RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.4.2017

Tagesmeldungen vom 2.4.2017

- Papst in Carpi: „Jeder hat schon ein kleines Grab” -
- Angelus: Appelle an Venezuela, Kongo, Paraguay -
Lutheraner in Rom: Papst-Kelch und 95 Thesen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 17.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PASTORALREISE NACH CARPI:

Carpi in der Nähe von Mantua in Norditalien war an diesem Sonntag das Ziel von Papst Franziskus. Bei seiner Pastoralreise hat er auf dem Platz vor der Kathedrale eine Messe gefeiert, er traf wie immer bei solchen Reisen Priester, Seminaristen und Ordensleute und begab sich zu einer nahegelegenen Kirche, die nach dem schweren Beben von 2012 noch nicht wieder aufgebaut ist. Dort gedachte er der Opfer der Beben. (rv)

Papstmesse: Grab oder Hoffnung - Wir haben die Wahl
Leben und Tod, Grab und Hoffnung: Eine Woche vor Beginn der Feier des Todes und der Auferstehung Jesu erinnerte Papst Franziskus daran, dass Christen die Wahl hätten, was das eigene Leben prägen sollte. Der Papst war am Morgen ins norditalienische Carpi zu einer Pastoralreise aufgebrochen, die Messfeier auf dem Platz vor der Kathedrale war der erste Programmpunkt des Tages. In seiner Predigt faltete der Papst den Gegensatz von Leben und Tod, Grab und Hoffnung aus. „Vor dem Grab des Lazarus kommt es so zu einem großen Aufeinandertreffen: Auf der einen Seite ist da die große Enttäuschung, die Armut unseres endlichen Lebens, das wegen der Angst vor dem Tod oft innere Dunkelheit erfährt. Aber auf der anderen Seite ist da auch die Hoffnung, welche den Tod und das Böse besiegt und die einen Namen hat: Die Hoffnung heißt Jesus.“ (rv)
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Angelusgebet in Carpi: Kolumbien, Kongo, Venezuela, Paraguay
„Die Tragödie in Kolumbien hat mich zutiefst getroffen“: seine Worte zum Angelusgebet an diesem Sonntag in Carpi richtete der Papst zuerst an die Opfer einer Naturkatastrophe im Norden Südamerikas. „Ich bete für die Opfer und versichere ihnen meine und eure Nähe. Und ich danke allen, die nun helfen.“ In Kolumbien hatten Überschwemmungen und Schlammlawinen über 300 Menschen das Leben gekostet, es ist die Rede von der schlimmsten Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes. Kongo, Venezuela und Paraguay: Papst Franziskus richtete anlässlich seines Angelusgebetes aber auch Appelle an die von politischer Gewalt geprägten Gebiete der Welt. (rv)
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Papst bei Erdbebenopfern: Achten auf die inneren Schäden
Als am 20. Mai 2012 in der Emilia-Romagna die Erde bebte, stürzten Kirchen ein, bekamen Gebäude risse, starben sieben Menschen und es entstand ein Schaden im Milliardenhöhe. Zum Abschluss seiner Reise fuhr Papst Franziskus nach Mirandola, wo eine der stark beschädigten Kirchen immer noch nicht wieder aufgebaut ist. Bereits Papst Benedikt XVI. war wenige Wochen nach den Beben dort, was Papst Franziskus ausdrücklich würdigte. Er zählte die Schäden auf, welche das Beben hinterlassen hatte, fügte dann aber an: „Ich denke vor allem an die inneren Schäden: Das Leiden derer, die liebe Angehörige verloren haben und derer, welche die Anstrengungen eines ganzen Lebens zerbrechen gesehen haben.“ (rv)

Kritik und Begegnung
Am Rand des Papstbesuches in Carpi kam es zu einer kurzen Begegnung zwischen Papst Franziskus und dem emeritierten Erzbischof von Bologna, Kardinal Carlo Caffarra, einem der Autoren der fünf so genannten „Dubia“ zum Papstschreiben Amoris Laetitia. Es habe ein kurzes Gespräch gegeben, meldet der Pressesaal des Vatikan. Einige Gedanken dazu im Radio Vatikan Blog.

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Lutheraner in Rom: Zwischen Papst-Kelch und 95 Thesen
Mit handgeschriebenen Werbezetteln im Cafè Greco und einem Gottesdienst in einer Diplomatenwohnung fing es 1817 an: In diesem Jahr feiert die evangelisch lutherische Gemeinde Roms ihren 200. Geburtstag. „Es hat angefangen als eine Hauskirche, die sich verstecken musste“, sagt Heinrich Bedford-Strohm, lutherischer Landesbischof Bayerns und Vorsitzender der EKD. „Die Gemeinde hatte nicht die Möglichkeit, frei ihren Glauben zu leben. Das haben die Evangelischen hier in Rom inmitten der Katholischen erfahren, das haben die Katholischen aber in anderen Kontexten, wo die Evangelischen in der Mehrheit waren, auch umgekehrt erfahren.“ (rv)
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Michail Gorbatschow - Kassandra oder Prophet?
Warnung vor einem Atomkrieg? Heute? Michael Gorbatschow scheint das nötig, auch wenn die großen Kriege den kleinen gewichen zu sein scheinen. In einem Buch mit dem Journalisten Franz Alt  begründet der russische Friedensnobelpreisträger seine Befürchtung ausführlich: „Krieg muss von der UNO geächtet werden - wir brauchen jetzt eine Welt ohne Atomwaffen, aber die Welt bereitet sich auf einen Krieg vor“, so Michail Gorbatschow. Aldo Parmeggiani im Gespräch mit dem Autor, Franz Alt. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Mit der kommenden Bischofssynode geht die ganze Kirche in die „Schule der Jugendlichen“, um von ihnen zu lernen: Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Synode, ging bei einem Kongress der Europäischen Bischofskonferenzen (Ccee) in Barcelona auf das Thema ein. Zur Vorbereitung der Synode gibt es ein eigenes Dokument, samt Fragebogen, der in den kommenden Monaten online frei geschaltet wird und dann bis Oktober ausgefüllt werden könne, so der Kardinal. Dabei handele es sich keineswegs um eine Formalität, denn „auf der Basis der Antworten wird das Sekretariat der Synode das Arbeitsdokument erstellen, das dann den Synodenteilnehmern vorgelegt wird“. Stattfinden wird die Synode im Oktober 2018. (rv)

Europa

Deutschland
Die Rettungsdienste des Malteser Hilfsdienstes in Deutschland stellen sich auf mögliche Terroranschläge ein. Bei einem Treffen am Wochenende in Paderborn berieten die Verantwortlichen unter der Leitung des Bundesarztes der Malteser, Rainer Löb, über notwendige Reformen im Rettungsdienst, im Katastrophenschutz und in den Krankenhäusern, wie die Hilfsorganisation am Sonntag mitteilte. Löb sagte, bei Terroranschlägen seien nicht nur veränderte medizinische Vorgehensweisen notwendig. Ausgesprochen wichtig und manchmal sogar lebensrettend seien auch bessere Abstimmungen zwischen den Sicherheitskräften und der Medizin sowie die umfassende Vorbereitung der haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Deshalb würden entsprechende Bedrohungsszenarien erarbeitet und durchgespielt. (kna)

Österreich
Oberösterreichs neuer Landeshauptmann Thomas Stelzer hat sich für eine sichtbare Präsenz des Kreuzes in der Gesellschaft ausgesprochen. „Es ist gut, dass wir es haben und dass wir es im öffentlichen Raum, in den Kindergärten und Schulen beibehalten“, so Stelzer, der am Samstag mit 99,9 Prozent zum ÖVP-Landesparteiobmann gewählt wurde und am Donnerstag als Landeshauptmann angelobt werden soll, im Interview mit dem Kurier. Das Kreuz sei auch „ein Symbol dafür, was Österreich und Europa stark gemacht hat“: Es stehe dafür, „dass wir auf den eigenständigen und eigenverantwortlichen Menschen setzen, aber auch dass der Mensch nicht alles ist“. (kap)

Amerika

Peru
Papst Franziskus hat der inzwischen wieder päpstlichen Universität von Peru zu ihrem 100-jährigen Bestehen gratuliert, nachdem der Haussegen zwischen der Hochschule und dem Vatikan längere Zeit schief hing. Die 1917 von dem Priester Jorge Dintilhac gegründete Pontificia Universidad Catolica del Peru sei auf besondere Weise mit dem Papst verbunden, heißt es in einem Schreiben von Franziskus, das der Vatikan am Samstag veröffentlichte. Im Juli 2012 hatte der Vatikan der einzigen katholischen Universität Perus untersagt, sich weiterhin „päpstlich“ und „katholisch“ zu nennen. Hintergrund war ein Konflikt um das Recht, den Rektor zu ernennen, sowie um die Aufsicht über die Lehrinhalte und die Kontrolle über das Immobilienvermögen. (kna)

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