RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 8.9.2016

Tagesmeldungen vom 8.9.2016

- Papst: Religionen müssen Terrorismus zurückweisen  -
Papst würdigt Abtprimas Wolf: „Wer kann ihn stoppen?“ -
Schweizer Bischöfe: Für und Wider bei Burkaverbot -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: Religionen müssen gemeinsam Terrorismus zurückweisen
Wer glaubt, verteidigt „immer und uneingeschränkt“ das Leben und die Schöpfung. Das betonte der Papst an diesem Donnerstag bei einer Audienz für die Teilnehmer des ersten Treffens der Initiative „Amerika im Dialog – unser gemeinsames Zuhause“. Diese Initiative, die in Buenos Aires entstanden ist, versteht sich als interreligiöse Dialogplattform für Süd- und Nordamerika. In seiner Ansprache sagte der Papst, ein glaubender Mensch – egal welcher Religionszugehörigkeit - könne „niemals mit verschlossenen Händen vor einer Ungerechtigkeit stehen bleiben“. (rv)
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Papst würdigt Abtprimas Notker Wolf: „Wer kann ihn stoppen?“
Papst Franziskus hat den scheidenden Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf, gewürdigt und dem Deutschen für sein Engagement für die Kirche gedankt. An diesem Donnerstagmittag empfing der Papst im Vatikan die Benediktineräbte, die derzeit in Rom über neue Weichenstellungen für ihren Orden beraten. „Nach 16 Jahren herumfahren, frage ich mich, wer kann diesen Mann stoppen?“, scherzte der Papst über den Benediktiner Wolf, der von Amts wegen viel in der Welt herumzureisen hatte. Am Samstag wählen die Äbte aus ihrer Mitte einen Nachfolger des 76 Jahre alten Primas. (rv)
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Papstmesse: Weltfrieden braucht zuerst „Frieden im Kleinen“
Sie finden wieder statt: die halböffentlichen Frühmessen mit Papst Franziskus in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta. Das Fest Mariä Geburt beendet eine mehrwöchige Pause, in seiner Predigt sprach der Papst über den Auftrag an die Christen, Frieden zu stiften. (rv)
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Schweiz: Für und Wider bei Burkaverbot beschäftigt auch Bischöfe
Das Schweizer Stimmvolk wird wohl demnächst über ein Burkaverbot in der Bundesverfassung befinden. Derzeit werden Unterschriften für eine solche Volksinitiative gesammelt. Auch die Bischöfe in der Eidgenossenschaft beschäftigt dieses Thema. Es war einer der Hauptpunkte der jüngsten Versammlung der Bischofskonferenz, wie es in einer Medienmitteilung vom Donnerstag heißt. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der Präsident der Bischofskonferenz: „Wir sind zumindest darüber einig, dass religiöse Bekleidung in der Öffentlichkeit erlaubt sein darf. Denn das betrifft ja auch uns Katholiken. Was die Burka-Frage konkret betrifft, so handelt es sich um eine Besonderheit. Es muss auf jeden Fall für alle möglich sein, die Identität der Person zu erkennen.“ (pm/rv/kath.ch)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Spanien
Die beliebte Ferieninsel Mallorca bekommt einen neuen Bischof. Sebastià Taltavull Anglada wird allerdings Apostolischer Administrator und ersetzt in dieser Funktion den bisherigen Bischof Javier Salinas. Diesen versetzte Papst Franziskus als Weihbischof nach Valencia, wie der Vatikan am Donnerstag mitteilt. Gemäß mallorquinischen Medien kam es zu dem Wechsel, nachdem „Gerüchte um eine angebliche Liebesbeziehung zu seiner Sekretärin“ für Unruhe im Bistum sorgten. Dazu gab es aus dem Vatikan keine Angaben. Der neue Apostolische Administrator Mallorcas ist 68 Jahre alt. Taltavull stammt ursprünglich aus der Nachbarinsel Menorca und war seit 2009 Weihbischof in Barcelona. (rv/ap)

Vatikan
Die päpstliche Schweizergarde feiert an diesem Donnerstag um 18 Uhr im Petersdom das Heilige Jahr der Barmherzigkeit mit einem Wortgottesdienst. Geleitet wird die Feier vom vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, eine Teilnahme von Papst Franziskus ist gemäß Programm nicht vorgesehen. Die päpstliche Schweizergarde besteht als kleinste Armee der Welt aus 110 Mitgliedern, die für die Sicherheit des Papstes zuständig sind. Während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit waren die Gardisten sowohl im Sicherheitsdienst für den Papst als auch für karitative Projekte im Einsatz. (rv)

Europa

Deutschland
Das Interviewbuch „Letzte Gespräche“ des emeritierten Papstes Benedikt XVI. wurde mit ausdrücklicher Genehmigung von Papst Franziskus veröffentlicht. Wie der Buchautor Peter Seewald am Donnerstag der KNA sagte, bestand Benedikt auf einer Zustimmung des amtierenden Papstes, bevor er selbst die Veröffentlichung freigab. Diese Zustimmung habe Franziskus ohne weitere Auflagen gegeben. Der 2013 zurückgetretene Benedikt XVI. sei „kein Schattenpapst“, betonte Seewald, der das Buch aus mehreren Begegnungen im Vatikan zusammenstellte. „Er hat sich zurückgezogen, er mischt sich nicht ein.“ Zudem sehe der emeritierte Papst mit großem Wohlwollen und Liebe auf seinen Nachfolger. (kna)
Der Papstberater und honduranische Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga blickt „mit sehr viel Sorge“ auf die USA und den dortigen Wahlkampf. Die Welt benötige „großartige Führerschaft“, sagte der Leiter des Kardinalsrats zur Kurienreform – dem sogenannten „K9“-Rat – am Mittwochabend vor Journalisten in Duisburg. Es sehe so aus, dass die derzeitigen Kandidaten diese Qualitäten nicht mitbrächten. Laut Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa, fehlt es an Politikern wie Konrad Adenauer oder Robert Schuman, die mit einer visionären Idee die Europäische Union aufgebaut hätten. Stattdessen dominiere in der Politik heute die Wirtschaft und ihre Interessen. (kna)

Österreich
Die Delikte gegen Kirchen, Friedhöfe und religiöse Gebäude wie Moscheen und Bethäuser sind in Österreich seit 2013 deutlich zurückgegangen. Das legt die aktuelle Antwort des Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage zu diesem Thema dar. Gab es vor drei Jahren noch insgesamt 2.067 Straftaten in diesem Bereich, so wurden im Jahr darauf 1.873 und 2015 schließlich 1.426 Delikte verzeichnet, was einem Rückgang gegenüber 2013 um 31 Prozent gleichkommt. In der Statistik wird nicht nach den einzelnen Religionen unterschieden. Der Großteil der Straftaten sind Eigentumsdelikten zuzurechnen. An der Spitze stehen Diebstähle und Einbrüche, wozu auch Opferstockdiebstähle zählen. (kap)

Italien
Die Großmächte sollen Syrien und Irak aus den Fängen des Terrorismus befreien, den zügellosen Waffenhandel stoppen und ihre Kriegsschiffe in die Heimathäfen zurückrufen: Diesen dramatischen Appell hat der antiochenische Patriarch Youhanna X. Yazigi an die Welt gerichtet. In einer Grußbotschaft an den Internationalen Ökumenischen Kongress der Gemeinschaft im piemontesischen Bose erklärte das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche von Antiochien, in Nahost müsse dringend „Friede gesät werden“; nur so, nicht jedoch durch Kriegsschiffe oder Flüchtlingsboote, könnten sich die Menschen vor Ort wieder sicher fühlen. Die Christen des Nahost sah der Patriarch in der Aufgabe, aus ihrem Glauben durch Begegnung, Verständigung, Gemeinschaft und Gebet eine Antwort auf die Krisen zu geben. (kap)

Frankreich
Die katholische Journalistin Isabelle de Gaulmyn beschuldigt den Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin, bereits vor 2007 über Missbrauchsfälle in seiner Diözese informiert worden zu sein. In ihrem am Donnerstag erscheinenden Buch „Histoire d’un silence“ (Geschichte eines Schweigens) schreibt Gaulmyn, sie habe Barbarin bereits zwischen 2004 und 2005 über die Missbrauchsfälle informiert, heißt es in französischen Medien. Die Journalistin ist stellvertretende Chefredakteurin der katholischen Zeitung „La Croix“. Ihr Anliegen sei es nicht, die Kirche zu verletzen, sondern vielmehr Kardinal Barbarin aufzufordern, „seiner Botschaft treu zu bleiben“, so Gaulmyn. (kna)
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Russland/Israel
Ein russisch-orthodoxer Priester wurde auf Anfrage der russischen Staatsanwaltschaft am Mittwoch aus Israel ausgewiesen. Dem Geistlichen wird sexueller Missbrauch an Minderjährigen vorgeworfen, berichtet die russische Nachrichtenagentur „Interfax“. Der Priester sei seit Oktober 2013 auf der Flucht und wurde per internationaler Fahndung gesucht. Gemäß der Anklage habe er seit 2011 mehrere Kinder bei einem Sommercamp sexuell missbraucht. Diese Taten wiederholten sich 2013 in Griechenland. Der orthodoxe Geistliche wurde im November 2013 vom priesterlichem Dienst suspendiert, woraufhin er flüchtete. Nun wurde er in Israel gefunden. (cath.ch)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Hirten als Friedensstifter: Die kongolesischen Bischöfe nehmen am „Nationalen Dialog“ teil, der ihr Land aus dem politischen Stillstand herausführen soll. Voraussetzung sei, dass die Verfassung des Landes respektiert werde, heißt es in einer Verlautbarung der nationalen Bischofskonferenz (CENCO). Die Freilassung „mehrerer politischer Häftlinge und die Wiedereröffnung der Medien“ bezeichnen die Bischöfe als „ermutigende Geste“ seitens der Regierung. „Die CENCO wünscht sich sehr, dass diese Maßnahmen auch auf Personen ausgeweitet werden, die sich unter denselben Bedingungen in Haft befinden wie die Freigelassenen,“ heißt es in der Verlautbarung weiter. „Ein Dialog, an dem auch die Oppositionsparteien beteiligt werden, würde dem Land die Möglichkeit geben, eine dauerhafte und auf einer Einigung basierende Lösung zu finden.“ (fides/kna)

Naher Osten

Jordanien
Die christlichen Kirchen im Nahen Osten durchleiden nach Ansicht des griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Theophilos III., derzeit ein „übernatürliches Mächtespiel“. Die Christen der Region hätten es „nicht mit menschlichen Kräften, nicht mit Fleisch und Blut, sondern mit den Mächten der Finsternis der heutigen Zeit, mit Heerscharen des Bösen, zu tun“, sagte das Kirchenoberhaupt bei der 11. Generalversammlung des „Middle East Council of Churches“ (MECC) am Mittwoch in der jordanischen Hauptstadt Amman. Die MECC-Vertreter lobten laut Berichten die Bemühungen des jordanischen Königshauses für ein friedliches Zusammenleben von Muslimen und Christen sowie dessen Initiativen für den interreligiösen Dialog. (kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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