RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.9.2016

Tagesmeldungen vom 14.9.2016

- Franziskus: Töten im Namen Gottes ist satanisch -
- Papst erlaubt Verehrung des ermordeten Priesters Hamel -
- Generalaudienz: „Hirten sollen keine Fürsten sein“ -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

BLICKPUNKT VATIKAN:

Franziskus: Töten im Namen Gottes ist satanisch
Papst Franziskus hat angesichts des islamistischen Mordes an dem französischen Priester Jacques Hamel die Religionen dazu aufgerufen, diese Form von Gewalt gemeinsam zu verurteilen. „Wie sehr wünschte ich, dass alle religiösen Konfessionen klar aussprechen würden: Im Namen Gottes zu töten ist satanisch!“, bekannte er vor Angehörigen des Priesters, dem am Altar seiner Kirche Terroristen des sogenannten „Islamischen Staates“ die Kehle durchschnitten. Franziskus feiert an diesem Mittwochmorgen mit den Angehörigen Hamels und 80 weiteren Gläubigen aus der Gemeinde Saint-Etienne-du-Rouvray die heilige Messe in seiner Residenz Santa Marta. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst erlaubt Verehrung des ermordeten Priesters Hamel
Der von Islamisten ermordete Priester Jacques Hamel ist ein Märtyrer, der in seiner Heimatdiözese auch als solcher in den Kirchen in das Gebet aufgenommen werden kann. „Regt seine Verehrung an!“, habe Papst Franziskus persönlich dem zuständigen Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, mitgeteilt, wie dieser am Mittwoch im Vatikan sagte. Lebrun hatte zuvor an der Frühmesse mit Franziskus zu Ehren Hamels teilgenommen. Der Papst sagte nach der Messe zu Lebrun, er solle von Hamel ein Bild in der Kirche aufhängen, denn er sei ein Seligen. Die Pilgergruppe aus Rouen brachte das Brevier von Hamel mit, das fortan in San Bartolomeo auf der Tiberinsel aufbewahrt werden soll. Die Kirche ist dem Andenken an Märtyrer des 20. und 21. Jahrhunderts gewidmet. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Generalaudienz: „Hässlich, wenn die Hirten Fürsten werden“
Einmal mehr hat Papst Franziskus alle Verantwortlichen in der Kirche dazu ermahnt, sich nicht über die ihnen anvertrauten Gläubigen zu erheben. Bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz erinnerte er daran, dass Jesus der Diener aller gewesen sei. An diesem Beispiel sollten sich die Mächtigen in der christlichen Gemeinde orientieren. Jesus sei allen nahe gewesen, vor allem den Ärmsten. Er war ein Hirte mitten unter den Menschen, bei den Armen – mit ihnen arbeitete er jeden Tag zusammen. „Jesus war kein Fürst! Es ist hässlich für die Kirche, wenn die Hirten Fürsten werden, fern von den Menschen, fern von den Ärmsten“, betonte Franziskus. Das sei nicht der Geist Jesu! (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Kurienreform: Klerus, Bischöfe, Bildung und Ökumene im Visier
Über den derzeitigen Stand der Kurienreform hat sich Papst Franziskus von Montag bis Mittwoch mit seinem Kardinalsrat ausgetauscht. Bei dem mittlerweile 16. Treffen dieser Art ging es vor allem um die Kongregationen für Klerus, Bischöfe und Bildung sowie um den Päpstlichen Einheitsrat; das war am Mittwoch aus dem Vatikanischen Pressesaal zu hören. Hauptfokus der Beratungen sei gewesen, „wie die einzelnen Einrichtungen der Kurie besser der Mission der Kirche dienen können“. (rv)
Lesen Sie hier mehr

____________________________________

BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Hohe Erwartungen an UNO-Flüchtlingsgipfel
Hohe Erwartungen hat Österreichs Caritas-Präsident Michael Landau an den Flüchtlings- und Migrationsgipfel, den die Vereinten Nationen am Montag, 19. September, in New York veranstalten. Lösungsansätze für ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen bei den heutigen und künftigen Migrations- und Flüchtlingsbewegungen könnten präsentiert und in die Wege geleitet werden, denn „die jüngsten Monate haben gezeigt, dass kein Land der Welt die Aufgaben alleine schaffen kann“, so Landau gegenüber der Nachrichtenagentur „Kathpress“. Wichtig sei es, dass jetzt eine breite internationale Diskussion über Migration in Gang komme. (kap)
Hier mehr in Text und Ton

Pakistan: „Opfer des Blasphemiegesetzes gibt es viele“
Diesmal traf es Shikarpur: Vor einer schiitischen Moschee sprengte sich am Montag in der pakistanischen Sindh-Provinz ein Attentäter selbst in die Luft. Dabei wurden mindestens 13 Menschen verletzt, die dort gerade das islamische Opferfest Eid al-Adha begingen. In Khanpur, nicht weit von Shikarpur entfernt, konnte ein ähnlicher Anschlag gerade noch abgewendet werden. Es sind Nachrichten wie diese, die Erzbischof Joseph Coutts von Karatschi alarmieren. Der nahezu tägliche Terror einiger Islamistengruppen richte sich gegen alle Menschen in Pakistan, ganz gleich welcher Religion oder Gruppe sie angehörten. Das sagte der Präsident der pakistanischen Bischofskonferenz im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

UNSER FILMTIPP:

Auf Augenhöhe
Ein selbstbewusster zehnjähriger Waisenjunge stößt zufällig auf seinen ihm unbekannten Vater, muss aber enttäuscht erkennen, dass dieser kleinwüchsig und sogar noch etwas kleiner als er selbst ist. Die Annäherung der beiden ist schmerzhaft und kompliziert, erweist sich aber als erkenntnisreich und gewinnbringend, weil Freundschaft und Respekt ein tragfähiges Fundament bilden. Vitaler Jugendfilm mit einem nuanciert aufspielenden jungen Hauptdarsteller, der die Entbehrungen und Enttäuschungen, vor allem auch die Hoffnungen und Sehnsüchte glaubwürdig vermittelt. Insgesamt lebt der Film von seiner impulsiven Direktheit, mit der er sein alles andere als leichtes Thema mal dramatisch, mal komisch angeht. - Sehenswert ab 10. (FilmDienst)
Hier zur Rezension

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper widerspricht kritischen Aussagen von Kurienerzbischof Georg Gänswein zum Verhältnis zwischen Kasper und Benedikt XVI. Gänsweins Anmerkung bei der Vorstellung des neuen Interviewbuchs, in der er „mich als Gegner des emeritierten Papstes bezeichnet hat, widerspricht den Tatsachen wie auch vielen freundschaftlichen brieflichen Äußerungen des emeritierten Papstes selbst, die ich in mehr als 50 Jahren bis in jüngste Zeit von ihm erhalten habe“, zitiert das österreichische Internetportal kath.net aus einer schriftlichen Stellungnahme Kaspers. (kna)

Europa

Deutschland
„Suche Frieden“: Das ist das Leitwort des 101. Deutschen Katholikentags. Er findet im Mai 2018 in Münster statt, und dort wurde das Leitwort an diesem Dienstag bekanntgegeben. Die Veranstalter erinnern daran, dass in Münster 1648 der Dreißigjährige Krieg mit einem Friedensschluss zu Ende gegangen ist. Das Leitwort ist dem 34. Psalm entnommen. (rv)
Für den Aufbau einer muslimischen Militärseelsorge in der Bundeswehr spricht sich der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck aus. Zur Begründung verwies er am Dienstagabend in Bergisch Gladbach auf Tausende bekennende muslimische Bundeswehrsoldaten und die in Deutschland geltende Religionsfreiheit. Es müsse eine vom muslimischen Verständnis her zu bestimmende Militärseelsorge ganz eigener Prägung ermöglicht werden. Laut Overbeck wird es seitens des Staates aber „noch mancher Anstrengung bedürfen“, im Gespräch mit dem Islam in Deutschland Formen einer institutionalisierten Militärseelsorge zu entwickeln. (kna)
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, wehrt sich gegen Kritik des deutschen Kurienerzbischofs Georg Gänswein. „Ich denke überhaupt nicht daran, den früheren verdienstvollen Papst zu kritisieren oder gar an ihm herumzunörgeln“, stellte Sternberg am Dienstag in Münster klar. Hintergrund ist das jüngst erschienene Interview-Buch „Letzte Gespräche“, in dem der emeritierte Papst Benedikt XVI. einen aus seiner Sicht „etablierten und hochbezahlten Katholizismus“ in Deutschland kritisiert. Dem widersprach Sternberg schon in der letzten Woche. Er forderte solide Korrekturvorschläge ein. (kna)
Der künftige Bischof von Limburg, Georg Bätzing, wünscht sich „mehr Mut zum Experiment“ in der katholischen Kirche. „Man muss den Mitarbeitern und Ehrenamtlichen die Freiheit geben, in ihrer jeweiligen Seelsorge-Situation Versuche zu machen, und fehlertolerant sein“, sagte Bätzing im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ): „Wir bleiben katholisch, dafür steht ein Bischof. Im Rahmen des katholisch Möglichen ist aber viel mehr möglich, als wir uns zutrauen." Dazu wolle er ermutigen, betonte der Trierer Generalvikar, der am Sonntag in Limburg zum Bischof geweiht wird und damit sein neues Amt antritt. (kna)

Österreich
Für ein großes mediales Echo hat Kardinal Christoph Schönborn mit seiner Predigt bei der Maria-Namen-Feiern am Sonntag, den 11. September, im Wiener Stephansdom gesorgt. Dabei war der Wiener Erzbischof unter anderem auf den Ursprung des kirchlichen Festes „Maria Namen" eingegangen, das als Dank für die Befreiung Wiens vor den muslimischen Osmanen vor 333 Jahren eingeführt wurde. Europa habe sein christliches Erbe „verschleudert", klagte der Kardinal und stellte die Frage in den Raum, ob es einen erneuten Versuch einer „islamischen Eroberung Europas“ gebe. (kap)

Italien
Wie sieht Papst Franziskus wirtschaftliches Handeln? Worin liegt aus heutiger katholischer Perspektive die Verantwortung von Unternehmern und Managern? Und was können Wirtschaftsfunktionäre von der Kirche lernen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich an diesem Dienstag ein internationaler Kongress in Rom, den drei Botschaften beim Heiligen Stuhl – jene von Österreich, Deutschland und der Niederlande - sowie der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden ausrichteten. Dessen Präsident, Kardinal Peter A. Turkson, hielt die Eröffnungsrede. In dieser würdigte er das Modell der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. (rv)

Afrika

Kenia
Ein kirchliches Netzwerk soll durch Dialog den Frieden in Afrika fördern. Dies wurde am Ende einer dreitägigen Konferenz bekannt gegeben, die „Missio-Aachen“ mit dem Institut für Islamwissenschaft des katholischen Tangaza University College in Nairobi, Kenia, veranstaltet hatte. Wie Marco Moerschbacher von „Missio-Aachen“ mitteilt, soll das „Missio-Network African Theology“ zur „Erweiterung der Reflexion über das Verhältnis zwischen Religion und Gewalt und den Beitrag der Religionen zum Dialog und zum Frieden“ beitragen. (fides)

Naher Osten

Irak
Mindestens 13 chaldäische Bischöfe aus dem Irak wollen Papst Franziskus während seiner Georgien-Reise Ende September/Anfang Oktober treffen. Das hat der chaldäische Patriarch von Bagdad, Erzbischof Louis Sako, angekündigt. Auf dem offiziellen Programm des Papstbesuchs ist für den Nachmittag des 30. September eine Begegnung von Franziskus mit der chaldäischen Gemeinde in der ehemaligen Sowjetrepublik vorgesehen. „In Georgien“, so der Patriarch, „leben rund 10.000 Mitglieder unserer Kirche. Aus diesem Anlass werden nicht nur die Bischöfe, sondern auch viele Priester und Gläubige aus dem Irak nach Tiflis reisen, um den Papst zu sehen.“ (fides)

Asien

Südkorea
Die südkoreanische Bischofskommission für Gerechtigkeit und Frieden ist bestürzt über die Atom-Fortschritte des nordkoreanischen Nachbarn. Sie ruft das Regime in Pyongyang dazu auf, die Entwicklung von Atomwaffen aufzugeben. An die eigene Regierung in Seoul und an die USA geht der Appell: „Hört auf damit, die Atomtests Nordkoreas als Vorwand zu nehmen, um Asien mit Bomben zu übersäen!“ Friede sei nicht möglich, wenn man sich auf eine „Eskalation von Spannungen und Sanktionen“ einlasse. Der Text der Bischofskommission fordert „ein Gleichgewicht des Friedens, nicht der Macht“. (rv)

Amerika

Paraguay
In Luque treffen sich seit Dienstag Basisgemeinschaften aus ganz Lateinamerika und der Karibik; es ist der zehnte Kongress dieser Art. Die Delegierten erinnern bis zum 17. September u.a. an die Anerkennung kirchlicher Basisgemeinschaften durch den Rat Lateinamerikanischer Bischofskonferenzen (CELAM) vor genau fünfzig Jahren. „Hauptziel ist eine Neubelebung der kirchlichen Basisgemeinschaften auf den Grundlagen der heutigen Zeichen der Zeit und der Erfahrungsaustausch mit Blick auf Zukunftsperspektiven“, heißt es in einer Verlautbarung der Bischofskonferenz von Paraguay, die Gastgeberin der Jubiläums-Veranstaltung ist. (fides)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

____________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va