RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 17.4.2017

Tagesmeldungen vom 17.4.2017

- Regina Coeli: „Friedensgesten wirksamer im Glauben“ -
- Ein Jahr Amoris Laetitia: „Viel ist noch zu tun“ -
- Pakistan: Wieder Ostern hinter Gittern für Asia Bibi -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst beim Regina Coeli: „Friedensgesten sind wirksamer im Glauben“
Menschliche Gesten der Solidarität und der Friedfertigkeit werden noch wirksamer, wenn sie vom Glauben an den Auferstandenen genährt sind. Das hat Papst Franziskus beim Regina Coeli-Gebet an diesem Ostermontag Tausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz gesagt. Christi Auferstehung, die den Tod besiegte, bezeichnete der Papst als „die eigentliche Neuheit der Geschichte und des Kosmos“. Das letzte Wort, „und das ist unsere Gewissheit, ist nicht das Grab, ist nicht der Tod, sondern das Leben! In Christus wurde das Grab besiegt und das Leben geboren“. Christen seien „dazu gerufen, neue Männer und Frauen gemäß dem Heiligen Geist zu sein und den Wert des Lebens herauszustellen. Schon das allein heißt, die Auferstehung zu beginnen!“ Franziskus sagte, rein menschliche Bemühungen um Frieden und Versöhnung seien richtig, würden aber noch wirksamer im Glauben an den Auferstandenen. (rv)
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Amoris Laetitia: Reiche Früchte und viel Arbeit
Amoris Laetitia. Auch ein Jahr nach Erscheinen des nachsynodalen Schreibens zu Liebe und Familie klingt bei vielen bei der Nennung dieses Titels vor allem eines an: die Erinnerung an die Streitigkeiten, die die Behandlung irregulärer Familiensituationen in den Gemeinden betreffen. Doch Amoris Laetitia ist noch viel mehr. Daran erinnert Erzbischof Vincenzo Paglia, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben und Großkanzler des Päpstlichen Instituts Johannes Paul II. zum Studium von Ehe und Familie, gegenüber Radio Vatikan. „Reiche Früchte“ habe das nachsynodale Schreibens in dem Jahr seit seiner Herausgabe gebracht, doch „sehr vieles bleibt noch zu tun“, so die Bewertung des Kurienerzbischofs. (rv)
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Pakistan: Ein weiteres Osterfest hinter Gittern für Asia Bibi
In Pakistan war auch dieses Osterfest ein trauriges für die Christin Asia Bibi, die junge Mutter, die seit nunmehr acht Jahren wegen vorgeblicher Beleidigung des Korans im Todestrakt des Gefängnisses von Multan sitzt. Die Revision des Verfahrens, durch NGO´s und ausländische Regierungen nachdrücklich gefordert, geht schleppend voran, erst kürzlich wurden Richter des Höchsten Gerichts, die sich mit dem Fall befassen sollen, ausgetauscht. Trotz wiederholter Versicherungen der Regierung unter Nawaz Sharif, das umstrittene Blasphemiegesetz umzuschreiben, ist bislang noch kein konkretes Ergebnis greifbar. Der Katholik und ehemalige Minister für Nationale Harmonie Paul Bhatti ist seit Jahren im Einsatz für die Rechte der religiösen Minderheiten in Pakistan. Ihm liegt das Schicksal von Asia Bibi besonders am Herzen. (rv)
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DIE OSTERNACHT IM PETERSDOM:

Nachtrag zur Osternacht im Petersdom: „Jesus lebt und will in vielen Gesichtern auferstehen“
Die Auferstehung Jesu dreht das menschliche Leben um: Wo Resignation war, ist nun Dynamik und Hoffnung, die selber verkünden will. Wer das nicht nachvollziehen und nicht selber „auf die Straße gehen“ wolle, um die Neuheit der Auferstehung zu verkünden, „der ist kein Christ“: Die klare Botschaft war das Rückgrat der Predigt von Papst Franziskus in der Osternacht. Nach Gründonnerstag und Karfreitag feierte er die Auferstehung Jesu in einer feierlichen Liturgie im gefüllten Petersdom, während er elf Menschen aus Albanien, Malta, Italien, Indonesien und China taufte. (rv)
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Die Papstpredigt in der Osternacht in offizieller deutscher Übersetzung
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Benedikt XVI. zum 90sten: Die Stimme des Papstes zum Nachhören
Auf 90 lange Jahre blickt Joseph Ratzinger, Papst Benedikt, zurück: am Ostersonntag feierte er Geburtstag. Ein Leben ganz im Dienst der Kirche, ein Leben mit einem bemerkenswerten Verlauf, bis hin zum emeritierten Papst, ein Novum der neuzeitlichen Kirchengeschichte. In unserer Jubiläums-Radioakademie beleuchtet Gudrun Sailer wichtige Stationen des Pontifikats und lässt Papst Benedikt über weite Strecken selbst zu Wort kommen. Die gesamte Radiosendung von rund 60 Minuten schicken wir Ihnen gerne gegen eine Spende zu. Bestellungen hier. (rv)
Eine Hörprobe der Radioakademie finden Sie hier

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Der Passauer Bischof Stefan Oster hat den emeritierten Papst Benedikt XVI. anlässlich des 90. Geburtstags am Ostersonntag als „wirklich Weisen" gewürdigt. Es gehe dabei nicht nur um Lebenserfahrung, sondern um eine innere Haltung, sagte Oster in Joseph Ratzingers Geburtsort Marktl am Inn. Entscheidend sei, sich ein offenes Herz zu bewahren und die innere Verbundenheit mit Gott zu leben. „Sein Glaube und sein Vertrauen auf den Auferstandenen hat Benedikt XVI. zeitlebens begleitet und reifen lassen“, erklärte Oster in einer Ostervesper. Der Bischof hatte zuvor die Sonderausstellung „Noch nicht in vollem Licht" im Papstgeburtshaus eröffnet. Die Schau in dem seit zehn Jahren öffentlich zugänglichen Haus ist bis zum 31. Oktober zu sehen. (kna)

Schweiz/Türkei
Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel besucht in den kommenden Tagen die Schweiz. Anlass ist der 50. Geburtstag des orthodoxen Zentrums in Chambésy bei Genf. Am Montag, den 24. April, wird das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie in Fribourg empfangen, wo der Patriarch zunächst in der St. Nikolaus-Kathedrale die Reliquien des heiligen Bischofs von Myra (Türkei) verehren und danach einen öffentlichen Vortrag an der Universität halten wird. Das dort ansässige Institut für Ökumenische Studien verleiht den orthodoxen Studierenden von Chambésy, die teils an der Fribourger Universität ausgebildet werden, ihre Diplome. Barbara Hallensleben, die der Direktion des Instituts für Ökumenische Studien angehört, hebt die ökumenische Reichweite dieser Konstellation hervor. Bereits zehn der Absolventen seien orthodoxe Bischöfe geworden, andere gehörten der gemischten katholisch-orthodoxen Dialogkommission an. (cath.ch)

Afrika

Ägypten
Ein Gericht in Kairo hat die Gründerin einer NGO für Straßenkinder vom Vorwurf des Menschenhandels freigesprochen. Nach fast drei Jahren Haft kam die Ägypterin Aya Hijazi, die auch US-Bürgerin ist, auf freien Fuß. Auch im Fall von Hijazis Ehemann und sechs weiteren Angeklagten sah das Gericht keine Anhaltspunkte für Handel mit Kindern. Der Prozess gegen die 30-Jährige war in den vergangenen Jahren zu einem Symbol für Präsident Fattah al-Sisis harten Kurs gegenüber ausländischen Hilfsorganisationen geworden. Mehrfach war das Verfahren verschoben worden. Die USA verlangten in den vergangenen Jahren wiederholt Hijazis Freilassung. Auch beim Besuch al-Sisis in Washington Anfang April sprachen Angehörige der US-Regierung den Prozess an. (diverse)
Die liturgischen Osterfeiern in Ägypten haben ohne Zwischenfälle stattgefunden. Der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz Ägyptens, Pater Rafic Greiche, sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „Asianews“ am Osterwochenende, trotz der Palmsonntags-Attentate seien die Kirchen bei den Gottesdiensten voll gewesen, die Christen hätten sich nicht einschüchtern lassen. Auch wenn die Sorge über mögliche islamistische Attacken verbreitet sei, gebe es unter Ägyptens Christen kein „Klima der Angst“. Nach den blutigen Anschlägen auf zwei koptische Kirchen vom Palmsonntag hatten die christlichen Kirchen in Ägypten die mehr gesellschaftlichen Elemente der Osterfeierlichkeiten eingeschränkt. Die Ostergottesdienste fanden statt, abgesagt wurden aus Respekt vor den Opfern der Terroranschläge die üblichen österlichen Gratulationsempfänge und Volksfeste. (kap)

Asien

Indien
Christen und Muslime in Indiens nordöstlichem Bundesstaat Assam kritisieren ein geplantes Gesetz zur Begrenzung des Bevölkerungswachstums als Mittel zur politischen Einschränkung von Minderheiten. In Assam regiert die Hindu-Nationalistenpartei BJP. Das Gesetzesvorhaben knüpft die Wählbarkeit von Kandidaten für alle politischen Ämter an eine geringe Kinderzahl. Wer mehr als zwei Nachkommen hat, dürfte demnach nicht bei Wahlen auf welcher Ebene auch immer antreten. „Wir sind nicht glücklich mit dem Vorschlag, denn viele Katholiken stammen aus der indischen Urbevölkerung und haben mehr als zwei Kinder“, zitiert die Agentur „Ucanews“ Erzbischof John Moolachira von Guwahati in Assam. In dem Bundesstaat leben Zahlen von 2011 zufolge gut 31 Millionen Menschen, davon vier Prozent Christen und 18 Prozent Muslime. Ihre Familien gehören meist ärmeren Schichten an. (ucanews)

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