RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.4.2017

Tagesmeldungen vom 13.4.2017

- Chrisammesse: „Die ansteckende Fülle der Freude“ -
- Fußwaschung: „Privater Moment des Papstes“ -
- Südsudan: Gewalt erschwert Überlebenskampf -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus: „Die ansteckende Fülle der Freude“
„Alles, was Jesus und auch wir Priester verkünden, ist frohe Kunde.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag in seiner Predigt bei der Chrisammesse im Petersdom. Er griff damit auf ein Thema zurück, das er schon im ersten Jahr seines Pontifikats ausführlich beschrieben hatte, die Freude des Evangeliums, Evangelii Gaudium. Wie Jesus lasse auch der Priester die Botschaft freudig werden, mit seiner gesamten Person, sagte er zu den Anwesenden. Für die Chrisam-Messe versammelt der Bischof traditionell die Priesterschaft seines Bistums, dort werden die heiligen Öle geweiht, die für die Sakramente gebraucht werden, und deswegen stellte der Papst einmal mehr die Figur des Priesters ins Zentrum seiner Gedanken. (rv)
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Die Papstpredigt bei der Chrisammesse an Gründonnerstag
Hier lesen Sie die Papstpredigt bei der Chrisammesse in St. Peter von diesem Gründonnerstag
in der offiziellen Übersetzung. (rv)

Gefängnis von Paliano: „Strikt privater Moment des Papstes“
Die diesjährige Fußwaschung an Gründonnerstagabend nimmt der Papst in einem kleineren Gefängnis etwa 70 Kilometer östlich von Rom entfernt vor. Im Gefängnis von Paliano sitzen vor allem reuige Ex-Mafiosi ein, wie der zuständige Bischof Domenico Sigalini im Vorfeld des Papstbesuches erklärte. Der Bischof besucht die Gefängnisinsassen mindestens einmal monatlich und leitet persönlich die Gesprächsmomente. Um den privaten Charakter der Fußwaschungszeremonie und der Papstvisite zu wahren, wird er selbst am Donnerstagabend nicht anwesend sein. (pm/rv)
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Südsudan: Gewalt erschwert Überlebenskampf zusätzlich
Der Konflikt im Südsudan ist ethnisch gefärbt – deshalb hat sich der neue Vorsitzende der dortigen Bischofskonferenz jetzt mit einem Friedensappell an Stammesälteste gewandt. In einem offenen Brief an ethnische Führer der Region Bahr Al Ghazal unterstreicht Bischof Edward Hiiboro Kussala die Mitverantwortung seiner Adressaten für eine Befriedung des Bürgerkrieglandes: Sie mögen ihre Kraft und ihren Einfluss geltend machen, um den Konflikt zu beenden und die Probleme der Menschen zu lösen, forderte Kussala auch Hilfsorganisationen, religiöse Anführer und die gesamte Gesellschaft zum Engagement auf. (die sternsinger/kap/rv)
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Papst: Angriffe auf weibliche Würde auch in Kirche zu finden
Auch in der Kirche gibt es Angriffe auf die Würde der Frau. Das hat Papst Franziskus in einem Interview mit der italienischen Zeitung „La Repubblica“, das an diesem Donnerstag erschien, gesagt. Darin verurteilte der Papst erneut den „Weltkrieg in Stücken“ und den internationalen Waffenhandel. Weiter ging er auf seinen Besuch am Abend in einem italienischen Gefängnis ein und sprach sich für die soziale Reintegration von Häftlingen aus. (la repubblica)
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LIVE BEI UNS:

Die Karwoche und Ostern mit dem Papst
Höhepunkte von Karwoche und Osterfest mit Papst Franziskus sind auch in diesem Jahr der traditionelle Kreuzweg am Kolosseum, die Osternachtmesse im Petersdom sowie Gottesdienst und „Urbi et orbi“-Segen auf dem Petersplatz am Ostersonntag. Hier unsere Live-Übertragungen, die Sie auf unserem Vatikan-Player oder unserem Youtube-Kanal mit deutschem Kommentar mitverfolgen können. (rv)
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KORRESPONDENTENBERICHT AUS JERUSALEM:

Eine Reportage aus der Grabeskirche
Sie zählt zu den bedeutendsten Heiligtümern der Christenheit: die Grabeskirche in Jerusalem. Das Gotteshaus in der Altstadt Jerusalems erhebt sich an der Stelle, an der der Überlieferung nach Jesus ins Grab gelegt wurde und am dritten Tag von den Toten auferstand. Nach einem fast 1.000 Jahre alten Ritual erfolgt morgens und abends die Übergabe der Schlüssel zur Grabeskirche, deren Verwaltung sich fünf Konfessionen teilen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der vatikanische Pressesaal hat Details zu den zwölf Personen mitgeteilt, die an diesem Gründonnerstagabend vom Papst die Füße gewaschen werden. Darunter ist auch ein Muslim, der im kommenden Juni getauft werden soll. Weiter sind drei Frauen darunter, die im Gefängnis von Paliano inhaftiert sind. Die Ankunft des Papstes in dem Gefängnis, das rund 60 Kilometer östlich von Rom entfernt liegt, wird für 16 Uhr erwartet. Im Anschluss findet die Abendmahlmesse in der Gefängniskapelle statt. Die Häftlinge, die an der Fußwaschung teilnehmen, stammen aus Italien, Argentinien und Albanien. (rv)
Die Krise, die die Kirche seit etwa fünfzig Jahren durchmacht, hat auch mit einem „Zusammenbruch der Liturgie“ zu tun. Das schreibt der Präfekt der Sakramentenkongregation, Kardinal Robert Sarah, in einem Beitrag für die Aprilnummer der Zeitschrift „Studi Cattolici“. „Die wirkliche Absicht des Konzils bestand nicht darin, eine Reform anzustoßen, die zu einem Bruch mit der Tradition führen konnte, sondern die Tradition im tieferen Sinn wiederzufinden und zu bekräftigen“, so der Kardinal. Sein Aufsatz hat den zehnten Geburtstag des Motu Proprio „Summorum Pontificum“ zum Anlass. In diesem Text erlaubte der damalige Papst Benedikt XVI. 2007 unter Auflagen die Feier der Messe in ihrer vorkonziliaren Form. Benedikt sprach von der „außerordentlichen Form des (einen katholischen) Ritus“. (rv)

Vatikan/Italien
Bologna ist - nach Genua im Mai - das nächste inneritalienische Reiseziel des Papstes. Wie der Vatikan an diesem Donnerstag bekannt gab, will der Papst die Stadt am kommenden 1. Oktober anlässlich des Eucharistischen Kongresses im Erzbistums besuchen. Auf dem Programm der eintägigen Reise stehen Begegnungen mit Flüchtlingen, Arbeitern und Armen sowie mit Priestern. Am Sitz der ältesten Universität Europas trifft der Papst darüber hinaus auch Studenten und Professoren. Einen Zwischenstopp macht der Papst laut Vatikanangaben in Cesena. Dort wird in diesem Jahr der 300. Geburtstag von Papst Pius VI. (1717-1799) begangen. (rv)

Europa

Deutschland
Europa erlebt derzeit weniger eine Flüchtlings- oder Migrationskrise als vielmehr eine Führungs- und Kommunikationskrise. Das schreibt Albrecht von Boeselager, Großkanzler des Malteserordens, in einem Beitrag für das Vatican Magazin. Tatsächlich lebten in Europa derzeit weniger Flüchtlinge als noch vor zwanzig Jahren, schreibt Boeselager. Der Eindruck vom Kontrollverlust des Staates sei nicht so eklatant, wie er wahrgenommen oder kommuniziert werde. In seinem Artikel plädiert der Leiter der Exekutive des weltweit tätigen Laienordens für eine faktenbasierte Diskussion. (vaticanmagazin)

Deutschland/Malaysia
Zwei Monate nach der Entführung eines protestantischen Pastors in Malaysia hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) an die Regierung des Landes appelliert, den Fall aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Der 62 Jahre alte Geistliche Raymond Koh war am 13. Februar 2017 gewaltsam verschleppt worden. Seither fehlt von ihm jedes Lebenszeichen. Es habe nicht einmal eine Lösegeldforderung gegeben, so die in Göttingen ansässige GfbV. Man befürchte einen religiös motivierten Hintergrund der Verschleppung. Seit mehreren Jahren klagen Christen über wachsende religiöse Intoleranz in dem überwiegend muslimischen Land. (pm)

Afrika

Ägypten
Nach den blutigen Anschlägen auf zwei koptische Kirchen vom Palmsonntag haben die christlichen Kirchen ihre Osterfeierlichkeiten drastisch reduziert. Die koptisch-orthodoxe Kirche, die katholische und die anglikanische Kirche kündigten an, angesichts der gespannten Lage seien bis auf die Feierlichkeiten am Ostersonntag in diesem Jahr alle anderen Riten abgesagt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Asianews unter Verweis auf eine gemeinsame Erklärung der christlichen Kirchen Ägyptens. Auch die traditionelle Ausgabe von Süßigkeiten an Kinder durch Patriarch Tawadros II. sei abgesagt. Am Fest der Auferstehung Christi wolle man für die Opfer der Anschläge von Alexandria und Tanta beten, hieß es weiter. (asianews/rv)

Nigeria/Indien/Pakistan
Im Hinblick auf die Terrorgefahr zu Ostern ist die Stimmung in diesen Ländern besonders angespannt. Das berichtet das Internationale Katholische Hilfswerk „Missio“ in Aachen am Donnerstag unter Berufung auf Partnerorganisationen vor Ort. Auf den Philippinen wurden Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, um Christen vor Anschlägen zu schützen. Besonders der Norden Nigerias sei durch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram gefährdet, sagte Bischof Stephen Dami Mamza aus der Diözese Yola dem Missionswerk. In Indien sind nach Einschätzung von Missio-Partnern vor allem Christen im Bundesstaat Odisha gefährdet. 2008 wurden in der Region Kandhamal über 100 Christen getötet, mehr als 300 Kirchen zerstört, über 50.000 Menschen mussten fliehen. (kna)

Asien

Kambodscha
Neuzugänge für die Kirche des Landes zu Ostern: 300 Kambodschaner lassen sich am kommenden Ostersamstag christlich taufen. Laut Angaben der Ortskirche handelt es sich bei den Anwärtern überwiegend um junge Angehörige der Khmer, der mehrheitlichen Ethnie des Landes, die einer ursprünglich buddhistischen Kultur entstammen, berichtet der französischsprachige Pressedienst „Eglise d'Asie“. Allein 298 von ihnen kämen aus dem apostolischen Vikariat von Phnom Penh. Ihr Übertritt zum Christentum sei „vor allem dem Einsatz der Kirche in den Bereichen der Gesundheit und des Bildungswesens“ geschuldet, kommentierte Pater Vincent Sénéchal, der seit 2016 als Missionar in Kambodscha wirkt. (eglise d’asie/rv)

Vereinte Nationen

UNO/Europäische Union
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) begrüßt das Bemühen der EU-Kommission, Flüchtlingskinder besser zu schützen. Die angestrebten Maßnahmen seien „ein wichtiger Meilenstein“ im Schutz von Migranten- und Flüchtlingskindern, heißt es in deiner Pressemeldung des UNHCR. Das erste Mal würden hier explizit „die Bedingungen und Rechte aller Kinder im Migrationsprozess“ berücksichtigt, sagte Noala Skinner, Direktor des Brüsseler UNICEF-Büros. Brüssel hält die EU-Staaten in einer aktuellem Empfehlung dazu an, die Lage von Kindern in Aufnahmelagern zu verbessern und ihnen dort gesundheitliche und psychologische Betreuung sowie direkten Zugang zu Schulbildung zukommen zu lassen. Weiter sollen Kinder nach ihrer Ankunft laut der EU-Empfehlung möglichst schnell registriert und ihre Identität festgestellt werden. (pm/rv)

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