RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.4.2017

Tagesmeldungen vom 1.4.2017

Papst besucht Blinden-Einrichtung in Rom -
Theologin schreibt Via-Crucis-Texte -
Franziskus stärkt Rat für Neuevangelisierung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst besucht Blinden-Einrichtung in Rom
Papst Franziskus hat an diesem Freitagnachmittag das Blinden-Zentrum „Sant´Alessio – Margherita di Savoia“ in Rom besucht. Franziskus hat dort rund 50 Kinder und knapp 40 Erwachsene getroffen, die Gäste der Einrichtung sind. Der Besuch ist offenbar eine Fortsetzung der „Freitage der Barmherzigkeit“, die der Papst 2016 anlässlich des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit einmal im Monat jeweils an einem Freitag realisierte. Bei den diesmal besuchten Patienten handelt es sich um Menschen mit Sehbehinderung und andere, die von Geburt an blind sind. Franziskus traf auch Ärzte und Freiwillige der Einrichtung. (rv)
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Theologin schreibt Via-Crucis-Texte
Eine französische Theologin schreibt dieses Jahr die Texte für den Kreuzweg mit dem Papst am Kolosseum. Das wurde jetzt im Vatikan bekannt. Die Wahl von Papst Franziskus ist auf die Professorin Anne-Marie Pellettier gefallen; die 71-jährige Bibelexegetin hat 2014 den Ratzinger-Preis erhalten. Zu den Schwerpunkten der aus Paris stammenden Pellettier gehören die Beziehungen zwischen Judentum und Christentum, die monastische Welt und die Rolle von Frauen im Christentum und in der Kirche. (rv)
Hier sehen Sie unser Trailer zur Karwoche und Ostern 2017

Papst: „Bitte seien Sie Vollzeit-Jünger!“
„Den Herrn lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit aller Kraft“ (vgl. Mk 12,30): Dieses Gebot Jesu ist zentral für die Christen, es enthält alles, was Gott von uns will. Das sagte Papst Franziskus an diesem Samstag bei einer Audienz für spanische Priester und Seminaristen. „Von ganzem Herzen lieben heißt: ohne Reserven und ohne Doppelheit lieben – ohne für sich Erfolg oder eine Karriere anzustreben... Bitte, begnügen Sie sich nicht mit einem Titel, sondern seien Sie Vollzeit-Jünger!“ (rv)
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NACHGEFRAGT:

Kardinal Turkson: Würde ist Indikator für Entwicklung
Kirche und Entwicklung: Das reimt sich. Jedenfalls ist der aus Ghana stammende Kardinal Peter Turkson fest davon überzeugt. „Die Rolle der Kirche bei der Förderung von Entwicklung ist sehr stark! Nicht nur im Süden der Welt, sondern so ziemlich überall...“. Turkson leitet die neue Vatikan-Einrichtung für ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Am Montag und Dienstag ist er Gastgeber eines Kongresses zu fünfzig Jahren „Populorum progressio“, die Sozialenzyklika von Papst Paul VI., von der sich der Kardinal für den Aufbau seines Friedens-, Umwelt- und Gerechtigkeits-Ministeriums leiten lassen will. (rv)
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Kardinal Tagle: „Mission ist nicht nur ein Auftrag“
Manchen gilt er als eine Art asiatische Ausgabe von Papst Franziskus. Jedenfalls kann Kardinal Luis Antonio Tagle gut erklären, worum es dem jetzigen Papst geht. Tagle ist Erzbischof von Manila auf den Philippinen und Präsident von Caritas Internationalis – aber in den letzten Tagen war er wieder mal als Papst-Deuter gefragt. Auf einem Kongress in Florenz legte er Evangelii Gaudium aus, das programmatische Schreiben von Franziskus aus dem Jahr 2013. „Wir assoziieren Evangelii Gaudium meistens mit den berühmten Worten des Papstes, die Kirche sei im Aufbruch und solle an die Peripherien gehen. Aber als ich die Apostolische Exhortation jetzt wieder gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass Mission dort nicht nur als Aufgabe beschrieben wird, sondern als eine Spiritualität!“, so Kardinal Tagle. (rv)
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Wie der argentinische Bischof nach Nütterden kam
Geschichten wie diese gibt es viele – aber darüber wird nur selten berichtet. Vielleicht, weil sie nicht spektakulär wirken. Jedenfalls, seit mehr als vierzig Jahren kümmern sich deutsche Katholiken aus dem Niederrheinischen um ein armes Bistum im Norden Argentiniens: Añatuya. Das Bistum ist 1961 gegründet worden, und sein erster Bischof Jorge Gottau reiste 1963 nach Rom zum Konzil. Werner Stalder, ein Katholik, der damals in Kleve-Kellen wohnte, erzählt, was dann passierte. (rv)
Hier der Bericht zum Hören und Lesen

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UNSER BUCHTIPP:

Der Vatikan
In einer Welt der Unübersichtlichkeit werden Überblicke immer wichtiger. Und es wird wichtiger, gute und hilfreiche von all den anderen zu unterscheiden. Was den Vatikan angeht, gibt es jetzt – wieder – einen solchen kurzen und hilfreichen Überblick. Jürgen Erbacher, Kirchenjournalist beim ZDF und ständiger Papstbegleiter auf den Reisen, hat ihn vorgelegt und darin alles versammelt, was man normalerweise alles wissen muss, um sich zurecht zu finden. So lernt man etwa die Organisation des Vatikan kennen, Geschichte und Alltag des Papstamtes, den Vatikan im Verhältnis zu den Staaten und in der Ökumene, oder auch Fakten zu Einrichtungen wie der Schweizergarde oder der Vatikanbank. (rv)
Jürgen Erbacher: Der Vatikan. Das Wichtigste über den kleinsten Staat der Welt. Das Buch ist im Herder Verlag erschienen und kostet etwa 12 Euro.
Hier die Rezension von P. Bernd Hagenkord

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Franziskus hat die Kompetenzen des Päpstlichen Rats für Neuevangelisierung erweitert. Künftig ist die von Erzbischof Rino Fisichella geleitete Einrichtung auch für Wallfahrtsorte zuständig. Die bisher bei der Kleruskongregation liegende Zuständigkeit wurde vom Papst auf den Neuevangelisierungs-Rat übertragen. In einem „Motu Proprio“ mit dem Datum 11. Februar, das an diesem Samstag veröffentlicht wurde, begründet Franziskus seine Entscheidung. Trotz der derzeitigen „Glaubenskrise“ übten Wallfahrtsorte eine ungebrochene Anziehungskraft aus. Er wolle „die Seelsorge an den Wallfahrtsorten fördern“. (rv)
Jesuitenpater Hans Zollner berät zukünftig den Vatikan in Sachen Priesterausbildung. Seine Ernennung zum Konsultor der Kleruskongregation wurde mit zehn weiteren Ernennungen an diesem Samstag vom Vatikan bekannt gegeben. Der deutsche Jesuitenpater ist Professor für Psychologie an der Universität Gregoriana, Leiter des Kinderschutzzentrums dort und arbeitet auch in der Kinderschutzkommission des Vatikan. Damit ist das Thema Missbrauch und vor allem Prävention fest in die Beratungen der Kongregation integriert. Ebenfalls ernannt wurde der in Deutschland lehrende Pallotinerpater George Augustin. Augustin lehrt an der Hochschule seiner Gemeinschaft in Vallendar bei Koblenz. (rv)
Papst Franziskus hat Frère Alois an diesem Donnerstag zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen. Es war bereits die vierte derartige Begegnung zwischen Franziskus und dem Leiter der ökumenischen Taizé-Gemeinschaft. Den Angaben zufolge ging es in dem Gespräch unter anderem über Fragen des Gemeinschaftslebens, die Suche nach der Einheit der Christen, die Jugendtreffen im französischen Taizé sowie um die Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern der Erde, die von der Gemeinschaft aufgenommen wurden. Frère Alois erwähnte dem Papst gegenüber auch den bevorstehenden Besuch von Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel am 25. April in Taizé. (kap)

Europa

Die katholische Friedensbewegung Pax Christi Europa bittet den Papst, den Weltkatechismus zu ändern. Die Todesstrafe solle in künftigen Ausgaben des Katechismus der Katholischen Kirche rundum und ausnahmslos verurteilt werden, fordert Pax Christi in einem Brief an den Vatikan. Erzbischof Jean-Claude Hollerich von Luxemburg, Präsident des europäischen Netzwerks, unterstützt die Forderung. Der Weltkatechismus entstand in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts unter Federführung des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger, Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation. Kanon 2265 schließt die Todesstrafe darin nicht ausdrücklich aus, wie es dort heißt. (apic)
Hochrangige Repräsentanten der Kirchen in Europa haben der EU für ihre weitere Unterstützung für den Prozess der europäischen Einigung zugesichert. Am Freitag trafen der Münchner Kardinal Reinhard Marx, Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der EU (COMECE), und der anglikanische Bischof Christopfer Hill, Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), in Brüssel zu einem Dialog mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zusammen. Marx und Hill hätten angesichts der derzeitigen Herausforderungen ein Zeichen des ökumenischen Engagements für das europäische Projekt setzen wollen, hieß es anschließend in einer COMECE-Mitteilung. Europa, so die Kirchenvertreter, könne Frieden in einer Welt stiften, in der er nicht selbstverständlich sei. (kap/kna)

 

Spanien
Eine gegenwärtige Sinnleere in Europa birgt nach Auffassung von Kardinal Angelo Bagnasco auch eine Chance für junge Menschen. Diese hätten eine einmalige Gelegenheit, „zu wählen, wer sie sein und wie sie leben wollen“, sagte der Präsident des Rats der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) am Freitag in Barcelona. Bagnasco, zugleich Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, verwies auch auf Probleme wie Jugendarbeitslosigkeit oder Schwierigkeiten, eine Familie zu gründen. Dem stehe eine Sehnsucht nach Fülle gegenüber. Die Kirche betrachte die junge Generation „mit großer Sympathie und Zutrauen“. Europa befinde sich in einer Krise, weil es „sich selbst und seine Ursprünge verleugnet“ habe, sagte Bagnasco dem bischöflichen italienischen Pressedienst SIR. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die US-Bischofskonferenz wendet sich gegen Donald Trumps Klimapolitik. „Wir stehen zusammen mit Papst Franziskus energisch für Umweltschutz ein“, heißt es in einem Statement von Bischof Frank Dewane im Namen des US-Episkopats. Ausdrücklich wenden sie sich gegen die vom US-Präsidenten betriebene Rückkehr zur Kohle: Das mache „zahlreiche Umweltprojekte zunichte“ und widerspreche den Klimaschutz-Auflagen von Paris, zu denen sich die USA bekannt hätten. Trumps Ansatz sei der falsche: Politik müsse sich „sowohl um Wirtschaftswachstum als auch um Umweltschutz“ bemühen. Andere Staaten hätten in dieser Hinsicht „große Fortschritte gemacht“. (rv)

Venezuela
Ein Land ohne Parlament – die Bischöfe appellieren nun zum Handeln. Angesichts der totalen Machtübernahme von Präsident Nicolas Maduro in Venezuela hat die Bischofskonferenz des Landes die Bevölkerung zum „Nachdenken“ über geeignete Reaktionen darauf aufgerufen. Es sei an der Zeit, sich ernsthaft zu fragen, ob nicht Maßnahmen wie ziviler Ungehorsam, friedliche Demonstrationen, Forderungen an die nationalen und internationalen politischen Machthaber und Bürgerproteste angebracht seien, so die Bischöfe am Freitag. Am Donnerstag hatte das venezolanische Verfassungsgericht das Parlament außer Kraft gesetzt, in dem seit der Wahl Ende 2015 die Oppositionsparteien in der Mehrheit sind. Damit besitzt Präsident Maduro alle Macht im Land. (kap)

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