RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.9.2016

Tagesmeldungen vom 23.9.2016

Heiliger Stuhl tritt UNO-Konvention gegen Korruption bei -
- Vatikan regelt Anerkennung von Wundern neu  -
D: Helmut Dieser wird neuer Bischof von Aachen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Heiliger Stuhl tritt UNO-Konvention gegen Korruption bei
Der Heilige Stuhl ist bereits an diesem Montag der UNO-Konvention gegen Korruption beigetreten. Das wurde an diesem Freitag im Vatikan und im UNO-Glaspalast von New York gleichzeitig bekannt gegeben. Dem Papst liegt eine engere Zusammenarbeit des Heiligen Stuhls mit den Vereinten Nationen, wie er mehrfach deutlich gemacht hat, sehr am Herzen. (rv)
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Vatikan regelt Anerkennung von Wundern neu
Die vatikanische Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen regelt die Anerkennung von Wundern neu. Das entsprechende Regelwerk wurde an diesem Freitag vom Vatikan veröffentlicht. Es verschärft die bisherigen Bestimmungen; so kann ein mögliches Wunder nicht mehr als dreimal zur Untersuchung vorgelegt werden, danach gilt es als nicht anerkannt. Bei Selig- und Heiligsprechungen ist in der Regel die Anerkennung eines Wunders eine Voraussetzung. (rv)
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Mediensekretariat: „Den spirituellen Blick auf die Kirche schärfen“
Die Kirche noch besser erklären, weg von politischen und soziologischen Kategorien hin zu einem mehr „spirituellen Blick“. Das ist im Wesentlichen das Ziel des neu eingerichteten Kommunikationssekretariats des Vatikan, dessen Statuten am Donnerstag dem Papst überreicht wurden. Künftig will das Mediensekretariat selbst „nachhelfen“ und besonders für Vatikanjournalisten Fortbildungen und Seminare anbieten, die ihnen helfen sollen, die Kirche besser zu verstehen. Radio Vatikan sprach mit dem Präfekten des Dikasteriums, Dario Edoardo Viganò. (rv)
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Deutschland: Helmut Dieser wird neuer Bischof von Aachen
Aachen bekommt einen neuen Bischof: Es ist der Trierer Weihbischof Helmut Dieser. Das wurde an diesem Freitag zeitgleich in Rom, Aachen und Trier bekannt. Der 54-Jährige wird Nachfolger des emeritierten Bischofs der Kaiserstadt, Heinrich Mussinghoff. (rv/pm)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Flüchtlingsschiff vor ägyptischer Küste gesunken
Das Timing hätte nicht unangenehmer sein können: In ägyptischen Gewässern ist ein Flüchtlingsschiff mit etwa 400 Menschen an Bord gesunken. Zur gleichen Zeit beriet in New York die UNO-Vollversammlung über das Thema Migration und Flüchtlingskrise. „Das ist eine neue, deutliche Botschaft, dass man die Kontrolle der Migration und der üblichen Migrationsrouten nicht den Menschenhändlern überlassen darf!“ Das sagt der norditalienische Priester Giancarlo Perego, der die Stiftung „Migrantes“ der Italienischen Bischofskonferenz leitet. Wir erreichten ihn telefonisch in Lampedusa. (rv)
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Kongo: Eine fast karikaturenhafte Konfrontation
Was ist eigentlich im Kongo los? Leider die übliche Geschichte: Ein Autokrat will nicht von der Macht lassen, dagegen gehen Menschen auf die Straße, und es kommt zu Gewalt. Die Zusammenstöße und Plünderungen, die Kinshasa am Montag und Dienstag erlebt hat, waren die schlimmsten seit anderthalb Jahren, mehrere Dutzend Menschen – vor allem junge Demonstranten – ließen dabei ihr Leben. Radio Vatikan sprach mit Thierry Vircoulon; der französische Forscher ist Spezialist für Zentralafrika. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Europarates hat am Mittwoch in Paris einen heftig umstrittenen Vorschlag abgelehnt, der der Legalisierung bestimmter Formen von Leihmutterschaft auf EU-Ebene zugestimmt hätte. Zugleich wurden jedoch Empfehlungen der Berichtsautorin Petra de Sutter angenommen, die den Ministern des Europäischen Rates nahelegen, die Einführung von „Richtlinien für den Schutz von Kinderrechten bei Leihmutterschafts-Arrangements“ zu überdenken, worüber nun Mitte Oktober in Straßburg beraten werden soll. Ethiker sehen auch darin den Versuch, Leihmutterschaft „über die Hintertür“ einzuführen. (kap)

Deutschland
In der neu entflammten Diskussion um den Zölibat nach den Äußerungen des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, äußert sich nun der Münchner Liturgiewissenschaftler Winfried Haunerland zur Debatte. Sternberg hatte sich für eine Freiwilligkeit beim Zölibat ausgesprochen und die Weihe von sogenannten „viri probati“ – beispielsweise verheirateten Diakonen – empfohlen. Im Interview mit der „Münchner Kirchenzeitung“ sagte Haunerland, ein ersatzloser Zölibat wäre für die Kirche aber kein Fortschritt. Denn nach ihm sei „die Bereitschaft zur zölibatären Lebensform ein wichtiges Indiz dafür, dass ein Mann nicht nur einen angesehenen Beruf anstrebt, sondern sich mit seiner ganzen Person in den Dienst Christi und der Kirche zu stellen versucht.“ (online)
Das gemeinsame Projekt des „The House of One“ (Haus des Einen) hat einen neue Stiftung. Diese soll das Projekt eines interreligiösen Gotteshauses in Berlin-Mitte voranbringen. Die „Stiftung House of One“ solle die Umsetzung der Baupläne und die internationale Spendenwerbung fördern, erklärte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Pfarrer Gregor Hohberg, am Freitag in Berlin. Zudem habe die Stiftung die Aufgabe, den „Dialoganfragen aus aller Welt“ gerecht zu werden. Dem Stiftungsrat gehören unter anderem auch der Rabbiner Andreas Nachama und der Imam Kadir Sanci an. Die Stiftung ging aus dem bisherigen Trägerverein „Bet- und Lehrhaus Petriplatz Berlin“ hervor. Das „Bet- und Lehrhaus“ soll getrennte Gebetsräume für Juden, Christen und Muslime sowie einen gemeinsamen Raum der Begegnung erhalten. Die Kosten werden auf 43 Millionen Euro veranschlagt. (kna)
Nach nun mehr 35 Jahren des Rückgangs ist die Geburtenrate in Deutschland zuletzt wieder deutlich angestiegen. Das geht aus einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Die Berechnungen, hochgerechnet aus der amtlichen Bevölkerungsstatistik, beziehen sich dabei auf die Gesamtzahl der Kinder, die Frauen eines Jahrgangs in ihrem Leben bekommen. Demnach wird sich die endgültige Kinderzahl von Frauen, die 1973 geboren wurden, auf 1,56 Prozent erhöhen. Für die nachfolgenden Jahrgänge ist sogar mit einem Anstieg auf knapp 1,60 Prozent zu rechnen. Dies wäre ein Zuwachs gegenüber den Frauen des Geburtsjahrgangs 1968, die im Schnitt nur 1,49 Kinder zur Welt gebracht haben und damit den Tiefpunkt markieren. (pm)

Österreich
Unter dem Titel „Heute gerecht leben“ findet noch bis Sonntag in Wien eine christlich-islamische wissenschaftliche Dialogkonferenz statt. Katholische, orthodoxe und muslimische Theologen und Philosophen diskutieren über verschiedene Voraussetzungen für ein respektvolles Zusammenleben von Christen und Muslimen. Die muslimischen Teilnehmer kommen vor allem aus dem Iran und vertreten insbesondere die schiitische Richtung des Islam. Die Dialogkonferenz wird vom „Institut für Religion und Frieden“ und von der Johannes-Messner-Gesellschaft veranstaltet. Es ist bereits die zweite Tagung dieser Art. Die erste fand 2014 im Iran statt.(kap)

Frankreich
Der Bischof der südostfranzösischen Alpendiözese Gap, Jean-Michel Di Falco, ist in einem Zivilprozess zu Kindesmissbrauch vorgeladen. Verschiedene französische Medien berichten, dass er beschuldigt werde, sich in den 1970ern an einem Schüler vergriffen zu haben. Der angebliche Missbrauchsfall habe sich im Privatcollege Saint-Thomas-d'Aquin in Paris ereignet, dessen Direktor Di Falco damals war. Das Opfer klagt laut Medienangaben auf Schadensersatz. Ein 2002 eröffneter Prozess zu dem Fall war wegen Verjährung eingestellt worden. Zum aktuellen Prozess wollte der Bischof sich nicht äußern. Seit Anfang 2016 waren verschiedene Missbrauchsfälle im Zusammenhang mit Frankreichs Kirchen bekanntgeworden. Die Französische Bischofskonferenz präsentierte im April verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung von Missbrauch. So wurde etwa eine „Kommission gegen Pädophilie“ ins Leben gerufen. (kna)

Polen
Polens Parlament hat am Freitag eine Entscheidung über eine Verschärfung des Abtreibungsgesetzes aufgeschoben. Denn nach Regierungsangaben wurden in Polen zuletzt rund 1.000 Abtreibungen pro Jahr registriert. In den meisten Fällen sei als Grund eine diagnostizierte schwere Behinderung oder eine schwere Krankheit des Fötus angegeben worden. Nach Schätzungen von Frauenrechtlerinnen treiben jedes Jahr rund 100.000 Polinnen illegal ab, viele von ihnen im Ausland. Die Abgeordneten überwiesen den Gesetzentwurf der Volksinitiative für ein fast totales Abtreibungsverbot an die Ausschüsse. Ein abschließendes Parlamentsvotum dazu wird erst in einigen Monaten erwartet. Eine gegensätzliche Volksinitiative für eine vollständige Legalisierung von Abtreibungen in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen lehnten die Parlamentarier hingegen mit großer Mehrheit ab. (kap)

Asien

Indien
In seinem neuesten Buch „Wer hat Swami Laxmanand umgebracht?“ stellt der indische Journalist Anto Akkara die Behauptung auf, dass das Massaker unter Christen, zu denen es 2008 in Orissa kam, sorgfältig vom hinduistisch geprägten Netzwerk „Sangh Parivar“ geplant wurde. Dadurch wären unzählige ungebildete und gewaltbereite Milizionäre durch eine gezielte Propaganda radikalisiert worden. Sein neuestes Buch versucht Licht in das Geheimnis des mysteriösen Mordes an den hinduistischen Religionsführer Swami Laxmanand, für den Christen verantwortlich gemacht wurde und der schließlich als Vorwand für die Gewalt benutzt wurde. Nach dem Mord an dem 81jährigen Lacmanand am 23. August 2008 in Kandhamal (Orissa) kam es zu Massenübergriffen auf die christlichen Gemeinden in der Region. Rund 100 Christen wurden ermordet, 300 Kirchen und 6.000 Wohnungen geplündert und 56.000 Familien vertrieben. (fides)

Philippinen
Der philippinische Erzbischof Socrates Villegas hat seine Landsleute am Donnerstag zur „Wachsamkeit“ aufgerufen, um eine erneute Verhängung des Kriegsrechts zu verhindern. Die Kirche warnt vor einer Wiederholung der geschichtlichen Ereignisse. Seine Mahnung bezog Villegas auf die Philippinen unter Rodrigo Duterte, ohne jedoch den seit knapp drei Monaten amtierenden Präsidenten beim Namen zu nennen.  Villegas war ein Protege des verstorbenen Kardinals Jaime Sin, der 1986 eine maßgebliche Rolle beim Sturz von Marcos durch einen Volksaufstand spielte. Duterte hatte Anfang September nach einem Terroranschlag in seiner Heimatstadt Davao von einem „Zustand gesetzloser Gewalt“ auf den Philippinen gesprochen. Diese Einstufung gibt dem Präsidenten das Recht, das Militär zur Bekämpfung der Kriminalität einzusetzen. Kritiker sehen darin eine Vorstufe zum Kriegsrecht. (kna)

Amerika

Mexiko
Unbekannte haben im Bundesstaat Michoacan einen Priester entführt. Das teilte der Erzbischof von Morelia, Kardinal Alberto Suárez Inda, jetzt auf Youtube mit. Pfarrer José Alfredo Lopez Guillen sei am Montag aus seiner Wohnung verschleppt worden; er bitte die Geiselnehmer, das Leben des engagierten Geistlichen zu schonen, „damit er bald wieder zu seinem Dienst zurückkehren kann“. Ebenfalls am vergangenen Montag waren zwei weitere katholische Priester in Mexiko entführt und umgebracht worden. Die Morde wurden von einer Gruppe bewaffneter Männer im Bundesstaat Veracruz verübt. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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