RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.9.2016

Tagesmeldungen vom 25.9.2016

- Franziskus: „Wir sind keine Unglückspropheten“ -
- Kirche auf Grenzlinie Mexiko-USA geplant -
- Kasper: Keine Angst vor „Islamisierung Europas“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus: „Wir sind keine Unglückspropheten“
„Gott verkündet man durch die Begegnung mit den Menschen“, und: „Der Herr ist nicht eine Idee, sondern eine lebendige Person“. Das sagte Papst Franziskus an diesem Sonntag auf dem Petersplatz bei einer Messe mit Religionslehrern. Franziskus mahnte seine Zuhörer, „nicht viele Einzelheiten und Aspekte“ des Glaubens weiterzugeben, sondern seine „Mitte“, die Botschaft von der Auferstehung Jesu. „Es gibt keine wichtigeren Inhalte.“ Und er warnte vor Schwarzseherei: „Wir sind keine Unglückspropheten“. (rv)
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Papstpredigt: Unruhig über die vielen Lazarusse
Hier finden Sie die Predigt des Papstes bei der Messe von diesem Sonntag in voller Länge. (rv)
Der volle Wortlaut

Mexiko: Kirche an der Grenze
Sieben Monate, nachdem der Papst in Ciudad Juarez eine Messe gefeiert hat, wollen Mexikaner und US-Bürger in El Punto direkt an der Grenze zwischen beiden Ländern eine Kirche bauen. Das entsprechende Projekt ist dem schweizerischen Architektenbüro Herzog und Meuron anvertraut worden. Die Kirche soll direkt am Rio Grande entstehen und etwa 2.500 Menschen fassen. Der Bau startet nächstes Jahr. (rv/cath.ch)
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Wochenvorschau: Papstreise in den Kaukasus
In dieser Woche steht eine erneute Papstreise an: Papst Franziskus besucht am Wochenende Georgien und Aserbaidschan. Ansonsten finden sich ein Gespräch mit einer Delegation des Jüdischen Weltkongresses und eine Audienz für Caritas-Verbände auf dem Papst-Programm. Mittwochs, wie üblich: die Generalaudienz. (rv)
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PORTRÄT:

Friedrich J. Haas, der heilige Arzt von Moskau
Ein Mensch, den nur wenigen bekannt ist: Es handelt sich um den Augenarzt Friedrich Joseph Haas (1780 – 1853) aus Münstereifel. Haas hat sich vor allem durch seinen unermüdlichen Einsatz für die zur Verbannung nach Sibirien verurteilten Sträflinge in Moskau verdient gemacht. Aldo Parmeggiani stellt den ungewöhnlichen Lebensweg des „heiligen Arztes von Moskau“ vor. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat am Sonntag Unterstützung für Mexikos Kirche im Einsatz gegen die sogenannte gleichgeschlechtliche Ehe geäußert. Vor dem Angelus auf dem Petersplatz stellte er sich hinter die Initiativen der Kirche und weiterer Gruppen „für die Familie und das Leben“; das erfordere „heutzutage besondere pastorale und kulturelle Aufmerksamkeit“, so der Papst, ohne ins Detail zu gehen. Zehntausende von Menschen hatten am Samstag in Mexiko-Stadt gegen einen Plan von Präsident Enrique Pena Nieto protestiert, die Ehe zwischen zwei Menschen desselben Geschlechts zu legalisieren. (rv)

Europa

Deutschland
Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper hat nach eigenen Worten „keine Angst vor der Islamisierung Europas“. Angst habe er vor „der  Schwäche der Christen in Europa“, sagte Kasper am Samstag bei einem Festgottesdienst im bayerischen Kloster Andechs. „Wenn wir unseren christlichen Glauben überzeugend leben würden, dann würde er von selbst auf viele Neuankommende ansteckend ausstrahlen.“ Stattdessen duckten sich Christen „oft feige weg“. Der Kardinal würdigte auch das Engagement vieler Deutscher, darunter vieler Christen, in der Flüchtlingshilfe. (kna)
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat ein neues Ostkircheninstitut der Diözese Regensburg gegründet. Die Einrichtung knüpfe an das ehemalige Ostkirchliche Institut an und solle dessen Arbeit unter veränderten Bedingungen fortführen, sagte Voderholzer am Samstag in Regensburg. Zum Direktor der Einrichtung ernannte er den Dominikanerpater und Ostkirchenexperten Dietmar Schon. (kna)
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Mit einem ökumenischen Gottesdienst
am Rand des Grenzdurchgangslagers Friedland und einem anschließenden Begegnungsfest ist an diesem Sonntag die 41. Interkulturelle Woche eröffnet worden. Sie ist eine bundesweite Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Deutschlandweit sind während der Interkulturellen Woche mehr als 5.000 Veranstaltungen an über 500 Orten geplant. (pm)
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Österreich
Vor dramatischen Folgen von „europäischer Kleingeisterei“ warnt Caritas-Präsident Michael Landau angesichts der Ergebnisse des Wiener Flüchtlingsgipfels. „Europas Beitrag für den Frieden ist zu gering und das Ausmaß der Hilfe nicht zuletzt vor Ort insgesamt eindeutig zu niedrig“, betonte Landau am Sonntag. Derzeit seien allein im syrischen Aleppo zwei Millionen Menschen von der Wasserversorgung ausgeschlossen und zuletzt erneut mehr als 160 Menschen im Mittelmeer ertrunken, erinnerte der Caritas-Präsident. Bisherige Maßnahmen aus Europa hätten dies nicht verhindert, sondern bloß die Fluchtrouten verändert. Auch beim Wiener Gipfel am Samstag habe nur darin Einigkeit geherrscht, dass der Einlass nach Europa für schutzsuchende Menschen noch schwieriger werden solle. „Das macht deutlich: Wir haben in Europa keine Flüchtlingskrise, sondern eine Solidaritätskrise.“ (kap)
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Ungarn
Das Europäische Parlament hat einen ungarischen Ordensmann und einen für Orden engagierten Wissenschaftler aus Ungarn mit dem Europäischen Bürgerpreis ausgezeichnet. Pater Imre Kozma, Mitglied der Barmherzigen Brüder und Gründer des Ungarischen Malteser-Hilfsdienstes, sowie der Historiker und Archäologe Balazs Major nahmen am Freitag die Medaille im Festsaal der Ungarischen Akademie der Wissenschaft in Budapest entgegen. Imre Kozma habe „das Heilige und das Profane bezeugt, als er im System vor der Wende als Seelsorger unter jungen Menschen auch Gefahren auf sich nahm“, würdigte der EU-Parlamentsabgeordnete György Hölvenyi in seiner Laudatio den ersten der Preisträger. (kap
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Naher Osten

Jordanien
Bei den Parlamentswahlen in Jordanien sind die christlichen Kandidaten islamistischer Parteien ausnahmslos durchgefallen. Das sagte der katholische Erzbischof Maroun Lahham dem vatikanischen Pressedienst Fides. Die den Muslimbrüdern nahestehenden Wahlbündnisse hätten im Übrigen gut abgeschnitten. Christen seien unter den 130 neu gewählten Abgeordneten in Amman nur mit neun Mandatsträgern vertreten, der von der Verfassung festgelegten Mindestzahl, so der Erzbischof. Jordanien hatte am Dienstag ein neues Parlament gewählt. Das jordanische Wahlrecht schreibe vor, dass in jeder Wahlliste, also auch in solchen islamistischer Prägung, mindestens eine Frau, ein Christ und je ein Vertreter der tscherkessischen und tschetschenischen Minderheit kandidiere, sagte Lahham. Deshalb hätten sich einige christliche Bewerber etwa in Amman und Madaba für islamistische Listen aufstellen lassen. Die Wähler dieser Parteien hätten indessen „Kandidaten der eigenen Richtung“ bevorzugt, so Lahham, für Jordanien zuständiger Patriarchalvikar des Lateinischen Patriarchats Jerusalem. (kna)

Vereinte Nationen

UNO
Der scheidende UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilt die massiven Luftschläge gegen das syrische Aleppo mit ungewohnter Deutlichkeit. Die „eiskalte militärische Eskalation“ erfülle ihn mit Entsetzen, sagte Ban am Hauptsitz der UNO in New York. Die Bewohner der Millionenstadt Aleppo seien unversehens den schlimmsten Angriffen überhaupt seit dem Beginn des Syrien-Krieges ausgesetzt. Medien berichten, dass die syrische Luftwaffe gegen Aleppo auch Brandbomben einsetze. Die Luftangriffe haben Dutzende von Todesopfern gefordert; hinzu kommt, dass die Stadt nach Agenturangaben völlig ohne Trinkwasser ist. (reuters)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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