RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.9.2016

Tagesmeldungen vom 13.9.2016

- Papst: Sensibel mit Wiederverheirateten umgehen -
Kurienkardinal würdigt deutsche Marktwirtschaft -
- Assisi: Viele Erfolg für 30 Jahre Friedenstreffen -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Pia Dyckmans
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst wünscht sensiblen Umgang mit Wiederverheirateten
Der Papst hat die argentinischen Bischöfe für ihr Vorgehen im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen gewürdigt. Nach einem langen Prozess der Unterscheidung und Begleitung können die betroffenen Gläubigen im Einzelfall wieder zur Beichte und zum Empfang der Eucharistie zugelassen werden, heißt es in einer Handreichung der Bischöfe der Region Buenos Aires für ihre Priester. Ein „unbegrenzter Zugang zu den Sakramenten“ sei damit nicht gemeint, es gehe vielmehr und Entscheidungen im Einzelfall, betonen die Bischöfe. Diese Handreichung der argentinischen Bischöfe werde „sehr gut tun“, lobte Franziskus nun in einem Brief. (rv/kna)
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Papstmesse: Handy und Fernseher weg vom Essenstisch
Franziskus würde Handy und den Fernseher verbannen, wenn sich die Familie zum Essen trifft. Das sagte er an diesem Dienstag während der Morgenmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Er sprach wie so oft über die „Kultur der Gleichgültigkeit“, die sich in unsere heutige Zeit eingeschlichen hätte. Dagegen müsse man an einer Kultur der Begegnung arbeiten, um die Kultur der Begegnung zu besiegen. (rv)
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Kurienkardinal für „neues soziales Wirtschaftsmodell“
Das deutsche Modell der Sozialen Marktwirtschaft taugt als Vorbild für andere Länder. Das sagte der vatikanische Verantwortliche für soziale Fragen, Kurienkardinal Peter A. Turkson, bei einer internationalen Konferenz im Rom zum Thema „Die Wirtschaft gemäß Papst Franziskus“. In der ursprünglichen Sozialen Markwirtschaft habe die Wirtschaft „ihre soziale Verantwortung, ihre Verpflichtung zum Gemeinwohl akzeptiert“, so der Kardinal laut Redemanuskript, und dies sei in Deutschland besonders deutlich geworden. (rv)
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Bischof von Aleppo: Syrien hofft
Seit Montagabend herrscht Waffenruhe in Syrien. Zumindest zum Teil. Die USA und Russland hatten diesen Waffenstillstand ausgehandelt, er soll alle Gruppen in Syrien betreffen, die von den Vereinten Nationen nicht als terroristische Gruppe eingestuft werden. Zum größten Teil wird die Waffenruhe eingehalten, viele hoffen auf diese „letzte Chance Syriens“ auf Frieden, wie Politiker diesen Waffenstillstand nennen. Auch der chaldäische Bischof von Aleppo Antoine Audo hofft auf darauf. „Wir hoffen, aber es sind schon sechs Jahre, die wir so viel erleiden, die wir hoffen, dass es Anzeichen für Frieden und Versöhnung gibt“, so der Bischof. (rv)
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BLICKPUNKT FRIEDENSTREFFEN:

Assisi-Friedenstreffen: Viel erreicht in den vergangenen 30 Jahren
Mit einem mehrtägigen Treffen und einem Gebetsmoment für jede teilnehmende Religionsgemeinschaft wollen die Organisatoren des Friedenstreffens in Assisi kommende Woche an die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte erinnern. Vor genau 30 Jahren fand das erste Treffen der katholischen Basisgemeinde Sant’Egidio in der Stadt des Heiligen Franz von Assisi statt. Seither wurden die Zusammenkünfte in verschiedene Orten jedes Jahr durchgeführt. Zum „runden Jubiläum“ geht es nun wieder zurück zu den Wurzeln. Mit dem Fall der Berliner Mauer oder der Zurückdrängung von Al Kaida habe das Friedenstreffen durchaus an erfolgreiche Momente mitgewirkt, so der Sprecher des Franziskaner Konvents in Assisi, Pater Enzo Fortunato, bei der Vorstellung des Treffens bei Radio Vatikan an diesem Dienstag. (rv)
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Assisi: Franziskus setzt neue Akzente im interreligiösen Dialog
Auch Papst Franziskus wird nach Assisi reisen und an dem neuen Friedensgebet der Weltreligionen teilnehmen. Timo Güzelmansur ist Geschäftsführer der CIBEDO, der Christlich-islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle der Deutschen Bischofskonferenz. Pia Dyckmans sprach mit ihm über die Bedeutung des Friedensgebetes für den interreligiösen Dialog 30 Jahre nach dem ersten Friedensgebet - und 15 Jahre nach dem 11. September, der eine neue Epoche interreligiöser Kontroversen einläutete. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus und Argentiniens Staatspräsident Mauricio Macri sollen sich laut argentinischen Medienberichten am 15. Oktober neuerlich im Vatikan treffen. Das habe die argentinische Regierung dem Nachrichtenportal „Telam“ bestätigt. Aus dem Vatikan gibt es dazu vorerst keine Bestätigung. Es wäre die zweite Begegnung der beiden Argentinier seit Macris Amtsantritt im Dezember. Der Regierungschef reist anlässlich einer religiösen Zeremonie nach Rom: Am 14. Oktober spricht der Papst den argentinischen Priester Jose Gabriel del Rosario Brochero (1840-1914) heilig. Das Verhältnis zwischen Papst und Präsident galt lange als angespannt. (kna)
Papst Franziskus feiert am Mittwoch die Morgenmesse mit der Familie von Jacques Hamel. Der französische Priester wurde am 26. Juli am Altar seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray von islamistischen Terroristen ermordet. An der Papstmesse in der Kapelle der Papstresidenz Santa Marta werden auch der Erzbischof von Rouen Dominique Lebrun sowie 80 Pilger der Diözese teilnehmen. Der Papst will nach dem Anschlag in Rouen mit diesem Gedenkgottesdienst seine Nähe zur Familie und zur katholischen Kirche in Frankreich ausdrücken. CTV überträgt die Messe live. Jacques Hamel feierte am 26. Juli die Messe in Saint-Etienne-du-Rouvray mit fünf Gläubigen, als zwei islamistische Attentäter in die Kirche eindrangen und den 86 Jahre alten Priester enthaupteten. (rv)

Europa

Deutschland
Kirchlicher Antisemitismus ist nach den Worten des obersten Protestanten Heinrich Bedford-Strohm bis in die Gegenwart verbreitet. Es sei „besonders schmerzlich“, dass man auch in den christlichen Gemeinden auf Judenfeindschaft stoße, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Montagabend in München. Er rief dazu auf, entsprechende Tendenzen klar zu bekämpfen. „Antisemitismus und Rassismus haben in den Kirchen keinen Platz“. Dafür träten die Kirchen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ein. Der bayerische Landesbischof würdigte den jüdisch-christlichen Dialog nach dem Zweiten Weltkrieg. Der EKD-Ratsvorsitzende äußerte sich bei der Verleihung des Eugen-Biser-Preises an die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch. (kna)

Türkei
Der islamische Prediger Fethullah Gülen ist ein „trojanisches Pferd des Vatikans“ - das behaupten türkische Medien, die der Regierung Erdogan nahe stehen. In der Medienkampagne wird Gülen, der in den USA im Exil lebt, vorgeworfen, den Putschversuch vom 15. Juli initiiert zu haben. Er und die von ihm geführte Hizmet-Bewegung seien aber schlussendlich als „Trojanisches Pferd des Vatikans“ zu bezeichnen, so resümiert der vatikanische Pressedienst Fides die entsprechende Berichterstattung in der Türkei. In der vergangenen Woche gaben nationalistische Zeitungen wie „Sabah“ die These des aserbaidschanischen Journalisten Agil Alesenger wieder, der behauptet, Gülens Hizmet-Bewegung sei Teil eines „Infiltrationsplans“, den der Vatikan durch den Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog vorantreibe. Als angeblichen Beweis für seine Theorie zitiert der Journalist lobende Worte Gülens für den Papst sowie Auszüge aus einer Ansprache von Johannes Paul II. (fides)
In der Türkei werden bereits widerlegte Putschvorwürfe gegen Patriarch Bartholomaios wieder laut. Erhoben hatte sie das Massenblatt „Aksam“ Ende August im Zusammenhang mit dem Putschversuch im Juli, nun werden sie wiederaufgegriffen von der regierungsnahen Zeitung „Yeni Safak“. Ein von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnet darin den Umsturzversuch als Werk „der CIA, von Fethullah Gülen und des Phanar“. Der US-amerikanische Botschafter in Ankara John Bass begab sich daraufhin in den Phanar zu einem Gespräch mit Bartholomaios, der kurz vor seine Abreise zu einem Pastoralbesuch in Kroatien steht. Das Patriarchat richtete einen Bereitschaftsdienst ein, um für allfällige weitere Anschuldigungen gerüstet zu sein. (kap)
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat am 11. September einen neuen Oberhirten für die Metropolis Smyrna (Izmir) geweiht, die 1922 bei der Vertreibung der kleinasiatischen Christen untergegangen ist. Er bezeichnete dabei das Wiedererstehen dieser urkirchlichen Diözese als „Auferstehung für die kleinasiatische Christenheit“. Der erste Metropolit von Smyrna seit 94 Jahren ist der Generalsekretär des Heiligen Synods, Bartholomaios Samaras. Er erwarb sich besondere Verdienste um die Organisation des orthodoxen Konzils von Kreta im vergangenen Juni. Seine Inthronisierung in Izmir, der drittgrößten Stadt der Türkei, soll am 25. September stattfinden. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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