RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.9.2016

Tagesmeldungen vom 7.9.2016

- Generalaudienz: Hindernisse beim Weg zur Barmherzigkeit -
- Islam und Barmherzigkeit: ein Streitgespräch -
- Simbabwe: Bischöfe fordern neue politische Führung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Generalaudienz: Hindernisse auf dem Weg zur Barmherzigkeit
Angekündigt wurde der Messias des Gerichts, gekommen ist der Messias der Barmherzigkeit: Papst Franziskus sprach in seiner Katechese während der Generalaudienz an diesem Mittwoch von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.  (rv)
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Gottes Name ist Barmherzigkeit: Auch im Islam?
Barmherzigkeit im Islam – das ist nicht die nächstliegende Kombination, wenn man islamistischen Hasspredigern und Salafisten in Deutschland zuhört oder die Gewalt des Islamischen Staates betrachtet. Dabei ist Barmherzigkeit die Grundeigenschaft des islamischen Gottes, behauptet der Münsteraner Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide. Am Dienstagabend sprach er in der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom mit Kurienkardinal Walter Kasper über Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Barmherzigkeitsbegriffs in Christentum und Islam. (rv)
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Akademie für das Leben: „Theologie der schmutzigen Hände erwünscht“
Ignoranz beim Thema Sterben ist immer schädlich: Erzbischof Vincenzo Paglia, neu ernannter Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben, zieht Bilanz zum Thema der letzten Dinge des Lebens. In einem Buch, das den aus dem Sonnengesang des Franziskus von Assisi entnommenen Titel „Schwester Tod“ trägt, wirft Paglia einen überaus kritischen Blick auf dem Umgang mit Leid und Sterben: Euthanasie sei eine Art Fundament des modernen Denkens geworden, schreibt der Erzbischof. Das Buch ist noch vor seiner Ernennung in die neue Aufgabe entstanden, betrifft aber seinen jetzigen Aufgabenbereich. (rv)
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Simbabwe: Bischöfe fordern Erneuerung der politischen Führung
Es ist Zeit für eine Erneuerung der politischen Führung in Simbabwe, und die Kirche könnte in diesem Veränderungsprozess eine entscheidende Rolle spielen. Das meint gegenüber Radio Vatikan Frederick Chiromba, Generalsekretär der Simbabwischen Bischofskonferenz. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Der Landarzt von Chaussy
Als bei einem Landarzt ein Tumor entdeckt wird, weigert sich dieser starrsinnig, beruflich kürzerzutreten. Auch eine zur Unterstützung eingestellte Ärztin lehnt er zunächst ab und macht ihr das Leben schwer, bis sich die unerfahrene Frau im Umgang mit den alltäglichen Herausforderungen als kompetente Medizinerin erweist. Lebensnahes, oft dokumentarisch anmutendes Drama, das dem aussterbenden Beruf des Landarztes Reverenz erweist. Getragen von sensiblen Figuren und guten Schauspielern, thematisiert der Film unaufdringlich die Mängel des französischen Gesundheitssystems. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Heilige Stuhl und die Zentralafrikanische Republik haben ein Abkommen zur Regelung des Staat-Kirche-Verhältnisses geschlossen. Mit dem Rahmenabkommen werden die rechtlichen Bedingungen für die Kirche in dem afrikanischen Land auf eine neue Grundlage gestellt. Die Vereinbarung wurde laut Vatikan bereits am Dienstag in Anwesenheit des Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik, Faustin Archange Touadera, an seinem Amtssitz in der Hauptstadt Bangui unterzeichnet. Papst Franziskus war Ende November vergangenen Jahres in die Zentralafrikanische Republik gereist. Das Land gehört zu den Ärmsten der Welt und wird immer wieder von Gewalt erschüttert; teilweise auch zwischen Christen und Muslimen. Der Papst hatte in Bangui eine Moschee besucht und dabei betont, beide Religionen seien Geschwister. (rv/kap)
Die Verhandlungen der Piusbruderschaft mit dem Vatikan gehen ihrem Abschluss entgegen, obwohl die Traditionalisten stets auf ihren Bedingungen beharren. Das sagte Bischof Bernard Fellay, der Obere der traditionalistischen Gemeinschaft, bei einem Vortrag in Neuseeland. Im Juli hatte der Heilige Stuhl der bisher nicht offiziell anerkannten Gruppierung den Status einer sogenannten Personalprälatur innerhalb der Kirche in Aussicht gestellt. Fellay nannte das eine „Superdiözese“, die von den Ortsbischöfen unabhängig sei, wie „Katholisch.de“ berichtet. Dass der Vatikan der Bruderschaft entgegen komme, erklärt sich Fellay durch den Widerstand innerhalb der Kurie gegen Papst Franziskus. (katholisch.de)

Europa

Europäische Union
Kardinal Reinhard Marx hält nichts davon, die Verhandlungen zum transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP aufzuhalten. Ein solcher Versuch werde die aktuellen Probleme nicht lösen, meldete sich der Vorsitzende der katholischen EU-Bischofskommission COMECE am Dienstag zu Wort. „Eine gerechte wirtschaftliche Ordnung braucht gemeinsame Regeln“, unterstrich Marx. Das Freihandelsabkommen TTIP könne dafür den Weg ebnen, brauche aber vorab eine gründliche soziale und ökologische Kosten-Nutzen-Analyse. TTIP müsse zum Wohl aller Bürger beitragen, vor allem der armen, so der Kardinal. (pm)

Deutschland
Der künftige Limburger Bischof Georg Bätzing hofft auf eine Versöhnung zwischen seinem Amtsvorgänger Franz-Peter Tebartz-van Elst und dem Bistum Limburg. In den jetzt zweieinhalb Jahren seit dem Rücktritt von Tebartz-van Elst sei es dazu noch nicht gekommen, sagte der bisherige Trierer Generalvikar vor Journalisten in Limburg. Er kündigte an, Schritte hin zu einer Versöhnung gehen zu wollen. Laut Bätzing, der am 1. Juli von Papst Franziskus zum Bischof von Limburg ernannt wurde, gab es danach zwischen ihm und Tebartz-van Elst schriftlichen Kontakt. Man habe ein Treffen „ins Auge gefasst“. Bisher, so der 55-Jährige, seien längst noch nicht alle Wunden aus der Amtszeit seines Vorgängers verheilt. (kna)
Der künftige Limburger katholische Bischof Georg Bätzing plädiert dafür, den für 2021 vorgesehenen Deutschen Evangelischen Kirchentag in Frankfurt am Main als gemeinsamen Ökumenischen Kirchentag zu begehen. Damit schloss sich Bätzing einem Vorschlag des Präsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, an. „Alles, was wir zusammen können, sollten wir zusammen tun“, sagte Bätzing, der am übernächsten Sonntag im Limburger Dom zum Bischof geweiht und in sein Bischofsamt eingeführt wird. Der erste bundesweite Ökumenische Kirchentag (ÖKT) hatte 2003 in Berlin stattgefunden. 2010 gab es das zweite große Christentreffen dieser Art in München. Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatten zuletzt bekräftigt, an den Plänen für einen dritten Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt festzuhalten. (kna)

Naher Osten

Jordanien
Vertreter der verschiedenen Nahostkirchen haben angesichts der gegenwärtigen Schwierigkeiten in der Region zum friedlichen Zusammenleben von Christen und Muslimen aufgerufen. Die christlichen Führer des Nahen Ostens müssten ihre „Stimme erheben, um die Weltöffentlichkeit zu mobilisieren, unsere Bemühungen zu unterstützen, die Christen des Nahen Ostens zu schützen und sie zum Verbleib in ihren Heimatländern zu ermutigen“, forderte der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. laut der Tageszeitung „Jordan Times“. Er äußerte sich zum Auftakt der elften Sitzung des „Kirchenrats des Nahen Ostens“ Amman. An der Veranstaltung nahmen neben Vertretern westlicher Kirchen und internationaler Organisationen die Häupter von 22 Kirchen in Jordanien, Irak, Syrien, Palästina, Zypern, Libanon, Ägypten und dem Iran teil. (kna)

Asien

Philippinen
Kirchen auf den Philippinen haben nach dem Bombenanschlag in Davao ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Bischof Ruperto Santos von Balanga ordnete strengere Kontrollen an und rief die Mitarbeiter der Diözese und der Gemeinden zu „besonderer Aufmerksamkeit“ auf, wie der asiatische katholische Pressedienst „Ucanews“ am Dienstag berichtete. Bischof Honesto Ongtioco habe in seiner Diözese Cubao die Gemeinden aufgerufen, die „Sicherheitsüberprüfungen zu intensivieren“. Bei einem Bombenattentat auf einen Nachtmarkt vor der Jesuitenuniversität von Davao auf Mindanao waren vergangenen Freitag 14 Menschen getötet und mehr als 60 verletzt worden. Die muslimische Terrororganisation Abu Sayyaf bekannte sich zu dem Anschlag. (kna)

Amerika

Venezuela
Die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“ trauert um die österreichische Missionarin Maria Wachtler. Die Don Bosco Schwester lebte 51 Jahre in Venezuela, wo sie sich besonders für das Volk der Yanomami-Indianer einsetzte. Am vergangenen Mittwoch ist sie im Alter von 81 Jahren in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, gestorben. Auf Wunsch der Verstorbenen soll ihre Urne nach der Einäscherung und Begräbnismesse an die Yanomami übergeben werden, die für sie einen Totenritus wie für eine Stammesangehörige durchführen wollen. Gemeinsam mit anderen Don Bosco Schwestern baute Wachtler am Oberen Orinoco unter anderem ein funktionierendes Unterrichtssystem auf, sorgte für eine medizinische Grundversorgung und verfasste das erste Grammatikbuch der Yanomami-Sprache. (kap)

Chile
Der Erzbischof von Santiago, Kardinal Ricardo Ezzati, hat bei einem Treffen mit Innenminister Mario Fernandez zu Wochenbeginn eine halbe Million Unterschriften gegen eine Gesetzesänderung zur Legalisierung von Abtreibungen übergeben. „Wir haben dieses Treffen organisiert, nicht, weil es sich gegen irgendjemanden richtet, sondern weil es für das Leben ist“, sagte Ezzati anschließend laut chilenischen Medien. Die Unterschriftensammlung solle helfen, in der Debatte um Schwangerschaftsabbrüche die Stimme vieler Chilenen zu hören, die für den Schutz des ungeborenen Lebens eintreten. Chile hat eines der strengsten Abtreibungsgesetze weltweit. Ein Abbruch ist auch nach Vergewaltigung und bei Lebensgefahr für die Mutter nicht erlaubt. (kna)

Vereinte Nationen

UNO
Kinder sind besonders von Flucht betroffen: 28 Millionen wurden durch Konflikte aus ihrer Heimat vertrieben. 50 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit sind laut einem am Mittwoch vorgestellten Unicef-Bericht in Folge von Flucht und Migration entwurzelt. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen fordert die Regierungen auf, die Rechte der betroffenen Mädchen und Jungen stärker zu beachten. So bräuchten geflüchtete, insbesondere unbegleitete Kinder, Schutz vor Gewalt und Ausbeutung, betont Unicef in dem Bericht „Uprooted“ („Entwurzelt“). Es handelt sich um den ersten globalen Bericht zu Flucht und Migration. Der beste Schutz sei es, wenn Familien zusammen bleiben könnten - doch immer mehr Kinder und Jugendliche verließen ihr Zuhause alleine. Geflüchtete Kinder brauchen laut Unicef zudem einen besseren Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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