RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.4.2017

Tagesmeldungen vom 6.4.2017

- Nuntius in Syrien: „Die Leute können nicht mehr“ -
- Papst: Fusswaschung für reuige Mafiosi -
- USA: Jugendlicher wollte Papst töten -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Syrien: „Die Leute können nicht mehr“
Nach dem mutmaßlichen Giftgasanschlag vom Dienstag auf Zivilisten in Nordwestsyrien hat der Heilige Stuhl seine Forderung nach einem Ende der Gewalt in dem Kriegsland erneuert. „Die Menschen in Syrien können nicht mehr, und hier hat man manchmal Mühe, überhaupt noch an die internationale Gemeinschaft zu glauben“, sagt der Nuntius in Damaskus, Kardinal Mario Zenari, in unserem Interview. „Das Volk ist der ganzen Worte und Resolutionen müde...“ (rv)
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Papst: Fusswaschung für reuige Mafiosi am Gründonnerstag
Abermals sind es Häftlinge, die von Franziskus am Gründonnerstag die Füße gewaschen bekommen. Der Papst wird am kommenden Gründonnerstag Nachmittag die Justizanstalt Paliano in der Provinz Frosinone südöstlich Roms besuchen und dort Inhaftierten bei der Abendmahlsmesse die Füße waschen. In Paliano sitzen vor allem geständige Kriminelle ein, die zugestimmt haben, mit der Justiz zusammen zu arbeiten, etwa ausgestiegene Mafiosi oder Terroristen. (rv)
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Europäische Jugendstudie: Handy statt Gott?
Um glücklich zu sein, brauchen junge Erwachsene in Europa allerhand, aber offenbar nicht Gott – das geht aus der soeben vorgestellten Jugendstudie „Generation What?“ hervor. Es ist die größte europäische Jugendstudie jemals. „Bei uns hat man leicht das Gefühl von einem Klima der Verschlossenheit in Richtung Himmel“, kommentiert der Passauer Bischof Stefan Oster, Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, in unserem Interview. (rv)
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Kolumbien: „Eine bestürzende Tragödie“
Fast 300 Menschen hat der Erdrutsch von Mocoa in den Tod gerissen, 332 Menschen wurden verletzt: Kolumbien kämpft weiter mit den Folgen der katastrophalen Regenfälle der letzten Tage. „Wirklich, wir sind bestürzt über diese Tragödie“, sagt der emeritierte Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos, ein Kolumbianer, in unserem Interview. „Sie kommt zu den vielen Problemen hinzu, die das Land derzeit ohnehin schon hat.“ (rv/fides)
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Papstpredigt: „Gottes Treue schenkt Freude auch in der Not“
Gottes Treue schenkt Freude auch in der Not. Das hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag anhand des Stammvaters Israels, Abraham, verdeutlicht. Der Bund Gottes mit dem „Vater der vielen Völker“ verweise zugleich auf das Gemeinschaftliche der Kirche, führte der Papst in seiner Predigt im vatikanischen Gästehaus Santa Marta aus. (rv)
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HINTERGRÜNDE:

Ein Fünftel der Weltbevölkerung ist katholisch
1,285 Milliarden Katholiken gibt es mittlerweile weltweit. Der positive Trend gegenüber dem Vorjahr geht aus der aktuellen Statistik der katholischen Weltkirche („Annuarium Statisticum Ecclesiae“) 2015 hervor, die in diesen Tagen veröffentlicht wurde. Die Zahl der Katholiken ist demnach zwischen 2014 und 2015 um ein knappes Prozent angestiegen. Somit ist ein knappes Fünftel der Erdbevölkerung (17,7 Prozent) katholisch. Verglichen mit den Ergebnissen des Jahres 2010 ist die Gesamtzahl der Katholiken sogar um 7,4 Prozent gewachsen. In Europa allerdings stagnieren die Zahlen... (rv)
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Papst-Gesandter: „Medjugorje ist ein religiös fruchtbarer Boden“
In Medjugorje finden Pilger jenen Glauben vor, der in ihren Herkunftsländern oft schon erloschen ist: Das sagte der polnische Erzbischof Henryk Hoser, der seit einer Woche als Papst-Gesandter die seelsorgliche Lage im bosnischen Wallfahrtsort begutachtet, vor der Presse. Religiös sei Medjugorje ein „sehr fruchtbarer Boden“, sagte der Erzbischof von Warschau-Praga. Die Echtheit der angeblichen Marienerscheinungen könne er nicht beurteilen. (kap)
Hier der ausführliche Bericht

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Blutspende gegen Kunstgenuss: Auch in diesem Jahr können Blutspender die Vatikanischen Museen zu einem deutlich ermäßigten Eintrittspreis besuchen. Das gaben die Museen gemeinsam mit der römischen Gemelli-Klinik an diesem Donnerstag bekannt. Wer in einem der Zentren der römischen Gemelli-Klinik Blut spendet, erhält dort einen Gutschein, der bis Jahresende den Kauf einer auf 4 Euro ermäßigten Eintrittskarte ermöglicht. Das Blutspender-Biglietto berechtigt überdies dazu, mitsamt einer Begleitperson die Warteschlange zu überholen. Die reguläre Eintrittskarte der Vatikanischen Museen kostet 16 Euro, mit zusätzlichen 4 Euro lässt sich die Warteschlange vermeiden. (rv/pm)
Stabwechsel: In Rom haben die Arbeiten zur Übergabe des Weltjugendtages an die panamaischen Organisatoren des Jugendtreffens 2019 begonnen. „Von Krakau nach Panama – die Synode unterwegs mit  den jungen Menschen“ heißt das Forum, zu dem die Diözese Rom mit dem päpstlichen Rat für Laien, Familie und Leben vom 5. bis 9. April junge Menschen sowie Vertreter katholischer Organisationen und Bewegungen aus der ganzen Welt eingeladen hat. 104 Länder sind mit 44 Organisationen vertreten, um eine Bilanz zum letzten Weltjugendtag in Krakau zu ziehen und die Weichen für das Großereignis zu stellen, das im Jahr 2019 durch die Erzdiözese Panama ausgerichtet wird. (rv)
Papst Franziskus versichert die Opfer der schweren Überschwemmungen in Argentinien seiner Anteilnahme. Er habe „mit Schmerz“ die Nachricht von den sturmflutartigen Regenfällen der vergangenen Tage erhalten, so der Papst in einem Schreiben an den Präsidenten der argentinischen Bischofskonferenz, Erzbischof José Maria Arancedo. Er sei den Tausenden Menschen, die aus ihren Häusern vertrieben wurden und teils „alles, was sie besaßen“, „Häuser, Besitztum, Familienerinnerungen“, verloren hätten, spirituell nahe, so der Papst. (rv)

Vatikan/Frankreich
Papst Franziskus hat an diesem Donnerstag den Rücktritt des erst 57 Jahre alten Bischofs von Aire und Dax, Herve Gaschignard, angenommen. Zugleich betraute er den emeritierten Bischof von Tulle, Bernard Charrier, mit der vorübergehenden Leitung der südfranzösischen Diözese. Nach Angaben der Französischen Bischofskonferenz waren vor einigen Wochen „Gerüchte über eine unangemessene pastorale Haltung“ von Bischof Gaschignard aufgekommen. Der Erzbischof von Bordeaux, Kardinal Jean-Pierre Ricard, und der Nuntius in Frankreich, Erzbischof Luigi Ventura, seien darüber informiert gewesen. Von „Pädophilie“ zu sprechen sei nach dem aktuellen Wissensstand vorschnell, sagte der Vize-Pressesprecher der Bischofskonferenz. Vor einer Woche hatte sich Gaschignard „auf unbestimmte Zeit“ zurückgezogen. Er begründete diesen Schritt mit einer „Müdigkeit aufgrund verschiedener Ursachen“. (rv/pm/kna/la croix)

Vatikan/Vereinigte Staaten
Franziskus lädt „alle Menschen guten Willens“ dazu ein, an einem Friedensmarsch durch die Problembezirke Chicagos teilzunehmen. Das schreibt der Papst in einer Botschaft an den Erzbischof der US-amerikanischen Stadt, die als gewalttätigster Ort der USA gilt. „Den Weg des Friedens zu gehen ist nicht immer leicht, aber die einzig wahre Antwort auf Gewalt“, so Franziskus in dem Schreiben an Kardinal Blase J. Cupich. Und er zitiert darin die - wie er formuliert - „prophetischen Worte“ von Martin Luther King: „Der Mensch muss für alle Konflikte eine Methode entwickeln, die Rache, Aggressionen oder Vergeltung ausschließt. Die Grundlage einer solchen Methode ist die Liebe.“ Kardinal Blase J. Cupich hat in Chicago eine Initiative gegen die grassierende Gewalt gestartet. Er kündigte am Dienstag bei einer Pressekonferenz an, die Kirche werde ihr soziales Engagement in Chicago deutlich verstärken. Laut „Chicago Tribune“ kamen allein im vergangenen Jahr 783 Menschen durch Mord ums Leben - das ist die höchste Rate seit 1996. (cath.ch/kna)

Europa

Deutschland/Irak
Die Auslandshilfe der deutschen Caritas fordert Fluchtkorridore für die in der umkämpften irakischen Stadt Mossul eingeschlossenen Bevölkerung. Der Schutz der Zivilisten müsse oberste Priorität haben, zitierte das Hilfswerk am Donnerstag einen Sprecher von Caritas Irak. Erstmals seit Beginn der Militäroffensive im Westen Mossuls vor 50 Tagen sei es zwar gelungen, Nothilfepakete zu verteilen, so Caritas International in einer Presseaussendung. Die Lage bleibe aber für geschätzte 400.000 Menschen katastrophal. Besonders dringend brauchten die eingeschlossenen Menschen Lebensmittel, Wasser und Medikamente. Die lokalen Preise für Lebensmittel seien inzwischen für weite Teile der Menschen in Mossul unerschwinglich. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Ein heute 17-Jähriger US-Bürger und IS-Anhänger hat vor einem Bundesgericht im Staat New Jersey gestanden, 2015 einen Mordanschlag auf Papst Franziskus geplant zu haben. Das geht aus einer Mitteilung des Justizministeriums hervor. Das Attentat sollte demnach während einer Papstmesse anlässlich des Weltfamilientages 2015 in Philadelphia stattfinden, an der fast eine Million Menschen teilnahm. Dem Angeklagten Ahmad Shakoor - der eigentlich Santos Colon heißt - drohen den Angaben zufolge bis zu 15 Jahre Haft. Sein Anschlagsplan habe sich auf den Einsatz einer Bombe sowie eines Scharfschützen gestützt. Beim Versuch, Letzteren zu engagieren, sei der Angeklagte in Kontakt zu einem verdeckten Ermittler des FBI gekommen und daraufhin festgenommen worden, hieß es. (kna)

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