obama wollte mit Duterte über Suchtkriminalität und das philippinische Vorgehen im Kampf gegen Drogenhandel reden. Dutertes aggressive Wortwahl sei „falsch und unklug“, sagte Pater Mercado. Niemand nehme mehr eine solche „Straßenkämpfer-Haltung“ ein. Duterte genießt in den mehrheitlich katholischen Philippinen einen großen Rückhalt bei der Bevölkerung. (ucanews)

Georgien
Georgiens Außenminister ist überzeugt, dass der bevorstehende Besuch von Papst Franziskus in Georgien ein wichtiges Zeichen für die Region sein wird. „Wir freuen uns, den Papst zu begrüßen, und wir sind ihm dankbar für jedes Zeichen, dass wir in Frieden und Eintracht im Kaukasus leben wollen“, sagte Minister Mikheil Janelidze am Montagabend in Tiflis. Georgien wolle dem Papst zeigen, dass es „eine stabile Brücke zwischen Asien und Europa“ sei. Das Land leiste einen wichtigen Beitrag zur Stabilität in der Region. Trotz ungelöster Grenzkonflikte wünsche sich Georgien einen baldigen Beitritt zur Europäischen Union, sagte der Außenminister. Franziskus besucht das Kaukasus-Land am 30. September und 1. Oktober und reist anschließend weiter nach Aserbaidschan. (kna)

Ozeanien

Australien
Das Millionenvermögen eines Bischofs, der im Zentrum des Missbrauchsskandals 1970er und 1980er im australischen Bistum Ballarat stand, soll Missbrauchsopfern zugutekommen. Der im April dieses Jahres im Alter von 85 Jahren verstorbene Bischof Ronald Mulkearns hat laut australischen Medienberichten sein Vermögen, darunter eine auf umgerechnet 1,3 Millionen Euro geschätzte Immobilie, seiner früheren Diözese hinterlassen. Mulkearns hatte diese Fälle lange ignoriert und vertuscht. Wenige Wochen vor seinem Tod gestand der schwerkranke Mulkearns in seiner Aussage vor der australischen Missbrauchskommission, von den Missbrauchsfällen überfordert gewesen zu sein. Der amtierende Bischof von Ballarat, Paul Bird, kündigte am Dienstag in australischen Medien an, die Erbschaft für die Hilfe für Missbrauchsopfer nutzen zu wollen. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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