RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.4.2017

Tagesmeldungen vom 19.4.2017

- Papst: Christen sollen staunen können -
- Ägypten: Bartholomaios trifft auf den Papst -
- Neuer Mainzer Bischof will eine arme Kirche -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst bei Generalaudienz: Christen sollen staunen können
Der Kern des christlichen Glaubens ist die Auferstehung Jesu. Christen bräuchten die Fähigkeit zum Staunen, denn das Christentum ist Gnade und Überraschung, erinnerte Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz. In seiner 19. Katechese zum Thema der christlichen Hoffnung und im Licht des eben begangenen Osterfestes wolle er über den Auferstandenen sprechen, so wie ihn der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther beschreibe, leitete Franziskus seine Ausführungen auf dem Petersplatz ein. (rv)
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Ägypten: Patriarch Bartholomaios I. trifft auf den Papst
Patriarch Bartholomaios I. wird am 28. April in Kairo mit Papst Franziskus und dem Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmed Mohammed al-Tayyeb, zusammentreffen. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel habe eine entsprechende Einladung des Großimams angenommen, berichtete das Internetportal „Vatican Insider“ am Dienstagabend unter Berufung auf Quellen aus dem Umkreis des Ökumenischen Patriarchats. Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christenheit spreche demnach ebenso wie Franziskus und al-Tayyeb auf einer Konferenz zum Thema Frieden. Die italienische Zeitung „Il Sole 24Ore“ hatte am Sonntag berichtet, Bartholomaios I. habe seinen Gläubigen Ostern von der Einladung des Großimams berichtet. Franziskus reist vom 28. bis 29. April nach Kairo. Gemeinsam mit Bartholomaios war er bereits im Mai 2014 in Israel und den Palästinensergebieten sowie im April 2016 auf der griechischen Insel Lesbos. (kna)
Hier das Reiseprogramm der Papstreise nach Ägypten

Künftiger Mainzer Bischof will eine arme, diakonische Kirche
Was will der neue Bischof von Mainz? Am Dienstag wurde der Pastoraltheologe Peter Kohlgraf, Jahrgang 1967, auf den geschichtsträchtigen Bischofssitz berufen. Jetzt erklärt er in einem ersten Interview mit Radio Vatikan, dass eine seiner Prioritäten darin bestehen wird, den diakonischen Charakter in den Pfarreien auszubauen. Das Bistum Mainz sei ja schon „seit einigen Jahren auf diesem Weg, Caritas wirklich als einen kirchlichen Dienst wirklich ins Bewusstsein zu bringen“. „Also einen kirchlichen Dienst, der nicht nur eine Sache von Spezialisten ist, sondern wirklich eine Aufgabe aller Getauften“, so Kohlgraf. (rv)
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Zentralafrika ist „immun“ gegen islamischen Extremismus
Zentralafrika ist „immun” gegen die Versuche islamistischer Terroristen, auf dem Territorium Fuß zu fassen. Das sagt der Generalvikar der Erzdiözese Bangui, Don Mathieu Bondobo, am Mikrofon von Radio Vatikan. Der Bevölkerung sei nur allzu gut in Erinnerung, was Religionshass und Bürgerkrieg anrichten könnten, so die Einschätzung des Geistlichen in einem Land, das nach jahrelangem Bürgerkrieg noch immer nicht zu hundert Prozent befriedet ist. Das Zusammenleben zwischen Muslimen und den Christen im Land war jahrelang kritisch und mündete immer wieder in bewaffnete Auseinandersetzungen. Erst kurz vor dem geplanten Besuch von Papst Franziskus im November 2015 hatte sich die Lage halbwegs stabilisiert. (rv)
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AUF DEN SPUREN JESU:

Archäologische Spurensuche in Jerusalem
Christen aus aller Welt pilgern nach Jerusalem, um die Stationen Christi zu erleben. Das Problem: Von vielen Orten weiß man heute, dass sie gar nicht da waren, wo sie heute verehrt werden. Radio Vatikan begibt sich auf archäologische Spurensuche in der Heiligen Stadt. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Stille Reserven
In einem futuristischen Wien vertreibt ein Agent Versicherungen, mit denen man sich gegen ein Post-Mortem-Schicksal als menschliches Ersatzteillager absichern kann. Als er seine Stellung verliert, erlebt er am eigenen Leib, was es heißt, durchs Raster zu fallen. Zunächst kämpft er um seine alten Privilegien, wendet sich dann aber einer Widerstandsbewegung zu und verliebt sich in eine undurchsichtige Rebellin. Elegant fotografierter, kühn erdachter Science-Fiction-Thriller, dem es mitunter an erzählerischer Stringenz mangelt, der aber durch sein fantastisches Set-Design, herausragende Hauptdarsteller sowie einen exquisiten Soundtrack beeindruckt. - Ab 14. (FilmTipp)
Hier die ganze Rezension

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus wird im Jahr 2017 nicht nach Brasilien reisen. Das bestätigte der vatikanische Pressesaal an diesem Dienstagabend nach Bekanntwerden eines persönlichen Briefes, den Papst Franziskus an den brasilianischen Präsidenten Michel Temer gerichtet hatte. Darin antwortet der Papst auf eine Einladung Temers, zum 300-jährigen Jubiläum der Erscheinungen von Aparecida zu kommen. Ein Besuch sei aufgrund anderweitiger Termine nicht möglich, zitiert der Pressesaal aus der Antwort des Papstes. Gleichzeitig fordere der Papst den Präsidenten dazu auf, den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit fortzuführen. Temer selbst habe diesen Aspekt in seinem Brief an den Papst erwähnt. (rv)

Vatikan/Kasachstan
Der emeritierte deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes wird Papst Franziskus als Sondergesandter beim Marianischen Kongress von Kasachstan vertreten. Das gab der Vatikan an diesem Mittwoch bekannt. Der ehemalige Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum wird demnach in Vertretung des Papstes am kommenden 13. Mai in der Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Fatima“ in Karaganda anwesend sein. Am einhundertsten Jahrestag der ersten Marienerscheinung im portugiesischen Wallfahrtsort Fatima wird in der Kathedrale von Karaganda die feierliche Abschlussmesse des Marianischen Kongresses zelebriert. (rv)

Vatikan/Portugal
Die vatikanische Cricketmannschaft St Peter´s Cricket Club ist nach Portugal aufgebrochen. Dort wird sie an einem internationalen ökumenischen und interreligiösen Cricketturnier teilnehmen. Das gab der vatikanische Pressesaal an diesem Dienstagnachmittag bekannt. Die Initiative geht auf eine Idee des australischen Botschafters beim Heiligen Stuhl, John McCarthy, zurück; das diesjährige Turnier ist bereits das dritte seiner Art. Das Anliegen der interreligiösen Cricketmeisterschaft ist es, mit dem Sport „Brücken zu bauen zwischen Religionen und Kulturen.“ Die Vatikanmannschaft setzt sich vor allem aus Priestern, Diakonen und Seminaristen aus dem englischen und indischen Kulturraum zusammen. Portugal ist in diesem Jahr zum Austragungsort gewählt worden, um an den 100. Jahrestag der Marienerscheinung von Fatima zu erinnern. (rv)

Europa

Deutschland
Zum bevorstehenden Bundesparteitag der AfD wollen sich die christlichen Kirchen in Köln an Demonstrationen gegen die Partei beteiligen. Es gehe darum, unmissverständlich klar zu machen, dass Hass und Intoleranz kein Mittel in der politischen Auseinandersetzung sein dürften, sagte der katholische Stadtdechant von Köln, Robert Kleine, am Mittwoch in der Domstadt: „Aufgrund unseres Glaubens treten wir ein für Nächstenliebe, Toleranz und ein solidarisches Miteinander“. Die Kirche wolle mit ihren Aktionen auch ein Zeichen für die Flüchtlingshilfe setzen. Das Engagement für Menschen in Not folge der Aufforderung Jesu, dem anderen Nächstenliebe entgegen zu bringen. Die Aktionen stehen unter dem Motto „Unser Kreuz hat keine Haken“ und finden im Rahmen der Veranstaltungen des Bündnisses „Köln stellt sich quer – kein Rassismus bei uns in Köln“ statt. (kap/kna)
13.121 katholische Erstwähler erhalten in diesen Tagen Post von Erzbischof Stefan Heße. Der Erzbischof von Hamburg wirbt bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen für eine hohe Wahlbeteiligung bei den bevorstehenden Landtagswahlen am 7. Mai 2017 und fordert sie dazu auf, sich mit den Wahlprogrammen der Parteien kritisch auseinanderzusetzen. Außerdem ermutigt Erzbischof Heße die Adressaten seines Briefes dazu, Freunde und Bekannte auch über soziale Netzwerke dazu anzuregen, wählen zu gehen. (pm)
In der Diözese Rottenburg-Stuttgart können Gewerkschaften jetzt erstmals beim Zustandekommen des kirchlichen Arbeitsvertragsrechts auf Mitarbeiterseite mitwirken. So dürfen sie fortan einen Vertreter oder eine Vertreterin in die entsprechende Bistumskommission (Bistum-KODA) entsenden, wie aus einer Pressemeldung der Diözese Rottenburg-Stuttgart von diesem Mittwoch hervorgeht. Der Aufruf an mitwirkungswillige Gewerkschaften basiere auf einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 20. November 2012. Vor diesem Hintergrund habe der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) eine Rahmen-Koda-Ordnung und eine Entsendeordnung beschlossen, heißt es. Diese sei anschließend für die Diözese Rottenburg-Stuttgart ausgearbeitet und jetzt von Bischof Fürst in Kraft gesetzt worden. (pm)

Polen
Der Immigrationsbeauftragte der polnischen Bischofskonferenz zeigt sich „zutiefst betrübt“ über die Ergebnisse der jüngsten Erhebung zur Bereitschaft der Bevölkerung, Immigranten aufzunehmen. Nur vier Prozent der Polen, so das Ergebnis der repräsentativen Umfrage, seien „ohne Einschränkung dafür“, Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten aufzunehmen. Wie der verantwortliche Bischof Krzysztof Zadarko angesichts dieser Ergebnisse mitteilte, sei es nötig, dass die Polen „eine größere Öffnung gegenüber den Mitmenschen in Not“ an den Tag legten. Die Erhebung des polnischen Marktforschungsinstituts CBOS zeigt ebenso auf, dass ein immer größerer Anteil von Polen dagegen sei, Flüchtlinge im Rahmen von europäischen Umverteilungsprogrammen aufzunehmen – heute seien dies den Angaben zufolge 74 Prozent. (rv)

Naher Osten

Heiliges Land
„Frohe Ostern“ ökumenisch: Die christlichen Kirchen Jerusalems haben anschließend an die liturgischen Zeremonien in der Heiligen Stadt mit den traditionellen gegenseitigen Besuchen begonnen, um die Osterwünsche auszutauschen. Da in diesem Jahr die Christen aus Ost und West zum gleichen Termin das Fest der Auferstehung Christi feierten, bündeln sich in diesen Tagen die Besuchstermine, die ansonsten über Wochen verteilt sind. Nach Einschätzung von Beobachtern hat die nicht immer konfliktfreie Ökumene in Jerusalem durch die gemeinsam erfolgreich durchgeführte Restaurierung der Auferstehungskapelle in der Grabeskirche positive Impulse erhalten. Den Anfang des Besucherreigens bildete am Osterdienstag der Besuch von hohen Abordnungen aller Kirchen im Griechisch-Orthodoxen Patriarchat unter Patriarch Theofilos III. Er genießt unter den christlichen Gemeinschaften der Stadt einen Ehrenvorrang. (kap)

Asien

Indonesien
Vor dem entscheidenden zweiten Wahlgang zur Gouverneurswahl in Jakarta an diesem Mittwoch hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ihre Besorgnis über wachsende religiöse Intoleranz und Rassismus gegenüber Minderheiten in Indonesien geäußert. „Der erbittert ausgetragene Wahlkampf, in dem Religion und Rassismus von Politikern zur eigenen Machtsicherung instrumentalisiert wurden, hat tiefe Gräben hinterlassen und Indonesien gespalten“, kritisierte der GfbV-Asienexperte Ulrich Delius in Göttingen. Der amtierende Gouverneur Basuki Tjahaja Purnama, genannt Ahok, hat sich zur Wiederwahl gestellt. Er gehört der chinesischen Minderheit an. Ersten Hochrechnungen nach hat er die Stichwahl gegen seinen muslimischen Kontrahenten Anies Baswedan verloren. (pm)

Amerika

Venezuela
Der schweren Versorgungskrise in Venezuela ist nun auch ein Priester zum Opfer gefallen. Der 35-jährige José Luis Arismendi ist am vergangenen 15. April im Universitätskrankenhaus von Los Andes gestorben, nachdem er zwei Tage lang vergeblich auf Medikamente zur Behandlung einer vermuteten Meningitis gewartet hatte. Das meldete der vatikanische Nachrichtendienst Fides an diesem Mittwoch. Vergeblich waren auch die Bemühungen des Kardinals Baltazar Porras, dem Erzbischof von Merida. Ihm war es gelungen, die benötigten Antibiotika in Caracas aufzutreiben, doch er konnte sie dem Geistlichen nicht rechtzeitig zukommen lassen. Dieser war erst seit zwei Jahren Priester und in der Diözese von Cabimas tätig. (rv/fides)

Brasilien
61 Menschen sind im Jahr 2016 in Brasilien in Zusammenhang mit Landstreitigkeiten getötet worden. Dies sind nochmals elf mehr als im Jahr 2015; seit dreizehn Jahren hat es keine derart hohe Zahl an Opfern gegeben. Diese alarmierenden Fakten legt die für Landfragen zuständige Pastoralkommission der brasilianischen Bischofskonferenz in ihrem jüngsten Bericht mit dem Titel „Die Agrarkonflikte in Brasilien 2016“ vor. Dieser wurde in den vergangenen Tagen veröffentlicht. Immer wieder werden Aktivisten für die Bewahrung der Rechte von Kleinbauern Opfer von gezielten Anschlägen. Der Bericht wolle „Menschen, nicht Daten“ abbilden, wird der Generalsekretär der brasilianischen Bischofskonferenz, Leonardo Steiner, vom italienischen Nachrichtendienst SIR zitiert. (rv/sir)

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