RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.9.2016

Tagesmeldungen vom 21.9.2016

- D: „Mehr katholische Schulen in Problembezirken“ -
- Münster richtet Friedenstreffen 2017 aus -
- Marx für mehr Anstrengungen in Flüchtlingspolitik -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst bei Generalaudienz: „Barmherzig sein, nicht perfekt sein“
Barmherzig zu sein ist „nicht einfach ein Slogan, sondern eine Lebensaufgabe“: Das sagte Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz. Barmherzig sein und perfekt sein, das sei nicht dasselbe. „Wenn Jesus uns bittet, barmherzig zu sein wie der Vater, dann denkt er nicht an die Quantität!“ (rv)
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Deutsche Bischofskonferenz ordnet Zuständigkeiten neu
Für eine Überraschung haben die 66 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag auf ihrer Herbstvollversammlung bei der Wahl der neuen Zuständigkeiten gesorgt: An die Spitze der Glaubenskommission rückte der Speyerer Bischof Wiesemann. (kna)
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Deutschland: Mehr katholische Schulen in Problembezirken
Die Bischöfe fordern mehr vorbeugende Maßnahmen im Kampf gegen Armut und Ausgrenzung. Speziell für Schüler aus sozial schwachen Familien sollen mehr kirchliche Schulen errichtet werden, erklärte Kölns Erzbischof Woelki am Mittwoch in Fulda. Die katholische Kirche habe bei ihren schulischen Aktivitäten in der Vergangenheit zu sehr auf die mittlere und gut situierte Klientel gezielt. (kna)
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Bischof Genn freut sich auf Friedenstreffen in Münster 2017
Münster und Osnabrück werden das nächste Weltfriedenstreffen der Religionen beherbergen: Das wurde in Assisi zum Schluss der Begegnungen mit Papst Franziskus bekannt. „Dieses internationale Friedenstreffen, wo ist es besser aufgehoben als in Münster und Osnabrück?“, kommentiert Münsters Bischof Genn. „Denn die haben nach furchtbaren Religionskriegen erlebt, dass man auch Frieden schließen kann.“ (pm)
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BRENNPUNKT FLÜCHTLINGE:

Marx kritisiert Flüchtlingspolitik: Mehr Anstrengungen nötig
Kardinal Marx geht davon aus, dass Deutschland in den nächsten Jahren in Sachen „Flüchtlingsaufnahme“ noch einiges zu stemmen hat. Die Diskussion der letzten Monate erwecke den Eindruck, als sei es das Wichtigste, möglichst viele Schutzsuchende wieder loszuwerden, kritisierte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag im ZDF. (zdf/domradio/kna)
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Österreich: Broschüre für Flüchtlinge zeigt christliche Werte
„Grüß Gott in Österreich“ heißt eine Broschüre, die die katholische Kirche und der Österreichische Integrationsfonds für Flüchtlinge erstellt. Sie informiert auf Deutsch, Arabisch und Farsi über „ein Land mit christlichen Wurzeln“; dargestellt werden auf 44 Seiten österreichische Traditionen, Symbole, Brauchtum sowie Feste und die Grundlagen des christlichen Glaubens. (kap)
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„EU braucht dringend Rückbesinnung auf ihre Grundwerte“
Einer der erfahrensten Vatikan-Diplomaten führt die Krise der Europäischen Union auch auf das Schwächeln der christlichen Werte zurück. Sechzig Jahre nach den Verträgen von Rom müsse man sich fragen, „ob die Entwicklung der EU immer noch ein Traum ist oder nicht vielmehr ein Albtraum“. In Krakau erklärte Erzbischof Tomasi, christliche Grundwerte der EU würden derzeit von Begriffen wie Sicherheit, Mauern, Zäune oder Kontrolle verdrängt. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Hedis Hochzeit
Ein schüchterner 25-jähriger Tunesier, der noch ganz unter dem Einfluss seiner Mutter steht, wird kurz vor der arrangierten Hochzeit von seinem Arbeitgeber in einen Ferienort abkommandiert, wo er sich in eine selbstbewusste Hotelangestellte verliebt und zum ersten Mal für sich selbst einstehen muss. Sorgfältig inszeniertes, präzise beobachtendes Regiedebüt, das durch vielschichtige Figuren für sich einnimmt. Unaufdringlich werden die Protagonisten in Beziehung zur gesellschaftlichen Stimmung fünf Jahre nach der Revolution gesetzt, wobei der Film trotz resignativer Schübe Anlass zur Hoffnung gibt. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Nach Assisi steht bereits ein weiteres Treffen für Papst Franziskus mit dem anglikanischen Primas Justin Welby an. Dieses soll Anfang Oktober in Rom stattfinden. Der Erzbischof von Canterbury wird mit Franziskus an einem Gottesdienst auf dem Petersplatz teilnehmen. Laut der katholischen Wochenzeitung „The Tablet“ wird Welby auch eine Vesper in der römischen Gregorskirche auf dem Celio-Hügel halten. Von dort aus hatte Papst Gregor der Große den heiligen Augustinus von Canterbury zur Missionierung nach England entsandt. (sir)

Vatikan/Mexiko
Papst Franziskus ist bestürzt über den Mord an zwei Priestern in Mexiko. Per Telegramm kondolierte er dem Bistum Papantla, in dem sich die Bluttat zutrug. Unbekannte hatten die beiden katholischen Geistlichen am Sonntag aus einer Pfarrei bei Poza Rica im Norden des Staates Veracruz verschleppt und ermordet. Ein Mitarbeiter der Priester, der zusammen mit ihnen entführt wurde, überlebte. In der Region tragen seit Jahren verschiedene Drogenkartellen blutige Konflikte aus. Das Motiv für den Mord an den beiden Priestern ist noch unklar. Franziskus rief in seinem Beileidstelegramm die Priester und Seelsorger zu unvermindertem Einsatz für die Schwachen auf. (rv/fides)

Europa

Deutschland
Der Deutsche Evangelische Kirchentag hat seine Entscheidung bekräftigt, die AfD nicht von den Veranstaltungen des kommenden Christentreffens in Berlin und Wittenberg auszuschließen. „Es wird niemand wegen seines Parteibuchs ein- oder ausgeladen“, heißt es in einem am Mittwoch in Fulda veröffentlichten Entschluss. Vortragende auf den Kirchentagspodien würden wegen ihrer fachlichen Kompetenz eingeladen. Beim letzten Katholikentag hingegen waren Politiker der AfD nicht zugelassen, eine Entscheidung, die auch Kritik hervorrief. (kna)
Die Seligsprechung des Nazi-Märtyrers Pater Engelmar Unzeitig am Samstag im Würzburger Dom ist für die tschechische Staatsregierung ein wichtiger Termin: Kulturminister Daniel Herman wird an den Feierlichkeiten teilnehmen. Unzeitig war ein sogenannter Sudetendeutscher aus Mähren. Hauptzelebrant der Seligsprechungsfeier unter dem Motto „Liebe, Hingabe, Opfer" ist der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann. Formell nimmt die Seligsprechung der dafür im Vatikan zuständige Kurienkardinal Angelo Amato vor. Unter den konzelebrierenden Bischöfen ist ein weiterer Gast aus Rom: Kardinal Peter Turkson, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. (kna)
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, hat seinen Vorstoß für eine Freiwilligkeit beim Zölibat bekräftigt. „Verheiratete Priester müssen zur Normalität werden", sagte er im Interview der „Rheinischen Post". Es gehe „nicht um die Abschaffung, sondern um die Aufhebung der verpflichtenden Verbindung von Priesterweihe und Zölibat“. Als Grund für den Vorstoß nannte Sternberg den „katastrophalen Priestermangel“ in der katholischen Kirche Deutschlands. Papst Franziskus hatte unlängst zum Thema Priesterzölibat gesagt, die Türen für eine Diskussion seien offen, derzeit stünden jedoch für die Kirche andere Themen mehr im Mittelpunkt.  (kna/rv)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Die kongolesischen Bischöfe suspendieren ihre Teilnahme am nationalen Dialog nach den anhaltenden Unruhen in der Hauptstadt Kinshasa. Sie machen ihre Rückkehr an den Verhandlungstisch vom Verzicht des scheidenden Präsidenten Joseph Kabila auf die Teilnahme an der nächsten Präsidentenwahl abhängig. „Das Blut, das unsere unschuldigen Brüder und Schwestern für die Verfassung vergießen, appelliert an uns“, heißt es in einer Verlautbarung der Bischöfe. Sie verurteilen die Gewalt, „von welcher Seite sie auch kommt“, und erinnern alle Bürger daran, dass „sie keine Feinde, sondern Bürger desselben Staates sind“. Bei den Ausschreitungen der vergangen Tage sollen mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen sein. Zahlreiche Gebäude wurden geplündert.  (sir)

Naher Osten

Harsche Kritik an Israel hat der Jerusalemer Caritas-Direktor geübt. „68 Jahre Okkupation sind genug“, sagte der Priester Raed Abusahlia bei einem Vortrag in Salzburg. Die Palästinenser hätten das Recht auf Freiheit und eigenes Land. Es brauche endlich konstruktive Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern, militärisch sei der Konflikt nicht zu lösen. „Keine Militärmacht der Welt kann ein Volk besiegen, das seine Freiheit will“, so Abusahlia wörtlich. Kritisch merkte der Caritas-Direktor an, dass durch die Syrien-Krise das Los der Palästinenser - vor allem der christlichen Palästinenser - noch mehr in Vergessenheit gerate. (kap)

Asien

Vietnam
Seit einer Woche hat das südostasiatische Land erstmals eine katholische Universität. Der vatikanische Fidesdienst berichtet an diesem Mittwoch über die Eröffnung dieser neuen Bildungseinrichtung in Ho Chi Minh City. Sie ist die erste dieser Art und ist offiziell vom Heiligen Stuhl und der Regierung anerkannt. Rektor des neuen Instituts ist Bischof Joseph Dinh Duc Dao. Das Institut ermöglicht einen Bachelor-Abschluss, ein Lizentiat oder das Doktorat im Fach Theologie. Geplant sind Kurse für Sakramententheologie, Dogmatik und Moraltheologie aber auch für Liturgie, Bibelwissenschaft, Spiritualität, Missionswissenschaft, Kirchenrecht, Philosophie, Psychologie und Humanistik. (fides)

Amerika

Argentinien
Vertreter von 60 sogenannten „Volksbewegungen“, Gewerkschafter und Vertreter der bischöflichen Kommission für Sozialpastoral werden am Samstag über die soziale Lage im Land beraten. Bei der Tagung gehe es vor allem darum, die von der Regierung auf den Weg gebrachte Sozialpolitik zu besprechen. Im vergangenen Jahr hatte der Papst bei Treffen mit Volksbewegungen während seiner Lateinamerikareise sowie im Vatikan mehrmals die Rolle der Kirche als „Vermittlerin einer Botschaft des Friedens und der Solidarität“ hervorgehoben. Auch der Kanzler der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften, Erzbischof Marcelo Sánchez Sorondo, steht auf der Gästeliste der Tagung. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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