RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 16.9.2016

Tagesmeldungen vom 16.9.2016

UN-Flüchtlingsgipfel: Papstbotschaft ist wichtig -
Papst an neue Bischöfe: Seid keine Narzissten! -
Irak: Christen besorgt über Zukunft von Mossul -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

UNHCR: Papstbotschaft der Solidarität ist fundamental
Wenige Tage vor dem zentralen UNO-Flüchtlingsgipfel in New York hat sich Papst Franziskus aus erster Hand über den Stand der Verhandlungen informieren lassen. Er empfing an diesem Donnerstag den UNO-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi in Audienz. Radio Vatikan bat ihn danach zum Interview. Die UN-Vollversammlung will am kommenden Montag eine „New Yorker Erklärung“ mit einer Serie von Selbstverpflichtungen zum Schutz von Flüchtlingen und Migranten weltweit verabschieden. (rv)
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Papst: „Christen sind nicht von gestern - sondern von übermorgen“
Christen sind nicht von gestern – im Gegenteil, sie sind von übermorgen. Das sagte Papst Franziskus am Freitag bei der Morgenmesse in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta. In seiner Predigt nahm er dabei Bezug auf den Ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther. Die Herausforderung bestehe im Begreifen der leiblichen Auferstehung Christi. „Die Logik des Übermorgen ist die Logik der Fleischwerdung Christi”, so der Papst. (rv)
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Papst an neue Bischöfe: „Die Welt braucht keine manipulativen Hirten“
Papst Franziskus hat kürzlich berufenen Bischöfen empfohlen, sich nicht zu verstellen, sondern den Gläubigen gegenüber authentisch und barmherzig zu sein. Die Welt brauche auch keine modischen Bischöfe: „Die Menschen spüren es und entfernen sich, wenn sie Narzissten, Manipulatoren, Verteidiger der eigenen Sache, den Rufern nach falschen Kreuzzügen begegnen“, sagte der Papst den Hirten aus mehreren Kontinenten, die diese Woche das Seminar für neue Bischöfe in Rom besuchen. (rv)
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Irak: Christen blicken mit Sorge auf Offensive von Mossul
Irakische Christen blicken mit gemischten Gefühlen auf die geplante Offensive internationaler Streitkräfte gegen den IS in der Niniveh-Ebene. Einerseits wünschen sie sich die Rückeroberung der Millionenstadt Mossul, die die Dschihadisten 2014 im Sturm genommen haben; andererseits befürchten die irakischen Christen noch mehr Zerstörung und eine weitere Fluchtwelle. Radio Vatikan sprach mit dem chaldäischen Bischof Amel Shamon Nona, der bis zum Eroberungszug des IS Erzbischof von Mossul war. Heute ist er Bischof der Eparchie Sankt Thomas der Apostel in Sydney. (rv)
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PROGRAMMHINWEIS:

Die Radioakademie vom Dienstag den 20. September wird dieses Mal vorverlegt. Sie wird am Sonntag den 18. September laufen. Stattdessen senden wir am Dienstag Abend den 20. September eine ausführliche Sondersendung über das Weltfriedenstreffen in Assisi mit Papst Franziskus. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus empfängt am Samstag kommender Woche Angehörige der Opfer der Terroranschlags von Nizza. Das teilte der vatikanische Pressesaal mit. Die Begegnung werde am 24. September um 12 Uhr in der Audienzhalle stattfinden. Bei dem Attentat am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli, fuhr ein 31-jähriger Tunesier mit einem LKW durch eine Menschenmenge auf der Strandpromenade, 86 Personen starben, mehr als 300 wurden verletzt. Bereits diese Woche hatte der Papst die Angehörigen des in Frankreich von Islamisten ermordeten Priesters Jacques Hamel empfangen. (rv)
Papst Franziskus hat am Freitag das japanische Oberhaupt des Tendai-Buddhismus empfangen, Koei Morikawa. Zu den Inhalten des Gesprächs im Vatikan machte das vatikanische Presseamt zunächst keine Angaben. Der 90-jährige Morikawa übernahm erst vergangenen Dezember die Rolle als oberster Leiter des Tendai-shu. Diese Richtung des japanischen Buddhismus zeichnet sich durch die Integration unterschiedlicher buddhistischer Traditionen aus. Morikawa nimmt am dreitägigen Friedenstreffen der Religionen teil, das am Sonntag in Assisi beginnt. (kna)
Der Administrator der römisch-katholischen Kirche im Heiligen Land, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, ist am Freitag zu einer Unterredung mit Papst Franziskus im Vatikan zusammengetroffen. Angaben zu Dauer und Inhalten machte das vatikanische Presseamt nicht. Pizzaballa gilt als enger Vertrauter des argentinischen Papstes. Der 51-jährige Franziskaner aus Norditalien übernimmt als Apostolischer Administrator die Amtsgeschäfte von Patriarch Fouad Twal.  Dieser hatte von 2005 bis zu seinem altersbedingten Rücktritt im Juni das Lateinische Patriarchat mit Sitz in Jerusalem geleitet. Pizzaballa war von 2004 bis Mai 2016 in der Rolle des Kustos für die katholischen Wallfahrtsstätten im Heiligen Land zuständig. (kna)

Europa

Deutschland/Türkei
Zehn Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels beklagten am Freitag die Einschränkung grundlegender Freiheiten in der Türkei. Sie appellierten in Frankfurt an Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, sich kompromisslos für Presse- und Meinungsfreiheit in dem Land einzusetzen, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilte. So auch der Autor Alfred Grosser, er wirft die Frage auf, ob die augenblickliche Politik der Türkei es überhaupt erlaube, weiter über einen EU-Beitritt zu sprechen. „Wenn jeder Journalist, der etwas kritisiert, ein Terrorist sein soll und befürchten muss, keinen Anspruch auf einen fairen Prozess zu haben, dann passt das nicht zu unseren Vorstellungen einer freien, demokratischen Gesellschaft.“ (kna)

Österreich
Das Amtsgericht Passau hat einen katholischen Priester aus Österreich wegen Schleuserei von Flüchtlingen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Wie die „Oberösterreichischen Nachrichten“ berichten, half der 71-jährige Innviertler Geistliche Karl Burgstaller in christlicher Nächstenliebe im September 2015 im Grenzgebiet zu Bayern erschöpften Flüchtlingen. Als er in der Nacht auf den 17. September auf der Straße nach Engelhartszell drei Männer und eine Frau aus Syrien sah, sei er erst weiter gefahren. Dann hätte sich sein Gewissen gerührt, so dass er das Quartett mit dem Auto bis zur Grenze mitgenommen habe. Dass er sich mit seinem Handeln strafbar mache, habe er damals nicht gewusst, so der Pfarrer. Die jetzt ausgesprochene Strafe akzeptiert er. (kap)

Ungarn
Der ungarische Minister für Humanressourcen Zoltán Balog sieht Europa in einer besonderen Fürsorgepflicht für verfolgte Christen. Ihnen zu helfen, sei für Europa eine „historische Pflicht“, sagte der Minister der „Welt“ am Freitag. Auch Muslimen müsse geholfen werden; es stelle sich jedoch die Frage, „warum verfolgte Muslime nach Deutschland wollen und nicht nach Saudi-Arabien“. Erst kürzlich hatte Ungarn die Einrichtung eines Staatssekretariats zur Unterstützung weltweit verfolgter Christen angekündigt. Dafür wollte die Regierung drei Millionen Euro zur Verfügung stellen. Balog hat evangelische Theologie studiert und seinerzeit als Seelsorger für Flüchtlinge aus der DDR gearbeitet. Auf die Frage, wie christlich die ungarische Flüchtlingspolitik heute sei, sagte der Minister, sie sei „vor allem richtig“. (kap)

Bosnien-Herzegowina
Das Thema „Barmherzigkeit und Caritas in Europa heute“ steht im Mittelpunkt einer internationalen Konferenz in Sarajevo, die am Donnerstagabend vom Erzbischof der bosnischen Hauptstadt, Kardinal Vinko Puljic, eröffnet wurde. Bei der Eröffnungsmesse in der Kathedrale von Sarajevo wurde eine Botschaft von Papst Franziskus verlesen. Der Papst betont darin, dass die Kirche „als sorgende Mutter ihren Beitrag zur Wiedergeburt Europas“ leiste, indem sie sich bemühe, „die Wunden der Menschheit mit Liebe zu begegnen und sie mit Hilfe der göttlichen Barmherzigkeit zu heilen“. Die Vertreter der europäischen Bischofskonferenzen sollte sich bemühen, die Pfarrgemeinden und die verschiedenen karitativen und sozialen Einrichtungen in immer stärkerem Maße in die Aufgabe einzubinden, „das Evangelium denen zu verkünden, die aus unterschiedlichen Gründen die Orientierung in ihrem Leben verloren haben“. (kap)

Asien

Philippinen
Die Bischofskonferenz, die derzeit auf den Philippinen tagt, verurteilt alle Formen von Attacken auf das menschliche Leben, die sich in letzter Zeit in dem Inselstaat häufen. Sowohl die staatlich angeregten Morde an Drogenkranken und Dealern, als auch Terror-Attentate und Abtreibung seien „Sünden, die die Menschlichkeit verletzen“, heißt es in einer Stellungnahme der philippinischen Oberhirten. Süchtige seien „Brüder, die Heilung und eine zweite Chance im Leben und nicht den Tod verdienen“, fügte der Präsident der Bischofskonferenz, Bischof Socrates Villegas, hinzu. In den vergangenen zehn Wochen starben asianews zufolge auf den Philippinen rund 3.500 Menschen durch Mord, davon waren 1.400 mutmaßliche Drogenhändler, die von den Ordnungskräften ohne Verfahren liquidiert wurden. (asianews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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