RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 9.9.2016

Tagesmeldungen vom 9.9.2016

- „Letzte Gespräche“ mit Benedikt: Lob auf Franziskus -
- Papst an Missionsbischöfe: „Seid immer erreichbar“ -
- Abtprimas Notker Wolf: Unbequemes sagen ist Pflicht -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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INTERVIEW-BAND BENEDIKT XVI.:

In einem neu erschienen Interview-Band gibt der emeritierte Papst Benedikt XVI. Auskunft über sein Leben und Wirken. Das Buch „Benedikt XVI. - letzte Gespräche“ hat der deutsche Journalist Peter Seewald geschrieben, es ist an diesem Freitag erschienen. Der 89-jährige emeritierte Papst, der zurückgezogen in den Vatikanischen Gärten lebt, äußert sich in dem langen Interview über seine Biographie, das II. Vatikanische Konzil, die Kirche in Deutschland, sein Pontifikat und seinen Rücktritt. (rv)

„Letzte Gespräche“ mit Benedikt: Lob auf Franziskus
Über seinen Nachfolger sagt Benedikt, er habe mit der offenen Art von Franziskus keinerlei Probleme: „Im Gegenteil, ich finde das gut.“ Überhaupt sei es ermutigend, dass mit einem südamerikanischen Papst in der Weltkirche auch andere Gewichte zur Geltung gebracht würden – „und Europa nun auch von außen her neu missioniert wird“. Weiter kommt der emeritierte Papst zu dem Fazit: „Eine neue Frische in der Kirche, eine neue Fröhlichkeit, ein neues Charisma, das die Menschen anspricht, das ist schon etwas Schönes.“ (rv)
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Benedikt sieht sich nicht als „Gescheiterten“
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Emeritierter Papst kritisiert deutschen „hochbezahlten Katholizismus“
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Benedikts Rückblick aufs Konzil: Außenwirkung wurde nicht bedacht
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Benedikt besorgt über „Entchristlichung Europas“
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Benedikt XVI. will kein Buch mehr schreiben
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Pater Lombardi: Benedikt-Buch ist eine schöne Überraschung
Das neue Buch „Letzte Gespräche“ mit Antworten des emeritierten Papstes Benedikt XVI. auf Fragen von Peter Seewald ist eine „schöne Überraschung“. So kommentiert Jesuitenpater Federico Lombardi die Neuerscheinung. Der ehemalige Direktor von Radio Vatikan und Vatikansprecher ist Aufsichtsratspräsident der vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger – Benedikt XVI. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Papst an Missionsbischöfe: „Seid immer telefonisch erreichbar“
Ein guter Bischof ist immer erreichbar, wenn ein Priester ihn sucht. Das betonte der Papst an diesem Freitagvormittag bei einer Audienz für Bischöfe, die in Missionierungsgebieten arbeiten. Die Evangelisierungskongregation hatte sie diese Woche nach Rom für eine Konferenz eingeladen und bei dem Treffen mit dem Papst sprach Franziskus über die allgemeine Rolle des Oberhirten. (rv)
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Papstmesse: Jesus verkünden - mehr mit Taten als mit Worten
Papst Franziskus ruft die Gläubigen auf, die Verkündung der Frohen Botschaft nicht auf eine „funktionale“ Aufgabe zu reduzieren, sondern durch ein vorbildliches christliches Leben Zeugnis für das Christsein abzulegen. Darauf ging er in seiner Predigt in der Frühmesse von diesem Freitag in der Casa Santa Marta ein. (rv)
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Abtprimas Notker Wolf: Unbequemes zu sagen ist Pflicht
Ein prominenter Ordensmann tritt ab: Notker Wolf, Abtprimas der Benediktiner, erhält am Samstag einen Nachfolger. In Rom wählen die aus aller Welt angereisten Benediktineräbte einen neuen Repräsentanten. Gudrun Sailer sprach in Rom mit dem scheidenden Abtprimas und fragte ihn zunächst nach seiner prägendsten Erinnerung an die zurückliegenden 16 Jahre. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Pressestelle des Vatikan hat heute das Programm der Apostolischen Reise von Papst Franziskus nach Schweden veröffentlicht. Der Papst wird demnach am 31. Oktober, wie geplant, seine Reise nach Schweden antreten. Kaum gelandet steht auch schon der erste offizielle Termin am Programm, so wird der Papst die königliche Familie in Lund besuchen. Im Anschluss wird er in Lund zusammen mit dem Lutherischen Weltbund an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren erinnern. So wird er in der lutherischen Kathedrale ein ökumenisches Gebet mit der Gemeinde feiern, danach geht es nach Malmö. Denn dort findet eine öffentliche Sitzung mit ökumenischen Delegationen statt. Am nächsten Tag, wird Papst Franziskus mit der katholischen Gemeinde in Malmö, die Ernte mitfeiern, bevor er dann um 15.30 Uhr in Rom zurück erwartet wird. (rv)
Der Campo Santo Teutonico, der Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder neben dem Petersdom im Vatikan ist eine Oase des Friedens und der Stille – normalerweise. An diesem Montag jedoch ist leises Geschabe zu Hören, an einer Ecke wird Mörtel angerührt, an der andren fleißig gepinselt: Restauratoren sind am Werk. Aktuell verschönern insgesamt 21 deutsche Steinmetze, Maurer, Bildhauer und Bautechniker den Friedhof. Die Gruppe vom Städtischen Berufsschulzentrum für das Bau- und Kunsthandwerk in München reinigt unter anderem noch bis diesen Freitag Gräber und erneuert Inschriften auf dem Campo Santo. Das Projekt wird mit EU-Geldern aus dem Erasmus-Programm finanziert wird und neben dem Campo Santo auch mit dem „cimitero acattolico“, dem „nichtkatholischen Friedhof“ in Rom kooperiert. (kap)

Europa

Deutschland
Zur Bischofsweihe und Amtseinführung seines künftigen Oberhirten Georg Bätzing erwartet das Bistum Limburg rund 2.000 Gäste. Zu ihnen zählten 40 Bischöfe aus dem In- und Ausland, Vertreter der Ökumene sowie der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und seine rheinland-pfälzische Amtskollegin Malu Dreyer (SPD), teilte das Bistum am Freitag mit. Das Bistum weist darauf hin, dass rund 1.000 Gäste Platz im Dom und auf dem Domberg fänden, der bestuhlt werde. Weitere Möglichkeiten zur Mitfeier gebe es in der Stadtkirche Sankt Sebastian und im Garten des Priesterseminars. Ein gemeinsames Sicherheitskonzept von Bistum, Polizei und Stadt sieht vor, dass für den Domberg eine Zugangsberechtigung nötig ist. (kna)

Österreich
Kardinal Christoph Schönborn hat dem früheren Extrembergsteiger Reinhold Messner nach dessen Äußerung „Gipfelkreuze gehören nicht auf den Berg!“ eine Reihe kritischer „Gegenfragen“ gestellt: „Haben wir die Berge erschaffen? Sind wir die Eigentümer dieser Welt? ... Ist es nicht eine Freude, am Gipfel des Berges dem Schöpfer zu danken?“ Das hätten unsere Vorfahren gewusst, die die Gipfelkreuze errichteten, so der Wiener Erzbischof. „Sind wir so viel gescheiter geworden als sie?“ Anlass für beider Stellungnahmen waren Vandalenakte in Oberbayern, wo nahe der Grenze zu Tirol drei Gipfelkreuze mutwillig mit Axthieben zerstört wurden. (kap)
Die Caritas sieht in der Notverordnung der Regierung weiterhin keine Lösung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Es braucht jetzt keine nationalstaatlichen Alleingänge, so Caritaspräsident Michael Landau am Donnerstag gegenüber der APA. An die Bundesregierung appelliert Landau, sich in der Begutachtungsphase Zeit zu nehmen und die Maßnahmen genau zu überdenken. Für „problematisch“ hält es Landau, nun eine Notlage „herbeizureden“ oder sogar „herbeizuadministrieren“. Sein Rat an die Regierung: In die Ursachenbekämpfung der Flüchtlingsbewegung solle die gleiche Energie wie in die Notverordnung investiert werden. (kap)

Russland
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat sich bei einem Besuch nahe der Grenze zu den USA für ein freundschaftliches Verhältnis beider Nachbarländer ausgesprochen. „Lasst uns für den Frieden in der ganzen Welt beten“, sagte er nach Kirchenangaben am Donnerstag auf der unbewohnten Ratmanow-Insel, dem vor Alaska liegenden östlichsten Ort Russlands. „Lasst uns für gute Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten beten, weil wir Nachbarn sind“, fügte der Patriarch hinzu. Er betonte, dass beide Länder „sehr nahe Nachbarn“ seien: „Wir leben vier Kilometer voneinander.“ Zugleich rief Kyrill I. zur Bewahrung der „Schöpfung Gottes“ auf. Denn die Schönheit der Erde dürfe nicht zerstört werden. (kap/kna)

Afrika

Die anhaltenden Unruhen im Südsudan führen dazu, dass noch immer viele Menschen in die Nachbarländer der Demokratischen Republik Kongo und nach Uganda fliehen. Rund 800.000 Südsudanesen haben bereits ihre Heimat verlassen. Sogar in der Demokratischen Republik Kongo, selbst ein Krisenland, das auf internationale Hilfe angewiesen ist, sind mittlerweile rund 27.000 Flüchtlinge aus dem Südsudan angekommen. Gleichzeitig treibt es tausende Kongolesen zurück aus dem Südsudan in ihre Heimat. Das hat die Hilfsorganisation Malteser am Freitag berichtet. Diese Krise finde im Verhältnis zu den großen Krisen im Mittleren Osten aber so gut wie keine öffentliche Aufmerksamkeit. (pm)

Asien

Pakistan
Die Minderheiten in Pakistan begrüßen die Aufstellung einer ersten Menschenrechtsarbeitsgruppe der Nation. Gleichzeitig wollen sie aber sichergehen, dass diese auch verfolgten Minderheiten nützt. Die neu gegründete Arbeitsgruppe soll nach dem Minister für Menschenrechte und Minderheitsangelegenheiten, Khalil Tahir Sandhu, Mitglieder aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen inkludieren, so auch Bürger, Journalisten, katholische Würdenträger und islamische Gelehrte. „Sie sollen den Fortschritt von provinziellen Abteilungen auf einer vierteljährlichen Basis überprüfen und Daten suchen, um die Menschenrechtssituation in Punjab zu beurteilen“, so der Minister. Dies ist ein wichtiger Schritt für auch die Christen im Pakistan, die immer wieder Opfer von religiöser Gewalt werden. (ucanews)

Asien/Libanon
Das Abfallproblem ist im Libanon seit über einem Jahr ungelöst und die Unzufriedenheit der Bürger in dem politisch instabilen Land wächst. Angesichts der dramatischen Lage will das Sekretariat der katholischen Schulen der Umwelt-Erziehung ein besonderes Augenmerk schenken, weshalb das Thema auch im Mittelpunkt eines Kongresses stand, der am Donnerstag in Beirut mit Blick auf den bevorstehenden Beginn des Schuljahres veranstaltet wurde. Der maronitische Patriarch Kardinal Boutros Bechara Rai betonte, dass das Umweltproblem nicht gelöst werden kann, wenn nicht eine kollektive Verhaltensänderung stattfinde, insbesondere was das Konsumverhalten anbelangt. Es brauche in den Schulen die Förderung einer „ökologischen Spiritualität“.(fides)

Asien/Türkei
Gegenwärtig sind in aller Welt 50 Millionen Kinder und Jugendliche auf der Flucht, die ihre Familien verlassen mussten. Insgesamt 28 Millionen flohen vor Gewalt und Krieg. Zwischen 2005 und 2015 habe sich die Zahl der minderjährigen Opfer verdoppelt. Dem jüngst veröffentlichten Bericht des Kinderhilfswerks UNICEF lässt sich entnehmen, dass sich 70% der minderjährigen Flüchtlinge in Europa um Asyl bewerben, um den Kriegen in Syrien, dem Irak, Afghanistan und dem Jemen zu entkommen. Ein Drittel der aus Afrika kommenden Migranten ist dabei unter 18 Jahre alt. Sie machen sich alleine auf den Weg und setzen sich dabei den Gefahren der Ausbeutung, des Missbrauchs und des Menschenhandels aus. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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