RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.9.2016

Tagesmeldungen vom 10.9.2016

Jubiläumsaudienz: Es gibt viele Sklaven im Namen der Freiheit -
- US-Amerikaner wird neuer Abtprimas der Benediktiner  -
Irak: Papst unterstützt Ärzte in der Niniveh-Ebene -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Jubiläumsaudienz: Es gibt viele Sklaven im Namen der Freiheit
Auch in der heutigen Zeit gibt es etliche Sklaven, die Opfer einer falschen Freiheit dazu geworden sind. Das sagte der Papst bei der monatlichen Sonderaudienz für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit an diesem Samstag auf dem Petersplatz. „Der heutige Mensch täuscht sich vor, dass er durch die eigenen Freiheiten alles erreichen kann“, so der Papst in seiner Katechese. „Da sagt einer: ,Ich mache das, weil mir das gefällt. Ich nehme Drogen, weil ich frei bin oder ich mache jenes, weil ich das will.´ Das sind Sklaven! Sie werden zu Sklaven im Namen der Freiheit.“ Jeder habe aber diese Menschen gesehen, „die am Ende auf dem Boden landen“. Deshalb sei es für alle notwendig, dass Gott jeden von jeglicher Form der Gleichgültigkeit, des Egoismus und der Selbstgenügsamkeit befreie. (rv)
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US-Amerikaner wird neuer Abtprimas der Benediktiner
Ein US-Amerikaner folgt auf den Deutschen Benediktiner Notker Wolf: Der Nachfolger als Abtprimas der Benediktinier heißt Gregory Polan und stammt von der Abtei Conception im US-amerikanischen Bundesstaat Missouri. 16 Jahre lang hatte Wolf sein Amt an der Spitze des Benediktinerordens inne gehabt. Die rund 250 Äbte wählten Polan an diesem Samstag in Rom. Der US-Benediktiner nahm die Wahl an und zählt somit als zehnter Abtprimas der Benediktiner Konföderation, also dem weltweiten Zusammenschluss aller Benediktinerklöster. (rv/kap)
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Irak: Papst unterstützt Ärzte in der Niniveh-Ebene
Die Kämpfe im Irak zwischen der Armee und den Milizen des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) dauern an. Es fehlen jedoch medizinische Hilfen, wie gegenüber Radio Vatikan der irakische Arzt Wissam Elias sagt. Er arbeitet für das Hilfswerk „Nineveh Relief“, die auch persönliche Hilfe von Papst Franziskus erhalten hat, wie Elias sagt. Das Hilfswerk unterhält ein Krankenhaus im kurdischen Erbil im Irak. „Papst Franziskus hatte mit einem Telefonanruf an unserem Präsidenten P. Benham Benoka versprochen, zu helfen“, so der Arzt. So habe der Papst vor Kurzem wichtige Papiere unterzeichnet, um die Bezahlung von Medikamenten zu ermöglichen. „Damit werden wir wichtige Arzneimittel von einer US-amerikanischen NGO erhalten können. Der Papst hält somit sein Versprechen und wir fühlen uns damit von ihm gesegnet.“ (rv/fides)
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Tansania: Bischöfe haben Angst vor „islamisiertem“ Europa
Die Flüchtlingskrise in Europa aus afrikanischer Sicht: Europäische Missionare, Bischöfe und Priester in Afrika rufen immer wieder die Menschen vor Ort auf, ihr Land nicht zu verlassen und stattdessen mitzuhelfen, ihrer Heimat eine Zukunft zu geben. Das ist auch das, was der österreichische Fidei Donum-Priester Hans Humer in Tansania erlebt, wie er im Gespräch mit Radio Vatikan sagt. „Was ich von den Priestern und insgesamt von der Kirche mitbekomme, ist die Angst vor einer Islamisierung Europas.“ Konkret sei die Angst vor einem Europa, dass der afrikanischen Kirche nicht mehr materiell und spirituell helfen könne, wenn sie im „Alten Kontinent“ zu schwach und abgedrängt wäre. (rv)
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Ukraine: Katholische Kirche will Frieden fördern
Großer Festtag für die Katholiken des lateinischen Ritus in der Ukraine: An diesem Samstag feierten sie in der westukrainischen Metropole Lemberg (Lviv) den 25. Jahrestag ihrer „Neugründung“. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 musste die römisch-katholische Kirche in dem Land neu aufgebaut werden, in einem Land, das jedoch eine „alte Tradition“ und Verbindung mit dem Katholizismus hält. Der Nuntius in Kiew, Erzbischof Claudio Gugerotti, schaut in die Zukunft: Die römisch-katholische Kirche in der Ukraine könne viel für die Entwicklung des Landes beitragen, gerade in der jetzigen schwierigen Lage. Im Donbass herrscht weiterhin ein Krieg, die Krim ist noch besetzt und unrechtmäßig annektiert. Seit Johannes Paul II. 1991 Bischöfe für die Ukraine ernannte, sei viel geschehen. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

„Im Schatten der Päpste“
Sie stehen meist im Hintergrund und sind doch immer ganz nah mit dabei: Die Privatsekretäre der Päpste. In dem Bildband „Im Schatten der Päpste. Der Alltag der Papst-Sekretäre von Pius XII. bis Franziskus“ erzählt die deutsche Journalistin und Vatikan-Korrespondentin Christa Langen-Peduto die Geschichte dieser Privatsekretäre nach. Dokumentiert wird dieser Bildband mit Fotos des dienstältesten Papst-Fotografen Josef Albert Slominski, der mit Papst Franziskus bereits den siebten Papst fotografiert hat. Langen-Peduto hat ihre sorgfältige Recherche zudem mit Interviews und Gespräche mit den noch lebenden Privatsekretären angereichert und bietet dadurch sehr persönliche Einblicke in den Alltag mit den Päpsten. (rv)
Hier die gesamte Rezension von Claudia Zeisel

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Schweiz
An einem Referat in Zürich hat Kardinal Peter Turkson dargelegt, wie nachhaltiges Wirtschaften aus Sicht der katholischen Soziallehre aussehen müsste. Nach drei Prinzipien sollte sich die Wirtschaft richten, erklärte der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden bei seiner Ansprache in einem Saal der Pädagogischen Hochschule in Zürich. Sie sollte versuchen, gute Arbeit anzubieten, gute Produkte herzustellen und guten Profit, also Wohlstand, zu generieren. Mit guten Produkten seien jene gemeint, die den Menschen wirklich etwas nützten. Die Frage nach der Nützlichkeit hat laut Turkson eine ethische Dimension. Dabei gehe es um „Needs“ (Notwendiges) und „Wants“ (Erwünschtes). Wirklich gut seien daher Güter, die für den täglichen Lebensunterhalt notwendig seien, wie etwa Getreide. Produkte der Unterhaltungsindustrie seien auf der ethischen Skala deutlich darunter anzusiedeln. (kath.ch)

Europa

Deutschland
Eine Woche vor den in vielen europäischen Städten geplanten Großdemonstrationen gegen TTIP und CETA verteidigt der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx die umstrittenen Freihandelsabkommen. Die Verantwortlichen sollten weiterverhandeln und „nicht einfach vorschnell aufgeben“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag gegenüber der deutschen katholischen Nachrichten-Agentur KNA in Bonn. Er forderte „ein faires Handelssystem als Teil einer Globalen Sozialen Marktwirtschaft“. Marx, der auch Vorsitzender der katholischen EU-Bischofskommission COMECE ist, unterstrich, internationale Handelsverflechtungen seien grundsätzlich zu begrüßen. (kna)
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hält nichts von einer pauschalen Ausgrenzung der AfD. „Wir müssen mit der AfD politisch diskutieren“, forderte er in einem am Freitag vorab veröffentlichten Interview der in Würzburg erscheinenden Zeitung „Die Tagespost“ in der Samstagsausgabe. Neymeyr kritisierte, dass die AfD zum Katholikentag Ende Mai in Leipzig „grundsätzlich nicht eingeladen wurde“. Neymeyr betonte, in der Flüchtlings- und Ausländerpolitik gebe es „kaum eine Gemeinsamkeit, auf die sich Kirche und AfD verständigen könnten“. So habe auf der Erfurter Kundgebungen der AfD jegliches Mitgefühl mit den Flüchtlingen gefehlt. „Da war überhaupt nichts von Empathie oder gar Solidarität zu spüren, nur blanke Ablehnung“, sagte der Bischof. (kna)
Der Theologe und Jesuit Andreas Batlogg kritisiert den emeritierten Papst Benedikt XVI. wegen seines neuen Buches. „Dieses Buch sollte es nicht geben,“ sagte der Chefredakteur und Herausgeber der Kulturzeitschrift „Stimmen der Zeit“ am Freitag im Deutschlandrundfunk. Batlogg äußerte sich zum am selben Tag erschienen Interviewbuch „Letzte Gespräche“ von Peter Seewald, in dem Benedikt XVI. unter anderem einen hoch bezahlten deutschen Katholizismus und eine Gewerkschaftsmentalität von kirchlichen Mitarbeitern kritisiert. Batlogg äußerte die Hoffnung, dass das Buch jetzt zum Auslöser eines Nachdenkens darüber werde, was ein Papst-Rücktritt bedeute. (kna)

Schweiz
Justitia et Pax – eine Kommission der Schweizer Bischofskonferenz – und der ökumenische Verein Oeku Kirche und Umwelt begrüßen die Schweizer Volksinitiative „Grüne Wirtschaft“. Die Initiative zeige „einen gangbaren Weg auf“, um die Umweltbelastung zu senken, so eine Mitteilung am Freitag. Die Volksinitiative „Für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft“ will die Umweltbelastung der Schweiz bis zum Jahr 2050 auf ein naturverträgliches Maß senken. Dies will sie über mehr Klimaschutz, Ressourceneffizienz und saubere Importe erreichen. Die Abstimmung findet am 25. September statt. (kath.ch)

Naher Osten

Heiliges Land
Der neue Verwalter des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Administrator Pierbattista Pizzaballa, erhält an diesem Samstag in seiner Heimatdiözese Bergamo die Bischofsweihe vom Präfekten der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri. Als Administrator hat er nun die Aufgabe, für eine Übergangszeit die Amtsgeschäfte zu führen und eine Reihe offener Fragen und Probleme zu klären. Nach unbestätigten Angaben aus Jerusalemer Kirchenkreisen soll diese Aufgabe zunächst auf zwei Jahre beschränkt sein. Die Bischofsweihe findet daher auch nicht in Jerusalem statt, um den Eindruck zu vermeiden, es werde ein neuer Patriarch installiert, hieß es weiter. Der 51-jährige Franziskaner Pizzaballa war von 2004 bis Mai 2016 als Kustos Vorsteher seines Ordens im Heiligen Land. Ende Juni wurde er vom Papst zum Nachfolger des pensionierten Twal an der Spitze des Patriarchats ernannt – jedoch nicht im Rang eines Patriarchen. (kna)

 

Palästina
Der emeritierte lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, der auch dafür bekannt ist, dass er sich für die „palästinensische Sache“ einsetzt, beklagt eine „Zuspitzung“ in der palästinensischen Gesellschaft im Zusammenhang mit einem Wiedererwachen des „Sektierertums“. Mit seiner von den arabischen Medien, darunter dem Internetportal abouna.org veröffentlichten kurzen Stellungnahme, wendet er sich direkt an die Palästinensische Behörde und auch an die Hamas, die er daran erinnert, dass „Fehler korrigiert werden müssen, wenn man solche begangen hat“. Damit bezieht er sich insbesondere auf die jungen Generationen und die Notwendigkeit „Lehrpläne zu entwickeln, die vermitteln, dass alle Bürger gleich sind“. (fides)

 

Jordanien
Königin Rania von Jordanien ist ein Fan von Papst Franziskus. „Ich bewundere die Arbeit, die Papst Franziskus getan hat und weiter tut, um die Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Religionen zu stärken“, sagte die muslimische Monarchin und Gattin von König Abdullah II. der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Freitag. Die 46-Jährige bezeichnete das Oberhaupt der katholischen Kirche in dem Interview als „Vorbild für den interreligiösen Dialog und das Zusammenleben“. In der heutigen Zeit seien Stimmen wie die des Papstes nötiger als je zuvor. Die jordanische Königin wird am Sonntag in Florenz erwartet, wo sie mit dem „Andrea Bocelli Humanitarian Award“ ausgezeichnet wird. (kap)

Amerika

Venezuela
Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino, hat die venezolanische Bevölkerung zur friedlichen Lösung von Konflikten aufgefordert. „Es fehlen Lebensmittel jeder Art und es gibt kaum Medikamente und die Lage hat sich zugespitzt, doch wir müssen uns um eine friedliche Lösung bemühen“, so der Kardinal. In dieser Woche kam es erneut zu Straßenprotesten gegen den Nationalen Wahlrat (CNE) im Zusammenhang mit einer Verzögerung des Referendums. Anhänger der Opposition fordern, dass die Volksbefragung vor dem 10. Januar stattfindet, da nur auf diese Weise durch einen Sieg der „Ja“-Stimmen der Rücktritt der gesamten Regierung und die Organisation von Neuwahlen möglich seien. (fides)

Kolumbien
Nach der Unterzeichnung der Friedensvereinbarung zwischen der kolumbianischen Regierung und den FARC-Rebellen in Havanna hat der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Augusto Castro von Tunja, im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag zu einer „verantwortungsbewussten“ Teilnahme am Referendum aufgerufen. „Die persönliche Meinung jedes einzelnen ist ein unveräußerliches Recht, deshalb sollte jeder eine freie Entscheidung zum Wohl aller treffen“, so der Erzbischof wörtlich. Am kommenden 2. Oktober sollen die kolumbianischen Bürger über die Gültigkeit des Friedensabkommens abstimmen, mit denen der 52-jährige Bürgerkrieg im Land beendet werden soll. Unterdessen sollen an diesem Samstag auf der Grundlage der Vereinbarungen die in den Reihen der FARC kämpfenden Minderjährigen zu ihren Familien zurückkehren. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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