RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.4.2017

Tagesmeldungen vom 4.4.2017

- Papst erlaubt Trauungen bei Piusbruderschaft -
- Kardinal Tagle gegen „engstirnigen Protektionismus“ -
- Vatikankongress zu „Populorum Progressio“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Papst Franziskus erlaubt Trauungen bei Piusbruderschaft
Die Ehe-Trauung vor einem Priester der Piusbruderschaft wird künftig auch von der katholischen Kirche anerkannt. Das geht aus einem Brief der Glaubenskongregation hervor, der an diesem Dienstag veröffentlicht wurde. Am ungeklärten Status der Bruderschaft ändere das nichts, heißt es in dem Schreiben. Es gehe aber darum, ein pastorales Entgegenkommen des Papstes gegenüber den Gläubigen aufzuzeigen, „die den pastoralen Aktivitäten der Bruderschaft folgen“. Bisher galt, dass Katholiken bei der nicht in voller Gemeinschaft mit der Kirche stehenden Bruderschaft ausschließlich das Bußsakrament gültig und erlaubt empfangen durften. Damit setzte Papst Franziskus die zuvor geltende Regelung für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit in dauerndes Recht um. (rv/kna)
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Kardinal Tagle gegen „engstirnigen Protektionismus“
Gegen Protektionismus und Abschottung gegenüber Migranten hat sich der Präsident von Caritas Internationalis ausgesprochen. Zu einer ganzheitlichen menschlichen Entwicklung gehörten der Respekt gegenüber anderen Kulturen und Solidarität mit Migranten und Flüchtlingen dazu, unterstrich der philippinische Kardinal Luis Antonio Tagle am Dienstag im Vatikan. Zudem gelte es das Potential der Einwanderer für die Entwicklung der Herkunfts- und Zielländern besser zu nutzen. Auf einem Kongress zum 50 Jahr-Jubiläum der Enzyklika Paul VI. „Populorum progressio“ rief der Erzbischof von Manila dazu auf, Migration in diesem Sinne als Chance zu begreifen. (rv)
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Papst: Ganzheitliche Entwicklung tut allen gut
Die Menschheitsfamilie braucht eine „ganzheitliche Entwicklung“, wie sie in der Sozialenzyklika von Papst Paul VI. vor genau 50 Jahren beschrieben wurde. Das sagt ein Nachfolger des Montini-Papstes: Franziskus erinnerte an diesem Dienstag in der „Neuen Synodenaula“ im Vatikan an die Bedeutung von „Populorum progressio“. Eine große Vatikan-Konferenz hat sich in diesen Tagen mit dem Inhalt jener Sozialenzyklika beschäftigt. Den Teilnehmern wollte Franziskus in seiner Ansprache für das Interesse und die Beiträge danken: „Heute es geht es darum, die verschiedenen Völker der Erde zu integrieren. Die Pflicht der Solidarität zwingt uns, gerechte Wege des miteinander Teilens zu finden, damit jene dramatische Verschwendung der Güter zwischen arm und reich ein Ende gesetzt wird.“ (rv/kna)
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Gebetsintention: Diesmal an junge Leute gerichtet
Neuer Monat - neues Gebetsanliegen des Papstes. Diesmal geht es in der Videobotschaft um junge Leute. Darin heißt es: „Ich weiß, dass Ihr junge Menschen Euch nicht mit einer trügerischen Freiheit zufrieden gebt, die Euch suggeriert, den jeweiligen Moden nachlaufen zu müssen, sondern dass Ihr nach Höherem strebt. Ist es nicht so, oder irre ich mich? Lasst nicht zu, dass andere die Protagonisten des Wandels sind!“ (rv)
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Papstmesse: Die Rettung kommt allein vom Kreuz
Der eine oder andere Katholik trägt gerne ein Kreuz an der Kette. Das sei schön und gut, aber was steckt dahinter? Darüber sprach der Papst an diesem Dienstag bei der Predigt im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. „Was bedeutet für uns das Kreuz?“, fragte er die Anwesenden. „Ja, es ist das Zeichen der Christen. Und wir machen das Kreuzzeichen, aber nicht immer machen wir es gut, manchmal etwas weniger… Denn wir haben nicht diesen Glauben an das Kreuz. Für einige Menschen ist es sogar das Zeichen der Zugehörigkeit. Da sagt einer: ,Ja, ich trage ein Kreuz an der Kette, damit jeder sieht, dass ich ein Christ bin.´ Das ist schön, aber es geht nicht darum, ein Abzeichen wie ein Fußballtrikot zu tragen, sondern es geht um die Erinnerung daran, dass der Herr die Sünden für uns aufgenommen hat.“ (rv)
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WELTKIRCHE:

Russland: Kirche verurteilt Anschlag in Sankt Petersburg
Mindestens 14 Menschenleben hat ein mutmaßlicher Anschlag in der U-Bahn der russischen Millionenstadt Sankt Petersburg gefordert. Vertreter der römisch-katholischen und russisch-orthodoxen Kirche verurteilten die Tat und sagten den Opfern Hilfe zu. Der katholische Moskauer Erzbischof Paolo Pezzi ließ in einem am Montagabend veröffentlichten Kondolenzschreiben verlauten, er bete für die „Erlösung Russlands und der ganzen Welt vom Fluch des Terrorismus“. Der „Terroranschlag“ erfülle ihn mit tiefer Trauer. (kna/domradio)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Disziplinarabteilung der vatikanischen Glaubenskongregation hat einen neuen Leiter: Papst Franziskus berief den irischen Diözesanpriester John Joseph Kennedy in diese Funktion, wie der Vatikan am Dienstag bekannt gab. Er löst in dieser Funktion den 59-jährigen mexikanischen Ordenspriester Pedro Miguel Funes Diaz ab. Als eine von drei Sektionen der Behörde beschäftigt sich die Disziplinarabteilung mit Glaubensdelikten und Verfehlungen, die die Moral und die Sakramente betreffen. Kennedy wirkte bereits bisher an der Glaubenskongregation. Er stammt aus Dublin, gehört der deutsch-flämischen Erzbruderschaft zur schmerzhaften Muttergottes am Camposanto Teutonico im Vatikan an und spricht hervorragend Deutsch. (rv)
Es ist das erste Treffen des britischen Thronfolgers Prinz Charles mit Papst Franziskus: An diesem Dienstagabend besucht Charles zusammen mit seiner Frau Camilla den Vatikan. Die Begegnung gilt als Höhepunkt der mehrtägigen Italien-Tour von Charles und seiner Frau. Sie waren am Freitag in Italien angekommen. Am Sonntag machte sich der 68-jährige Charles ein Bild von der Lage in der Erdbebenregion Mittelitaliens und besuchte die zerstörte Stadt Amatrice. Prinz Charles ist jedoch nicht zum ersten Mal zu Besuch im Vatikan. Papst Benedikt XVI. empfing den britischen Thronfolger und seine Frau Camilla 2009 zu einer Privataudienz. 2005 vertrat Charles seine Mutter Königin Elizabeth II. als Repräsentant des Königshauses beim Begräbnis von Papst Johannes Paul II. Diesen Pontifex hatte Charles 1985 getroffen, damals noch mit Prinzessin Diana an seiner Seite. (reuters/rv)
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. wird seinen 90. Geburtstag an den Osterfeiertagen im Vatikan „im kleinen Rahmen“ feiern. Das hat Erzbischof Georg Gänswein dem katholischen Sender „Radio Horeb“ in Balderschwang verraten. Die Feier finde am Ostermontag „in kleinem Rahmen“ statt, mit bis zu 50 geladenen Gästen aus Bayern und aus Rom. Aus Pentling im Bistum Regensburg, wo das einstige Privathaus von Benedikt XVI. steht, wird laut „Mittelbayerischer Zeitung“ Bürgermeisterin Barbara Wilhelm kommen. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer werde jedoch in seiner Diözese bleiben. Alle Pfarreien und Seelsorgestellen seien an Ostern zum Gebet für das Geburtstagskind aufgerufen. (radio horeb/kna)
Aus den Händen polnischer Jugendlicher erhalten in Rom am kommenden 9. April 200 junge Gläubige aus Lateinamerika das Weltjugendtagkreuz. Anlass ist der 32. Weltjugendtag, der an diesem Tag auf diözesaner Ebene gefeiert wird. Die Gläubigen stammen unter anderem aus Panama, das 2019 den internationalen Weltjugendtag ausrichtet. Die Übergabe des Kreuzes erfolgt traditionell während der Palmsonntagsmesse mit dem Papst auf dem Petersplatz. Am Vorabend feiert der Papst in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore eine Vesper mit den Jugendlichen. Die Papstbotschaft zum diözesanen Jugendtag veröffentlichte der Vatikan am vergangenen 21. März. (rv)

Europa

Deutschland
Die katholische Kirche in Deutschland äußert sich kritisch zu dem von einigen CDU-Politikern vorgeschlagenen Islamgesetz. Der Repräsentant der Bischöfe bei der Bundesregierung, Karl Jüsten, sagte am Montag auf Anfrage der KNA in Berlin: „Unsere bestehenden rechtlichen Regelungen einschließlich des Religionsverfassungs- beziehungsweise des Staatskirchenrechts sind nach kirchlicher Auffassung grundsätzlich ausreichend, um die Integration des Islams in Deutschland zu bewerkstelligen.“ Mehrere Vertreter der CDU hatten sich in den vergangenen Tagen für ein Islamgesetz ähnlich dem österreichischen Modell ausgesprochen, um Rechte und Pflichten der Muslime zu beschreiben. Widerspruch gegen das Vorhaben kam von Islamverbänden, SPD und Grünen, aber auch aus der eigenen Partei. (kap/kna)
Zu einem gemeinsamen Austausch sind Vertreterinnen und Vertreter der SPD und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) an diesem Montag zusammengekommen. Das Treffen fand unter Leitung des SPD-Parteivorsitzenden Martin Schulz und des ZdK-Präsidenten Thomas Sternberg im Willy-Brandt-Haus in Berlin statt. Im Zentrum des Gesprächs standen der Beitrag der Religionen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, Entwicklungen in der Ökumene und Herausforderungen der Demokratie durch Rechtspopulismus. Großer Wert wurde auf Fragen internationaler Politik gelegt, unter anderem auf die Zukunft der europäischen Integration und die deutsch-polnischen Beziehungen sowie auf die gemeinsame Verantwortung für Afrika. (pm)

Österreich
Rekordergebnis der Sternsinger: Knapp 17,1 Millionen Euro an Spenden haben die 85.000 als Heilige Drei Könige verkleideten Mädchen und Jungen österreichweit bei der Sammlung rund um den 6. Januar ersungen. Mit den Spenden werden rund 500 Sternsinger-Hilfsprojekte in 20 Ländern unterstützt. Insgesamt wird auf diesem Weg jährlich mehr als einer Million Menschen in den Armutsregionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas dabei geholfen, einen Weg aus Armut und Unterdrückung zu finden. Seit dem Beginn der Sternsingeraktion 1954 wurden mehr als 417 Millionen Euro für über 10.000 Hilfsprojekte der Dreikönigsaktion ersungen. (kap)

Italien
Die Bemühungen für finanzielle Transparenz im Vatikan zeigen Erfolg: Italiens Steuerbehörden haben den Heiligen Stuhl auf die „white list“ gesetzt. Der Schritt ist die Folge eines Steuerabkommens zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl, wie das italienische Finanzministerium unter der Leitung von Minister Pier Carlo Padoan mitteilte. Es handle sich um eine Anerkennung der Bestrebungen des Heiligen Stuhls, steuerhinterziehende Praktiken über vatikanische Konten oder Transaktionen auszuschließen. Der Vatikan sei ein Staat, „der zusammenarbeitet und in Sachen Steuerpolitik transparent handelt“, zitiert die italienische Nachrichtenagentur „Ansa“ das Wirtschaftsministerium in Rom. (ansa)

Russland
Die Russisch-Orthodoxe Kirche kritisiert die Zurschaustellung des Leichnams des kommunistischen Revolutionsführers Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924) in einem Mausoleum auf dem Roten Platz in Moskau. „Terroristen und Revolutionäre verdienen keine Denkmäler in unseren Städten“, sagte der russisch-orthodoxe Metropolit Hilarion nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur „Interfax“. Der Revolutionsführer sei ein „Henker“ gewesen, nach dem keine Straßen und Plätze benannt werden dürften. Der Leiter des Außenamtes der Kirche betonte zugleich, niemand wolle alte Wunden aufreißen und das Land spalten. (kap/kna)

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