RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.9.2016

Tagesmeldungen vom 22.9.2016

Papst an Journalisten: „Schürt keine Ängste“ -
- Deutsche Bischöfe: Armut, Flüchtlinge, Seelsorge  -
Franziskus: „Eitelkeit, Knochenschwund der Seele“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst an Journalisten: „Nicht die Ängste der Leute schüren“
Einlullende „Lügenpresse“? Beängstigende Fakten über Migration, die absichtlich verschwiegen werden? Das sind Vorwürfe gegen große Medien, die heutzutage schnell laut werden. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat geradezu entgegengesetzte Sorgen mit Blick auf Berichterstattung in Medien. Journalisten sollten sich davor hüten, Angst etwa vor Flüchtlingen zu schüren, sagte Papst Franziskus am Donnerstag im Vatikan rund 400 Angehörigen des italienischen Journalistenverbands. Sie sollten ihren Beruf nicht dazu missbrauchen, Personen oder Nationen „kaputt zu schreiben“. Und sie sollten die Wahrheit lieben, mit Professionalität arbeiten und die menschliche Würde achten. (rv)
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Papstmesse: „Eitelkeit ist der Knochenschwund der Seele“
Eine Predigt der Mahnungen: Franziskus meditierte bei seiner Morgenmesse in der Heiliggeistkapelle seiner Residenz Santa Marta über die Lesung aus dem pessimistischen Buch Kohelet. „Windhauch, Windhauch, alles ist Windhauch“, notierte der unbekannte Verfasser aus dem 3. Jahrhundert vor Christus. Das wurde früher im Deutschen mit den Worten übersetzt: „Alles ist eitel.“ Eine Steilvorlage für Papst Franziskus. (rv)
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Brasilien: Kardinal fordert Reformen
Die Kirche Brasiliens will abwarten, wie sich die frisch eingesetzte Regierung im Land verhält. Politische Überzeugungen seien zweitrangig, sagt der brasilianische Kardinal Claudio Hummes. Wichtig seien Taten – und der Kampf gegen Korruption. „Ich habe oft gesagt, dass die Ideologien nicht so entscheidend sind, denn Regierungen müssen pragmatisch sein. Es ist egal, welche Überzeugung, wichtig sind die Entscheidungen, Projekte, die notwendigen Reformen, die gemacht werden müssen.“ (rv)
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Fortschritt in der Ökumene mit der Orthodoxie
Mit einer Einigung bei der 14. Vollversammlung der Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche ist am Donnerstag das Treffen in Francavilla al Mare in der Erzdiözese Chieti-Vasto in Mittelitalien zu Ende gegangen. Wie das Außenamt des Moskauer Patriarchats berichtet, fand das Dokument mit dem leicht abgeänderten Titel „Synodalität und Primat im ersten Jahrtausend: Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Verständnis im Dienst der Einheit der Kirche“ allgemeine Zustimmung. Nur die Delegation der georgisch-orthodoxen Kirche brachte in einer eigenen Stellungnahme ihre abweichende Meinung zu einzelnen Abschnitten des Dokuments zum Ausdruck. (kap)
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DEUTSCHE BISCHOFSKONFERENZ:

Deutsche Bischöfe: Armut, Flüchtlinge, Seelsorge
Die deutschen Bischöfe haben ihre Herbstvollversammlung beendet. Im Zentrum der Beratungen standen die Themen Flüchtlinge, Europa, Armut und die Pastoral. Mit Blick auf Politik und Gesellschaft in Europa wollen die Bischöfe

auch nach dem Brexit-Beschluss in Großbritannien am Ziel der europäischen Integration festhalten. Was das Papstschreiben „Amoris Laetita“ zur Ehe- und Familienseelsorge anlangt, erklärte der Konferenzvorsitzende Kardinal Reinhard Marx, die Bischöfe wollten es „in einem Geist der Einmütigkeit“ umsetzen. Ein gemeinsames Schreiben zur Seelsorge an wiederverheirateten Geschiedenen sei aber nicht geplant. (rv/kna)
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Chaldäischer Bischof an deutsche Bischöfe: Bitte um mehr Hilfe
Einen dramatischen Hilferuf für die bedrohten Christen im Nahen und Mittleren Osten hat der chaldäisch-katholische Erzbischof Bashar Warda aus Erbil an die deutsche Öffentlichkeit gerichtet. Der irakische Bischof sprach als Gast vor den deutschen Bischöfen bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda. „Die nächsten Monate entscheiden, ob das seit 2.000 Jahren im Irak heimische Christentum dort eine Zukunft hat oder bis auf kleine museale Reste ausgelöscht wird“, sagte der Erzbischof aus der Autonomen Region Kurdistan. (domradio/kna)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die vatikanische Medienreform nimmt Gestalt an: Am Donnerstag hat das Sekretariat für Kommunikation seine Statuten veröffentlicht. Damit kann die Einrichtung zum 1. Oktober ihre geregelte Arbeit aufnehmen. Künftig sollen die bisher getrennten Medienaktivitäten wie Radio Vatikan, die Zeitung „Osservatore Romano“, der Fernsehdienst
CTV, der Internetdienst, die Verlagsbuchhandlung, die Druckerei sowie der Fotodienst unter dem Dach des Mediensekretariats gebündelt werden. Die fünf neuen Großabteilungen sind der Pressesaal, ein Technik- und ein Verwaltungsressort, eine Verlagsabteilung sowie eine pastoraltheologische Abteilung. Die Eingliederung der bisherigen Vatikanmedien erfolgt schrittweise, Radio Vatikan wird vorerst wie bisher weiterarbeiten. (rv)

Der Landeplatz für Hubrauscher in den Vatikanischen Gärten soll sich an internationale Standards anpassen. Dazu hat der Vatikan mit der italienischen Luftfahrtbehörde ENAC ein Abkommen geschlossen, wie der vatikanische Pressesaal am Donnerstag mitteilte. Bisher wurde der Landeplatz vor allem von Päpsten für Reisen innerhalb Italiens oder zum Transfer zu den römischen Flughäfen verwendet. Papst Franziskus hatte im Juli zusätzlich die Nutzung des Heliports für Rettungseinsätze und Krankentransporte zur nahegelegenen päpstlichen Kinderklinik „Bambino Gesú“ erlaubt. Papst Paul VI. hatte den Hubschrauberlandeplatz auf der höchsten Stelle des Vatikanhügels bauen lassen. (rv)

Europa

Deutschland
Zu größerer Ehrfurcht beim Empfang der Eucharistie hat der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker die Gläubigen aufgerufen. Ein Gläubiger, der zur Kommunion gehe und sich bewusst dafür entschieden habe, müsse sich entsprechend darauf vorbereiten, sagte Becker in der Predigt beim Abschlussgottesdienst der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstagmorgen in Fulda. Becker betonte, der Glaube an das Geheimnis der Eucharistie sei „wohl das Anspruchsvollste im Glaubensleben eines jeden katholischen Christen“. In jedem Menschen wohne eine Sehnsucht nach Überwindung des Todes und einem ewigen Leben. Wer daran glauben könne, könne tiefe Traurigkeit und Depression überwinden. (pm)

Italien
Der Jesuitenorden eröffnet am Sonntag, den 2. Oktober, in Rom seine Generalkongregation. Es handelt sich dabei um das höchste kollektive Leitungsorgan des fast 500 Jahre alten Ordens, dem auch Papst Franziskus angehört. Beim Eröffnungsgottesdienst in der Kirche Il Gesu werden 215 Ordensdelegierte aus der ganzen Welt konzelebrieren, wie die Jesuitenkurie in Rom mitteilte. Die Ordensoberen der Jesuiten treten in den folgenden Tagen in der Kongregations-Aula am römischen Borgo Santo Spirito zu ihrer Vollversammlung zusammen und werden dann auch einen neuen Generaloberen wählen. (kap)

Spanien
Europas Migrantenbischöfe beraten kommende Woche in Spanien über die Integration von Flüchtlingen in Europa. Probleme durch den starken Zustrom von Migranten nach Europa und bestehende Lösungsansätze werden in den Diskussionen besprochen, teilte Duarte da Cunha mit, der Generalsekretär des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), der das Treffen gemeinsam mit der EU-Bischofskommission COMECE veranstaltet. Es sei zu wenig, den Herausforderungen der Einwanderung nur auf karitativer Ebene zu begegnen, betonte Cunha. Da es um Menschen gehe, die aus Kriegsgebieten oder vor Situationen vollkommener politischer und sozialer Instabilität geflohen seien, müsse eine „Integration in verschiedenen Etappen erfolgen“. (pm/kap)

Asien

Indien
Die Gewalt gegen die „unterste Kaste“ der Dalit hat in den vergangenen Jahren zugenommen: dies bestätigen die Daten des „National Crime Record Board“, die bei einer Konferenz über die Dalit vorgestellt wurde. Wie aus dem Bericht hervorgeht, kam es im Jahr 2015 vermehrt zu Fällen krimineller Gewalt gegen Dalit, darunter auch Mord und Vergewaltigung. Die Daten seien besorgniserregend, zitiert der vatikanische Fidesdienst den Jesuitenpater A. Xavier John Bosco, Leiter des Jesuit Social Centre mit Sitz in Secunderabad: seit die radikale Hindupartei des Premierministers Narendra Modi an der Regierung ist, hätten gewaltsame Episoden gegen Dalit deutlich zugenommen. (fides)

Amerika

Vereinigte Staaten
Fast 50 Jahre nach der Enzyklika „Humanae Vitae“ ist eine wissenschaftliche Debatte über das päpstliche Lehrschreiben gegen die künstliche Geburtenkontrolle entbrannt. Mehr als 500 Wissenschaftler unterzeichneten laut US-Medienberichten am Dienstag in Washington eine Erklärung, in der sie die Lehre der katholischen Kirche zur Empfängnisverhütung ausdrücklich unterstützen. Die Experten – überwiegend US-Amerikaner - reagierten damit auf eine kritische Theologenstellungnahme des britischen Wijngaards-Instituts. In dem neuen Manifest heißt es: „Nach unserer Ansicht respektiert die katholische Lehre die eigentliche Würde des Menschen und ist dem Glück förderlich.“ (kna/kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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